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Autor: Betreff: verringert Underpitching den Alkoholgehalt ? BerndH Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 12:44   Hallo Leute angesichts der riesen Menge an Hefe die ich nach jedem Sud am Boden des Gärbottichs vorfinde stellt sich mir die Frage ob die Hefe nicht eine ganze Menge an Extrakt nur dafür verwendet um sich auf eben die Menge zu vermehren die ich später am Bottichboden entdecken kann. Bei kräftigen Underpitching dürfte der Verbrauch an "Vermehrungsextrakt" noch weit grösser sein als beim Anstellen mit einer grossen Hefemenge. Wirkt sich die nötige Vermehrung relevant auf den späteren Alkoholgehalt aus ? Die Frage ist nun nicht gerade lebenswichtig, aber je mehr ich mich mit der Materie beschäftige desto genauer will ich alles verstehen. Grüsse Bernd Gambrinus zu Borbetomagus Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 13:01   ich habe es gewusst diese versoffene Hefe säuft mir meinen edlen Stoff weg... Nein ich habe aber mal gehört, das der EVG geringer ausfällt bei Underpitching. Aber in der Görung geht ja auch Würze Flöten das wird es wohl sein... ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB Antwort 1 TrashHunter Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 13:11   Moin Egal, ob Du zu Wenig oder Zuviel von der Hefe beisteuerst... die Hefe wird sich zwangsläufig ALLER vergärbarer Zucker in der Würze bemächtigen und diese in (ganz grob PI*Fensterkreuz gerechnet) 50:50 Alkohol und CO2 umwandeln. Underpitched dauert es Etwas länger, Overpitched geht es Etwas schneller. Beide Methoden haben differenzierte Nebenprodukte (Aromen) der Gärung zur Folge. Unterm Strich kannst Du aber annehmen, dass aus 12°P letztlich ca. 5 vol%.Alc. werden. Unabhängig, ob Du zuviel oder zuwenig Hefe einsetzt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit Relevant ist under- oder overpitching letztlich nur hinsichtlich des Aromagefüges. Greets Udo [Editiert am 12.7.2013 um 13:11 von TrashHunter] ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen Brauen ist die wahre Alchemie Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag Antwort 2 Ladeberger Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 13:13   Die Balling-Formel berücksichtigt den Aufbau von Biomasse mit etwa 0,05g pro 1g vergorenem Extrakt. Das macht bei 20L Würze mit 12°P dann ca. 132g Hefe. Das ergibt schon ordentlich Hefeschlamm. Ich denke das ist durchaus realitätsnah. Welche Rechner das berücksichtigen, weiß ich allerdings nicht. Aber wenn man sich überlegt, dass die voneinander teilweise krasse Abweichungen im berechneten Alkoholwert haben, deretwegen hier im Forum auch schon lebhaft gestritten wurde, weiß ich nicht ob das ein wirklich entscheidender Faktor ist. Ich denke hier eher wie Gambrinus, dass die negativen Auswirkungen des Underpitchings auf einen geregelten Gärverlauf spürbarer sind. Auch wenn in der Literatur immer wieder zu lesen ist, dass Underpitching keine Auswirkung auf den Vergärgrad hat, hatte ich damit bei zu knapper Hefegabe immer wieder Probleme. Mit satten Hefegaben, speziell durch belüftete Starter hat sich das in Luft aufgelöst. Vielleicht aber auch Zufall und die Ursachen dafür lagen woanders... Gruß, Andy ____________________ Antwort 3 wannenbraeu Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline erstellt am: 12.7.2013 um 13:18   Hallo D.h. egal ob over- oder underpitched, die Menge an Hefeschlamm ist am Ende immer gleich? Gruss Antwort 4 Tyrion Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 13:21   Zitat von BerndH, am 12.7.2013 um 12:44 Bei kräftigen Underpitching dürfte der Verbrauch an "Vermehrungsextrakt" noch weit grösser sein als beim Anstellen mit einer grossen Hefemenge. Wirkt sich die nötige Vermehrung relevant auf den späteren Alkoholgehalt aus ? Ich würde sagen, dass die Hefe in erster Linie Aminosäuren zur Vermehrung heranzieht. Zudem wird aus deutlich weniger Anstellhefe wahrscheinlich auch etwas weniger "Erntehefe". Das würde bedeuten, dass die Masse an neu entstandener Hefe beim overpitching sogar grösser ist und damit (nach deiner Theorie) der zur Vermehrung herangezogene Extrakanteil sogar höhere wäre. Im Grossen und Ganzen aber eine typische "Sommerloch-Frage" Gruss Matthias Antwort 5 BerndH Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 12.7.2013 um 13:36   Zitat: Im Grossen und Ganzen aber eine typische "Sommerloch-Frage" Ja du hast Recht, eine Frage mehr aus langer Weile. Ich vermute ich hatte nicht bedacht das der Hefeschlamm ja auch weitesgehend aus Wasser (in den Hefezellen) besteht, die tatsächliche Trockenmenge ja doch eher gering ausfällt im Verhältnis zum Gesamtextrakt der Würze. Wie Ladeberger schon schrieb bewegen sich die "Verluste" an Extrakt für die Vermehrung eher in einem unrelevanen Bereich. Vielen Dank an alle. Grüsse Bernd [Editiert am 12.7.2013 um 13:37 von BerndH] Antwort 6