Member Beiträge: 61 Registriert: 4.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 25.8.2013 um 11:09 |
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Der Scheibenwischermotor wird oft beim Hobbybrauer zum Antrieb des
Rührwerks eingesetzt. Eine konstant drehende Flüssigkeit tauscht meiner
Meinung nach nicht so gut die Temperatur im Kocher, als eine wallende
Flüssigkeit aus. Ich möchte die Dehrichtung zeitgesteurt ändern und somit
Verwirbelungen erzeugen.
Die Schaltung wird über ein USB-Relais erfolgen, die Steuerung über das
Brauprogramm. Als Antrieb wird ein 24Volt Gleichstrom-Garagentormotor mit
Winkelgetriebe eingesetzt.
Unter bierbrauer.zxq.net habe ich die Bauteile zur Ansicht
hinterlegt. ____________________ www.bierbrauer.bplaced.net
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 11:42 |
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Wenn der Rührer korrekt ausgeführt ist, z.B. als Wendel-/Propellerrührer
oder (mehrstufiger) Kreuzbalkenrührer mit Schrägblättern gibt es mit der
Durchmischung überhaupt keine Probleme.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 11:47 |
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So ist es! Das Rührflügel-Design ist entscheidend. Schon ein einfacher,
nicht angestellter, Flügel am Topfboden wirkt wie eine Radialpumpe und
wälzt super um.
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 12:16 |
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Ich halte einen Drehrichtungswechsel auch für unnötig, auch weil er ein
symetrisches Rührblattdesign voraussetzt.
Falls du es dennoch so bauen willst dann wäre vielleicht noch zu bedenken
das ein Richtungswechsel immer erst
dann erfolgen sollte wenn der Antriebsmotor zum Stillstand gekommen ist.
Grüsse
Bernd
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 12:36 |
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Moin
Mein Senf dazu
Ich habe zwei Flügelpaare, welche im 90°-Winkel zueinander stehend
übereinander angeordnet sind.
Das unter Flügelpaar sitzt so dicht wie möglich über dem Boden des Kessels,
das Zweite auf ungefährt halber Höhe des Kessels. (Durch die Montage
mittels M6-Hutmuttern auf der Gewindestange jederzeit variabel in der Höhe
einstellbar) Die Flügel sind ungefähr im 45°-Winkel zur Senkrechten
angestellt.
Die bei rund 30rp/m erzielte Durchmischung der Maische ist selbst bei
dicken Doppelbock-Maischen absolut hervorragend. Gleichzeitige Messungen
der Temperatur an zwei verschiedenen Punkten - mittels PT-100 am
Steuerkasten und Meßsonde des digitalen Themometers - ergaben bislang immer
Abweichungen von unter 1°C.
Darüber hinaus ist ein Anbrennen bislang noch nie registriert worden.
Ich denke - aus meiner Sicht -, dass Deine These widerlegt ist und Du nur
unnötigen Aufwand betreibst.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 13:33 |
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Ich habe ebenfalls ein "normales" Rührwerk mit Schweibenwischermotor.
Gemeinsam mit einem Prallblech wird die Maisch optimal verwirbelt und
vermengt.
Die Temperaturen sind sehr gut verteilt, das zeigen auch Kontrollmessungen
immer wieder.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 13:40 |
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Habe gerade Dein Rührwerk auf Deiner Seite gesehen.
Deine 4 Blätter laufen auf einer Ebene direkt über dem Pfannenboden.
Darüber hinaus stehen sie senkrecht
und sind mMn sehr schmal. Dass dies nicht funktioniert ist mir dann schon
klar.
Ich würde mir eine effektivere Konstruktion an die Welle hängen. Siehe Udos
Werk.
Dazu ein Plallbrech und Du kriegst optimale Ergebnisse auch ganz ohne
Drehrichtungswechsel.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 14:04 |
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Nebenbei... ..ich halte mein Rührwerk zwar für ein sehr gutes
Rührwerk, aber ich bin vom Impeller-Rührwerk absolut begeistert. Das
Video im ersten Post des Threads spricht eine klare Sprache. Sollte mich
irgendwann der Deibel reiten und ich mir einen größeren Kessel zulegen,
also ein größeres Rührwerk notwendig werden, werde ich wohl das
Impeller-Rührwerk nachbauen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 15:10 |
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Die Lastwechsel werden eine echt Herausforderung für den Motor sein.
