|
Suche
|
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:
|
|
| |
Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Painkiller der Chaos-Sud |
|
ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 09:04 |
|
|
Samstag 22.6 schrieb ich in "Was braut Ihr am WE" das Folgende:
Zitat: | Moin
Ich treibe meine Weizenstudie mit Schüttungen oberhalb von 50% Weizenmalz
voran. Deshalb habe ich soeben das Malz für das folgende Rezept
geschrotet....
Wheat Amarillo
Stammdaten:
Stammwürze: 13.6°P
Ausschlagmenge: 30l
Bittere: 50 IBU
Farbe: 18 EBC
Schüttung und Wasser:
Hauptguss: 20.53l
Nachguss: 20.73l
5.02kg (75.8 %) - WeiMa Hell Naheland (4 EBC)
0.5kg (7.6 %) - Cara Red Weyermann (45 EBC)
1.1kg (16.6 %) - Castle Munic (30 EBC)
Maischplan:
15°C - Einmaischen
38°C - 60 Minuten (Gummirast)
63°C - 30 Minuten (Maltoserast)
72°C - 30 Minuten (Verzuckerung)
78°C - 0 Minuten (Abmaischen)
78°C - 20 Minuten (Läuterruhe)
Hopfung:
VWHopfung - Tradition 45 (20 % α-Säure): 13.9 g (25%)
90 Minuten - Amarillo 8,9 (8.9 % α-Säure): 13.9 g (25%)
30 Minuten - Amarillo 8,9 (8.9 % α-Säure): 13.9 g (25%)
10 Minuten - Amarillo 8,9 (8.9 % α-Säure): 13.9 g (25%)
Dauer Hopfenkochen: 90 Minuten
Nachisomerisierungszeit: 20 Minuten
Hefe:
Wyeast 1728 Scottish Ale
Weitere Zutaten:
300g Dinkelspelzen (10g/l)
Zeitpunkt der Zugabe: Maischen |
Und es sollte ein irrer Trip werden, bis die Würze im Gärfass landete....
Samstag Abend während des Essens (wir essen immer Abends warm), nach einem
herzhaften Biss in das selbst gemachte Gyros, knackte es in meinem
Unterkiefer und ein Stich zuckte durch meine Nerven.
Man nimmt so Etwas wahr, beachtet es aber nicht wirklich. Schließlich gibt
es Wichtigeres. Obwohl mir der Spaß am Essen und der Appetit vergangen
waren, aß ich im Verlauf der folgenden Stunde langsam in kleinen Happen auf
und war geistig schon beim angekündigten Sud.
Geschrotet hatte ich die Schüttung mitsamt der Dinkelspelzen schon am
frühen Nachmittag und dann in Ruhe meine Brauanlage aufgebaut.
Sonntag Früh war die rechte Wange deutlich geschwollen und es hämmerte im
Unterkiefer. Aber ich hoffte, es würde halten. Zahnärzte im Wochenend- oder
Feiertags-Notdienst habe ich bislang nur als unwirsche, wenig einfühlsame,
grobschlächtige Wesen kennen gelernt und das wollte ich mir nicht unbedingt
zwingend antun. Ich hoffte also mittels Ibuprophen und guten Vorsätzen, bis
Montag Nachmittag nach der Arbeit zu überstehen um dann die Zahnärztin
meines Vertrauens aufsuchen zu können.
Um 7:30 maischte ich also ein, fuhr hoch auf 38°C und rastete dort eine
Stunde. Der Effekt der Gummirast ist deutlich. Die zu Beginn sehr zähe
Masiche, welche dem Rührwerk Einiges abverlangte (Ampere-Anzeige des
Netzteiles schwankte zwischen 3,5 und 4 Ampere), wurde im Verlauf der
Stunde deutlich flüssiger und gegen Ende der Rast schnurrte das Rührwerk
wie ein Kätzchen, das Amperemeter hatte sich auf die für normale
Schüttungen üblichen 2-2,5A eingependelt.
