Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2013 um 16:13 |
|
|
Hallo zusammen,
mir ist gerade folgendes passiert und ich weiß nicht warum :
Bin fürs WE nach Hause gekommen und habe nach meinen grüngeschlauchten
Fässern vom letzten Sud gesehen (2x50, 1x15). Mein Nachbar hat diese Woche
2x täglich das Spundventil kontrolliert und auf 2Bar entlüftet. Die NG
läuft noch leicht. Allerdings ist das 15l Fass irgendwann zwischen heute
morgen und jetzt vollständig ausgelaufen. Da ich keine Beschädigung
erkennen kann und der Anschluss für den bayr. Anstich versifft ist, tippe
ich darauf, dass das Bier nach 4 Tagen dort hinaus ist. Aber warum und wie
passiert so etwas ?
Grüße
Tim
|
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2013 um 16:34 |
|
|
Moin
Ich vermute, dass es einfach nicht dicht / richtig verschlossen war und der
Druck das Bier dann neben dem Verschluss heraus gedrückt hat. (Ich weiß
nicht wirklich, wie ein bayrischer Verschluss verriegelt wird, vermute aber
im simpelsten Fall einen Stopfen von innen.)
Ich wünsche Dir mein tiefstes Beileid, 15 Liter sind ein harter Schuh.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2013 um 16:39 |
|
|
Hallo Tim,
das tut mir sehr leid! Aber es ist aus der Ferne schwer zu beurteilen.
Fotos wären jetzt nicht schlecht. Ich schätze, Du wirst um eine
Dichtigkeitsprüfung mit Lecksuchspray oder einer vollen Badewanne nicht
herumkommen?
"Versifft" ist aber wohl schon mal per se schlecht... ;-)
Gruß
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2013 um 16:50 |
|
|
Mir ist immer noch komplett unerklärlich wie das Bier daraus kam. Vorallem
wenn es 4 Tage dicht war. Das war ein modernes VA KEG , der bayr. Anstich
benötigt keinen Stopfen - es ist einer mit Federmechanismus von innen. Was
ich mir vorstellen kann ist, dass sich Hefe im Mechanismus abgelagert und
ihn aufgedrückt hat....
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2013 um 16:54 |
|
|
Klingt nach einer Erklärung!
Der steigende Druck hat es dann leergedrückt....
Gruß
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 06:58 |
|
|
Servusle,
also es gibt in Deutschland zwei "Systeme" an Selbstverschlüssen, wobei das
eine warum auch immer "Österreichischer Verschluss" oft genannt wird.
Nummer 1: Der Verschluss ist praktisch eine Platte, die mit einer starken
Feder an die Öffnung gedrückt wird und dadurch abdichtet. Der Hahn schiebt
dann eben mit Gewalt diese Feder mit der Platte zurück und das Bier fließt
seitlich raus. Der Vorteil ist, dass man die alten Hähne benutzen kann, da
der Durchmesser der gleiche ist, wie mit den alten verkorkten Fässern. Wenn
man den Hahn aus dem Fass herauszieht, dann schließt durch diesen starken
Druck die Öffnung selbständig und das Fass ist wieder dicht.
Nummer 2: Die sog. "Österreicher-Version" - hat eine Magnetklappe
installiert. Diese Klappe ist wesentlich leichter aufzustoßen und wird nur
dann richtig dicht, wenn innen noch Druck im Fass ist. Die Klappe ist nur
mit einem Gummiband am Fass befestigt. Die Schwerkraft lässt dann den
Deckel auf das Magnet fallen und dichtet so ab. Erkennbar sind diese
Magnetventile relativ leicht dadurch, dass man zum Anstechen andere Hähne
braucht, da man zum Durchstoßen einen wesentlich dünneren, dafür längeren
Hahn braucht.
Nach meiner Meinung kann bei einem intakten Ventil nach "Nummer 1"
keinesfalls eine Hefe aufdrücken. Wenn deutlich Schmodder im FAss gewesen
wäre, dann wäre es deutlich sofort ausgelaufen. BEi der "Nummer 2" sieht es
schon anders. aus. Ich habe bei fast 50% der Second Hand Fässer diese
Ventile ausgebaut und wieder normal gekorkt.
