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Board Index > > Maischen > Fragen zur eigenen Wasseranalyse |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 19:45 |
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Hey Leute,
ich hoffe ihr könnt mir ein paar Fragen zur Wasseraufbereitung beantworten.
Hab schon ein paar Sachen durchgelesen und trotzdem sind noch ein paar
Fragen offen geblieben. Hier die Wasseranalyse für meinen Wohnort, die ich
direkt von den Wasserwerken aus meiner Region erfragt habe:
- "Für die
Restalkalität können wir keinen Messwert ermitteln."
Wenn ich das richtig sehe, ist das sehr weiches Wasser. Oder fehlen da noch
Werte für die Berechnung?
1. Frage: Sollte ich für
helle, hopfenbetonte Biere noch Milchsäure oder Sauermalz verwenden?
2. Frage: Was und in
welchen Mengen sollte ich zugeben, wenn ich zum Beispiel ein Stout machen
will oder einfach ein dunkles Bier?
Ich danke euch für eure Antworten. Das Thema Wasseraufbereitung ist mir bis
jetzt völlig fremd und ich finde auch nur schwer einen Zugang dazu. Ich
hoffe ihr könnt mir helfen.
Grüße Dave1987 ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 20:28 |
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Hi, Dave, hast Du hier mal gelesen, da steht eigentlich alles erklärt, auch
wie Du zur Ermittlung der Restalkalität kommst.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 20:39 |
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Ja, die Seite hab ich schon mal durch gelesen. Allerdings bin ich nicht
wirklich schlauer daraus geworden.
Was meine erste Frage angeht, komme ich laut der Berechnung: Restalkalität
= Karbonathärt - (Gesamthärte/4) auf rund 1,4°dH. Macht es denn einen
geschmacklichen Unterschied ob ich das Wasser so verwende oder auf 0°dH mit
Milchsäure runter gehe? Das wäre noch interessant.
Außerdem hab ich nichts zu dem Thema Restalkalität erhöhen gelesen. Wenn
ich es nur überlesen hab, dann tut es mir leid.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 20:46 |
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Moin Dave
Ich frag jetzt mal ganz ketzerisch...
hast Du schon mit diesem Wasser aus Deinem Wassernetz gebraut ?
Wenn ja...
Hat das Bier geschmeckt, oder wies es Fehlaromen auf, welche Du dem Wasser
zuschreiben könntest.
Ich verstehe leider nicht, warum immer wieder Brauneulinge auf das Thema
Wasser anspringen und sich den Kopf zermürben.
Über die Wasserqualität hätte ich persönlich mir niemals ohne triftigen
Grund - scheinbar dem Wasser geschuldete Qualitätsprobleme - Gedanken
gemacht.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:10 |
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Natürlich darfst du ketzerisch fragen TrashHunter.
Hab bereits 8 Sude hinter mir, waren aber bis jetzt ausnahmslos helle
Biere. Fehlaromen hatte ich bis jetzt noch keine, mal abgesehen von paar
schwefelnden Weizenbieren. Das würde ich aber nicht auf das Wasser
schieben.
Ich würde nicht sagen, dass ich mir den Kopf darüber zermürbe. Es ist nur
so, dass ich stetig meine Biere verbessern möchte und alles nur erdenkliche
dabei mit einbinde. Da Wasser eines der Grundzutaten des Bieres ist, liegt
es natürlich nahe hier alles rauszuholen um das letzte bisschen Geschmack
rauszuholen. Du würdest dich ja vermutlich auch nicht mit zweitklassigen
Malz oder Hopfen zufrieden geben, wenn du genau wüsstest das es besseres
gibt. So ähnlich ist es bei mir mit der Wasserqualität. Eben weil ich noch
nicht ewig dabei bin, kann ich die Werte schlecht einschätzen und brauche
quasi alte Hasen wie euch. Dafür sind wir ja hier, um von einander zu
lernen. Aber ich schweife ab.
Ich hab selbst letzten Monat ein Seminar zur "Technologie der
Bierherstellung" besucht und da kam das Thema Wasserqualität eben auch auf.
