Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 08:57 |
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Hallo Bierfreunde,
als ich noch ein kleiner Junge war musste ich dann und wann für meinen
Vater ein paar Flachen "Export" aus der Kneipe holen gehen.
Anderen Jungs ging es in dieser Zeit ähnlich.
Heute hört man in unserer Region um Braunschweig herum absolut rein gar
nichts mehr von diesem Biertyp.
Auch die Forensuche ergab nicht einen einzigen Treffer in dem das Wort
"Export" in einer Themenüberschrift zu finden gewesen wäre.
Ich bemühte Wikipedia und war sehr erstaunt das mich die dortige
Beschreibung des Export Typs doch stark an die Besschreibung eines
IPA erinnerte. Auch das Export wurde wohl ursprünglich stärker eingebraut
um im Zielland wieder verdünnt werden zu können, genau wie das IPA.
Nur trieb man insbesondere die Hopfenmenge wohl nicht auf so galle bittere
Spitzenwerte wie beim IPA.
Export scheint ein Biertyp zu sein der, bis auf einige Regionen in
Deutschland, nahezu keinerlei Bedeutung mehr zu haben scheint.
Eigentlich hört sich die Umschreibung dieses Typs doch ganz gut an ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 14.7.2013 um 13:16 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 1.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 09:11 |
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Bei Wikipedia steht, das in den 1970ern in vielen Regionen ein
Umsatzrückgang zugunsten des Pils stattgefunden hat. Das Einbecker Brauhaus
hat mit dem Landbier (vormals Spezial) noch ein Export im Angebot, ich als
Einbecker finde es aber gruselig.
Es gibt aber auch noch gute Vertreter, ich trinke sehr gerne das Augustiner
Edelstoff.
Gruß
Chris
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 71 Registriert: 27.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 09:21 |
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Ich trinke sehr gern mal ein export. In der zeit die du beschreibst war es
ja noch das typische kumpel und arbeiter bier. Ist auch alles eine frage
des marketing. "Export" klingt so unstylish dass der
durchschnittsbiertrinker nicht danach greifen wird. Ich bin jetzt am handy
kann aber nachher mal eine sehr gute stil beschreibung einer amerikanischen
seite verlinken. Die ist so toll geschriebeb dass du meinst du hättest
selbst ein schwarzes bergmannsgesicht und rennst sofort los und kaufst
einen kasten dortmunder.....
Glück auf
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 09:23 |
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Also ich habe die Bezeichnung Export in letzter Zeit häufiger gelesen.
Insbesondere im Zusammenhang mit stärker eingebrauten bayrischen Bieren,
die ich probiert habe. (Edelstoff, Tegernsee Max Joseph I., ...)
Das Ruhrpott bzw., das westfälische Export "Dortmunder Export" scheint ja
nicht mehr so gut zu gehen.
Grüße
Tim
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 09:28 |
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Zitat: | "Export" klingt so
unstylish dass der durchschnittsbiertrinker nicht danach greifen
wird |
Hallo Frank, ich glaube du hast den Nagel
auf den Kopf getroffen.
Hätte es eine schöne modern klingende Bezeichnung wäre der Absatz
sicherlich viel höher.
Bei "Export" denkt man in der Tat eher an Schiffe und Container als an ein
Bier.
Grüsse
Bernd
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 09:30 |
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BJCP Style Guidelines sagt:
Zitat: | 1E. Dortmunder Export
Aroma: Low to medium noble (German or Czech) hop aroma. Moderate Pils malt
aroma; can be grainy to somewhat sweet. May have an initial sulfury aroma
(from water and/or yeast) and a low background note of DMS (from Pils
malt). No diacetyl.
2
Appearance: Light gold to deep gold, clear with a persistent white head.
