Newbie Beiträge: 7 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 10:20 |
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Ich bin etwas ratlos. Bei dem Trappistenbier meines Braupartners ist die
Gärung bei 12°P zum erliegen gekommen.
Folgendes Rezept:
6,9 kg PiMa
1,7 kg Carahell
1,2 kg Haferflocken
1,2 kg Kandis
0,43 kg Haushaltszucker
0,43 kg Honig
26 IBU
1. Teil Rohfruchtmaische 30 min gekocht
2. Teil
Einmaischen 55°
Eiweißrast 15 min
Zubrühen vom 1. Teil
Maltoserast 65° 60 min
Verzuckerung 72° 40 min (war sehr lange Zeit noch blau)
Abmaischen 78°
Beim Kochen den Kandis, Haushaltszucker und den Honig zugegeben
Ausschlag 28 Liter
In Summe war die Stammwürze nach dem Kochen deutlich höher (ca. 23° P) als
angenommen. Wir haben zwar noch verdünnt, aber mein Partner wollte dann
nicht weiter runter und meinte "dann wird's halt etwas kräftiger".
Angestellt wurde mit der Wyeast 3787 (zeitig im Voraus aktiviert). Wie
gesagt hat die Hefe auch Arbeit verrichtet, jedoch ist jetzt bei 12° P
Restextrakt Schluss nach 3 Wochen Hauptgärung. Auch wärmer stellen brachte
keine Veränderung mehr.
Was kann man tun, bzw. woran kann's liegen? Süßbier ist zwar auch eine
Erfahrung, aber so heftig??? Mit 12° P starte ich ja bei der Gärung für
mein Pils ...
Servus
Markus
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 10:37 |
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Die 3787 ist gerne mal beleidigt und stoppt die Gärung, vor allem, wenn es
ihr zu kalt wird.
Ich vergäre solche Biere bei bis zu 28°C.
Ein Problem ist auch oft, dass man nicht genügend Hefe hat, solche
Stammwürzen erfordern schon eine ordentliche Menge.
Gute Frage, was da jetzt hilft, abfüllen würd ich auf keinen Fall.
Entweder richtig warm stellen, falls das nichts bringt, eine andere Hefe
zugeben, im schlimmsten Fall eien T-58, die sollte damit klarkommen und
schmeckt wenigstens noch halbwegs belgisch.
Belle Saison könnte auch gehen, mit der hab ich aber noch keine
Erfahrung.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 10:50 |
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Hi,
womit hast Du gemessen? Bei einer Refraktometer-Messung wärest Du nach der
Korrektur schon bei einem Scheinbaren VG von 77 %.
VG, Markus
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 10:50 |
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Weil´s ja immer wieder passiert:
Mit Refraktometer gemessen und den Alkoholfehler
nicht rausgerechnet ?
Gruss
Matthias
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 7 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 11:33 |
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nee, nicht mit Refraktometer gelesen. Klassisch mit der Spindel, das ist es
ja gerade...
Boludo, 28° sind ja schon recht heftig. Meinst Du, die Gärung springt auch
jetzt nach so langer Hauptgärung dann wieder an ? Werd's auf jeden Fall mal
mit einer Schnellgärprobe versuchen.
Markus
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 13:50 |
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Ich hab gedacht, das wären 23°P gewesen.
28°P ist schon heftig.
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 14:10 |
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Ich denke er meint deinen Temperaturvorschlag von 28°C. Lang lebe das
Einheitenzeichen
Dass die Gärung selbst bei 23°P stockend läuft, wundert mich nicht
sonderlich. Ein Activator reicht da meines Erachtens nicht mehr, High
Gravity Hefe hin oder her. Vermutlich hat sich die Hefe nach nun drei
Wochen auch zu einem guten Teil abgesetzt. Ich würde vorsichtig aufrühren,
da es für mich sehr unwahrscheinlich erscheint, dass kein vergärbarer
Zucker mehr vorhanden sein soll bei 12°P Restextrakt.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 14:30 |
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Ah ok, alles klar.
Ich denke auch, dass es einfach zu wenig Hefe war.
Am Besten ist es, wenn man erst ein Bier mit normaler Stammwürze (z.B. ein
Blond) braut und dann mit der geernteten Hefe den Tripel anstellt.
