Newbie Beiträge: 9 Registriert: 26.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 09:26 |
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Hallo an alle,
gestern hatte ich meinen ersten Brautag. Erstmal hat alles wunderbar
geklappt, war schon guter Dinge, dass ich bald ein leckeres selbstgebrautes
(Almtaler Hefeweiße - nach Rezept von Hanghofer) verkosten kann. Leider
jedoch will die Hefe nicht ihren Dienst verrichten. Hab mir gestern morgens
vor Braubeginn aus einer Gasthasbrauerei frische Weißbierhefe besorgt und
diese im Kühlschrank zwischegelagert. Nachmittags hab ich sie dann mit
frischer Würze angestellt. Irgendwie hab ich mir eine rasche Gärung und
starke Schaumetwicklung erwartet. Leider war dem nicht so. Schaum gabs,
kann aber auch sein dass der nur vom schnellen rühren zum Lufteintrag nach
dem Anstellen kam, auch ein leichten Gärgeruch war vorhanden. Jedenfalls
hab ich heute morgens, nachdem die Würze über Nacht abgekühlt war, die Hefe
in das Gärfass zum Sud gekippt. Am Boden im Anstellgefäß war eine dicke
bräunliche und schleimige Schicht. Ich gehe davon aus dass das Tote
Hefezellen waren. Jedenfalls kann ich bisher im Gärfass noch keine
Gäraktivität feststellen. Kann mir vielleicht jemand einen Tipp geben, was
ich womöglich falsch gemacht habe?
Hab dann noch eine zweite völlig andere Frage. Ich hab zum Spindeln hier
leider nur eine Mostwaage zur Verfügung. Diese Spindel zeigt gibt mir °KMW
(Klosterneuburger Skala) an. Nun weiß ich dass man nicht linear von KMW in
Plato umrechnen kann. Ich hab beim googlen Formel gefunden, mit denen ich
von °KMW in °Öchse und von °Öchsle in ° Plato umrechnen kann. Leider
stimmt das Ergebnis so gar nicht mit dem überein, was ich mir erwartet
habe. Laut Rezept sollten es 13°P Stammwürze sein, ich messe 12,2°KMW, was
nach meiner Umrechnung 22°P ergibt. Ich hab zwar gar nix gegen ein schönes
Starkbier, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich in
der Rezeptur so vertan habe, dass ich fast den doppelten Stammwürzegehalt
erreicht habe. Kann mir vielleicht jemand sagen, wie das mit der Umrechnung
von °KMW in °P funktioniert. Irgendwie muss das ja gehen, ist ja auch nur
eine Spindel die je nach spezifischem Gewicht höher oder tiefer in der
Flüssigkeit steht, und ne Skala zum ablesen hab ich ja auch.
Vielen Dank für eure Hilfe
Georg
[Editiert am 13.8.2013 um 09:30 von geobar]
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 09:39 |
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Servuy und willkommen.
Ja was du falsch gemacht hast, kann ich dir sagen... wenn du heute morgen
erst die Hefe in den Pott hast und denkst es gärt 2-3 Std. bist du einfach
zu ungeduldig. Du musst schon 24 Std. einplanen, da kann die Hefe noch so
aktiv und viel sein. Die braucht auch ihre Zeit.
Ich lagere meine Hefe 2-4 Wochen in der Kühlung zwischen. Davon ist es
nicht.
Viel Erfolg
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 13.8.2013 um 10:02 |
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Keine Ahnung, was oder wie Du da
gerechnet hast.
KMW ist laut Definition "der Zuckergehalt von Traubenmost in
Gewichtsprozent", allerdings ohne den zuckerfreien Extrakt. Kann also gar
nicht sooo weit entfernt von Grad Plato oder Brix liegen.
KMW rechnet sich laut einer Tabelle, die ich gerade gefunden habe, mit dem
Faktor 20/17 in °Brix um:
Deine 12,2°KMW wären also 14,3°Brix oder ungefähr 14°Plato.
Also fast auf Ziel...
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 26.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 10:46 |
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Ach so, dann werde ich der Hefe die Zeit geben, die sie benötigt. Sie Soll
ja schließlich auch ordentliche Arbeit verrichten. Vor allem der dicke
Bodensatz im Anstellgefäß hat mir Grund zur Sorge gegeben. Im Gärfass hab
jetzt übrigens eine dünne weiße Schaumkrone. Der Geruch ist aber nach wie
vor der von der frischen Würze, keine wahrnehmbaren Gärgase. Wird wohl noch
kommen.
