Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 15:28 |
|
|
Moin zusammen,
ich möchte meinem Bruder gerne zum Geburtstag Anfang September ein Pils
brauen. Ziel ist ein herbes, aber hopfenaromatisches Pils, was im Iealfall
eine rötliche/rote Farbe (hatten wir ja schon ein paar mal im Forum) haben
soll.
Zusammengestellt habe ich das ganze frei Schnauze im "kleinen Brauhelfer",
der bis jetzt bei der Berechnung von Rezepten sehr gut funktioniert hat.
Daher sind die Mengenangaben im Absolutwert auch so krumm. ^^
Mein Roh-Entwurf sieht jetzt erstmal wie folgt aus:
Ausschlagvolumen: 18 Liter
Hauptguss: 12 L
Nachguss: ca. 12 L ("ca." weil ich meistens bis etwa 1 L über angepeiltem
Ausschlag läuter. (So schön mit beschriftetem Kochlöffel) Den Liter oder
auch zwei verlier ich dann wieder beim Kochen).
Stammwürze: 12 °P
CO2-Gehalt: 5 g/L
Bittere: 38 IBU
Errechnete Farbe: 18 EBC (hoffentlich rot)
angepeilte Reifezeit nach Abfüllung: 4-6 Wochen
Rasten:
Maltoserast: 45 min bei 62 °C (was passiert eigentlich wenn ich die noch
länger mache? "Knackigeres", schlankeres Ergebnis?)
Verzuckerung: 30 min bei 72 °C (alternativ bis jodnormal, weiss nicht, was
bei längerer Verzuckerung passieren soll)
Abmaischen bei 78 °C
Schüttung:
PiMa: 80 % (= 2,787 kg)
Carared: 15 % (=0,523 kg)
Melanoidinmalz: 5 % (=0,174 kg)
Ich hoffe, dass die letzten beiden zusammen eine schöne rötliche Farbe
geben, wobei das ganze nicht zu dunkel werden soll.
Kochdauer: 75 min
1. Gabe: Magnum (15 % alpha) für 75 min (50 % Anteil = 15,54 g)
Bitterhopfung
2. Gabe: Hallertauer Mittelfrüh (3,7 % alpha) für 5 min (35 % Anteil =
10,88 g) 1. Aroma
3. Gabe: Magnum (15 % alpha) für 5 min (15 % Anteil = 4,66 g) 2. Aroma
Das ganze kommt vorm Anstellen durch meinen Sputnik und soll nach der
Hauptgärung (ca. 8-9 °C) (max. 2 Wochen) nochmal für etwa 1 Woche in einen
2. Eimer geschlaucht werden (gleiche Temperatur) um die meiste Hefe
loszuwerden. Anschließend füll ich es in ein CC-Fass, "rolle" CO2 auf
Spundungsdruck und lasse es dann bis zur Feierlichkeit bei 4 °C stehen.
Soviel dazu, nun frag ich mich nur, wie es wohl wird ^^
ich habe
1. noch nie mit Magnum als Aromahopfen gearbeitet und
2. keine Ahnung ob die Farbe hinhaut (im Zweifel hab ich das Bier für
meinen Bruder lieber heller als dunkler).
Nun seid ihr dran...
Anregungen? Kritik? Erfahrungen? Verbesserungsvorschläge? Lob? Spott?
|
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 15:35 |
|
|
Moin
Längere Maltoserast bringt Dir mehr vergärbare Zucker und dadurch ein
trockeneres, "knackigeres" Bier.
Bei längerer Verzuckerungsrast 70-75°C erhälst Du mehr unvergärbare Zucker,
also mehr Körper / Restsüße im Bier.
Angesichts der 45min Maltoserast dürfte in Falle Deines Rezeptes allerdings
auch eine längere Verzuckerung Nichts mehr bringen, denn da dürfte kaum
mehr Stärke zum Verzuckern vorhanden sein.
Die Schüttung erscheint mir durchaus geeignet für eine schöne rote Farbe.
Das passt schon. Wobei nach meiner Erfahrung das CaraAmber das schönere Rot
als das CaraRed liefert.
Die Hopfung gefällt mir auch, würde ich so lassen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 1 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 16:20 |
|
|
Hallo,
für ein Pils eine etwas ungewöhnliche Rezeptur, aber, hey, warum nicht.
