Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:02 |
|
|
Oft liest man hier im Forum, dass die WLP300 gleich ist wie Z33 oder auch
3068? Auch ich habe solche Mythen schon weitergegeben ohne zu wissen ob sie
stimmen.
Als ich mein Triticum Wormatia die ersten beide Male mit der WLP300 gebraut
hatte, war da eine deutliche Bananennase.
Nun habe ich ja das Spezial ins leben gerufen, Rezept identisch nur eben
Kochmaische. Am Ende war dann doch eher sehr wenig Banane zu schmecken/
riechen.
Ich frage nur, da ich Erntehefe 34/70 und eine angezüchtete Boheman 2124 in
der Kühlung habe laut Mr. Malty Identisch.
Wie verlässlich sind solche Angaben?
[Editiert am 22.7.2013 um 11:22 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:08 |
|
|
Moin,
sehr verlässlich, ich habe nachgefragt und es wurde mir bestätigt, dass die
beiden identisch sind.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:17 |
|
|
Gut dann werde ich mal die Czech Pils aktivieren. Das nächste wird ein
Helles und ich mag die herbe Czech Pils Hefe sehr gerne. Sie hebt die
Bitterhopfung hervor.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:31 |
|
|
Ich kann Dir nicht sagen, wie verlässlich solche Angaben grundsätzlich
sind. Fakt ist, das viel gemutmaßt wird. Ein schones Beispiel sind die
"Pacman Hefe" bzw. die neue "Danstar BRY-97", da ranken sich unfassbar
viele Mythen um den Hefestamm und dessen Ursprung
Grade bei Weizenbierhefen und deren Produkten (Weizenbier) gibt es aber
sehr viele Einflussfaktoren! Ferulasäure, Gärtemperatur, Pitching rate (!),
... da kommt (zumindest bei mir) selten zwei mal das selbe Bier heraus. ____________________
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:34 |
|
|
Zitat von Gambrinus zu Borbetomagus, am 22.7.2013 um
10:02 | Dass die WLP300 gleich ist wie Z33
oder auch 3068?
Als ich mein Triticum Wormatia die ersten beide Male mit der WLP300 gebraut
hatte, war da eine deutliche Bananennase.
Nun habe ich ja das Spezial ins leben gerufen, Rezept identisch nur eben
Kochmaische. Am Ende war dann doch eher sehr wenig Banane zu schmecken/
riechen. |
Ich weiß nicht, als wie reproduzierbar Du Deine Gärführung einschätzt. Es
könnte nämlich auch daran liegen:
Zitat von Bierjunge, am 25.6.2013 um
16:30 | Ich habe auch erst neulich mit
Morpheus lange darüber philosophiert, dass zur Erzeungung bestimmter
Weißbiernuancen der Einfluss des Maischprogramms, ja sogar des Hefestamms
hier häufig überschätzt zu werden scheint, im Vergleich zur alles
bestimmenden Gärführung.
Man kann hier z.B. ewig über 35°C- vs. 44°C-Einmaischtemperatur diskutieren
und über Bananen - vs. Nelkenhefen, wenn individuelle Pitching Rate,
Anstell- und Gärtemperatur dann doch zu einem völlig anderen Ergebnis
führen. |
Moritz
[Editiert am 22.7.2013 um 11:31 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
|
|
Antwort 4 |
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 10:46 |
|
|
Jau Moritz, wusste jetzt auch nicht wie ich den Titel gestalten sollte.
Passt nicht alles rein.
Mach mal einen Vorschlag, ich editiere es dann.
Gärführung hm.... Könnte natürlich sein ich werde das nächste mal auch die
Weizen etwas kälter anstellen.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 11:20 |
|
|
Kein Mythos. Hier werden gleiche Stämme unter verschiedenen Namen von
verschiedenen Produzenten verkauft. Viel interessanter finde ich, von
welcher Brauerei die Hefen ursprünglich kommen.
Nur die beiden Weihenstephaner (W 34 und W 68) laufen sicher unter 6
verschiedenen Namen..? Zwei ganz hervorragende Hefe die ich aber
mittlerweile wegen ihrer Omnipräsens meide. Mainstream kann ich überall
kaufen...
