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Autor: Betreff: Nach drei Wochen Gärung immer noch 8°P
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Beiträge: 3
Registriert: 19.6.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 11:38  
Hallo zusammen.
Habe mich mal wieder an ein untergäriges Bier getraut und prommt gibt es das gleiche Problem.
Habe 30l Märzen mit ca. 15% Stammwürze am 30.05. ins Gärfass gefüllt. Flüssighefe dazu und mit Aquarienpumpe 1h belüftet. Am 01.06. fing es auf dem Steigrohr an zu blubbern. Habe sicherheitshalber noch einen ganzen Tag gewartet und dann auf 8°C herunter gekühlt. Die nächten Tagen immer mal nachgeschaut. Es war fleißig am blubbern. Seit einer Woche passiert leider nichts mehr. Schnellvergärung ergab 3,24°P. Was tun?
Obergärig weiter, um zu retten was zu retten ist?
Grün in Fass abfüllen?
Bitte helft mir !!!
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fliper
Beiträge: 335
Registriert: 20.7.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 11:42  
Ich würde schrittweise die Temperatur erhöhen. Gerade UG braucht zum Schuss sehr lange, aber auf den letzten P entstehen nicht mehr soviele Nebenaromen, ein wenig wärmer vergären zum Schluss sollte nicht schmeckbar sein. Also ich würde lieber die OG Hefe da raushalten und wärmer stellen, eventuell eine Beutelchen 34/70 noch drauf....

LG
Christian


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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 11:49  
Ja, wieder wärmer stellen auf ursprüngliche Temperatur ist nun die beste Chance.

Die Temperaturfolge war verkehrt herum. Idealerweise stellt man kalt an bei 7-8°C und lässt es dann durch Gärungswärme bis max 10-12°C kommen. Wird im Laufe der Gärung gekühlt, ist das für die Hefe nämlich ein Signal zum Einschlafen. Entscheidend für die Bildung (unerwünschter) Gärungsnebenprodukte sind ohnehin die ersten Stunden der Gärung.
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Beiträge: 3
Registriert: 19.6.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 13:46  
Hallo fliper und Ladeberger.
Danke für die Antworten.
Schrittweise erhöhen wird schwierig, da der Kühlschrank schon auf niedrigster Stufe steht. Keller bei 18°C wäre möglich oder nachts draußen und tagsüber, zwecks Isolierung, im abgeschalteten Kühlschrank.
Das die temperaturfolge verkehrt war, habe ich noch nicht verstanden. Die Anstelltemperatur war bei 24°C. Einen Tag nach Beginn der Hauptgärung ab in den Kühlschrank. Was wäre denn besser gewesen?
Gruß
Andreas
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 14:05  
Hallo Andreas,

man stellt die Hefe kalt an, idealerweise eben unter 10°C. Aber alles über 12°C Anstelltemperatur ist zu warm.

Einen Sud erst nach Ankommen der Hauptgärung zu kühlen, bringt geschmacklich nichts mehr und birgt durch den Temperatursturz die Gefahr einer einschlafenden Gärung.
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DerDennis
Beiträge: 2085
Registriert: 26.2.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 16:57  

Zitat von Ladeberger, am 21.6.2013 um 14:05
Hallo Andreas,

man stellt die Hefe kalt an, idealerweise eben unter 10°C. Aber alles über 12°C Anstelltemperatur ist zu warm.

Einen Sud erst nach Ankommen der Hauptgärung zu kühlen, bringt geschmacklich nichts mehr und birgt durch den Temperatursturz die Gefahr einer einschlafenden Gärung.


Wenn man einen Riesenhaufen aktive Hefe zur Verfügung hat, mag das stimmen.

Wenn man allerdings eine handelsübliche Trockenhefe einsetzt, hat man bei <10°C selbst bei 2 Päckchen rehydrierter untergäriger Hefe auf 20L immer noch eine sehr gemächliche Gärung, die Hefe vermehrt sich einfach nur sehr langsam.

Ich habe es bisher noch nicht geschafft, eine Gärung untergärig bei unter 10°C ankommen zu lassen(!).

Im übrigen stimmt die Aussage "man stellt bei 7-8°C an und lässt duch die Gärungswärme auf 10-12°C kommen" nur bedingt - idealerweise stellt man bei 10°C an und regelt dann runter, sobald die Gärung in Gang kommt, um so effektiv eine gleichbleibende Temperatur zu erhalten.

Das Ganze ist außerdem stark hefespezifisch - es gibt Stämme, die darauf hin gezüchtet wurden, bei 16°C anzukommen und dann heruntergekühlt zu werden. Es gibt Stämme, die mit 7°C zurechtkommen, und welche die erst ab 12°C gut arbeiten. Und von der Stammwürze abhängig ist es auch: ein helles 11P Bier kann ich kälter vergären als einen dunklen 18P Doppelbock...
Dann kommts noch auf die Pitching-Rate an...
auf den pH-Wert...
den Nährstoffgehalt der Würze..
etc

Am besten man hält sich an die Temperaturangaben des Herstellers der Hefe, wenns zu langsam gärt dann am oberen Limit und wenns ordentlich flott gärt dann am unteren.

Edit- Frage an den Thread-Ersteller: welche Flüssighefe war es denn?