Im Unterkiefer pochte es inzwischen vernehmlich und nachhaltig. Immer
wieder zuckten scharfe Stiche durch die Nerven.
Wenigstens bis zum Läutern wollte ich es da noch schaffen. Ich habe einmal
erlebt, was geschieht, wenn eine Maische zu lange steht.
Ich kam aber nur bis zum Aufheizen auf Abmaischtemperatur. Kaum zeigte das
Thermometer im Steuerkasten 76°C, brüllte der Schmerz wütend auf und ich
schaltete entmutigt Alles ab.
Übers Internet suchte ich mir den Dienst habenden Zahnarzt im Kreis heraus
und begab mich zu ihm.
Vier Stunden später, nach einer Eiterdrainage und der Extraktion eines
Schneidezahns kam ich erschlagen daheim wieder an. Es war gut, dass meine
GöGa mich nicht alleine fahren ließ. Ich hätte die Rückfahrt wohl kaum
bewerkstelligen können.
Klar, solch einen schlimmen Zustand hätte man viel früher bemerken müssen.
Als es am Samstag Abend krachte und ich den Schmerz das erste Mal wahr
nahm, war das schon weit jenseits der Ouvertüre. Aber ich habe
Polyathritis, ein sehr hohes Schmerzlevel und laufe die Hälfte meines
Lebens seit 1997 mit hohen Dosen von Schmerzmitteln im Leib durch die
Gegend.
Gemessen, an dem was üblicherweise in meinen Gelenken und Muskeln abgeht,
tritt so ein schleichender Prozess wie ein vereiternder Zahn einfach in den
Hintergrund
Ich kam also heim, mit dicker Schnauze, rasenden Schmerzen und wollte nur
noch schlafen. Aber da stand der Kessel mit der Maische, welche inzwischen
auf 57°C abgekühlt war.
"Da musst Du durch.", dachte ich mir, warf die Hendi-Platte und das
Rührwerk wieder an und heizte erneut auf. Um eventuell in der Zwischenzeit
ausgelöste Stärke mit Hilfe eventuell noch verbliebener Enzyme zu
verzuckern, rastete ich bei 68°C. Ich nahm mir vor, nochmals 20min zu
rasten. Letztlich wurden es 55min, denn ich fiel in einen kurzen, unruhigen
Schlaf.
"Schaden kann es Nichts.", sagte ich mir und begann auf 78°C hoch zu
heizen. Mangels Konzentration schwang die Temperatur dann leicht über als ich es bemerkte, waren wir bei freundlichen
84°C angelangt.
Das Läutern gestaltete sich dann aber sehr angenehm. Nach nur 12l-Vorlauf
hatte ich erstaunlich klare Vorderwürze und begann in den Kessel zu
läutern.
Als ich dann den Hopfen abwiegen wollte, meldete meine Waage "Low" und
schaltete sich wieder ab. Shit.... ich habe keine Knopfzellen auf Vorrat in
der Schublade liegen
Also musste die analoge, mechanische Küchenwaage her halten. Allein, deren
feinste Einteilung ist 20g. Die Hopfengaben sollten aber rund 14g betragen.
Also schätzte ich so gut ich konnte. Damit aber nicht genug. Unkonzentriert
und mit fahrigen Bewegungen öffnete ich den Beutel mit dem Amarillo und
verteilte den erst einmal großflächig auf dem Küchenboden.
Wie ein Huhn kroch ich also erst einmal umher und pickte die Pellets wieder
auf. Während dessen lief die Vorderwürze aus dem Läuterbottich in den
Meßbecher und beinahe über.... ich bemerkte es als der Becher absolut voll
war.
Bei 15l im Kessel fing ich dann an zu heizen und erinnerte mich daran, dass
der Tradition ja eigentlich als VWH geplant war. Besser jetzt als nie. Also
rein damit.
