Zu meinem 40. habe ich unter anderem besagte Gutscheine an schönen
Bierflaschen der Weyermann Braumanufaktur bekommen.
Heute war also der Tag, dass ich mir das "Weyermann Braumanufaktur Bohemian
Pilsner" eingeschenkt habe.
Besonders hübsch fand ich die ansprechende Aufmachung der Biere:
==> Rote Schleife um den Bügel, darin eingerollt das Rezept, nebst
Anmerkungen des Braumeisters
==> eine 0,5 Liter massive Maurerflasche!! (habe ich noch nie in der
Größe gesehen) mit eingebrannten mehrfarbigen Weyermann Logo
==> die klassischen Farben rote Schrift auf gelben Grund auch am
Rückenetikett und dem Siegel
insgesamt eine wirklich hochwertige Ausstattung - ich kann sagen, der
oftmals übertriebene Begriff "Manufaktur" scheint gerechtfertigt, es sieht
keinesfalls nach Massenkonsum aus.
Hier mal die ersten Bilder:
Eingeschenkt sah das Bier dann schon mal so aus, eine feine Trübung war
erkennbar, das Bier war absolut ausreichend karbonisiert, aber für meinen
persönlichen Geschmack hätte ich mir etwas mehr Kohlensäure gewünscht. Da
sich aber das Bier in Anlehnung an die Machbarkeiten zur Zeiten eines Josef
Groll (1842) orientiert, soll die Reifezeit im Holzfass durchaus mit
berücksichtigt werden. Und ich kann mir den Gehalt auch genau so
vorstellen.
Dankenswerterweise liegt jeder Flasche ein Begleitschreiben mit bei, woraus
hervorgeht, dass die Schüttung lediglich aus 96% Böhmischen Tennenmalz
Pilsner, 2% Carabohemian und 2%Sauermalz besteht. Die Hopfung ist
ausgerichtet auf 35IBU und ausschließlich mit Saazer Aromahopfen
durchgeführt. Als Hefe wurde die 34/70 verwendet.
Der Braumeister und Dipl Ing. Andreas Richter, der unten aufgeführt wird,
beschreibt dieses Bier folgendermaßen:
Zitat: "Dieses leuchtend goldene Pilsner Bier erhält durch die
ausschließliche Verwendung von Saazer Hopfen seine typische leicht
fruchtigen und floralen Noten im Geruch, erinnern an Zitrusobst, Geranie
und Flieder, sowa an eine deutliche Bittere im Geschmack. Neben einer
erfischenden Resenz präsentiert sich dieses Bier mit einem schlanken, fein
malzigen Körper aus feinstem Weyermann (C) Böhmischen Tennenmalz. Die
trockene Bittere im Nachtrunk regt zum Weitertrinken an. " Zitat Ende.
Nunja: Den fruchtigen Geschmack kann ich unterstreichen. Ich hatte sowohl
bei Geruch, wie auch bei Antrunk das drängende Gefühl, dass hier obergärig
vergoren wurde. Ich mag mich jetzt nicht weit aus dem Fenster lehnen, aber
der Fruchtgeschmack kann nicht alleine vom Hopfen her rühren. Da mein Bier
vom Verfall her fällig war. (Haltbar bis nächste Woche) und nicht optimal
gelagert war (kein Kühlschrank) nehme ich an, dass die Fruchtigkeit auch
vom "Alter" des Bieres herrührte (wie JanBr schon mehrmals hier
beschrieben) Trotz alledem war keinerlei Fehlgeschmack zu erkennen, was
also dem Braumeister als großes Lob zu reichen ist.
Die Resenz könnte mehr sein, gerade für ein Pils.
Hier der "Beipackzettel" im Original:
Am Interessantesten ist es jedoch das Rezept zu lesen. Dieses Bier ist also
durch dekoktion entstanden, wobei hier die klassische dreistufige dekoktion
gefahren wird, also drei Mal eine Teilmaische gezogen wird und diese unter
Einhaltung aller Rasten aufgeheizt wird und jeweils 10 min gekocht wird.
Die Einmaischtemperatur lag bei 38 Grad laut Rezeptabdruck. Geschmacklich
hat es wegen dem übertriebenen Fruchgeschmack nichts mit dem bekannten
Tschechischen Budweiser bzw. dem Pilsner Urquell zu tun.
Da ich ja trotzdem einkaufen muss, werde ich demnächst die anderen Biere
hier vorstellen können. Ein weiteres Geschenk war z.B. das IPA - das kühlt
gerade runter.
Mein letztes Helles, das jetzt seit fast 6 Wochen reift, habe ich auch mit
100% Saazer gehopft. Ich bin also wirklich gespannt, ob sich dieser
fruchtige Eindruck bei mir auch so herausstellt. Auf den Preis bin ich noch
gespannt. Da diese 0,5 Liter Flasche ja ein Geschenk war - noch verpackt in
einer netten Weyermann Papiertragetasche - kann ich über den Preis (noch)
nichts sagen. Habe bisher auch online noch keine Preise gefunden. Diese
werde ich dann hier nachschieben.
Beste Grüße
Holger
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