Flavor: Neither Pils malt nor noble hops dominate, but both are in good
balance with a touch of malty sweetness, providing a smooth yet crisply
refreshing beer. Balance continues through the finish and the hop
bitterness lingers in aftertaste (although some examples may finish
slightly sweet). Clean, no fruity esters, no diacetyl. Some mineral
character might be noted from the water, although it usually does not come
across as an overt minerally flavor.
Mouthfeel: Medium body, medium carbonation.
Overall Impression: Balance and smoothness are the hallmarks of this style.
It has the malt profile of a Helles, the hop character of a Pils, and is
slightly stronger than both.
History: A style indigenous to the Dortmund industrial region, Dortmunder
has been on the decline in Germany in recent years.
Comments: Brewed to a slightly higher starting gravity than other light
lagers, providing a firm malty body and underlying maltiness to complement
the sulfate-accentuated hop bitterness. The term “Export” is a beer
strength category under German beer tax law, and is not strictly synonymous
with the “Dortmunder” style. Beer from other cities or regions can be
brewed to Export strength, and labeled as such.
Ingredients: Minerally water with high levels of sulfates, carbonates and
chlorides, German or Czech noble hops, Pilsner malt, German lager yeast.
Vital Statistics: OG: 1.048 – 1.056
IBUs: 23 – 30 FG: 1.010 – 1.015
SRM: 4 – 6 ABV: 4.8 – 6.0%
Commercial Examples: DAB Export, Dortmunder Union Export, Dortmunder
Kronen, Ayinger Jahrhundert, Great Lakes Dortmunder Gold, Barrel House
Duveneck’s Dortmunder, Bell’s Lager, Dominion Lager, Gordon Biersch Golden
Export, Flensburger Gold |
Aber da gehts auch nur um den alten Dortmunder Typ ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 1.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 10:14 |
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Es hat anscheinend keinen guten Ruf: Zitat: | Export war lange Zeit
das unumstrittene Bier der Arbeiterklasse, insbesondere an den Kohle- und
Stahlstandorten des Ruhrgebiets. Als in den 1970er Jahren die
Industriearbeiter immer häufiger bezahlte Kuren (oft im Sauerland) nahmen
und Bekanntschaft mit den dort üblichen, schlanken und hopfigeren
Pilsbieren machten und diese schnell mit Urlaub in der Natur assoziierten,
wurde das Export für sie zunehmend ein Synonym für den grauen Arbeitsalltag
am Industriestandort. Diesen Trend erkannten und nutzten vor allem die
sauerländischen Pilsbrauereien und verkauften von nun an ihr Bier
erfolgreich auch in Dortmund. Die Dortmunder Brauereien nahmen daraufhin
auch Pilsener in ihre Sortimente auf.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Export_(Bier)#Dortmunder_Export |
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 71 Registriert: 27.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 10:25 |
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Guckt mal unter germanbeerinstitut und dortmunder.super beschreibung!!
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 11:35 |
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Da scheine ich aus ner exotischen Gegend zu kommen. Wenn hier jemand in ner
Kneipe "ein Bier" bestellt bekommt er ein Export oder Spezial. Wer Pils
oder Kellerbier möchte muss das schon explizit sagen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 11:42 |
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Ob das Export früher einem IPA ähnlich war, kann ich nicht sagen.
Ich weiß aber, dass in der Freiberger Brauerei das Exportbier im
Dekoktionsverfahren hergestellt wird und geringer gehopft ist, als das Pils
(28 IBU). Hat einen kernigen Geschmack, meins ist es aber nicht.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 14.7.2013 um 13:42 |
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Moin Bernd,
stimmt, ich komme auch aus dem Braunschweiger Land und bei uns ist Export
wirklich nicht so verbreitet.
Anders ist das schon z.B. in Sachsen, da steht es fast gleichberechtigt
neben Pils und das Weizen fristet eher
ein Schattendasein.
Dabei sagt man doch immer, wir im Norden knallen uns die bittere
Hopfenbrühe rein wie Wasser.