Ich konzentrierte mich so gut es ging beim Läutern und schaffte die
restlichen 20l auch problemlos in den Kessel.
Himmel A*** und Zwirn, welcher Depp kippt 35l Vorderwürze in einen
36l-Kessel ??
ICH
Dementsprechend sahen Kessel und Hendi-Platte zwei Minuten nach Beginn des
wallenden Kochens auch aus.
Weizen-Würze neigt zu gewaltiger Schaum- und Bruchbildung. Und im Kessel
war kein Platz, das Zeug stieg aus und ich bemerkte es erst nach einer
ganzen Weile.
Üblicherweise senke ich die Heizleistung sobald ich sehe, dass das Sieden
einsetzt. Gestern bemerkte ich es nicht.
Doof ist es, bei Bemerken des Überkochens die Heizleistung auf Null zu
senken und dann zu vergessen, wieder Leistung zu geben. So stand der Sud
also rund 15min, ehe mir einfiel, dass ich das Zeug ja kochen sollte.
Doof ist es auch, bei erneutem Einsetzen des wallenden Kochens, den Timer
für die erste Kochzeit zu stellen, aber nicht auf die Start-Taste zu
drücken.
"Was solls", dachte ich mir wiederholt, "Bier wird es werden. Weiß nur
Niemand, was für Eines."
Nach 2h30min Kochzeit - grob geschätzt - schaffte ich dann einen passablen
Whirlpool. Mich wundert, dass ich dabei nicht den Kessel von der Platte
warf, denn mit koordinierten Bewegungen hatte das Andrehen nicht wirklich
viel zu tun.
Als letzten Akt postierte ich den Tabec unter dem Auslaufhahn und bemerkte
doch noch rechtzeitig, dass der Hopfenfilter nicht am Hahn des Kessels hing
Die Kühlschlange in Betrieb zu nehmen, hätte ich nicht mehr auf die Reihe
gebracht, zumal ich vergessen hatte, sie in der Würze zu kochen um sie zu
desinfizieren. Also verzichtete ich darauf und beschloss, es auf die gute
alte Art als Übernachtkühlung ablaufen zu lassen.
Also drehte ich den Hahn zu einem Drittel auf und lies die Würze einfach
laufen.
Legte mich für fünf Minuten auf mein Bett.....
....und wachte heute Morgen relativ fit wieder auf.
Jetzt hab ich rund 30l hellen Amarillo-Weizen im Tabec. Das Smack-Pack mit
der Scottish-Ale ließ sich nicht mehr aktivieren. Zu alt
Also hab ich die Blanche aus dem Kühlschrank geholt und warte drauf, dass
die Temperatur auf 34°C im Kessel fällt.
Ich bin gespannt, wie der "Painkiller" schmecken wird. Eines steht fest.
Egal wie er schmeckt. Ich werde jeden Tropfen genießen.
Greets Udo
P.S. Stammwürze ? Keine Ahnung, nicht gemessen. Aber es schmeckt sehr süß.
Wie ein Bock. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Senior Member Beiträge: 195 Registriert: 16.3.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 09:41 |
|
|
Was sind da schon die kleinen Missgeschicke von uns Anfängern? Aber Du hast
es durchgezogen, Hut ab und gute Besserung mit dem Zahn.
Stefan
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 1585 Registriert: 24.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 10:07 |
|
|
Beileid Udo und Kopf hoch
Es gibt so Sude von denen man die Finger lassen soll.
Ich habe 3x versucht Malzbier zu Brauen jedesmal zur katastrophe
geworden.
Die braunen Kellerwände und einiges mehr zeugen davon.
Vieleicht ist Weizen nicht deine Vorsehung, zeit dem ich kein Malzbier mehr
versuche
(habe meiner Frau Ehrenwort gegeben ) gab es keine probleme mehr.