Und sogar das angeblich beste Bier der Welt wird in Westvleteren mit dieser
Hefe bei bis zu 28° C vergoren
Geschmacklich macht das gar nicht aus.
Stefan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 16:17 |
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Hi,
diese Trappisten-Hefen können schon mal zicken. Ich meine mich an einen
Beitrag von flying zu erinnern. Da konnte die Hefe nach einiger Zeit bei zu
niedriger Temperatur nicht mehr zum Arbeiten überredet werden, obwohl die
Gärtemperatur erhöht wurde.
VG, Markus
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.7.2013 um 16:39 |
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Ich "führe" derzeit die original-Westvleteren-Hefe (seit zwei Suden), hatte
ursprünglich aus einer Flasche Westvleteren12 den Bodensatz über eine Woche
hochgepäppelt bis auf ca 120ml "dünnbreiige" Hefe (100ml / 500ml / 1500ml
Starter mit Malzbier), im ersten Sud ging die dann bei 22°C ab wie gestört
(16L/16°P in 5 Tagen durch), und ca 1/3 der Erntehefe hat sechs Wochen
später auch den nächsten Sud (20L/14°P) in nur drei Tagen bei
Raumtemperatur weggeknuspert (der braune Rand am Schluss zeigte, dass die
Kräusen wohl bis an den Deckel des Hobbocks gelangt waren), vermutlich
hätte es halb so viel Hefe auch getan.
Das Bier war klasse, es ist nur noch eine Buddel übrig...
Nicht auszudenken, was bei 28°C und der kompletten Erntehefe passiert wäre
- vermutlich das ganze Zimmer voll Schaum?
Wenn man dann hier im Forum immer mal wieder liest, die 3787 sei
eingeschlafen, frage ich mich schon ob das wirklich der gleiche Stamm ist,
bzw. was in der geernteten Westvleteren-Hefe noch so für Hefen(?)
rumschwirren, und ob die Jungs bei Wyeast evtl. einen etwas empfindlichen
Stamm daraus isoliert haben?
Grüße
Edit sagt, bei beiden Suden >80% EVG... (stolz)
[Editiert am 8.7.2013 um 16:56 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 17:00 |
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Hi,
die Mönche in Westvleteren bekommen ihre Hefe aus Westmalle. Such mal unter
dem Stichwort bei WYEAST.
VG, Markus
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.7.2013 um 18:14 |
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unter den Stichworten "westmalle" oder "westvleteren" findet man mit der
Suchfunktion auf der WYeast-Homepage nichts. ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 18:36 |
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Die Vermutung, dass in Westvleteren Flaschen verschiedene Hefen am Werk
sind, halte ich für ziemlich weit hergeholt.
Dass die Hefe von Westmalle kommt, ist bekannt.
DerDennis hatte halt einen vernünftigen Starter und auch bei den Folgesuden
mit genügend Hefe angestellt.
Ordentlich Belüften schadet natürlich auch nicht, wenn man aber zu kalt mit
wenig Hefe arbeitet, wird es schnell sehr eng.
Stefan
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 18:41 |
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Eine gestrippte Hefe entspricht unter Umständen nicht mehr der Reinzucht.
Bei manchen Bieren wird frische Hefe zur Flaschengärung zugegeben. Dann ja.
Ansonsten ist in der Flasche nur noch die Schwebhefe, also die Hefezellen
die aus irgenwelchen Gründen schlechter sedimentieren als der Hauptteil.
Das ist schon eine Selektion. Wie stark das ins Gewicht fällt weiß ich
allerdings nicht?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.7.2013 um 18:52 |
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.7.2013 um 07:56 |
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Die 3787 Sedimentiert schon arg, denke mit aufrühren könnte die wieder
kommen.
Aber ein Tier ist sie, Musste den Gärkessel gestern in die kalte Badewanne
stellen.
Die hatte innerhalb eines Tages 50l von 18°P auf 4.7°P gefressen :-) Die
Temperatur stieg von 21 auf 30.5°C.
Allerdings war die schon in der zweiten Führung.
Hatte aber auch schon mal ein Aktivator-pack auf 50l @ 21°P gegeben (mit
einem 10h-starter) das hat sogar auch bei 23°C noch funktioniert.
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Antwort 15 |
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