Versuche doch mal, statt der Thermometerhülse einen Kochlöffel so
einzusetzen,
dass dessen dickes Ende möglichst knapp über den Rührwerksflügeln
positioniert ist.
Du wirst dich wundern, welche positive Ausirkungen das auf die
Durchmischung hat.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 16:25 |
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Ihr könnt mich steinigen, wenn Ihr wollt.
Aber ohne Prallblech können die Rührwerke noch so toll konstruiert sein,
die Zentrifugalkraft wird einen großen
Teil der Maische immer am Rand des Rotationsbereiches halten und so einer
optimalen Temperaturverteilung eher entgegenwirken.
Erst eine Verwirbelung entgegen der Rotationsrichtung bringt da wirklich
was.
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 16:28 |
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 16:37 |
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 16:58 |
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Aaaahhh... jetzt ist der ganze schöne Text weg.... grr.... also nochmal in
kurz:
BerndH hat im Impeller-Thread folgenden Link gepostet http://www.bola.de/technische-informationen/ruehren-und-mis
chen/ruehrelementeauswahl-und-was-sie-darueber-wissen-sollten.html
Dort findest du leicht verständlich zusammengefasst Vor- und Nachteile
diverser Rührerkostruktionen. Auch gibt es dort Richtwerte für die
Auslegung.
Wie Ruthard und Hannes schon bemerkt haben ist wohl durch das Einbringen
eines Stromstörers (Prallblech, Kochlöffel o. Ä.) aus deinem derzeitigen
Design noch am meisten rauszuholen, denn eine Änderung der Drehrichtung
würde ja auch nur dazu führen, dass die Maische dann eben in der anderen
Richtung Karusell fährt...
Grüße Andreas (der irgendwann mal Verfahrenstechnik studiert hat) ____________________ #+- This line is intentionally left blank
#+-
flickr
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:06 |
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Ick liebe Dir auch Hannes
Und nebenbei bemerkt, ich klemme seit geraumer Zeit mittels einer
Wäscheklammer einen Teigschaber, welcher rund 7cm in die Maische eintaucht,
an meinen Rührwerkdeckel und realisiere somit das Prallblech,
Die zuvor immer wieder im Zentrum der Maischeoberfläche beobachtete
Inselbildung - im unmittelbaren Bereich um die Achse herum - wird durch die
"Störung", welche das Prallblech verursacht, aufgehoben.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:13 |
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Wichtig bei einem Rührwerk erscheint mir das das Medium zu einer axial zur
Rührerachse verlaufenden Umwälzung gezwungen wird.
Axial deswegen damit die Wärme am Topfboden in höhere Bereiche des
Topfinhaltes gelangen kann.
Axial bedeutet entweder am Topfrand nach oben und in der Topfmitte wieder
herunter oder umgedreht.
Nur diese axiale Strömung bringt die Wärme vom Topfboden weg.
Ohne axiale Strömung bleibt es in Topfbodennähe viel heisser als an der
Maischeoberfläche.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Menge an Bewegungsenergie die man der
Maische zuführt.
Ein einzelnes, langsam laufendes Rührwerk das mit vielleicht 30 U/min oder
noch weniger am Topfboden arbeitet hat
es natürlich schwerer eine wirkungsvolle Umwälzung einer wo möglichen
dicken Maische zu erreichen wie ein gleichartiges Rührwerk das mit höherer
Drehzahl
mehr Bewegungsenergie in die Maische einleiten kann. Das ist daher wichtig
weil Maische als "Flüssigkeit" eine recht hohe Eigendämpfung besitzt.
Prallbleche begünstigen den zum Wärmetransport nötigen axialen Fluss der
Maische nach meinen Beobachtungen nicht wirklich, es sei denn sie sind
vertikal schräg angestellt.