Gute Besserung ____________________ Gruß
Manny
-----------------------------------------------------------
Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
Albert Einstein
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 10:43 |
|
|
Moin Manny,
ich denke nicht, dass die Frage "Weizen oder kein Weizen" lautet, denn
ungeachtet der Missgeschicke, welche mich dieses Jahr begleiten, steht für
mich außer Frage, dass es machbar ist, Weizenschüttungen deutlich über 50%
zu fahren, diese zu maischen und gut zu läutern und auch leckere Biere
draus zu machen.
Die Ungemache, welche mir dieses Jahr das (Brauer-) Leben schwer machen,
sind ja nicht im Weizen zu suchen, sondern haben andere Ursachen.
Überlagerte - geschenkt bekommene - Hefen, Eisen im Bier aufgrund
unglücklicher Materialwahl, Malz unterhalb des Läuterbodens weil der Träger
des Läuterbleches sich in Auflösung befand, vereiterter Unterkiefer....
...das Alles sind Faktoren, die es mir schwer machen. Aber sie haben nicht
wirklich mit der Weizenschüttung zu tun.
Ich denke, diese Dinge wären auch bei anderen Schüttungen passiert.
Kleinkriegen lasse ich mich davon nicht. Solange ich in der Lage bin, werde
ich weiter brauen. Auf Deibel komm raus.
Der vorliegende Bericht über den Painkiller dient auch auf keinen Fall der
Absicht, Mitleid zu haischen
Mitleid benötige ich Keines. (Trotzdem danke für die Besserungswünsche.)
Zweck dieses Berichtes ist die Dokumentation eines chaotischen Brautages
jenseits des Normalen und vielleicht auch der dahinter verborgene
Fingerzeig, dass es möglich ist - so man nur Willens ist -, Dinge zu tun,
die man glaubt nicht mehr tun zu können.
Ich habe gestern Nachmittag via Email mit meinem Vorgesetzten kommuniziert
und ihn gebeten, mich für heute wegen meines Unterkiefers vom Dienst frei
zu stellen.
Hätte er zwingende Gründe angeführt, welche dagegen gesprochen hätten, dann
wäre ich heute morgen beizeiten aufgestanden und zur Arbeit gefahren. Ob
die körperliche Anstrengung der Lagerarbeit meinem Zustand zuträglich
gewesen wäre, hätten er und ich dann im Nachhinein gesehen und ggf. die
Konsequenzen dafür tragen müssen. Ich bin froh und dankbar, dass meine
Vorgesetzten Menschen mit menschlichen Ansichten und Maßstäben sind. In
anderen Unternehmen habe ich schon Übles erlebt....
Es gibt Dinge, die man einfach tun muss. Eine fertige Masiche stehen
lassen, ist ein Unding, also muss man es beenden. Wäre es zu hart gekommen,
ich glaube ich hätte gestern Nachmittag hier im Forum ein SOS gesendet um
einen der in meiner Nähe lebenden HBs (Max, Dich, Ruthard oder wen auch
immer) dazu zu bewegen, sich meines Sudes anzunehmen.
Nach dem, was mir dieser Sud abverlangt hat, freue ich mich bereits jetzt
darauf, das Bier mit Euch zu verkosten
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 10:59 |
|
|
Ich kann Aberglaube nicht ausstehen und garantiere Udo, dass es nicht am
Weizenanteil liegt.
Man muss beim Brauen aber auch aufpassen, dass man mit der Zeit nicht zu
leichtsinnig oder übermütig wird.
Ich kenne das jedenfalls von mir, nach ein paar gelungenen Suden kann es
sein, dass einem der Erfolg zu Kopf steigt und man irgend welche dummen
Leichtsinnsfehler macht.
Udo, was willst Du eigentlich mit dem hohen Weizenanteil erreichen?
Weizenmalz hat so gut wie kein Eigenaroma, das Bier wird zwar viskoser,
aber da gehst Du ja mit der Gummirast dagegen an.