An Deiner Stelle würde ich - so sehr ich den Magnum auch liebe - aber doch
als Aromagabe den Mittelfrüh nehmen, denn sooo aromatisch ist der Magnum
jetzt auch wieder nicht. Aber wenn Du das unbedingt mal probieren willst,
klar, kannst Du natürlich machen.
Ansonsten sieht das auf jeden Fall lecker aus.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 17:08 |
|
|
Ich würde auch den Mittelfrüh für das Aroma nehmen und den Magnum zur
Bitterung. Ansonsten würde ich das Rezept so lassen. Und kalt mit einenm
guten Starter anstellen.
Apropo, welche Hefe wirst du benutzen?
MfG
Marco
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 17:25 |
|
|
Hi Steve,
den Magnum als Aroma? Warum nicht! Manche sagen ihm einen gewissen
"knoblauchigen" Touch nach. Ich glaube das Einbecker Bockbier wird auch mit
Magnum aromagehopft? Michael weiß da sicher mehr.
15% Carared und 5% Melanoidin ist schon ein ganz schönes Pfund. Mit Pils
(nicht mal mit dem dunkleren Böhmischen) hat das überhaupt nix zu tun. Das
wird ein rötliches Lager mit reichlich karamelliger und eventuell brotiger
Restsüsse. Die 38 IBU braucht es auch als Gegenpart zum Cara/Mela. Ich
finde es hört sich sehr lecker an
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 17:56 |
|
|
Moin zusammen,
erstmal danke für die flotten Rückmeldungen.
Sehr karamellig soll es eigentlich nicht werden, das hoffe ich durch eine
lange Maltoserast zu umgehen. Zwar weiss ich, dass das bei Caramalz wenig
bringt, aber so zieh ich mir zumindest alles aus dem PiMa alles raus was
geht.
Ziel ist ja eigentlich ein (relativ) trockenes, rotes, herbes Pils, also
hoffe ich, dass das Cara im Hintergrund bleibt. Oder sollte ich da vllt
noch den Anteil senken hin zu mehr PiMa?
Ich hoffe einfach, dass es von der Farbe heller als mein SNPA-Klon von MMuM
wird, allerdings mit deutlichem Rotstich. Soll eigentlich nur die Farbe
ändern, das kriegt man aber offensichtlich ohne Lebensmittelfarbe kaum
hin...und das muss ja nun auch nicht sein, oder?
CaraAmber hab ich leider nicht auf Lager und nur deswegen für n Pfund Malz
nochmal 6 Euro bei HuM für das Porto bezahlen finde ich dann
unverhältnismäßig, weil ich ansonsten alles bei der letzten Bestellung
mitgekriegt hab Hat nichts mit dem Laden zu tun, den find ich
super, ist halt einfach eine verpasste Chance, weil ich sonst nix brauch.
So seh ich dann was bei CaraRed rauskommt.
Bei der Hefe habe ich mich noch nicht entschieden. Ich nehme entweder die
S-23 oder W34/70, die hab ich beide im -80er und ziehe sie mir 2 Tage lang
in 2x 100 mL sterilem Hefemedium an. ^^ Wofür hab ich schließlich mein
Studiumswissen.
Hopfen-der-Welt.de schreibt zu Magnum:
Aromen: harzig, kräuterig, Pinie
Ich denke zwar, dass die sehr im Hintergrund stehen, hoffe allerdings dass
es NICHT "knoblauchig" wird
Vllt sollte ich mir mal ein Einbecker Bock holen und probieren, wie der
Magnum (sofern es der ist) da so rauskommt...
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 18:07 |
|
|
Alternativ wäre 100% Pilsnermalz und eine eingedickte Teilwürze? Die Amis
wenden das Verfahren an und Hotte (aegir) hat es hier auch schon
vorgestellt. Dazu wird ein Teil der Vorderwürze separat solange eingekocht,
bis eine Kesselkaramellisierung eintritt. Das wird dann der kochenden Würze
wieder zugemischt.
Gibt eine schöne Farbe und einen etwas anderen, nicht so malzig-mastigen
Geschmack.
