Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2013 um 22:04 |
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Verehrte Braugemeinde,
folgende Fragestellung: Nächstes WE ist Brautag eingeplant und ich wollte
mir das Domquell Kölsch aus dem Hanghofer machen. Zum Brauwasser steht dort
"Ionenprofil auf etwa 100 mg Chlorid/l und 100 mg Sulfat/l" einstellen.
Die Wasseranalyse des lokalen Trinkwassers ist hier. Mein Plan war es, zunächst das Brauwasser
mit CaCl2 aufzusalzen um auf ca. 90 mg/l Chlorid zu kommen, dann hatte ich
jeweils 90 mg/l Sulfat und Chlorid. Die verbleibende Restalkalität würde
ich gemäß Berechnung im EZWaterCalculator mit Milchsäure auf einen geeigneten
Wert drücken um den Maische-pH zu optimieren.
Der Haken an der Sache: Der ohnehin schon recht hohe Anteil an Ca-Ionen
wird durch das Aufsalzen auf einen Wert von 168 mg/l angehoben. Palmer
empfiehlt einen Wert zwischen 50 und 150.
Was würdet ihr machen? Und wie wirkt sich ein "zu hoher" Ca-Anteil
überhaupt aus?
Gruß und Dank
Günter
[Editiert am 5.7.2013 um 22:44 von guennik]
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2013 um 06:47 |
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Hallo Günter,
die paar mg/l Ca machen den Kohl nicht fett:
Ich hab mir Deine Wasseranalyse einmal angesehen - 22,5 mg/l Chlorid sind
enthalten und wenn Du ~90 mg/l Chlorid erreichen willst, musst Du ~70 mg/l
Chlorid zugeben(Tataaaa ).
Das Beispiel habe ich einmal für 10 l Brauwasser und für die Gabe von
CaClx6H20(Calciumchlorid 6 Hydrat) gerechnet:
Wenn Du in 10 l Rohwasser ~2,15 g CaClx6H20 gibst, erhöht sich der
Chloridanteil wie gewünscht um ~70 mg/l - flankierend erhöht sich der
Anteil an Calcium um 39,3 mg/l. Diese ~40 mg/l Ca zusätzlich stellen kein Problem dar.
Weiter erhöht sich Deine NKH um 5,5°dH, was in einer Reduzierung der
Restalkalität um 1,57 °dH resultiert.
Einzig kritisch ist der hohe Chloridanteil von ~90 mg/l zu sehen - hier
fängt es an korrosiv zu werden, aber Du behälst das bestimmt im Auge :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2013 um 07:53 |
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Hi Oli,
danke für's Nachrechnen und deine Einschätzung! Ich denke ich werde das
dann so durchführen.
Gruß
Günter
P.S.: Cooles Tool! Muss ich mir mal anschauen.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2013 um 08:15 |
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Ich hätte da jetzt auch mal keine Bedenken.
Ansonsten könntest Du mit Kalkmilch einen großen Teil des Calciums (welches
als Calciumhydrogencarbonat gelöst ist) ausfällen, durch das Aufsalzen
kommt ja genügend wieder hinzu.
Das wird dann aber ein etwas kompliziertere Rechnung.
Wenn Du es richtig machst (split treatment), bekommst Du auch noch viel von
dem Magnesium raus, 4° Magnesiumhärte kann sich negativ auf die Bittere
auswirken.
Stefan
[Editiert am 6.7.2013 um 08:18 von Boludo]
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2013 um 08:53 |
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Als Anmerkung: Oli hat mit dem Hexahydrat gerechnet. Häufiger bekommt man
aber das Dihydrat zu kaufen.
Zumindest letzteres ist hygroskopisch und der Vorrat ist am besten in einem
dichten Schraubdeckelglas ("Gurkenglas") untergebracht.
Außerdem empfiehlt sich ein zügiges Abwiegen der Substanz, weil sie mit der
Zeit mmer "schwerer" wird.
Mit den Molekülgewichten kann man die erforderlichen Mengen umrechnen
(Dihydrat = 147 / Hexahydrat = 219).
Das wären also 5,5g / 219 * 147 = 3,7g Dihydrat.
Wegen dem Calcium: beim Maischen verbindet sich da u.A. mit dem Phosphation
und auch Oxalsäure(-Ion).
Die entstehenden Calciumphosphat und Calciumoxalat sind unlöslich und bleiben so im Treber
zurück.
...wobei ich beim Narziß lese, daß ein gewisses Verhältnis Calcium zu
Oxalsäure nicht überschritten werden soll.
Siehe oder wenn der Link nicht geht, suche
in Google "narziß Einflüsse verschiedener Ionen und sonstiger Bestandteile
des Wassers", es ist S. 58, die "manchmal" bei Google-Books nicht lesbar
ist.
Ich würde mir ums Calciumoxalat jetzt aber keinen Kopf machen, sondern
einfach aufsalzen und schauen, was dabei rauskommt!
Uwe
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2013 um 09:12 |
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In der Tat ist vor allem im Sommer das Dihydrat vorzuziehen - CaCl2*6H2O
löst sich nämlich bei ca 30-35°C im eigenen Kristallwasser auf, was dann
eine tolle Sauerei (Matsch aus CaCl2 und Salzlake) gibt...
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2013 um 09:49 |
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Zitat von guennik, am 5.7.2013 um
22:04 | Verehrte Braugemeinde,
folgende Fragestellung: Nächstes WE ist Brautag eingeplant und ich wollte
mir das Domquell Kölsch aus dem Hanghofer machen. Zum Brauwasser steht dort
"Ionenprofil auf etwa 100 mg Chlorid/l und 100 mg Sulfat/l" einstellen.
Die Wasseranalyse des lokalen Trinkwassers ist hier. Mein Plan war es, zunächst das Brauwasser
mit CaCl2 aufzusalzen um auf ca. 90 mg/l Chlorid zu kommen, dann hatte ich
jeweils 90 mg/l Sulfat und Chlorid. Die verbleibende Restalkalität würde
ich gemäß Berechnung im EZWaterCalculator mit Milchsäure auf einen geeigneten
Wert drücken um den Maische-pH zu optimieren.
Der Haken an der Sache: Der ohnehin schon recht hohe Anteil an Ca-Ionen
wird durch das Aufsalzen auf einen Wert von 168 mg/l angehoben. Palmer
empfiehlt einen Wert zwischen 50 und 150.
Was würdet ihr machen? Und wie wirkt sich ein "zu hoher" Ca-Anteil
überhaupt aus?
Gruß und Dank
Günter
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Du kannst auch einfach Tafelsalzn(NaCl) nehmen. Das Natrium ist bei dir
sowie so eher tief.
Gruss, BE
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 10:46 |
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Tafelsalz, natürlich, darauf hätte fast selbst kommen können .
Calciumchlorid Dihydrat ist schon gekauft, insofern werde ich es zunächst
damit versuchen. Hat auch den angenehmen "Nebeneffekt", dass es die
Restalkalität reduziert.
Danke für die Hilfestellungen!
[Editiert am 7.7.2013 um 10:47 von guennik]
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Antwort 7 |
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