Gute Besserung jedenfalls!
Stefan
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 1442 Registriert: 10.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 11:12 |
|
|
Hey Trash,
Bier wirds immer...joa.. Aber irgendwie musst du auch etwas auf dein Körper
hören?
Mit heißen Flüssigkeiten muss man echt aufpassen, dein Zustand klang ja
nicht mehr ganz zurechnungsfähig...
Vor zwei Wochen ist ein ehemaliger Kochkollege von meinem Bruder mit 2
Eimern heißem Fond in den Keller zum Kühlhaus spaziert.. Er rutschte aus,
ein Eimer ergoss sich quer über seinem Körper..
Er liegt jetzt mit Verbrennungen dritten Grades in einer Spezialklinik
unter einer Folie und wird mit Spezialflüssigkeiten bedampft.
Sowas wünsch ich wirklich keinem, daher schreibe ich es um das Thema zu
sensibilisieren.
Wünsch dir alles gute!
Fabian ____________________ Mein Blog rund ums Bierbrauen!
http://freubreu.wordpress.com/
Besucht uns doch mal im Hobbybrauerchat, mittlerweile regelmäßig
besucht!
http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=10577
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 11:12 |
|
|
Zitat von TrashHunter, am 24.6.2013 um
10:43 |
Es gibt Dinge, die man einfach tun muss. Eine fertige Masiche stehen
lassen, ist ein Unding, also muss man es beenden. Wäre es zu hart gekommen,
ich glaube ich hätte gestern Nachmittag hier im Forum ein SOS gesendet um
einen der in meiner Nähe lebenden HBs (Max, Dich, Ruthard oder wen auch
immer) dazu zu bewegen, sich meines Sudes anzunehmen.
|
Gibt Schlimmeres, Zoomer lässt die Würze vor dem Kochen oft eine Nacht
stehen (Freitag abend anfangen, bis Samstag Mittag durch sein)...
Wollte ich mir auch mal gönnen, wenn ich keinen ganzen Tag Zeit habe.
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 11:25 |
|
|
Zitat von Boludo, am 24.6.2013 um
10:59 |
....Udo, was willst Du eigentlich mit dem hohen Weizenanteil erreichen?
Weizenmalz hat so gut wie kein Eigenaroma, das Bier wird zwar viskoser,
aber da gehst Du ja mit der Gummirast dagegen an.....
|
Moin Stefan.
Die Herausforderung der hohen Weizenschüttung waren zwei Aussagen, welche
in der HB-Szene immer wieder mit Nachdruck postuliert wurden:
1. Weizenschüttungen oberhalb von 60% sind nicht läuterbar, bzw. führen das
Läutern an die Grenze zum Unmöglichen.
2. Weizenbiere mit derart hohen schüttungen schmecken partout nicht.
Also galt es mir persönlich zu beweisen, was richtig ist.
1. Man kann mittels einer langen Gummirast eine derart hohe Weizenschüttung
problemlos fahren und mit Hilfe der Dinkelspelzen unterstützend
nachhelfen.
2. Bier mit solch hoher Weizenschüttung schmecken sehr wohl und bieten eine
ganz neue Spielart an.
Denn gerade WEIL Weizenmalz nahezu kein ausgeprägtes Eigenaroma produziert,
kann man auf Grundlage solcher Schüttungen die Aromen der geringen
Sondermalz-Gaben (Caramalze) und der Hopfen weitaus dedizierter heraus
arbeiten.
Aktuell bin ich noch in der Phase der Basis-Findung.
Habe ich mich dann auf einen bestimmten Anteil an Weizenmalz eingeschossen,
werde ich auf Grundlage dieser Schüttung (Weizenmalz : immer wieder dem
selben Cara- / Basisanteil) mit verschiedenen Hopfungen arbeiten um mich in
der Folge auf einen bestimmten Hopfen / einer bestimmten Hopfenkombination
einzuschießen. Ist das passiert, werde ich mit diesem einen Hopfen, bzw.
dieser einen Kombination weiter experimentieren um das für mich absolute,
ausschließlich der Hopfung geschuldete Weizenbier zu brauen.