Ein rotes Pils gibbet es aber trotzdem nicht... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.6.2013 um 19:00 |
|
|
Also den Magnum als Aromagabe zu nutzen hatte ich auch schon überlegt. Ich
glaube die Lahnsteiner Brauerei hat einige Biere nur mit Hallertauer
Bitterhopfen im Angebot. So viele gibt es da ja nun auch nicht. Aber so
viel Cara und Mela Malz das wird wohl wenig nach einem Pils schmecken.
Hatte auch schon beide Malzsorten in dezenteren Schüttungen und es bringt
einfach Süße ins Bier.
Nach einem leckeren Bier klingt es trotzdem.
Gruß
Jörg
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.6.2013 um 10:09 |
|
|
Hat eigentlich einer von euch Erfahrung oder Wissen was den Transport einer
2 kg-CO2-Flasche in öffentlichen Verkehrsmitteln angeht? Das Fass würde ich
zur Feier auf eine Sackkarre spannen und die 2 kg-Flasche in die Hand
nehmen. Die Flasche hat natürlich einen Cage, aber darf ich die überhaupt
so transportieren oder sind diese "kleinen" Mengen schon Gefahrgut und
dürfen deshalb nicht in Öffis transportiert werden?
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.6.2013 um 12:11 |
|
|
Zitat von SteveMcBorman, am 26.6.2013 um
10:09 | Hat eigentlich einer von euch
Erfahrung oder Wissen was den Transport einer 2 kg-CO2-Flasche in
öffentlichen Verkehrsmitteln angeht? Das Fass würde ich zur Feier auf eine
Sackkarre spannen und die 2 kg-Flasche in die Hand nehmen. Die Flasche hat
natürlich einen Cage, aber darf ich die überhaupt so transportieren oder
sind diese "kleinen" Mengen schon Gefahrgut und dürfen deshalb nicht in
Öffis transportiert werden? |
Ich meine kürzlich
gelesen zu haben, dass CO2 nur noch in offenen oder zumindest gut
durchlüfteten Transporträumen (z.B. Pritschen) befördert werden darf,
ansonsten gelten noch strengere Vorschriften. Dass sich im gleichen,
geschlossenen Raum Menschen aufhalten dürfen ist für mich daher schwer
vorstellbar.
Eine Ausnahme dürfte die private Beförderung bilden, aber da hier die DB
oder dein Verkehrsverbund als Beförderer von dir und deinen Sachen
auftritt, dürfte er die Beförderung gefährlicher Stoffe wirksam in seinen
Beförderungsbedingungen ausgeschlossen haben.
Ich finde das im übrigen nicht ganz unsinnig, wenn man bedenkt dass in 2kg
CO2 immerhin bei Raumtemperatur grob überschlagen 1000L entspanntes Gas
stecken und bereits eine Konzentration von 5-8% CO2 in der Raumluft
lebensgefährlich ist.
Gruß,
Andy ____________________
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.6.2013 um 20:20 |
|
|
Wenn ich mich da grade richtig durchgewühlt habe, dann liegt das Limit von
UN 1013 (CO2) laut ADR ( http://www.adr-check.com) bei 1000 L, was 2 kg
entspricht. Da meine Flasche zu den Zeitpunkt nurnoch maximal 3/4 voll ist
(eher 60%) liege ich da also drunter.
In einem Bahnwagon MÜSSTE es nach meinem Verständnis von Physik und Chemie
eigentlich rauslaufen, da der alles andere als dicht ist und Kohlendioxid
schwerer als Luft ist. Ausserdem hält die Bahn alle x Minuten und öffnet
die Türen. Rein vom Sinn würde ich also sagen, dass es geht. Ob ich es
rechtlich in DB darf ist ein andere Thema.
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 132 Registriert: 10.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.6.2013 um 10:29 |
|
|
So, ich hab dann jetzt mal mit einem freundlichen Bahnmenschen telefoniert
und ihn mehr oder weniger mit der Frage überrumpelt.
Seine Antwort war, dass ich wohl am Besten weiss, wie ich mit der Flasche
umzugehen habe und dass ich mich ja möglichst in die Nähe einer Tür setzen
könne. Eigentlich solle aber nichts passieren. Zur Panik-Prävention solle
ich aber die Flasche bitte in eine Reisetasche packen, damit kein
"Panik-Onkel" auf die Idee kommt die Polizei zu rufen, weil er nicht weiss,
was das ist.
Ich denke so werde ich es auch machen.
|
|
Antwort 11 |
|