Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 11:36 |
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Momentan bin ich am überlegen mir auf der Wiese neben meinem Haus einen
kleinen Hopfengarten anzulegen. Platz wäre genügend vorhanden, Stangen
eingraben um Draht zu spannen wär auch kein Problem.
Nur frag ich mich: Wenn ich Kletterdraht spanne: Muss der jedes Jahr neu
gespannt werden? Oder bleibt er und ich reiss nur die Ranken runter? Wie
machen das die Profis bei der Ernte?
____________________ Gruss Uli
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 11:48 |
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http://de.wikipedia.org/wiki/Hopfenspikes
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2013 um 11:49 |
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Ich antworte mal ganz vorsichtig aufgrund meiner Beobachtungen
Moin Uli
Ich bin früher sehr oft durch die Hallertau gefahren und habe da im
Spätherbst nach der Hopfenernte oft die leeren Felder gesehen. Die Stangen
standen noch und die Drähte / Seile warne noch gespannt. Augenscheinlich
bleibt als die Rankhilfe für den Hopfen nach der Ernte stehen.
Greets Udo
Edith sagt: Der Dennis war schneller
Und jetzt frage ich mich, was das für Seile / Drähte waren, die da nach den
Ernten noch zwischen den Rankstangen verspannt waren. Abspannungen um die
Rankstangen zu stützen ?
[Editiert am 10.8.2013 um 11:52 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 12:02 |
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Zitat: | Ich bin früher sehr oft
durch die Hallertau gefahren |
Wann war das denn? Evtl. gabs damals noch keine Hopfen-Voll-Ernter, und es
wurde noch von Hand "gezupft"? ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 12:30 |
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Wenn ich Stangen eingrabe, die 7 oder 8 m in die Höhe ragen sollten die
doch hoch genug sein dass die Ranken zwar daran hochklettern, aber den
oberen waagerechten Draht nicht erreichen. Dann müsste ich doch nur den
Hopfen unten abschneiden und die Ranken runterziehen. Oder bin ich da
schief gewickelt?
[Editiert am 10.8.2013 um 12:31 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 505 Registriert: 30.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2013 um 12:57 |
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Ranken einfach runterziehen funzt nicht. der hopfen ist so fest am
drahtseil das ein runterziehen unmöglich ist.
die hopfenpflanze will ja beim klettern nicht nach unten rutschen, deshalb
harkt sie sich richtiggehend fest. ein ziehen nach oben geht bedingt.
bringt dich ja aber nicht weiter.
ich hänge oben die kletterseile aus und ernte dann in bodennähe. nächstes
jahr werden die drahtseile wieder neu befestigt.
gruss
frank
____________________ gruss
frank
____________________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 13:04 |
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Dann hab ich das Problem dass ich hoch hinaus muss bei der Ernte. Wie hoch
müssen die Kletterdrähte sein?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 95 Registriert: 30.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2013 um 13:44 |
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Hallo,
mein Spalter Select hatte letztes Jahr gut und gerne seine 6 bis 7 Meter
erreicht. Also möglichst hoch... Ich hatte übrigens das Nylonseil (anstatt
eines Drahtes) oben durch eine Schlaufe o. ä. und mit etwas Abstand zum
"Rankseil" wieder nach unten geführt. Dort war es irgendwo mit einigen
Metern zusätzlicher Reserve festgebunden. So konnte ich die Pflanze bei der
Ernte unten abschneiden und Stück für Stück von unten aus hinunterlassen
und musste nicht hinaufklettern. Hatte bei mir auch noch den Vorteil, dass
ich die Pflanzen in ihren Maurerkübeln durch die flexible Seillänge
verschieben konnte.
Gruß
Niels
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2013 um 21:53 |
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Ich verstehe das Problem nicht. Ich würde Anglerschnur verwenden.