Ich weiß, Stefan. Du bist einer meiner härtesten Kritiker und dennoch immer
ein Gönner. Wie so oft wirst Du Dir bei dieser Ansage wieder an die Stirn
greifen (Face-Palm) und den Kopf schütteln.
Ob Du es glaubst, oder nicht. Ich schätze Deine Einwendungen immer und
Vieles von dem, was Du von Dir gegeben hast, ist - ungeachtet Deiner
Ansage, ich sei Beratungsresitent - letztlich doch von Einfluss auf mein
Wirken gewesen.
@Fabian: Du hast sicher recht. 100% zurechnungsfähig war ich nicht mehr.
Und hätte ich mich auch nur ein kein Wenig miserabler gefühlt, wäre ich es
auch nicht angegangen, sondern hätte den SOS gesendet.
@rattenfurz: Würze 24h nach dem Läutern zu kochen, das ist eine Sache.
Maische 24h stehen zu lassen und dann erst zu läutern, das ist eine andere
Sache. Ich habe das einmal - ganz bewusst - gemacht und dann satte 24
Stunden lang läutern dürfen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 12:02 |
|
|
Zitat von TrashHunter, am 24.6.2013 um
11:25 | Die Herausforderung der hohen
Weizenschüttung waren zwei Aussagen, welche in der HB-Szene immer wieder
mit Nachdruck postuliert wurden:
1. Weizenschüttungen oberhalb von 60% sind nicht läuterbar, bzw. führen das
Läutern an die Grenze zum Unmöglichen.
2. Weizenbiere mit derart hohen schüttungen schmecken partout
nicht |
Du machst Dir viel Mühe, aber Du musst uns
hier doch nichts mehr beweisen.
100%-Weizenbiere (datunter einige recht schmackhafte) sind hier schon von
etlichen gebraut worden, darunter aegir, Erlenmeyer, flying, meiner
Wenigkeit und sich noch einigen anderen.
Auch schon mit und ohne Dinkelspelzen.
Moritz
[Editiert am 24.6.2013 um 12:02 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 12:20 |
|
|
Hey Udo,
ich weiß dass Du nach alter Väter Sitte lieber manuell braust, aber mit
einer vernünftigen Brausteuerung hättest Du wahrscheinlich einigen Stress
weniger gehabt. Der Brauer macht das Rezept, die Anlage die Würze, die Hefe
das Bier...
Soweit ich es bisher erlebt habe werden die Chaossude oft richtig lecker
(und natürlich kaum reproduzierbar).
ich wünsche Dir das der Zahn bald wieder gut wird. Zahnschmerzen brauch
kein Mensch...
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 12:21 |
|
|
Zitat von Bierjunge, am 24.6.2013 um
12:02 | Zitat von TrashHunter, am 24.6.2013 um
11:25 | Die Herausforderung der hohen
Weizenschüttung waren zwei Aussagen, welche in der HB-Szene immer wieder
mit Nachdruck postuliert wurden:
1. Weizenschüttungen oberhalb von 60% sind nicht läuterbar, bzw. führen das
Läutern an die Grenze zum Unmöglichen.
2. Weizenbiere mit derart hohen schüttungen schmecken partout
nicht |
Du machst Dir viel Mühe, aber Du musst uns
hier doch nichts mehr beweisen.
100%-Weizenbiere (datunter einige recht schmackhafte) sind hier schon von
etlichen gebraut worden, darunter aegir, Erlenmeyer, flying, meiner
Wenigkeit und sich noch einigen anderen.
Auch schon mit und ohne Dinkelspelzen.