Da wurde gesagt, dass wenn man ein dunkles Bier brauen möchte, die
Restalkalität angepasst werden sollte. In dem Fall nach oben. Da ich aber
nicht einschätzen kann, was dabei raus kommt, stelle ich euch diese
Fragen.
btw: Und nur weil ich ein "Neuling" bin, habe ich nicht weniger Besteben
ein für meine Begriffe perfektes Bier zu brauen. Und das geht nur, wenn
alle Parameter der Bierherstellung perfekt aufeinander abgestimmt werden.
Mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:24 |
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Ähm, Dave, wenn Du das aber gelesen hast, dann verstehe ich überhaupt nicht
wie man auf die Idee kommen kann, die Restalkalität zu erhöhen. Das will
niemand, denn die sollte vermindert werden, daher hast Du auch zu Recht
nichts darüber gefunden, wie man die erhöht. Warum das so explizit in dem
Seminar erzählt wurde, ist mir schleierhaft. Es ist wohl richtig, dass
dunkle Biere eine höhere RA vertragen, aber dass man das Wasser für solche
Biere in der RA nach oben anpassen sollte, habe ich noch nie gehört.
Die dort verlinkten Seiten erklären eigentlich alle wichtigen Zusammenhänge
von weichem Wasser, hartem Wasser, welches Wasser für welche Biersorten
geeignet sind usw.
Gruß
Michael
[Editiert am 13.8.2013 um 21:28 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:36 |
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Gut OK.
Deiner Argumentation kann ich Nichts entgegen setzen.
Ich für meinen Teil habe mich halt immer nur gefragt, ob das jeweilige Bier
mir schmeckt und meinen Erwartungen entspricht.
Um meine Erwartung formulieren zu können, habe ich die Malze "verkostet"
(also ein paar Körner zerkaut) und mit den Hopfen mehrphasige "Tees"
zubereitet. (Kaltauszug bei 20°C, 20min Kochen, Heißauszug bei 78°C)
Erst wenn ich danach beim fertigen Bier über unerwartete Fehlaromen
gestolpert wäre, hätte ich begonnen, darüber nach zu denken, was die
Ursache sein könnte. Und eventuell wäre ich dann beim Wasser gelandet.
Sicher möglich.
Nur - und Du sagst ja selbst, dass Du schon acht Sude hinter Dir hast -
würde ich über eine Anpassung der Restalkalität für ein dunkles Bier erst
DANN nachdenken, wenn ich ein solches Bier mit dem gegebenen Wasser gebraut
und DABEI dann Fehler gefunden hätte, welche eventuell dem Wassser
zuzuschreiben wären.
Sprich: Ich würde erst das Gegebene probieren, ehe ich über Modifiaktionen
nachdenke.
Zitat: | btw: Und nur weil ich
ein "Neuling" bin, habe ich nicht weniger Besteben ein für meine Begriffe
perfektes Bier zu brauen. Und das geht nur, wenn alle Parameter der
Bierherstellung perfekt aufeinander abgestimmt werden. Mit weniger gebe ich
mich nicht zufrieden. |
Diese Einstellung ist sicher nicht falsch. Nur.... ist das perfekte Bier
nicht eher das Bier, welches ich voller Freude trinke und mich drauf freue,
es noch einmal zu brauen ? Ist das perfekte Bier nicht viel mehr subjektiv
empfunden, als von Vorgaben Anderer abhängig ?
Ich weiß, ich konfrontiere Dich mit arg philosophischen Fragen
Du kannst sicher sein, ich stelle Deine Qualitäten als Brauer nicht in
Frage und ich respektiere auch Dein Bestreben, das perfekte Bier zu
brauen.
Mich stört lediglich - und Dich hat es dabei zufällig getroffen -, dass vor
Allen viele Novizen sich einen Kopf über das Wasser machen OHNE zuvor
wenigstens mal fünf oder sechs Sude gebraut zu haben, bei denen sie sagen
konnten "das Wasser ist schuld".
