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Autor: Betreff: S-33 für Weizenbiere?
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jiverjoe
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smilies/sad.gif erstellt am: 30.6.2013 um 22:00  
Hallo Leute,

ich hab heute die Safbrew S-33 in meine Würze für helles Weizen geworfen und frag mich mittlerweile, ob die überhaupt für Weizenbiere geeignet ist? Wenn nicht, was kommt denn sonst dabei raus?

Danke
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 30.6.2013 um 22:07  
Ein völlig unterhopftes Weizen-Ale!


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 08:29  
Ja, das gibt dann ein Ale mit etwas englischen Aromen und zu wenig Bittereinheiten.
Durch den niedrigen Vergärungsgrad der Hefe wird es zudem noch recht süß werden.
Die S-33 war noch nie für irgend welche Hefeweizenaromen bekannt, wer hat Dir denn das erzählt?
Das Weizenmalz trägt so gut wie gar nicht zum typischen Geschmack bei, das macht alles die Hefe.
Aber Bier wird´s trotzdem :)

Stefan


[Editiert am 1.7.2013 um 08:30 von Boludo]
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 09:23  
Das war wohl Fermentis selbst, bzw. ein Händler, der diese Beschreibung übernommen hat. In der deutschen Broschüre zur S-33 steht: "[...] kann bei vielen obergärigen Spezialbieren wie zum Beispiel belgischen Weizen- und Trappistenbieren eingesetzt werden." In der englischen Version steht im übrigen nichts von Weizenbier. Aber die Übersetzungen ins Deutsche war ja schon immer recht frei. Ich sage nur "final gravity: high"...

Minimalvoraussetzung für eine Weizenhefe ist für mich, auch bei Trockenhefen, eine Verwertung der Ferulasäure zu angenehm-riechenden, phenolischen Verbindungen, also ein POF(+) Stamm wie die deutschen Weizenstämme oder einige Belgier. Soviel ich weiß ist die S-33 ein englischer Stamm und kann mit der Ferulasäure nicht viel anfangen.

Gruß,
Andy


[Editiert am 1.7.2013 um 09:24 von Ladeberger]



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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 09:38  
Was ist denn ein POF(+) Stamm?

Stefan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 09:45  
Die S-33 ist ein robuster, englischer Hefestamm. Sie ist eine der ersten (oder die erste?) kommerzielle Trockenhefe überhaupt. Früher auch bekannt als EDME (Essex Diastatic Malt Extract)- Hefe. Die gibt es meines Wissens heute nicht mehr aber die haben wohl vor 50 Jahren schon "Bierkits" verkauft...?


[Editiert am 1.7.2013 um 09:47 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 09:49  
Auf jeden Fall ist die S-33 so robust, dass man sie wirklich einfach nur auf die Würze streuen kann.
450 Liter mit 13°P waren mit 20 Päckchen nach 3 Tagen bei 18°C durch :cool:
Wobei das mit mehr Hefe und wärmer noch schneller geht, der Rekord liegt bei geschätzten 12 Stunden.

Stefan


[Editiert am 1.7.2013 um 09:49 von Boludo]
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 09:55  
POF (Phenolic Off Flavor) ist ein quantitativer Test auf Bildung von Phenolen. Dient als Hinweis darauf, ob die gegebene Hefe überhaupt die enzymatische Ausstattung hat, Ferulasäure umsetzen zu können. Die meisten S. cerevisae Stämme sind meines Wissens POF negativ, bekommt man also auch mit roher Gewalt nicht zur Nelke.


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:06  
Ok, Danke, wieder was gelernt :thumbup:

Stefan
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jiverjoe
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:20  
Ich habe es tatsächlich aus der Beschreibung vom Hobbybrauerversand, die "für belgische Weizen- und Trappisterbiere" besagt. War ich wohl etwas unkonzentriert :puzz:
Werde es trotzdem zu Ende brauen und mal schauen, was dabei rumkommt. Die Hefe hat jedenfalls schon nach 3 Stunden angefangen zu arbeiten.

Das nächste werd ich dann mal die Safbrew WB-06 testen oder die Danstar Munich Weat.


[Editiert am 1.7.2013 um 10:20 von jiverjoe]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:28  
Die S-04 (englischer Stamm) ist allerdings sehr wohl in der Lage Nelkenaroma zu produzieren..


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:31  

Zitat von jiverjoe, am 1.7.2013 um 10:20
Das nächste werd ich dann mal die Safbrew WB-06 testen oder die Danstar Munich Weat.


Die WB-06 mag ich gar nicht, die macht schon so was wie ein Hefeweizen, aber ziemlich seltsam bitter und nur wenig Aromen.
Die Munich Weat kenn ich nicht, die soll aber nicht viel besser sein.
Es gibt irgend wie keine vernünftige Trockenhefe für Hefeweizen.
Am besten hat mir mal eins mit der T-58 gefallen, so richtig ist das aber auch nicht das, was man haben will.
Der Bodensatz von 4 Flaschen Gutmann direkt in die Würze soll angeblich locker zum Anstellen von 20 Liter reichen, ich würd´s damit mal versuchen.
Oder halt gleich richtg strippen oder ne Flüssighefe kaufen.

Stefan


[Editiert am 1.7.2013 um 10:32 von Boludo]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:32  

Zitat von Boludo, am 1.7.2013 um 09:49
Auf jeden Fall ist die S-33 so robust, dass man sie wirklich einfach nur auf die Würze streuen kann.
450 Liter mit 13°P waren mit 20 Päckchen nach 3 Tagen bei 18°C durch :cool:
Wobei das mit mehr Hefe und wärmer noch schneller geht, der Rekord liegt bei geschätzten 12 Stunden.

