Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 19.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2013 um 22:33 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2013 um 23:02 |
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Ich finde die Anregung gut, daß mehr auf den Geschmack als auf das Aussehen
gelegt werden sollte.
Der Grund für die großen Konzerne die Individualflaschen einzuführen liegt
ja auf der Hand. Die Marktanteile der kleinen Brauereien zu bekommen die
den Kostendruck nicht mehr standhalten und aufgeben müssen. Da immer
weniger Bier getrunken wird ist das eine Chance den Umsatz zu steigern.
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 854 Registriert: 1.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 02:22 |
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"Fremdflaschen" waren auch vor 20 Jahren schon ein Problem.
Euro und Longneck mussten natürlich aussortiert und in den
Kreislauf zurückgebracht werden. Das ging ja noch, bei der
heutigen Flaschenvielfalt ist das ein riesiger Aufwand, den sich
tatsächlich nur die Großen leisten können.
Für viele ist es tatsächlich billiger die als Altglas zu entsorgen.
Ökologisch ist das ganze auch nicht wirklich vertretbar, wie ja
aus dem Bericht auch hervorgeht. Die Pullen müssen irgendwo
in einem Spezialbetrieb sortiert werden. Die kosten übersteigen
ganz, ganz sicher den Sinn und Nutzen eines Mehrwegsystems.
Hier muss aber der Verbraucher sensibilisiert werden, den der
entscheidet letztendlich welche Flaschen er kauft.
Ich mache jedenfalls einen großen Bogen um diese ganzen
Designerpullen. Der Inhalt wird dadurch auch nicht besser.
Und wie schon gesagt sollte man den Brauereien mal klar
machen das es auf den Geschmack ankommt, nicht auf die
Verpackung.
Ich reg mich schon wieder auf... ____________________ ---
Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
Mediendesigner seit 2000
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 06:23 |
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Wie machen das eigentlich die Belgier?
Da gibt es doch fast für jedes Bier eine eigene Flasche.
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 11:57 |
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Zitat von Kernbohrer2000, am 6.7.2013 um
22:33 | Beim durchstöbern des Internets bin
ich auf einen Videobeitrag der ARD Sendung "plusminus" mit dem Titel:
"Brauereien-Streit: Individualflaschen gefährden Mehrwegsystem" vom
03.07.13 gestoßen. [...] |
na toll! Ich habe mich
in letzter Zeit immer mehr gewundert, wie die zahllosen individuell
geprägten und geformten Flaschen wieder in die Brauerei zurückkehren, aus
der sie stammen. Denn jemand anders kann sie ja kaum benutzen.
Unglaublich eigentlich! Vor etwa zwei Jahren hatte ich Besuch von zwei
italienischen Freunden mit stark ausgeprägtem ökologischen Bewusstsein, und
die standen dann eines Tages mit einer Mischung aus Staunen und Bewunderung
vor einem Pfandautomaten im Supermarkt. "Fantastico!" haben sie gesagt!
Mit anderen Worten, wir haben in Deutschland eine
Flaschenmehrweginfrastruktur, die eigentlich ökologisch vorbildlich ist und
auch teilweise von außen bewundert wird, und dann machen wir so einen
Blödsinn! Eigentlich unfassbar!
Wenn wenigstens das Bier im Einklang mit den immer individueller werdenden
Flaschen besser würde, aber wir wissen ja alle, wie es an der Stelle
aussieht!
Bemerkenswert finde ich auch, dass selbst relativ kleine Brauereien diesen
Aufwand veranstalten, z.B. Flensburger oder Altenburger, die ich beide
gerne trinke.
Am Verbraucher liegt es ja teilweise gar nicht mal so sehr. Ich z.B. kaufe
Bier praktisch nie in Kisten, d.h. ich gebe die Flaschen auch einzeln
zurück, oft genug auch am Automaten, d.h. ich habe eigentlich keinen
Einfluss darauf, ob die Flaschen dann wieder in der richtigen Kiste landen.
Da bleibt einem dann nur die Wahl auf Verzicht oder den Kauf ganzer
Kisten.
____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 13:20 |
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Ich kann zwar zu deren Pfandsystem nix
sagen, aber in Belgien fährst Du 2h in jede Richtung und bist am anderen
Ende angelangt. Das scheint da vermutlich zentraler zu steuern zu sein. Ich
kann mich aber auch nicht erinnern, irgendwo bisher einen Hinweis auf Pfand
auf den Flaschen gesehen zu haben ("statiegeld"), aber ich kann auch
irren... ____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2013 um 13:23 |
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Ne Kiste Westvleteren hat glaub fast 20 Euro Pfand, wenn ich es noch
richtig weiß.
