Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.6.2013 um 22:02 |
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Liebe Braubrüder!
Wir haben nun schon einige Sude hinter uns und möchten wieder einen Schritt
in der Brautechnik machen. Im Keller lagern 60 Lit. Pils, die in der
Flasche Endvergoren wurden. Klarerweise ist die Hefe in der Flasche gerade
bei Pils kein Wunschgedanke. Wir wollen also in Richtung Druckgärung im
Fass und anschließender Abfüllung mit Gegendruck in Flaschen und oder
kleinere Fässer gehen.
Im Moment sind unsere Sude in der Größenordnung 50 Lit.
Kann mir jemand den genauen Ablauf erklären vom Zeitpunkt der Anstellung im
Gärfass bis zur Abfüllung in die Flasche und was ich dazu alles benötige?
Bisher haben wir nur Flaschen abgefüllt und 5 Lit. Partyfässer - also
Null Erfahrung mit den verschiedenen Anschlüssen, Gasflaschen etc. -
Filtert ihr zwischen Nachgärung und Abfüllung nochmal ???
DANKE für die Hilfe!
Andi ____________________
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Gast
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erstellt am: 12.6.2013 um 07:19 |
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Ich würde vorschlagen, du überlegst dir von welchem Typ eines
Druckbehälters du dann Gegendruckfüllen möchtest/kannst.
Es geht ja darum, die Flasche als Druckbehälter abzulösen auf Grösseres -
das wären dann Drucktanks und/oder Keg. Überlege dir aber auch, wie deine
Lagermöglichkeiten aussehen und wie die jeweiligen Temperaturen da
aussehen.
Drucktanks sind sehr teuer und die viele Modelle "nur" in XL (für unsere
Verhältnisse) erhältlich.
Eigentlich beleibt dir dann nichts anderes übrig, als gleich ein komplett
funktionierendes System einzurichten, weil du mit den "nur" den
Einzelteilen nicht viel anfangen kannst.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du auf Keg setzten würdest - dann
könnte eine Einkaufsliste so aussehen:
- Keg
- Gegendruckfüller
- Gas
- Flaschen/Kronkorken
- Reinigungsmittel
- Druckprüfgerät
- Direkt-Zapfset
- genügend grosszügige Kühlmöglichkeit für Keg
-
Entscheide dich von vorne herein für ein System - das sind Fässer mit
Fitting, NC oder CC. Richte dich evtl. auch danach wovon es die meiste
Gebrauchtware in deiner Region gibt. Es lässt sich so doch ordentlich etwas
einsparen für den Einstieg in die Welt des Gegendruckfüllens.
Ich persönlich filtriere nie - aber sollte dich das ansprechen könntest du
von Keg zu Keg Umdrücken und einen Filter dazwischenhängen.
Entweder du füllst das Jungbier zu dem Zeitpunkt in das Keg wie du es auch
bei den Flaschen gemacht hast, oder du lässt das Bier komplett ausgären und
füllst es erst dann ins Keg und karbonisierst einfach auf.
Letztendlich geht es auch darum in einen Bereich der Bierherstellung
einzusteigen, wo du wesentlich mehr Kontroll- und Einflussmöglichkeiten auf
das Endprodukt Bier hast.
(eigentlich keine Hexerei und doch eine Wissenschaft)
L.G.
Tinu
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Senior Member Beiträge: 108 Registriert: 8.4.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2013 um 09:01 |
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Lieber Andi,
Tinu hat das schon mal perfekt erklärt...Dennoch möchte ich noch einen
kleinen Tip geben zum Thema Bierflaschen ohne Hefetrub.
Wie aus Deinem Post hervorgeht möchtest Du die Hefe nicht mehr sichtbar in
der Flasche haben. Dazu ist die Lösung mit der Lagerung im KEG optimal.
Bedenke aber, dass sich nach der Lagerzeit Hefe unten im KEG ablagern wird.
Dies geschieht nur sehr langsam, somit kann es vorkommen, dass Du auch nach
der Lagerung im KEG und der Abfüllung, in den Flaschen trotzdem einen
kleineren Satz bekommst.
Ich hab's während meiner 20l Zeit immer so gemacht, dass ich einen
umgebauten KEG als Zwischenbehälter verwendet und danach in einen
"normalen" KEG umgedrückt hatte. Im ersten KEG habe ich die Speise
dazugegeben um damit aufzukarbonisieren. Während dieser Zeit kann sich das
Bier ausserdem weiter klären. Wie hier im Forum schon beschrieben, musst Du
den ersten KEG umbauen, mit einer Kürzung oder durch Abbiegen vom Bierdegen
(im KEG das lange Röhrchen). Ziel ist es eben nicht den ganzen Satz mit
umzudrücken. Ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass durch das Umdrücken
(in den neuen KEG), vermutlich durch die Bewegung des Bieres, eine
Absetzung von Kaltrub und Hefe ergibt. Diese Klärung ist viel schneller,
als einfach genug lange zu warten.