Stefan


Jo, so ist es! Dieser Stamm ist von Natur aus besonders für die Trocknung geeignet. Er ist nicht wie moderne Trockenhefen künstlich mit Reserve-und Schutzkohlenhydraten (Glykogen und Trehalose) angereichert. Deshalb spielt der osmostische Druck bei der Rehydrierung weniger eine Rolle. Ob das bei den heutigen Herstellungsmethoden noch so ist, weiß ich allerdings nicht..


[Editiert am 1.7.2013 um 10:35 von flying]



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tessuti
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:34  
Du könntest mit einem Hopfentee nachbittern und das ergebnis dann nach Abschluss der Hauptgärung stopfen.

Dann schmeckts wenigstens nach was.

Frank
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 10:40  
@flying: Interessant. Ich bin gespannt auf den großen Weizenhefen-Test, in dem die S-04 auch ein Platz bekommen hat wie's aussieht. Bin gerade etwas auf der Suche nach Weizenalternativen zur W68. Kann diesen landauf, landab gleichen Geschmack bald nicht mehr ab ;)

Gruß,
Andy


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 11:02  
Ich finde auch, dass viel zu viel mit der 3068 vergoren wird, das wird langsam langweilig und die macht mir auch zu viel Banane.
Ziemlich begeistert bin ich zur Zeit von der 3638, die hat von jedem etwas und nicht zu viel, schön ausgewogen und trotzdem interessant.
Die S-04 sedimentiert mir zu sehr für ein Hefeweizen, das sollte bei mir schon ein wenig trüb sein.

Stefan


[Editiert am 1.7.2013 um 11:03 von Boludo]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 18:29  
Man muss natürlich fairerweise anerkennen, dass die W68 eine hervorragende und typische(ste) Hefe für bayrisches Weizenbier ist. Die allgegenwärtige Überstrapazierung ist mir allerdings auch ein Dorn im Auge. Der Vielfalt wegen... :)
Die Phenolic Off Flavors sind manchmal ein Zeichen für eine Infektion mit Wildhefen. Diese zähen Burschen verfügen über seltsame Fähigkeiten. So wird oft behauptet, dass die Weißbierhefen von der wilden Torulaspora abstammen. Die Brettanomyceten sind sogar in der Lage die Ferulasäure bzw. das 4-Vinylcuacol noch weiter zu reduzieren. So entstehen seltsame Aromen nach Zimt, Leder, Ananas, Kirschkuchen und manchmal auch nach Stall und Pferdesattel...


[Editiert am 1.7.2013 um 18:30 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 1.7.2013 um 19:52  

Zitat von flying, am 1.7.2013 um 09:45
EDME (Essex Diastatic Malt Extract)


Die EDME historie (PDF)

Ingo
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darkenemy
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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2013 um 15:02  

Zitat von Boludo, am 1.7.2013 um 09:49
Auf jeden Fall ist die S-33 so robust, dass man sie wirklich einfach nur auf die Würze streuen kann.
450 Liter mit 13°P waren mit 20 Päckchen nach 3 Tagen bei 18°C durch :cool:
Wobei das mit mehr Hefe und wärmer noch schneller geht, der Rekord liegt bei geschätzten 12 Stunden.

Stefan

Ja krass, ich hab sie vor ca. 3h auf meine Würze gegeben (10,4°P, per Springmaischverfahren) und sie geht jetzt schon voll ab. Ich glaube fast, dass sie morgen durch ist...


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red_folder.gif erstellt am: 16.7.2013 um 15:08  

Zitat von flying, am 1.7.2013 um 18:29
Man muss natürlich fairerweise anerkennen, dass die W68 eine hervorragende und typische(ste) Hefe für bayrisches Weizenbier ist. Die allgegenwärtige Überstrapazierung ist mir allerdings auch ein Dorn im Auge. Der Vielfalt wegen... :)
Die Phenolic Off Flavors sind manchmal ein Zeichen für eine Infektion mit Wildhefen. Diese zähen Burschen verfügen über seltsame Fähigkeiten. So wird oft behauptet, dass die Weißbierhefen von der wilden Torulaspora abstammen. Die Brettanomyceten sind sogar in der Lage die Ferulasäure bzw. das 4-Vinylcuacol noch weiter zu reduzieren. So entstehen seltsame Aromen nach Zimt, Leder, Ananas, Kirschkuchen und manchmal auch nach Stall und Pferdesattel...


.


Hast du alle Gegenstände verkostet ? ;) :D

Sorry bei der Vorlage musste ich das schreiben ...


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Zitat von darkenemy, am 16.7.2013 um 15:02

Zitat von Boludo, am 1.7.2013 um 09:49
Auf jeden Fall ist die S-33 so robust, dass man sie wirklich einfach nur auf die Würze streuen kann.
450 Liter mit 13°P waren mit 20 Päckchen nach 3 Tagen bei 18°C durch :cool:
Wobei das mit mehr Hefe und wärmer noch schneller geht, der Rekord liegt bei geschätzten 12 Stunden.

Stefan

Ja krass, ich hab sie vor ca. 3h auf meine Würze gegeben (10,4°P, per Springmaischverfahren) und sie geht jetzt schon voll ab. Ich glaube fast, dass sie morgen durch ist...


War bei mir auch von 16°P innerhalb von 24h auf die fertigen 5,5°P runter. Kann dir nur den Tipp geben: Überwache die Temperatur, die geht bei der Geschwindigkeit gern mal durch die Decke...und ein bisschen H2S ist bei der Hefe auch normal, wenn du was riechen solltest.


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Ja, hier sind es 22°C in der Küche, der Eimer zeigt knapp 25°C an. Ich sehe es als gegeben an, geht es mir doch in erster Linie um ein alkoholarmes Bier (strebe 50-55% VG an). Lange wird sie daher wohl sowieso nicht mehr benötigen...


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