Moritz
|
Moin Moritz
Dass ich hier Nichts mehr bezüglich dieser Fragestellung beweisen
muss, ist mir schon noch klar.
Aber die positiven Berichte bezüglich dieser Thematik standen und stehen
einer deutlichen Anzahl negativer Aussagen in der HB-Szene im Gesamten
gegenüber. (Nicht nur in diesem Forum.)
Dementsprechend galt es für mich persönlich mir den Gegenbeweis zu
erbringen.
Diesen habe ich bereits mit der ersten Auflage des alten Bahnschraubers für
mich erbracht und somit hätte ich das Thema tatsächlich als erledigt
betrachten können.
Für mich persönlich ist der Beweis erbracht und ich kann Jedem, welcher es
wissen will, nur empfehlen eines der Euren oder meinen Rezepte nachzubrauen
um sich selber zu überzeugen.
Über den Beweis bin ich also schon hinaus
Jetzt gilt es, die besonderen Eigenschaften dieser Art Bier (geringes
Eigenaroma des Weizenmalz) für mich zu nutzen um das für mich absolut
geniale Weizenbier zu kreieren.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 10 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 12:21 |
|
|
Zitat von TrashHunter, am 24.6.2013 um
11:25 | Ich weiß, Stefan. Du bist einer meiner
härtesten Kritiker und dennoch immer ein Gönner. Wie so oft wirst Du Dir
bei dieser Ansage wieder an die Stirn greifen (Face-Palm) und den Kopf
schütteln. |
Nein, sorry, ich greife mir nicht an die Stirn, Du kannst natürlich brauen,
was Du willst und ich will Dir auch keinesfalls an den Karren fahren.
Dass 100% Weizenmalz möglich ist und wie es schmeckt, wurde, wie Moritz
festgestellt hat, hier schon mehrere Male dokumentiert, darum hat es mich
halt gewundert.
Aber lass Dich von mir nicht drausbringen und bleib weiter neugierig
Ich hab übrigens mal gehört, dass 30% Weizenmalz geschmacklich das beste
Hefeweizen liefern soll.
Kein Wunder, ist doch im Gerstenmalz ein Vielfaches an Ferulasäure
enthalten.
Aber letztendlich spielt bem Hefeweizen dann doch die Hefe die erste
Geige.
Stefan
[Editiert am 24.6.2013 um 12:31 von Boludo]
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 14:20 |
|
|
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 18:40 |
|
|
Hallo Udo,
solle dieser Sud nicht der Ersatz für das "Eisenbahner-Bier" (das ja
passendeweise Eisenbier wurde) für meinen Großvater werden?
Ich glaube da liegt doch ein Fluch drauf.
Aber mit Zahnschmerzen kenne ich mich aus. Ich sollte eine Brücke
eingesetzt bekommen und bekam dafür ein Provisorium verpasst, das natürlich
durchbrach und nicht mehr zu gebrauchen war. Essen und Trinken war nur mit
absoluter Vorsicht möglich. Abends süffelte ich ein Bier durch einen
Strohhalm als das eiskalte Gebräu sich den Weg zu den Nerven bahnte. Ich
glaube so muss es sich anfühlen, wenn dir Klitschko einen rechten Haken
verpasst.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
|
|
Antwort 13 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 18:44 |
|
|
|
|
Antwort 14 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 19:14 |
|
|
Mensch Udo, du machst ja Sachen. Ich hoffe es geht dir wieder besser!
Zitat: | Der alte Bahnschrauber
in der zweiten Auflage ist schon in der Flasche - ohne Rost -
|
Hast du den in einem Anderen Gärbehälter gehabt als den Rostsud?
Sonst wäre vielleicht das noch eine Möglichkeit:
Zitat: | Malz unterhalb des
Läuterbodens weil der Träger des Läuterbleches sich in Auflösung befand,
|
Aus welchem Material ist oder war der denn?