Ich hoffe, ich hab meinen Standpunkt verständlich rüber gebracht und bin
Dir damit nicht auf die Füße gelatscht
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:46 |
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Ich kann leider nur das wiedergeben, was mir damals gesagt wurde. Hatte
damals extra eine Frage dazu gestellt und er hatte mir gesagt, dass bei
höherer RA die dunklen Biere dann kerniger, kräftiger schmecken. Ähnlich
wie der Unterschied Infusion und Dekoktion. Meine Annahme war deswegen:
Eine geringe RA unterstützt die Hopfenaromen von hellen Bieren und
verhindert eine kratzige Bittere und hohe RA unterstützt die Malzigkeit von
dunklen Bieren. Anscheinend was das so nicht richtig.
Er hatte mir sogar ein Mineral genannt, was ich in dem Falle zugeben könnte
(habe die Aufzeichnung aber nicht mehr). Ich möchte hier keine Namen
nennen, aber es war ein hohes Tier einer großen Industrie Brauerei.
Ich danke euch auf jeden Fall für die Antworten, jetzt ist mir einiges
klarer geworden. Werde jetzt mein Wasser nicht weiter verändern, ob dunkles
Bier oder helles.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 21:54 |
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Dieses NICHT nimm aber bitte für Dich selber nur unter Vorbehalt
Stellst Du fest, dass Dein dunkles Bier irgendwie nicht passt, hast Du
sicher Anlass genug, über das Wasser nachzudenken. Passt es aber... streich
das Thema
Allzeit gut Sud,
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.8.2013 um 22:00 |
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Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um
21:36 | Zitat: | btw: Und nur weil ich
ein "Neuling" bin, habe ich nicht weniger Besteben ein für meine Begriffe
perfektes Bier zu brauen. Und das geht nur, wenn alle Parameter der
Bierherstellung perfekt aufeinander abgestimmt werden. Mit weniger gebe ich
mich nicht zufrieden. |
Diese Einstellung ist sicher nicht falsch. Nur.... ist das perfekte Bier
nicht eher das Bier, welches ich voller Freude trinke und mich drauf freue,
es noch einmal zu brauen ? Ist das perfekte Bier nicht viel mehr subjektiv
empfunden, als von Vorgaben Anderer abhängig ?
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Da hast du natürlich absolut recht. Es ist nur für mich perfekt, wenn ich
sage: "Das geht nicht besser." Ob es dabei Anderen schmeckt, ist mir völlig
egal in dem Moment. Ich braue in erster Linie für meinen Genuss. Es ist nur
so, dass ich noch ganz am Anfang stehe und gefühlt erst an der Oberfläche
kratze. Deswegen sauge ich alles an Wissen auf, was ich finden kann.
Manchmal entstehen dabei Fragen, die ich gern von eingefleischten Brauern
wie euch beantwortet hätte. Weil die Erfahrung die ihr mitbringt, nicht
aufzuwiegen ist mit all dem, was ich in Büchern oder Artikeln lesen
kann.
Zitat: | Ich weiß, ich
konfrontiere Dich mit arg philosophischen Fragen
Du kannst sicher sein, ich stelle Deine Qualitäten als Brauer nicht in
Frage und ich respektiere auch Dein Bestreben, das perfekte Bier zu
brauen.
Mich stört lediglich - und Dich hat es dabei zufällig getroffen -, dass vor
Allen viele Novizen sich einen Kopf über das Wasser machen OHNE zuvor
wenigstens mal fünf oder sechs Sude gebraut zu haben, bei denen sie sagen
konnten "das Wasser ist schuld".
Ich hoffe, ich hab meinen Standpunkt verständlich rüber gebracht und bin
Dir damit nicht auf die Füße gelatscht |
Für philosophische Fragen bin ich immer zu haben.
Es ist nur die Neugierde die mich voran treibt und der eigene Ergeiz. Ich
bin dabei mein größter Kritiker. Es gibt für mich immer etwas am eigenen
Bier zu verbessern und das möchte ich auch. Es ist nur nicht immer einfach
bei der Komplexität die wirklich wichtigen Dinge von den unwichtigen zu
trennen. In ein paar Jahren werde ich dann vermutlich auch über diese
blöden Fragen von mir den Kopf schütteln, aber in dem Bewusstsein, dass es
hilfsbereite Leute gibt die solche Fragen trotzdem beantworten. So, nun
aber genug gelabert.
Und auf die Füße gelatscht bist du mir keineswegs. Da braucht es schon mehr
dazu.