Ich schätze, dass das Bier schon ab Tag 1 ausgelaufen ist, d.h. undichter
Verschluss, man aber erst durch den Schimmel, der ja ein paar Tage braucht,
um richtig zu blühen - es nach 4 Tagen optisch bemerkt hat.
Reparatur ist prinzipiell möglich. Sehr häufig liegt das Problem darin,
dass man diesen Federmechanismus schlecht erreichen kann. Ein kräftiges
Laugebad könnte evtl. Verkrustungen lösen, die die Feder evtl blockiert
haben. Dazu gehören auch die Auflageflächen der Platte am Verschluss. Da
diese Ränder ja selten frei liegen, werden sie beim Ausspülen etc. selten
mit erwischt. Hier hilft, das Fass anzustechen und angestochen zu lassen
und dann das Fass zu reinigen. Sollte die Feder einfach ausgeleiert,
gebrochen oder sonstwas sein braucht man das Fass nicht wegzuwerfen. Man
kann den Mechanismus oftmals ausbauen, einbauen schafft man aber nicht
mehr, da man alles durch die kleine Kegöffnung machen muss und dann alleine
zum Federspannen einfach Spezialwerkzeug braucht. Daher ist das eine
Einbahnstraße und will vorher überlegt sein. Voraussetzung ist natürlich,
dass man das Fass danach auch verkorken kann.
Gutes Gelingen
Holger
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 10:52 |
|
|
Möglich wären auch zwei Undichtigkeiten:
Wenn das Fitting oben den Druck entweichen lässt, kann der Anstich unten
wegen des fehlenden Druckes nicht mehr dicht halten und verliert das Bier.
Eventuell ist auch das Spundventil beim täglichen Entlüften undich
geworden.
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 11:01 |
|
|
Soll ich mit nem Strohhalm vorbeikommen?
Was war das eigentlich für ein Bier? ____________________ Grüße
Maddin
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 19:56 |
|
|
Leider habe ich das Bier bereits mit einem Gartenschlauch erheblich
verdünnt....
Es war mein Wahnbach Ale. Hintergrund : Ich wollte unbedingt was mit
der S-04 und Weizenanteil machen, Stammwürze 13° (Weizen hell+dunkel,
Wiener , Pilsener). Ausgewogene Bittere, Entsorgung meiner defekten
Hopfenpakete (Von meiner letzten Hopfenbestellung hatten 5 Pakete
Haar-Risse und haben nachträglich Luft gezogen - der Versender hat
Wiedergutmachung ausgelobt, aber ich wollte die nicht Wegschmeißen). Mit
Tettnanger auf 26 (minus Nachisomerisierung) IBU eingestellt und den Rest
(ca. 500g - Tettnanger, Saphir, Strisselspalter .... ) nach dem Flame-Out
in den Sud. Wobei ich den mit 8l gefrorenem Volvic auf 82°C gebracht hatte
um ein stabileres Aroma zu erreichen.
Der Rest aus dem Faß schmeckte erfrischend herb mit ganz viel Hopfennote
und Malzgeschmack .... Ich habe ja zu Glück noch ca. 95l (Die 15l stammten
aus unerwartet guter Ausbeute) - Die NG ist durch und Montag stellt mein
Nachbar die Fässer in die Kühlung - Samstag abend 19.00 ist Antrunk - aber
nur für Leute, die einen Strohhalm mitbringen
@Holger Besten Dank - Ich habe dann also Variante 1. Vielleicht hat sich
die Platte aus irgendeinem Grund verschoben oder das Dichtgummi war
undicht. Auf jeden Fall leckt das Fass ganz leicht, wenn ich nur oben
Wasser einfülle. Gibt es einen Kniff diese Federn zu demontieren ? Welches
Gewinde haben denn diese Anschlüsse ? Ich würde einfach einen VA Stopfen
reindrehen.
Grüße
Tim
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 20:09 |
|
|
Ich muss Dir noch Proben vom meinem Drink Pink und Erdgeschoßbier
vorbeibringen. Auf dem Stammtisch kannst Du sie ja leider nicht
probieren.