Geflochtene, versteht sich. ____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2013 um 22:40 |
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Machen die Hopfenbauern offensichtlich aber nicht - die nehmen Draht, und
das mit dem Draht ist ein echtes Problem, siehe z.B. http://www.netbiker.de/forum/viewtopic/topic/53232
Die Frage war ja auch "wie machen das die Profis", bzgl. Draht abschneiden
oder nicht...
Anglerschnur (auch geflochtene) dehnt sich übrigens sehr viel besser als
Draht und ist vermutlich deshalb nicht geeignet.
Die Hopfenbauern gehen mitterweile dazu über, Kunststoff zu verwenden
(jedenfalls wenn man dem Wikipedia-Artikel Glauben schenken mag).
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2013 um 08:44 |
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Eine geflochtene Angelschnur dehnt sich gar nicht. Nicht ein bisschen. Und
trägt mindestens das Gewicht, das der Draht kann.
Du meinst monofile - die hab ich aber explizit ausgeschlossen.
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 269 Registriert: 11.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.8.2013 um 06:26 |
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Hallo Jungs,
da ich ja aus der Hallertau komme, weis ich wohl am besten, wie es geht
:-)
Die Drähte werdern im Winter immer wieder neu aufgehängt (im Winter
deshalb, daß man mit dem Traktor auf dem gefrohrenem Boden fahren kann).
Für Hobbyhopfenpflanzer reicht es, den Draht aufzuhängen, wenn es Frühjahr
wird.
Der Draht wird oben einfach 3x um den Stacheldraht gewickelt. Das hält.
"Aufgeleitet" (so heißt das im Fachjargon) werden drei Triebe rechtslaufend
(natürlicher Drang vom Hopfen).
Zum Ernten dann einfach die Rebe samt Draht unten abschneiden (ca. 30cm vom
Boden) und runterreißen.
@ TrashHunter
Hm.... kann mir nicht wirklich vorstellen, daß die Drähte nach der Ernte
noch dran waren. Das geht nämlich nicht :-)
Es kann höchstens sein, daß es ein junger Hopfen war. Der wird nämlich im
ersten Jahr nicht geerntet und bleibt draußen hängen.
Selbst bei der Handernte vor den Vollerntern, den s.g. Hopfenzupfmaschinen,
die es seit den 60'ern gibt, wurde die Reben samt Draht runter gerissen.
Es gibt noch eine andere Variante zu den Draht-Hopfenanlagen. Und zwar die
Säulenanlagen.
Früher wurde es ausschließlich so gemacht. Heute gibt es sie nirgends mehr
auf der Welt.
Hopfen wächst überall rauf, wo er was zum erfassen bekommt. Man nehme
Holzsäulen (6-7m hoch, Ø10cm) und
grebe sie in den Boden. Da wächst der Hopfen genauso rauf und man braucht
keinen Draht zu spannen.
Hier ein Bild dazua von einer Hobby-Säulenanlage:
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Gruß
Martin
PS: Ich hätte von der Ernte einen kompletten Film auf DVD (selber
aufgenommen). Falls wer Interesse hat, einfach melden. ____________________ mfG
holledauer
- spart Wasser und trinkt Bier -
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 26.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.8.2013 um 08:47 |
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Ich lass den Hopfen nicht recht hoch hinaus, maximal auf Mannhöhe und er
rankt auf dieser Höhe entlang der Mauer, auf einem Draht der immer oben
bleibt.
Vielleicht gibt es ja besser Erträge wenn er hoch rankt, aber der Cascad
erschlägt mich auch so mit Menge...
Dazu hab ich drei Hopfensetzlinge in einem Abstand von etwa 5 bis 6 Meter
auseinander gesetzt, die Ranken sich sozusagen entgegen und schauen aus,
wie eine Hecke.
Professionell ist das sicher nicht, aber für meinen Hausgebrauch ist es
sehr praktisch.
Im Herbst/Winter nehm ich alle Ranken herunter und schneide den Setzling
sehr bodennah ab, er wächst nach dem Winter von selbst wieder..
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2013 um 14:41 |
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Zitat: | Hopfen wächst überall
rauf, wo er was zum erfassen
bekommt. |
@holledauer
Einspruch euer Ehren!