Wünsche eine gute Nacht und danke für die Hilfsbereitschaft. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 08:59 |
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Zitat von TrashHunter, am 13.8.2013 um
21:36 | Mich stört lediglich - und Dich hat es
dabei zufällig getroffen -, dass vor Allen viele Novizen sich einen Kopf
über das Wasser machen OHNE zuvor wenigstens mal fünf oder sechs Sude
gebraut zu haben, bei denen sie sagen konnten "das Wasser ist
schuld". |
Bin verwirrt...
Als Neuling liest man (hoffentlich) viel und stolpert ganz schnell über die
Wichtigkeit von Wasser und deren Aufbereitung. Da ist es IMHO nicht
verwunderlich wenn der Neuling auch schnell Angst hat mit seinem Wasser
könne was nicht stimmen. Der Eine geht dann pragmatisch ran und schaut
einfach was dabei rumkommt, der Nächst versucht halt zu verstehen was er
tun muss und scheitert. In der Konsequenz fragt er dann hier.
Immerhin hängt es wirklich davon ab zu verstehen welche Biere man ohne
Sorge aus jedem Wasser brauen kann, und bei welchen man ziemlich sicher
scheitern wird wenn das Wasser nicht stimmt.
@Udo:
Wie soll ein Anfänger denn bitte erkennen ob sein Bier einen Fehler/ Mangel
aufgrund des Wassers hat? Ich spinne mal rum: Jemand braut etwas
Pilsartiges, natürlich schmeckt es anders als ein Warburger.
Anfängereuphorie: Yeaaaah, ich kann Bier brauen. Einen Fehler/Mangel
würde vielleicht erst ein echter Profi rausschmecken und somit wäre für den
Anfänger das Ende der Fahnenstange erreicht.
Erst durch das Wissen "Ich könnte ja mein Wasser anpassen" wird der
Anfänger überhaupt erkennen das er einen Fehler/ Mangel und lernen was mit
seinem Wasser zu tun ist, um den Fehler (den er bisher nicht bemerkt hat)
abzustellen.
Gruß
J. ____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 17:18 |
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Moin J.
Ich gehe das Ganze halt von der anderen Seite her an...
als ich begann, mein eigenes Bier mit Bierkits zu machen, wies mich Niemand
auf das Thema Wasserqualität hin. Ich "braute" einfach drauf los und freute
mich, dass mir meine Biere schmeckten.
Als ich dann begann Vollmaische zu brauen, war Wasser noch immer kein Thema
für mich, denn mein Bier schmeckte mir weiterhin.
Wäre da eine §Serie" von Bieren (beider Art) gewesen, welche mir nicht
schmeckten, dann hätte ich wohl auch gefragt, ob es eventuell am Wasser
hätte liegen können. Da es aber nur vereinzelte "Ausrutscher" gab, welche
nicht meinen Erwartungen entsprachen - man kann da nicht einmal sagen, sie
schmeckten nicht, oder hätten einen Fehler gehabt, sondern sie entsprachen
schlichtweg meiner Vorstellung nicht - aber von Anderen doch positiv
bewertet wurden, führte ich diese Schwächen auf die jeweilige Rezeptur
zurück. Somit blieb kein Spielraum für Gedanken über's Wasser.
Und das ist der Punkt, welchen ich herausstellen möchte:
Warum sollte sich Jemand Gedanken über das Wasser machen, wenn ihm das
eigene Bier doch regelmäßig schmeckt ?
Gedanken sollte man sich doch erst dann machen, wenn man tatsächlich
wiederholt deutlich unzufrieden mit der Qualität des Bieres ist oder aber
zufällig der von Dir erwähnte Profi sagt "Da stimmt Etwas mit Deinem Wasser
nicht..."
Aus meiner Sicht stellt es sich doch so dar, dass im Grunde genommen nur
ein Bierstil, will man ihn perfekt brauen, sehr hohe Anforderungen an das
Wasser stellt. Das Pils. Aber ehrlich, welcher Anfänger wagt sich mit Null
Erfahrung an ein echtes Pils heran ?