Samstag 19:00 würde mir passen......
____________________ Grüße
Maddin
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 20:40 |
|
|
Von außen kommst du mit einem VA Stopfen nicht rein, es hat in der Regel
kein Gewinde und der Spalt zwischen deinem Stopfen und der Verschlussplatte
ist immer noch da.
Im einfachsten Fall - wie gesagt - hast du irgendeinen festsitzenden Dreck
zwischen der Platte und dem Fass. Dann machst du folgendes:
Fass anstechen, Kegverschluss oben aufdrehen und erst mal mit einem
Hochdruckreiniger mit GEwalt rein. Aufpassen, das spritzt böse zurück, also
nicht drüberbeugen und gleichzeitig reinschauen wollen. Wichtig ist, dass
das Fass angestochen ist, dass die Platte von der Fassinnenwand weggedrückt
ist. Sollte sich etwas Dreck in der Feder befinden, dann löst sich das
auch. Ich habe auch mal mit einem alten abgesägten Hahn ohne Dichtgummi den
Verschluss reingedrückt und ein Kamerad hat dann seitlich durch die
Schlitze reingehalten. Ich sah dann aus wie eine gebadene Katze, aber es
hat damals geholfen.
Zwecks der Montage empfehle ich dir, dass du mal die Sache mit einer
Taschenlampe durch den Kegverschluss anschaust. Im Prinzip gibt es bei den
Federn nur zwei Bauweisen: Die einen haben eine Art Tunnel direkt mit dem
Anstich verbunden und dahinter sitzt - ahnlich wie beim Anstich eine Feder
und das Ganze ist ein geschlossener Zylinder. Die zweite - gängigere
Methode - ist eine Art Draht oder Bügelkäfig für die Feder. Bei letzterem
kommst du evtl an die Verschraubungen ran, um das Ganze Ding vom Fasskörper
zu trennen, beim ersten Fall nicht.
Als Hinweis: Diese Verschlüsse werden montiert, wenn das Fass noch offen
ist. Solltest du ein Volledelstahlfass haben, dann siehst du, dass die
KegFässer - auch die Kleinen - immer aus zwei Ringen bestehen, die in der
Mittel zusammengeschweißt sind. Wenn der untere Ring fertig gezogen oder
gewalzt ist, dann wird der Verschluss montiert und dann kommt der zweite
Teil drauf und wird verschweißt. Daher kommt man mit normalen Werkzeug kaum
an die Verschlüsse ran und die BRauereien geben diese Fässer meist dann ins
Recycling oder in den Second Hand BEreich. Allerdings habe ich auch dort
noch nie ein Werkzeug gesehen, dass das im Fass reparieren kann.
Wenn du dein Fass dicht machen möchtest, müsstest du also erst mal
versuchen, den Verschluss evtl zu reparieren, dann hilft nur noch der
Versuch des Ausbaus und abschließend würde ich einfach mit einem
Plastikkorken verschließen. Die VA Geschichte kannst du dir schenken, wenn
dann müsstest du wieder O-Ringe mit einfräsen etc. Viel zu kompliziert.
Grüßele
Holger
PS: Manchmal hilft auch wie gesagt ein Einweichen mit SEPA oder irgendwas
anderem Brutalen. Dann aber mit dem Plastikhahn wie gesagt anstechen und
den Hahn dann zumachen. Standzeit über Nacht oder einen Tag - das reicht
dann dicke.
____________________
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 7.9.2012 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 21:01 |
|
|
Ich habe mal gesehen, dass dieses Klappenventil mit einem Seegerring im
Fass gehalten wurde.
Grüße,
Rumpelstilzchen
____________________ Heute brau ich, morgen back ich,
übermorgen mach ich der Königin ein Kind...
|
|
Antwort 11 |
|
Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.8.2013 um 21:25 |
|
|
Hmm, ich meine mich an einen Klemmring erinnern zu können. Hinter dem Ring
hat der Anstich IMHO ein Gewinde...Ich gucke mir das am Samstag mal an ....
|
|
Antwort 12 |
|