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 19:23 |
|
|
Das ist ein Tortenboden aus Kunststoff. So ein Plastikteil, auf welches man
eine Torte stellen kann
Hat zig Sude mitgespielt, aber auf die Dauer sind ihm wohl die Temperaturen
beim Maischen und in der Spülmaschine nicht bekommen. Er begann auseinander
zu brechen und dadurch entstand ein Spalt, durch den Malz unter den
Läuterboden fiel.
Bezüglich des Rost im Bier bin ich mir inzwischen sicher, dass es der im
entsprechenden Thread beschriebene Materialunterschied zwischen den beiden
Stählen des Tabec und meiner inneren Hahnverlängerung war. Dieses Thema ist
anscheinend erledigt. Die Teilnehmer des letzten HBST stimmten mir zu, dass
der Iron-Comet eindeutig nach Eisen schmecke, fanden aber beim alten
Bahnschrauber der ersten Auflage schon keinen Eisengeschmack. Meine
Beurteilung schien durch meine Erwartungshaltung beeinflusst und da
Geschmack subjektiv empfunden wird..... schmeckte ich auch da Rost, welchen
Andere aber nicht schmecken.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 16 |
|
Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 20:46 |
|
|
Hi Udo, dein Post sind immer sehr unterhaltsam und spannend geschrieben
Nicht Negativ nehmen. Besonders die Namensgebung finde ich immer sehr
gelungen. Und die Rezepte sind auch nicht mainstream.
Gute Besserung mit deinem Zahn, das sind wirklich mit die schlimmsten und
nervigsten Schmerzen.
MfG
Marco
|
|
Antwort 17 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2013 um 15:49 |
|
|
Gestatten....
ich bin der Painkiller...
Weil der olle TH keine brauchbare Waage zur Verfügung hatte und die
Hopfengaben PI*Fensterkreuz gab, darf man mich - beim Versuch mich in eine
Schublade zu stecken - durchaus in die Kategorie "Weizen-IPA" einordnen.
Ich habe Alles, was ein Weizenbier benötigt, fruchtige Hintergrundaromen,
einen Hauch von Nelke und eine erfrischende Karbonisierung.
Und darüber hinaus habe ich sämtliche sensorischen Attribute eines IPA,
denn Tradition und Amarillo geben mir ein nachhaltiges Aroma von
Citrusfrüchten, Waldbeeren und im Abgang eine enorme Bitterung, welche die
Zunge sanft sediert, aber nicht zur Unbrauchbarkeit betäubt.
Ich denke, ich bin als Entschädigung für die Leiden THs während er mich
braute durchaus brauchbar.
Gruß, der Painkiller
P.S. Das Glas in welchem mich TH ablichtete ist seine neueste
Errungeschaft, das Leffe Royale Glas, welches er heute Morgen in Luxembourg
gekauft hat. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 18 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2013 um 19:16 |
|
|
Prost!!
Wie geht es deiner Kauleiste jetzt?
Sieht farblich gut aus, nur noch etwas trüb. Schätze, da sollten noch zwei
Wochen Kaltlagerung dazu, oder?
Grüßele
Holger
|
|
Antwort 19 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 20.7.2013 um 19:56 |
|
|
Lasch unsch nischd über meine Kauleischte reden
Lass uns lieber über das Bier reden
Ein wenig trüb ist es sicher noch. Zum Einen fehlt noch ein Wenig Lagerung
und zum Anderen sind die ersten Gläser aus einem CC in welchem die NG
abgelaufen ist, zwangsläufig immer trüb.
Bis die Trübung sich gelegt hat, schätze ich, wird sich die Farbe auf das
Niveau eines Diekirch Gran Cru begeben haben. Übrigens ein sehr leckeres
Bier.... zumindest der aktuelle Jahrgang
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 20 |
|
|
|
Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Painkiller der Chaos-Sud |
|
|
|
Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum. |
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren, alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de |
|
|
|