Die Bierkits, die sich Pils nennen, lasse ich nicht gelten, denn nach
meiner Beobachtung werden diese Alle mit OG-Hefen ausgeliefert und somit
ist der Anspruch des Pils schon nicht mehr erfüllt.
Ich erläutere das mal an einem anderen Beispiel, vielleicht wird mein
Standpunkt dadurch klarer.
Als Fahranfänger hatte ich von Autos und Motoren absolut Null Ahnung. Eines
meiner ersten Autos war ein Audi 100LS Baujahr 74 und den tankte ich, weil
mir der Händler keinen besonderen Hinweis gab und das Handbuch nicht mehr
existierte, lange Zeit natürlich auf die günstigste Art... mit
Normalbenzin.
Irgendwann fuhr ich dann an einer Tankstelle vor, an der es noch einen
Tankwart gab und der zog ohne zu Zögern die Zapfpistole für Super aus der
Säule.
Erstaunt fragte ich ihn, warum er mir Super in den Tank schütten wolle und
daraufhin bat er mich, nochmals den Motor anzulassen. Ich tat wie mir
geheißen und dann lies er mich auf meinen Motor lauschen. "Hören Sie das
leise Klingeln?" fragte er und ich bejahte. "Sehen sie, dieses Klingeln
kommt vom Normalbenzin und macht den Motor auf Dauer kaputt. Ihr Motor
benötigt Superbenzin."
Ich erfuhr also erst durch den Tankwart, dass ich einen Fehler machte.
Und genau so sehe ich es beim Bier, bei dem es ja nicht gerade darum geht,
dieses durch das falsche Wasser gleich zu zerstören. Solange das Produkt
den eigenen Erwartungen entspricht, mache ich mir keine Gedanken um
eventuell notwendige Umstellungen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 19:04 |
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Naja Udo, als ich meine Bierkits anrührte habe ich auch keinen Gedanken an
mein Wasser verschwendet.
Da diese Biere irgendwie schmeckten, also subjektiv besser als die
Fernsehbiere die ich so kannte.
Selbst bei meinem Umstieg auf Halfgrain habe ich nicht darüber
nachgedacht.
Als ich dann richtig eingestiegen bin habe ich mir dann schon Informationen
eingeholt.
Schließlich ist das Brauwasser ja auch mitverantwortlich für die
mannigfaltigen Bierstile, die sich im Laufe
der Jahrhunderte auch regional entwickelt haben.
Es heißt ja: Brauwasser, Malz, Hopfen und Hefe und nicht Leitungswasser,
Malz, Hopfen und Hefe.
Also gutes "Brauwasser" ist für ein gutes Gelingen ebenso wichtig wie die
restlichen Zutaten. Und als guter Handwerker
"Craftbrewer" sollte man schon wissen welche Zutaten man da verwendet,
zumal Brauwasser ja der größte Anteil ist.
Zum Glück haben wir hier im Pfälzer Wald eine ganz hervorragende
Quellwasserqualität.
In Ballungszentren sieht das sicher ganz anders aus.
[Editiert am 14.8.2013 um 19:06 von Waconia]
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 12 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 14.8.2013 um 19:09 |
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Nein, Hannes, auf uns trifft das zum Glück nicht zu. Wir leben mittenmang
im Ruhrgebiet und haben fantastisches Wasser mit einer RA von 3,3.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2013 um 07:21 |
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Theoretisch könnte man die Restalkalität erhöhen, wenn man Kalk im Wasser
suspendiert und so lange CO2 einleitet, bis dieser sich als
Hydrogencarbonat gelöst hat.
Nur, wer so etwas macht, gehört mit dem Braupaddel geschlagen
Bei einem Stout könnte man eventuell ein wenig mit Sulfat aufsalzen, aber
was für ein Luxusproblem.
Was wär ich froh, wenn ich so tolles Wasser hätte!
Stefan
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2013 um 10:39 |
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Okay, ich denk ich hab es jetzt verstanden. Ihr seit neidisch auf mein
Wasser.
Scherz beiseite, danke für die Aufklärung. Jetzt brauch ich mir zumindest
um das Thema "Brauwasser" erst mal keinen Kopf mehr zu machen. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 15 |
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Board Index > > Maischen > Fragen zur eigenen Wasseranalyse |
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