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Autor: Betreff: Unbeabsichtigterweise Kölsch gebraut? knutole Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline erstellt am: 17.6.2013 um 15:00   Hallo, kommendes Wochenende findet unser erstes Braufest in einem kleinen Rahmen (mit 15 eingeladenen Gästen) statt. Hierfür hatten wir ursprünglich ca. 45 Liter eines sommerlichen "Münchener Helles"-Klon gerechnet - da wir keinen gekühlten Gärschrank o.ä. besitzen, können wir aktuell nur obergärig vergären. Das Rezept für den Klon sah wie folgt aus (geschmacklich sollte es einen leicht malzigen Körper besitzen, eine leichte traditionelle Hopfenbittere aufweisen und nicht zu komplex sein - eben ein sommerliches Bier!): 3000g Pilsener Malz 1000g Wiener Malz 500g Münchener Malz Spalter Select (für 25 IBU ca 34g (68%) nach 15 Minuten hinzugeben 16g (32%) nach 75 Minuten hinzugeben insgesamt: 90mins Hefe: S-04 Stammwürzegehalt: 11,5°P Das Maischverfahren bei diesem Rezept: 3-stufiges Infusionsmaischverfahren: Einmaischen: bei 35 °C 1 Rast: 25 Minuten bei 50 °C 2 Rast: 45 Minuten bei 64 °C 3 Rast: 30 Minuten bei 72 °C Abmaischen bei 78 °C Der Restextraktgehalt war ca. 2,5°P - laut dem Müggelland-Rechner hätte unser Bier somit 4,8% Alkoholvolumen (das war auch ungefähr so angepeilt). Geschmacklich ist das Bier wie folgt geworden (5 Wochen seit dem Brauen, also: 10 Tage Hauptgärung, 1 Woche Nachgärung, ca. 2 1/2 Wochen Kaltreifung): Vom Körper her ziemlich wässrig, recht geschmacklos, kaum malzig (keine Malzsüße o.ä.), die Hopfenbittere ist - für meinen Geschmack - etwas zu stark geraten, da geht es in die Richtung von Bitburger (laut irgendeiner Tabelle müsste das gefühlt so um die 30 IBU dann sein). Keine Früchte o.ä., aber das war ja auch nicht intendiert. Insgesamt schmeckt es etwas enttäuschend, wie ich finde. Ein Freund von mir meinte beim Verkosten, dass es wie Kölsch schmecken würde (wohnen nur 80km von Köln entfernt) und als ich das Bier ein weiteres Mal probierte, musste ich ihm zustimmen: es schmeckt wirklich nach Kölsch. Die hier aufgeführten Charakteristika würden ja ungefähr zutreffen http://www.bjcp.org/2008styles/style06.php#1c Wie wäre es nun am ehesten zu nennen? Kölsch? "Wiess"? Irgendeinen Namen würde ich dem Kind mit Hinblick auf das Braufest ganz gerne geben. Das Brauziel wurde jedoch meilenweit verfehlt und ich denke, dass man sich an das Projekt "Münchener Helles" wirklich erst Richtung Herbst / Winter heranwagen sollte. Mit besten Grüßen, Carsten Boludo Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 17.6.2013 um 15:06   Meiner Meinung nach ist die S-04 in dem Fall ein sehr schlechter Ersatz für eine untergärige Hefe, wenn das Bier so ähnlich schmecken soll. Sie vergärt sehr hoch und erzeugt viele Esteraromen. Bei 11,5°P und der langen Maltoserast in Verbindung mit einer hochvergärenden Hefe kommt automatisch ein etwas dünn schmeckendes Bier raus. Wie man so was nennt, wurde hier schon oft diskutiert, ich würd´s German Pale Ale nennen. Stefan Antwort 1 kvendlar Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline erstellt am: 17.6.2013 um 15:10   Für ein Kölsch sollte glaube ich schon etwas Weizen in der Schüttung sein. Aber zur Namensgebung würde ich Boludos Vorschlag leicht abändern und es 'German Summer Ale' Nennen - dann wissen die Gäste, dass es erfrischend leicht (nicht wässrig!) ist. Die Bittere finde ich persönlich im Sommer ganz angenehm. Gruß - kvendlar Antwort 2 daKrueml Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.2.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 17.6.2013 um 17:49   Weizen beim Kölsch wird ja hart diskutiert - da gibt es unterschiedliche Auslegungen. Zwingend erforderlich ist es jedenfalls nicht, hilft aber für die Frische... Bis auf das Münchner klingt das sehr nach Kölsch - German Summer Ale ist denke ich der beste Name. ____________________ Grüße Martin Antwort 3 Gartenbrauer Senior Member Beiträge: 252 Registriert: 28.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 17.6.2013 um 19:36   moment mal ...... 45 Liter Bier aus 4,5 kg Schüttung ? Da bekommst du eine Stammwürze von 6%. Kein Wunder, dass dein Bier dünn schmeckt. ____________________ Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf. Zitat: Ehefrau Antwort 4 knutole Posting Freak Beiträge: 554 Registriert: 3.3.2013 Status: Offline erstellt am: 17.6.2013 um 21:16   Zitat von Gartenbrauer, am 17.6.2013 um 19:36 moment mal ...... 45 Liter Bier aus 4,5 kg Schüttung ? Da bekommst du eine Stammwürze von 6%. Kein Wunder, dass dein Bier dünn schmeckt. Es waren zwei Sude a ca. 22 Liter mit jeweils 4,5kg Schüttung. Insgesamt ergaben sich daraus die ca. 45 Liter. Antwort 5