Grüße


[Editiert am 21.6.2013 um 17:02 von DerDennis]



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*Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Rudiratlos
Beiträge: 546
Registriert: 2.2.2013
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 17:36  
Bei der Abkühlung des warm angestellten Jungbiers hat sich die Hefe wohl einen Schnupfen geholt und sich schlafen gelegt.
Wie aufwecken? Warm stellen und aufrühren, falls zur Hand vielleicht einen Krümel Hefenährsalz mit rein.

Hab bis jetzt erst einmal untergärig gebraut (ist mittlerweile die zweite Woche in der Kaltreifung):
50l Helles mit ca. 11,5°P Stammwürze. Hab mit 6 Päckchen W34/70 und Malzbier zwei Tage vorher einen Starter gemacht, das ganze dann bei ca. 8°C in die gut belüftete Würze, Gärung dann bei 9-10°C Raumtemperatur. Nach nicht mal einer Woche war die Gärung durch.
Die Menge an Anstellhefe schein bei untergäriger Brauweise und klatem Anstellen das A und O zu sein. Geht natürlich ins Geld. Aber da sollte man meiner Meinung nach nicht am falschen Ende sparen, oder genug Zeit einplanen. Dann kann man auch einem Päckchen einen ausreichenden Starter ziehen.
Ich bin am überlegen, mir von der W34/37 gleich ein Pfundpaket zu kaufen, dann ists auch nicht mehr so teuer (obergärig ist in meiner Gegend mit Ausnahme des Weizens absolut unüblich und schmeckt mir und meinem Verkostungspublikum einfach nicht so).

PS: Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Gartenbrauer
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red_folder.gif erstellt am: 21.6.2013 um 21:14  
Du hast nicht erwähnt, welche Hefe du verwendet hast.
Ich hatte genau das gleiche Problem mit der White Laps WLP 838. 2x hintereinander.
Ich habe wochenlang versucht die Hefe wieder an die Arbeit zu kriegen, ohne Erfolg.
Aufrühren, wärmer stellen, Belüften ....... nix, null null, nada, die Hefe schläft.
Am Ende musste ich eine andere Hefe zugeben, damit ich ein trinkbares Bier bekomme.

Harald


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Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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red_folder.gif erstellt am: 22.6.2013 um 12:42  
So habe das Gärfass gestern Abend aus dem Kühlschrank genommen. Nach 2 Stunden startete die Gärung erneut. Jetzt versuche ich die Temperatur bei 10 - 14Grad zu halten. Hefe Wyeast #2308.
Gruß Andreas
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Ladeberger
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.6.2013 um 22:35  

Zitat von DerDennis, am 21.6.2013 um 16:57

Zitat von Ladeberger, am 21.6.2013 um 14:05
Hallo Andreas,

man stellt die Hefe kalt an, idealerweise eben unter 10°C. Aber alles über 12°C Anstelltemperatur ist zu warm.

Einen Sud erst nach Ankommen der Hauptgärung zu kühlen, bringt geschmacklich nichts mehr und birgt durch den Temperatursturz die Gefahr einer einschlafenden Gärung.


Wenn man einen Riesenhaufen aktive Hefe zur Verfügung hat, mag das stimmen.

Wenn man allerdings eine handelsübliche Trockenhefe einsetzt, hat man bei <10°C selbst bei 2 Päckchen rehydrierter untergäriger Hefe auf 20L immer noch eine sehr gemächliche Gärung, die Hefe vermehrt sich einfach nur sehr langsam.

Ich habe es bisher noch nicht geschafft, eine Gärung untergärig bei unter 10°C ankommen zu lassen(!).

Im übrigen stimmt die Aussage "man stellt bei 7-8°C an und lässt duch die Gärungswärme auf 10-12°C kommen" nur bedingt - idealerweise stellt man bei 10°C an und regelt dann runter, sobald die Gärung in Gang kommt, um so effektiv eine gleichbleibende Temperatur zu erhalten.

Das Ganze ist außerdem stark hefespezifisch - es gibt Stämme, die darauf hin gezüchtet wurden, bei 16°C anzukommen und dann heruntergekühlt zu werden. Es gibt Stämme, die mit 7°C zurechtkommen, und welche die erst ab 12°C gut arbeiten. Und von der Stammwürze abhängig ist es auch: ein helles 11P Bier kann ich kälter vergären als einen dunklen 18P Doppelbock...
Dann kommts noch auf die Pitching-Rate an...
auf den pH-Wert...
den Nährstoffgehalt der Würze..
etc

Am besten man hält sich an die Temperaturangaben des Herstellers der Hefe, wenns zu langsam gärt dann am oberen Limit und wenns ordentlich flott gärt dann am unteren.


Hallo Dennis,

ich möchte mich eigentlich nicht über 1°C hier und 2°C da streiten. Die grundsätzliche Überlegung bei UG ist für mich immer die gleiche: Ein Großteil der Gärungsnebenprodukte entsteht in der Anfangsphase, deshalb so kalt anstellen wie möglich. Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine Werte hinkommen.

Klar, wer an Hefe oder Zeit sparen will, der stellt eben wärmer an. Aber für mich sind das keine relevanten Faktoren.


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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 22.6.2013 um 22:43  
Am besten besorgt man sich einen ordentlichen Batzen untergärige Hefe aus einer Brauerei, stellt kalt an und alles wird gut.
Hefe geben viele Brauereien sogar umsonst ab, einfach mal freundlich nachfragen.

Stefan
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