Links im Bild mein Magnum der nicht angebunden ist, rechts habe ich ihn
angebunden. Zumindest so weit wie ich ohne Kniezittern die Leiter hoch kam.
Ich glaube das 1/2" Wasserrohr ist einfach zu glatt für den Hopfen.
Nächstes Jahr werde ich mal ein Kreppband um die Rohre wickeln damit sie
etwas rauher sind. Und dann schaun mer mal obs hilft.
Meine Clematis schafts übrigens auch nicht ohne Hilfe die
Wasserleitungsrohre hochzuranken.
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2013 um 18:12 |
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Hallo Hopfenbauern,
hier nun mal ein paar meiner Weisheiten, härte getestet:
1. ich habe ein Gerüst mit 4 x 8m Telegraphenmasten, je 4.5 m auseinander,
oben durch gebohrt mit einem 8mm Drahtseil durch, am letzten Pfahl jeweils
zweimal umschlungen und nach unten geführt wo sie mit einem Erdanker und
Spannschloß befestigt sind
2. zwischen jedem Pfahl binde ich im Frühjahr billiges gelbes Nylonseil
(6mm?) 1,5m vom Pfahl, also zwei per Zwischenraum, das Seil leite ich zur
Erde und schraube kleine Schraubanker (Tierbedarfsladen, Hundeanker!) in
die Erde wo der Hopfenstock ist, daran wächst der dann recht nett nach
oben
3. wenn der Hopfen nicht wickelt liegt das meist daran das er an dem Tag zu
schnell wuchs, es windig war oder irgend eine andere Ursache das er nicht
frei umwickeln konnte, dann muß man ihm helfen, leiten!
4. Ernte: geht bei mir recht einfach, da ich einen Gabelstapler habe der
mich da schön hoch fährt, ich lasse die Nzlonschnur am Drahtseil, lege eine
plane unter den Hopfenstrang den ich vorher mit einer Gartenschere unten am
Stock abgeschnitten. Dann ziehe ich den Hopfenstrang von oben nach unten
und dadurch rutsch er meist sauber ab. Dann geht's zur Terrasse und der
Spaß des Abpflückens beginnt.
Cheers, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2013 um 21:28 |
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Hallo Jörg,
hört sich interessant an. Kannst du vielleicht ein paar Bilder von deinem
Hopfengarten einstellen, würde mich sehr interessieren.
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.8.2013 um 04:36 |
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Hallo Michael,
dann werde ich hier unter diesem Trött mal ein wenig aus meinem
Hopfengarten plaudern.
Angelegt 2011, 2 x Mount Hood (mein Hallertau), 2 x Cascade, 2 x Sterling
(gepflanzt 2012, mein Saazer) in den folgenden Bildern von rechts nach
links.
Am Hopfen liegt Tropfberegnung mit 1L/Std auf 45 cm, also etwa 3L/Stock.
Damit wird einmal pro Woche von Mitte Mai bis Mitte August für 24 Std.
bewässert (Unser Jahresniederschlag ist 250mm).
Unkrautbekämpfung ist die Hacke. Düngung umgerechnet 80N, 40P2O5, 0K, 5S,
alles Reinnährstoff pro ha.
Der Garten bleibt nun bis 2018 stehen und zieht dann an eine andere Stelle
im Garten.
Kosten: etwa $300, ohne Arbeitsstunden.
Mit besten Grüßen, Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2013 um 21:22 |
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Hi Jörg,
dein Hopfengarten sieht ja richtig professionell aus! Super!
Bei den 250 mm Niederschlag im Jahr bin ich jetzt stutzig geworden, denn in
Deutschland kenne ich keine Gegend die so trocken ist.
Auf der Hobbybrauerkarte habe ich dann deinen Wohnort gefunden.
Da wünsch ich dir viel Glück beim Hopfenanbau und daß deine Tropfberegnung
immer funktioniert! ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
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Antwort 17 |
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