Ich persönlich bevorzuge Hefen, wo der Ursprung (die Brauerei) bekannt ist.
Egal ob Flüssig-oder Trockenhefen. Deshalb kaufe ich auch nicht die Hefen
der Brauwerkstatt. Er verrät den Ursprung nicht.
Es ist allerdings so, dass Trockenhefen und Flüssighefen sich deutlich im
Aromaprofil unterscheiden können, obwohl es der gleiche Stamm ist.
m.f.g
René
[Editiert am 22.7.2013 um 11:25 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 6 |
|
Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 16:20 |
|
|
Ich habe dann mal die Czech Pils aktiviert, die Boheman lasse ich mal im
Kühlfach.
Ich muss ganz ehrlich sagen die w34/70 ist eine ganz flotte. Trotz unter 10
Grad anstellen, hat sie meinen Sud in 7 Tagen komplett durchgezogen. Von 12
Plato auf 2,5 trotz nur 30 Minütiger Maltoserast. Wenn das Bier auch noch
gut wird (ein braunes Lager, ein Rauchbier) kommt sie zu meinen
Lieblingstämmen, neben die 3068,Notti und Czech Pilz.
Ja Flying ich verlasse mich ja auf die Angaben vom Mr. Malty was die
Herkunft betrifft. Aber so ganz glauben will ich das irgendwie nicht. Ich
weiß das z.B. Bitburger seine Hefe mit dem Praubaddel verteidigt. Man sagt
ja auch, der Brauer macht die Würze, die Hefe den Geschmack.
Ich denke da wie du, Herkunft ist wichtig und wenn nur die Region genannt
wird.
Bei der Czech Pils habe ich das Gefühl sie wird deutschlandweit fast in
jedem Hellen eingesetzt, zumindestens von den größeren Brauerreien, da
bilde ich mir ein, der Antrunk ist irgendwie markant.
OK. Schade, ich dachte es meldet sich mal ein Anonymer aus der Laborszene
und erzählt was aus dem Nähkästchen.
Sollte WLP und WYeast jeweils den gleichen Stamm wie der andere besitzen.
Das würde ich auch gerne wissen. WLP finde ich besser und würde dann z.B.
mit der Czech Pils auf die WLP springen.
Irgendwie Zicken die Aktivatoren gerne rum.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 20:27 |
|
|
Hi GzB,
die Czech Pils ist vermutlich ein "alter" Pilsner Urquell- Stamm. Wird bei
mr. malty auch als Pilsner Urquell D-Strain bezeichnet. Heute wird in
Pilsen nur noch der H-Strain verwendet.
Bis 1992 wurde in Pilsen die Gärung noch in großen Eichenfässern
durchgeführt und 5 verschiedene Lagerhefen verwendet. Da dürfte die Czech
Pils dabeigewesen sein.
Hier ist ein excellenter Bericht über das Pilsner Urquell auf englisch.
Ausgezeichnet rechergiert und nebenbei wird noch die Böhmische Geschichte
vom König Wenzel über Prager Fenstersturz bis heute erklärt...Ich liebe
diese Storys aus Brewing Techniques..
http://morebeer.com/brewingtechniques/library/backissues/issu
e5.3/urquell.html
m.f.g
René
[Editiert am 22.7.2013 um 20:28 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 22.7.2013 um 23:43 |
|
|
Zitat: | Oft liest man hier im
Forum, dass die WLP300 gleich ist wie Z33 oder auch 3068? Auch ich habe
solche Mythen schon weitergegeben ohne zu wissen ob sie stimmen.
|
Ob die Mythen stimmen lässt sich als Laie sehr schwer nachvollziehen.
Profis können die einzelnen Stämme sehr genau abtrennen. Meist wird sowas
über eine PCR Analyse (Polymerase Chain Reaction) gemacht. Dabei werden für
den Stamm spezifische DNA Teile vervielfälltigt. Da die Primer nur an eine
bestimmte, für den Stamm spezifische Basenpaarung andocken können, lassen
sich die Stämme eindeutig zuordnen.
Gruß
Jan
|
|
Antwort 9 |
|