Schöne Grüße
Chris
[Editiert am 14.7.2013 um 13:42 von hankie]
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 1.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 14:02 |
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Beide Sorten haben
eine ähnliche Geschichte: Sie wurden wegen der Haltbarkeit und der
Transportkapazitäten stärker gebraut und am Bestimmungsort mit Wasser
verdünnt. Im Gegensatz zum IPA ist das Export jedoch ein untergäriges und
nicht stark gehopftes Bier.
Gruß
Chris ____________________ http://derbiertester.wordpress.com/
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 14:05 |
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wohin sollte das Export denn exportiert werden? Deutsche Kolonien gab es ja
nicht so zuhauf, und für den innerdeutschen Transport war ein stärkeres
Bier zwecks Haltbarkeit doch nun wirklich nicht notwendig - oder doch?
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 1.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 14:47 |
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Oh ja, innerdeutscher Transport gab es, in unserem heutigen Verständnis,
damals noch nicht. Es war zumeist ein Transport zwischen deutschen Ländern
und wie damals üblich, konnte sich ein solcher mit einer Kutsche schon sehr
lange hinziehen und das ohne Kühlmöglichkeiten. ____________________ http://derbiertester.wordpress.com/
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 636 Registriert: 11.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 15:52 |
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 36 Registriert: 12.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 17:12 |
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Dortmunder Export, ist das nicht ein ehemaliger Fehlsud, der von Dortmunder
Brauern nach Aachen geliefert wurde und dort so reißenden Absatz fand, dass
daraus eine eigene Sorte entstand?
So steht's hier: http://www.rezeptewiki.org/wiki/Bier:Dortmunder_Union
Gruß - Martin ____________________ Eigentlich ist alles schon gesagt - aber noch nicht von jedem! (frei nach
K. Valentin)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 17:34 |
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Zitat von emjay2812, am 14.7.2013 um
14:05 | wohin sollte das Export denn
exportiert werden? Deutsche Kolonien gab es ja nicht so zuhauf, und für den
innerdeutschen Transport war ein stärkeres Bier zwecks Haltbarkeit doch nun
wirklich nicht notwendig - oder doch? |
Wenn man es genau nimmt würde man das Bier nicht exportieren wenn es in die
eigene Kolonie geht, denn die galt als Teil des Binnenmarktes.
In Bayern werden noch einige Exportbiere gebraut. In München z.B. und diese
wurden zum Hauf in die USA exportiert.
Gruß
Jan
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 29.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 18:55 |
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In Baden-Württemberg ist das Export noch sehr verbreitet und wird in den
meisten Lokalen vom Faß ausgeschenkt.
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 19:06 |
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Hier im Osten braut eigentlich jede Brauerei neben Pils ein Export...?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2013 um 20:33 |
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Bis aufs Mai-Urbock finde ich eigentlich fast alle Biere von dort gruselig,
aber das bin vermutlich nur ich :-) Dass das Spezial von Einbecker ein
Export ist, wusste ich noch nicht, aber schmecken tut es mir dennoch nicht.
Allerdings habe ich es lange nicht mehr probiert, vielleicht sollte ich das
mal wieder tun.
Export kenne ich nur von Herforder und auch das war damals [tm] nicht so
gängig, es wurde nur gekauft, wenn das "normale" Herforder (der Conti)
vergriffen war. An den Geschmack kann ich mich nicht mehr erinnern, aber da
war ich auch noch jung [tm]... Ich weiß aber noch, dass die normalen
Herforder Etiketten orange waren und die vom Export waren irgendwie
dunkelblau, so konnte man sich nicht versehentlich vergreifen. :-)
Achim
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 407 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2013 um 20:56 |
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Bei unserer Brauerei vor Ort (Fürstliches Brauhaus Ellingen) ist
das Export "Fürst Carl Schloß Gold" immer noch die Macht!
Wenns nix selbstgebrautes gibt, kommt auch nichts anderes ins
Haus...
Gruß Al ____________________ http://hopfen-der-welt.de
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Antwort 20 |
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