Diese gilt übrigens auch bei den grösseren Anlagen. Wir drücken unser Bier
aus dem ZKG auch in einen horizontalen Tank und erreichen dadurch eine
schöne Klärung vom Bier, auch ohne Filter! Dies sieht man am deutlichsten
anhand vom Geläger beim Putzen!
Ist mir schon klar, man muss wieder mehr putzen, aber der Aufwand lohnt
sich. Meiner Meinung nach brauchst Du keinen Filter zu benutzen, das geht
schon recht gut ohne, WENN DU ZEIT HAST!
LG Andy ____________________ Der Tag hat 24 Stunden,
der Kasten Bier hat 24 Flaschen,
ähhmmm das kann doch kein Zufall sein!!!!
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 19:48 |
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Ich hab die letzten Tage ein paar Stunden im Internet gestöbert, aber
nachdem ich noch nie jemanden ein Fass "umdrücken" gesehen habe, hab ichs
noch immer nicht ganz kapiert.
Fragen:
1) Zu was brauch ich einen Spundapparat a lá Kellerfee? Und was ist der
Unterschied zwischen einem Gerät um € 100 und einem um € 400 ???
http://tiny.cc/m3iezw
2) Was ist der Unterschied der unterschiedlichen Druckminderer? Abgesehen,
dass einige zwei Leitungen haben ... brauch ich einen mit zwei? http://tiny.cc/1bjezw
3) Füllkopf ist wohl das Gegenstück zum Zapfkopf? Was ist der Unterschied
zum Zapfkopf, nur das CO2-Ventil? http://tiny.cc/gjjezw
4) Dann brauch ich wohl auch einen Zapfkopf: http://tiny.cc/8rjezw
Zapfkopf halt passend zum Fassfitting, je nachdem, das scheint mir
mittlerweile klar, denk ich. ____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 21:05 |
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Hi,
ich habe jetzt erst 2 Fässer mit einer Nachgärung im Fass gemacht. Nach
meiner Erfahrung und nachdem was mir viele geschrieben hatten, klappt es
auch ganz gut die Hefe abzutrennen , wenn man ins Faß grünschlaucht und
danach lange genug kühl stehen lässt (Mikado Prinzip : Nicht bewegen). Der
erste Schwung ist etwas Hefe belastet und sollte direkt verzehrt und nicht
abgefüllt oder umgedrückt werden. Umdrücken verbessert das Ergebnis nur -
wenn überhaupt (Ich habe sozusagen letztens ein Fast-Kristall-Weizen ohne
Filtern und Umdrücken hergestellt)
Zu deinen Fragen :
1) Den Spundapparat kannst du dir ganz einfach nach der Anleitung von
'vitivory"bauen http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread
&tid=18887#pid236793. Der Gewindekleber ist wichtig, ich benutze das
Ventil nicht, sondern entlüfte alle paar Stunden mit dem Kugelhahn.
2) Wenn du bei einem Zapfkopf das Lippenventil in der CO2 Seite überbrückst
funktioniert der Kopf universell. Bei Umdrücken musst du natürlich in der
Lage sein die ausströmende Luft zu regulieren, da tut es auch ein
Kugelhahn. Auf brauherr.de ist das ganz gut erklärt.
Gruß
Tim
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 21:09 |
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Brauche ich den Spundapparat nur zum Drukablassen während der Gärung im
Fass? Quasi als Überdruckventil? ____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 21:11 |
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Ja, und zwar auf den vordefinierten Wert aus der Spundungstabelle.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 21:15 |
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Danke für den Hinweis!
Da ist es wirklich ganz übersichtlich erklärt!
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.6.2013 um 21:48 |
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Dennoch, was ist der Unterschied bei den Spundapparaten? Die
Preisunterschiede sind ja enorm!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1425 Registriert: 22.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2013 um 04:35 |
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Die mit Becher kannste schön beim Gären benutzen . Mit Wasser gefüllt sieht
man das CO2 blubbern,
Ohne hab ich nicht , kann also nichts dazu sagen.
____________________ Prost! B.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.6.2013 um 05:45 |
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Moin,
Man braucht keinen extra Füllkopf zum Umdrücken - ein normaler Zapfkopf pro
Fass reicht.
Einfach am "Ziel"-Kopf das Gummiventil im CO2-Anschluss umdrehen so dass
CO2 entweichen kann, oder mit Zahnstocher die Gummilippen blockieren, oder
Lippenventil durch Dichtung eines Bügelverschlusses ersetzen.
Ggf. - sofern vorhanden - Kugelventil im Bierausgang entfernen, damit auch
Bier rein kann.
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 344 Registriert: 7.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2013 um 07:09 |
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hat wer einen Tipp für ein günstiges Spundgerät? Ich meine € 200 ist ja
nicht unbedingt ein Schnäppchen. Wenn ich alles zusammenrechne komm ich
locker auf € 600 was ich alles benötige für die Druckfassgärung, und da
sind die verschiedenen Fässer noch gar nicht dabei.... dabei ist das
Spundgerät mitunter eines der kostspieligsten Anschaffungen. ____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.6.2013 um 08:36 |
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Antwort 12 |
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