Die zahlt man dann aber gern, die Holzkiste ist wirklich dekorativ
Stefan
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 7.7.2013 um 17:36 |
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Das mit dem Pfandsystem,ich bin das hier auf Korsika am ausprobieren , das
Problem sie wollen alle kleine Flaschen ,0,25l ich habe aber nur 0,33l oder
0,5l ,aber jetzt gewöhnen sie sich langsam dran aber die nuckeln an einer
Holzkiste mit 15 x 0,33 l so 3 Wochen rum und bringen dann die Flaschen
ewig nicht zurück ,naja,ich hätte schon andere Flaschen um sich en bissel
abzuheben von dem Fusel, aber ich bin schon froh wenn die
Flaschenproduzenten hier her liefern ,ist halt noch pampa hier !
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.7.2013 um 20:56 |
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Ich muss meine Flaschen immer dahin zurückbringen, woher ich sie habe,
weder die Automaten noch die Pfandzurücknehmkräfte akzeptieren
sortimentsfremde Pullen. Insofern ist doch alles schick, wenn das alle so
handhaben würden, hätten weder die Einzelhändler noch der Großhandel
Sorgen. Allerdings widerspricht das ganz klar dem Mehrweggedanken, dass
alle Flaschen überall zurückgegeben werden können, keine Frage.
Was den Inhalt angeht, brauchen wir uns als Hobbybrauer wohl nicht zu
streiten, sonst wären wir wohl keine Hobbybrauer.
Achim
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 972 Registriert: 18.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 8.7.2013 um 08:31 |
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Stimmt nicht ganz. Sicher, es gibt einige, die Individualflaschen
einsetzen, aber eine Form ähnlich dem deutschen Steini(e?) ist sehr
präsent, z.B. Val Dieu, Achouffe ich hoffe, dass meine Beispiele nicht
die einzigen sind....
In Belgien gibt es genau wie hier Leergutautmaten an Supermärkten. Eine
Anmerkung zu Statiegeld habe ich auch auf allen spezielleren Flaschen
gesehen (in Erinnerung Corsendonk, Chimay, Delirium). Beim Niederländischen
La Trappe bin ich mir nicht ganz sicher.
Pfand und Mehrweg sind ja zwei grundsätzliche Ideen die sehr gut Hand in
Hand gehen aber nicht unbedingt gemeinsam auftreten müssen: Ebenso wie bei
uns die PET Flaschen geschreddert und hoffentlich eingeschmolzen und
recyclet werden, kann auch Braunglas wieder gegossen werden - und ein
Pfandautomat kann da immerhin eine ziemlich gute Glasqualität sichern. Zu
Mehrweg ohne Pfand fallen mir gerade nur Eigentumsgefäße ein. (Offtopic:
hat schonmal jemand versucht mit der Tuperdose an der Fleisch-/Käsetheke zu
stehen um Plastikmüll zu vermeiden?).
Kurzum: Einwegpfand ist ein Schritt in die Richtige Richtung, da dadurch
das Recyclen möglich wird. Warum es bei allen Umweltgesetzen keine legale
Beschränkung für Brauereien ab einer bestimmten Größe gibt mindestens einen
Grossteil ihrer Produkte in normierten Flaschen auszuschenken ist mir
unklar. Man könnte ja je 5-10 wohlunterscheidbare Flaschentypen in 0,33l
und 0,5l vorgeben und mit einer Übergangsregelung dahin zurückführen.
ein Einzellfallbericht zu Individualflaschen: Bitburger hat ja vor ein paar
Jahren umgestellt und das Premiumpils hat jetzt seine eigene
Premiumflasche. Das Ganze war für die Premiumbrauerei relativ günstig, da
sie die Premiumkosten für die Anschaffung Premiumsteuern absetzen konnte
(Ich habe sowas von zwei Jahre andauernden massiven Steuerausfällen für die
Premiumstadt Bitburg im (Premium)Kopf, aber weiss nix genaues). Das Ganze
hat zwei Vorteile für die P...Brauerei: zum einen sind die neuen
Premiumflaschen etwas leichter und zum anderen ist Premiumklirren die
Premiumflaschen in der Premiumabfüllanlage jetzt so, dass der bisherige
Gehörschutz der Angestellten durch Premiumgehörschutz ausgetauscht werden
musste. Das Präfix Premium hat keine wirkliche Bedeutung, oder?
Gruß - kvendlar
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 08:37 |
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Nur, dass manche Leute anscheinend neben einem Luxus- wohl auch ein
Premiumproblem haben können, hehe. Habe gestern mal meine leeren Pullen
nachgesehen und die Belgier haben auch Pfand...heißt da nur "warborg" und
war mir nicht aufgefallen. Dennoch glaube ich, dass die aufgrund der
kleineren Fläche dennoch eine einfachere Logistik haben, was die
Rückführung der Pullen ins System angeht. Das einzige Problem, was sich
denen in bezug dazu stellen sollte, wären allenfalls die Straßen in
Belgien, lach...
