Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 17:15 |
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Hallo liebe Hobbybrauer,
die Frage klingt schon ziemlich merkwürdig, ich weiß. Meine Spindel habe
ich bisher immer benutzt, um zu schauen ob die Hauptgärung durch ist. Jetzt
hab ich aber gelesen, dass man das Bier auch locker ein paar Wochen auf der
Hefe im Gärbehälter liegen lassen kann (z.B. wenn man in den Urlaub fährt
und keine Zeit hat zu schlauchen).
Deswegen meine Frage: ist als Anfänger der Einsatz einer Spindel überhaupt
nötig? Oder kann ich einfach straight nach Rezept brauen und die
Hauptgärung zwei Wochen walten lassen bevor ich schlauche, dann ist ja
definitiv Ruhe im Gärspund.
Danke für Eure Hilfe!
[Editiert am 8.8.2013 um 17:16 von jiverjoe]
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 17:26 |
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Ohne Spindel gleicht einer Fahrt ohne Tacho in einer
geschwindigkeitsbegrenzten Zone oder einer
Fieberbehandlung ohne Fieberthermometer.
Es geht auch ohne, aber dann ist alles ein reiner Blindflug.
Ich persönlich wüsste schon gerne welche Stammwürze mein Bier vor und nach
der Gärung hat denn es könnte
ja z.B. zu einer eingeschlafenen Gärung kommen und das bemerkt man ohne
Spindel nicht.
Auch für evtl. nötige Korrekturen des Rezeptes beim erneuten Brauen, z.B.
zu süss oder zu trocken, wären die Werte
der Spindel beim letzten Sud schon ganz hilfreich, etc. etc....
Mein Resumee:
Wenn es unbedingt sein muss geht es auch mal ohne. Sinn macht der Verzicht
auf eine Spindel,
die ja nicht die Welt kostet, aber sicher nicht.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 8.8.2013 um 17:53 von BerndH]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 17:41 |
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Naja, den Abfüllzeitpunkt beim aufspeist zu messen ist nicht unbedingt
notwendig. Da hast Du Recht, mann kann einfach lange genug warten. Die
Stammwürze des Bieres und damit der spätere Alkoholgehalt ist aber schon
interessant, oder? Was ich auch immer recht wichtig finde, ist die Messung
des Glattwassers, beim Läutern. Ein Refraktometer macht die Messung
übrigens komfortabler...
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 17:50 |
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Moinsen...
...ich denke das es durchaus funktioniert. Allerdings sollten ein paar
Rahmenbedingungen eingehalten werden:
- obergäriges Bier
- keine extremen Stammwürzen (>12 und <15°P)
- Gärtemperatur innerhalb der Angaben der Hefe
- vitale Hefe
Wieso diese Bedingungen?
--> bei den Temperaturen eines obergärigen Bieres ist mir noch nie eine
Hefe eingeschlafen. Und wenn man keine übertriebenen Stammwürzen vergären
will, dann wird auch die (hoffentlich) vitale Hefe nicht überfordert.
Was passiert also?
Du braust straight nach Rezept und wirst (wenn keine größeren Pannen
passieren) irgendwo in der Gegend der angepeilten Stamwürze rauskommen.
Selbst wenn die Ausbeute höher oder niedriger ausfällt liegst Du noch im
vernünftigen Bereich. Nach dem Anstellen wird die Hefe innerhalb der 2
Wochen ziemlich sicher alles wegfuttern was es zu futtern gibt. (Ich messe
nie den Restextrakt vor dem Abfüllen, sondern warte einfach bis keine
Gärungsblubbs mehr kommen und gebe einige Tage Zugabe) Danach mit Zucker
(Speiserechner) aufspeisen und es gibt auch keine Flaschenbomben...
ABER:
Man muss sich im Klaren sein, dass es abhängig von der Stammwürze die
wahrgenommene Bittere anders ausfällt, der Alkoholgehalt unterschiedlich
ausfällt und es kaum reproduzierbar sein dürfte, man nicht mitbekommt wenn
die Ausbeute miserabel ist etc... Da gebe ich Bernd absolut recht.
Also um Kosten zu sparen, für Einsteiger die nicht wissen ob sie das Hobby
ernsthaft betreiben wollen, durchaus OK. Ansonsten ein Muss!
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 19:11 |
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Natürlich geht's auch ohne.
Allerdings sehe ich es eher andersrum. Gerade als Anfänger macht es Sinn zu
messen. Hat man viel Erfahrung und "seine" Rezepte, kann man auch auf eine
Spindel verzichten, dann hat man's im Gefühl.
Jan
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 21:53 |
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Nicht jeder will immer 4 Wochen warten, wenn 2 Wochen auch ok sind.
Stefan
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 22:10 |
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Und man kann sehr gemischter Meinung darüber sein ob es nun wirklich egal
ist wie lange das Jungbier auf dem Geläger der HG liegt.
Jan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2013 um 22:11 |
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Morgen fülle ich ein Ale ab, das wir vor einer Woche gebraut haben. Ich
habe weder gespindelt noch mit dem Refraktometer was gemessen. Und wenn ich
nicht aufpasse, vergesse ich das Morgen auch wieder, die Endvergärung zu
messen, wie beim letzten Bier.
Wenn ich mal zu früh abfülle ist das auch kein Problem, dann werden die
Kegs halt regelmäßig entlüftet. Bei Flaschen muss man sich seiner Sache
aber schon sicher sein.
Ansonsten sehe ich das wie Jan.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2013 um 09:06 |
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Nur damit klargestellt ist was ich meine:
Wenn jemand mit dem Gedanken spielt mal probehalber zu brauen, dann kann man den Einkocher von
Oma ausleihen, eine günstige Läutermethode (z.B. Windel, Oscartonne)
einrichten, ein Thermometer hernehmen und loslegen. So kann man einen
Eindruck davon bekommen wie es geht, ob es Spaß macht und ob der Trunk der
dabei rauskommt schmeckt. Da braucht man dann kein teures Refraktometer
kaufen das hinterher im Schrank verstaubt.
Sobald jemand entschieden hat wirklich zu brauen würde ich das
Refraktometer (Spindel) sofort als notwendig sehen....
Gruß
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 9.8.2013 um 09:22 |
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Moin,
wir spindeln halt vor allem, um die Stammwürze VOR dem Anstellen zu wissen.
Das ist imho der wichtigste Moment, um zu entscheiden, ob man noch mehr
läutern muss und die Hopfengabe noch anpassen zu können.
Nach der Gärung, die bei uns immer lange genug dauert (> 2 Wochen)
vergesse ich das Spindeln meistens. Nundenn, dann gibts halt keine genauen
% Alc.-Zahlen..
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 9 |
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