Danke Moritz für das umrechnen, mit 14°P kann ich leben. Wo hast du die
Tabelle gefunden? Ich hab oft und lange gegoogelt und keine brauchbare
Umrechnungstabelle finden können.
Am liebsten wären mir Formeln. Ich stell mir gerade eine Excel Tabelle
zusammen, die mir nach Eingabe der gemessenen bzw. gewünschten Parameter so
allerhand Parameter berechnet, Gerade für die Karbonisierung glaube ich
dass das sehr praktisch ist.
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Antwort 3 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 11:38 |
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Wenn du den Deckel laufend öffnest holst du dir vielleicht eine Kamhefe,
lass den zu. Sei nicht so ungeduldig.
Das wird schon. Der Braune schleim ist die Hefe..... ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 4 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 26.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 11:33 |
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Danke inzwischen einmal für die Antworten. Hab mir wohl ohne Grund Sorgen
gemacht. Bin wahrscheinlich etwas nervös bei meinem ersten Selbstgebrautem.
Seit gestern Mittag tritt auch Gas aus dem Gärspund aus. So alle 8-10 sec.
kommt eine Luftblase. Die Gärung läuft im Keller bei relativ stabilen 18°C
ab. Ist zwar an der unteren Grenze der Gärtemperatur für eine obergärige
Hefe, aber solange es blubbert sollte es wohl passen.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 11:36 |
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Wenn es an der unteren Grenze der Gärtemperatur weiterhin gärt, ist das gut
- dann gibt es ein sehr reintönig vergorenes Bier.
Sollte man - bis auf Weizenbierhefen - eigentlich möglichst immer
machen.
Grüße
Edit: hoppla - gerade nachgelesen, du hast ja eine Weizenbierhefe in der
Gärung, und die sollte eher bei 20-24°C vergären um die typischen
Weizenbier-typischen Aromen zu erzeugen. Bier wirds vermutlich trotzdem
[Editiert am 14.8.2013 um 11:38 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 14.8.2013 um 11:48 |
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Da es sich laut des Text-Monoblocks offenbar um ein Weißbier handelt:
" ...aus einer Gasthasbrauerei frische Weißbierhefe besorgt..."
würde ich nicht bei 18°C vergären, eher 20-22°C - bei der Wyeast 3068
beispielsweise, wird ein Bereich 18-24°C angegeben.
Beim Weißbier will man ja meist eben kein "reintöniges" Getränk sondern ein
Bier, bei dem man den Einfluß der Hefe deutlich schmeckt.
Uwe
Edit: ah, Dennis hats gemerkt!
[Editiert am 14.8.2013 um 11:49 von Uwe12]
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Antwort 7 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 26.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 14:17 |
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Vielen Dank für den Tipp. Hab das Gärfass jetzt umgestellt in einen anderen
Raum im Keller, da herschen Temperaturen um die 21°C, halt nicht so stabil.
Temperaturschwankungen von +-2°C zwischen Tag und Nacht kommen da schon
vor. Ich hoffe, dass das nicht so schlimm ist.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 17.7.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 14:52 |
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Hallo Geobar!
Ich hätte es im 18Grad C Raum gelassen. Die Hefe arbeitet ja und erzeugt
Eigenwärme. Da bist Du dann genau im Sollbereich von 20-24 Grad.
Misst Du die Raumtemperatur oder im Gärbehälter? (Mein Erstsud obergärig
ist im Gärbehälter hoch bis 29Grad Celsius "gefahren". Ist auch Bier
geworden.) Also keine Panik, die Hefe bringt sich nicht so leicht selbst
um. Sie stellt eher ihren Dienst schrittweise ein.
(Ich persönlich hatte viel mehr Angst vor Infektionen und Obstfliegen.)
Einen gleichbleibend temperierten Raum zu haben, finde ich sehr
vorteilhaft, u.a. zwecks Reproduktion des Bieres...
VG SINS.
[Editiert am 14.8.2013 um 15:37 von SINS]
____________________ Gut Sud, SINS.
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Antwort 9 |
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