____________________ Blausud bleibt Blausud und Brautag bleibt Brautag
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 10:52 |
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Zitat von kvendlar, am 8.7.2013 um
08:31 | [...]
ein Einzellfallbericht zu Individualflaschen: Bitburger hat ja vor ein paar
Jahren umgestellt und das Premiumpils hat jetzt seine eigene
Premiumflasche. Das Ganze war für die Premiumbrauerei relativ günstig, da
sie die Premiumkosten für die Anschaffung Premiumsteuern absetzen konnte
(Ich habe sowas von zwei Jahre andauernden massiven Steuerausfällen für die
Premiumstadt Bitburg im (Premium)Kopf, aber weiss nix genaues). Das Ganze
hat zwei Vorteile für die P...Brauerei: zum einen sind die neuen
Premiumflaschen etwas leichter und zum anderen ist Premiumklirren die
Premiumflaschen in der Premiumabfüllanlage jetzt so, dass der bisherige
Gehörschutz der Angestellten durch Premiumgehörschutz ausgetauscht werden
musste. Das Präfix Premium hat keine wirkliche Bedeutung, oder?
Gruß - kvendlar |
Absurdistan live! Mehr fällt
mir dazu nicht ein. Aber so ist es wohl, wenn das Produkt an sich schon so
"Premium" ist, dass man sich nur noch aufs Drumherum konzentrieren muss
____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 11:45 |
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Die Braukonzerne sollen ihr Bier doch reinpacken wo sie wollen, mir ist das
wurscht. Ich sehe hier eher ein Regulierungsproblem: Wer am Mehrwegsystem
teilnehmen will, der muss den Mehrwertgedanken auch durch normierte
Flaschen mittragen. Ansonsten sollte er m.E. aus dem System rausfliegen und
seine Individualflaschen auch ganz "individuell" wieder einsammeln oder als
Altglas zurückkaufen.
Dann bin ich mal gespannt, wie schnell die Braukonzerne wieder auf normale
Pullen umstellen...
____________________
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2014 um 15:13 |
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Der verlinkte Artikel passt hier rein:
Mehrwegflaschen sind schlechter als ihr Ruf
Zitat: | Einige Flaschentypen, so
zum Beispiel Mehrwegbierflaschen, kommen im ungünstigsten Fall nur vier mal
zum Einsatz. "Vor diesem Hintergrund konnten die in den Ökobilanzen der
Vergangenheit angenommenen Umlaufzahlen von 50 für Bier-Mehrwegflaschen
nicht bestätigt werden", heißt es in der Studie.
Ein weiterer Faktor wirkt sich negativ auf die Ökobilanz der
Mehrwegflaschen aus. Der Aufwand für das Einsammeln des Leerguts ist
erheblich höher als bislang angenommen. Die durchschnittliche
Transportentfernung für den Hin- und Rückweg bei Bier beträgt 437
Kilometer.
Da viele Hersteller aus Marketinggründen vermehrt auf Individualflaschen
setzen, deutet sich auch für die Zukunft keine Verbesserung an.
Individualflaschen sind solche Flaschen, die ausschließlich ein Hersteller
für sein Produkt nutzt. Diese Flaschen müssen im Schnitt 537 Kilometer
transportiert werden.
Die Poolflasche ist die einzige Flasche, die eine positive Bilanz aufweist.
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Schönes Beispiel, wie man einen an sich guten
Grundgedanken durch mangelnde Stringenz bei der Umsetzung zunichte machen
kann und letztendlich das Gegenteil erreicht!
Naja, wenigstens meine aus dem Pfandsystem "entliehenen" Bügelflaschen
kommen definitiv auf mehr als vier Nutzungen. Die durchschnittliche
Transportstrecke schätze ich dabei auf deutlich weniger als 1km... ____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2014 um 15:41 |
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Na, der Grund für die schlechte Bilanz steht ja zumindest drin. Die
"Sonderflaschen", die zu den Herstellern zurück müssen.
Die Poolflasche, also markenneutrale, steht besser da. Ist halt nur eine
Frage, wie man das Ganze darstellt und damit erreichen will. Wie schon oben
aufgeführt: die Mehrwegflaschen auf ein paar Formen und Größen beschränken
wie´s früher war und die ökologische Bilanz wird besser.
Wenn man das Mehrwegprinzip abschaffen will halt verstärkt zeigen, das sich
das Mehrweg nicht lohnt. Wie sich bei den Flaschen mit dem "männlichen
Sechskanthals" zeigen lässt.
Und ich bleibe dabei, das sich bessere Qualität besser verkaufen lässt als
schönere Flaschen.
Frei nach dem Motto:
Meine Frau wollte was Grünes auf dem Fensterbrett.
Ich hab 3 Flaschen B...s hingestellt.
Wieder verkehrt
Martin
____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 14 |
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