Am Prallblech verwirbelt die Maische optisch sichtbar sehr gut, aber nur in
der gleichen Ebene. (Kein Wärmetransport nach oben)
Ich habe auch damit experimentiert und habe für mich heraus gefunden das
sie zumindest bei meinem Rührwerk nicht nötig sind.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.8.2013 um 18:30 von BerndH]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:24 |
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Dadurch dass meine Flügel in der unteren Ebene durch den 45°-Winkel die
Maische anheben und die darüber liegenden, ebenfalls im 45°-Winkel zur
Senkrechten angestellten Flügel die von unten nach oben geförderte Maische
quasi "annehmen" um sie erneut weiter nach oben zu führen, entsteht im
Winkel hinter dem Prallblech ein konstant nach oben wirkender Druck,
welcher die Maische über das Prallblech hebt. Logisch ist in diesem
Zusammenhang, dass die Oberkante des Pralllbleches unterhalb der Oberfläche
der Maische liegt.
Die Maische rollt also nachdem sie im Winkel hinter dem Prallblech zunächst
gestoppt wurde, entlang dessen Fläche unter dem von hinten / unten
wirkenden Druck nach oben am Prallblech entlang und "fällt" dann über
dessen Oberkante.
Auf der anderen Seite des Prallbleches taucht sie wieder senkrecht in die
Gesamtmasse ein und durch die vorhandene Strömung kommt es zu
Verwirbelungen.
Wichtig dabei ist, dass das Prallblech nicht bündig mit der Kesselwand
abschließt, sondern sich ungefähr in der Mitte des Radius des Kessels
befindet und seine Oberkante unterhalb des Maischespiegels liegt.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 4.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:42 |
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sind ja einige Antworten gekommen zu diesem Thema.
@ TrashHunter - ein durchgehendes Schaufelblatt wäre meiner Meinung nach
besser, so entstehen keine (weniger) Kräfte - Drehmomente an den Muttern.
Ausserdem eine Kette, die über den Boden schleift verhindert das Anbrennen.
Ausserdem setzt du ein ein Teigschaber als Prallblech ein - würde doch der
wechselnde Drehsinn hier nicht Sinn machen?
@ Brauwolf - die entstehende Kraft bei Drehrichtungswechel ist abhängig von
der Geschwindigkeit der rotierenden Flüssigkeit und ihrer Dichte. Somit hat
ein kleiner Flügel und ein frühzeitiger Drehrichtungswechsel Einfluss auf
den einzusetzenden Motor. Mir steht ein GaragentürMotor zur Verfügung. Da
habe ich eher das Problem, ob er für einen Dauerbetrieb von 3Std. ausgelegt
ist.
@ Phalanx - super Link, finde mich dort mit meinem Ansatz der
Drehrichtungsumkehrung und den senkrechten kleinen Flügeln gut wieder.
Mein erster Brau war mit einem geliehenen, gekauftem Rührwerk. Eine
konstant drehende Flüssigkeit, bei der die gleichen Malzkörner an der
Oberfläche zu beobachten waren, hat mich dazu bewegt einen
Heckscheibenwischermotor einzusetzen. Das Stömungsprofil der aufsteigenden
Malze gleicht dem des Hopfenkochens.
____________________ www.bierbrauer.bplaced.net
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:45 |
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Zitat: | Dadurch dass meine
Flügel in der unteren Ebene durch den 45°-Winkel die Maische anheben und
die darüber liegenden,
ebenfalls im 45°-Winkel zur Senkrechten angestellten Flügel die von unten
nach oben geförderte Maische quasi "annehmen" um sie erneut weiter nach
oben zu führen |
In diesem Zusammenhang verstehe
ich immer nicht wieso die Flügel oft bis zur Rührwerksmitte angestellt
werden,
denn dort in der Mitte muss die Maische doch wieder von oben zum Tofpboden
zurück fliessen können.
Ist der Flügel in der Topfmitte aber auch noch angestellt wird der
Maischefluss doch deutlich erschwert.
Ich glaube die Schrägstellung als solche erzeugt gar nicht so viel
anhebende Wirkung wie man annimmt.
Der Grund warum es bei den meisten gut funktioniert dürfte dem Umstand
gechuldet sein das die eigentliche
Maische fördernden Wirkung nicht durch die Schrägstellung des
Rührerblattes, sondern durch die fliehkraftbedingte
Radialpumpenwirkung der Rührblätter erfolgen wird.
Man kann das testen indem man die Blätter einfach mal senkrecht stellt und
guckt was dann geschieht.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.8.2013 um 18:56 von BerndH]
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:46 |
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Wichtig bei einem Rührwerk erscheint mir das das Medium zu einer
axial zur Rührerachse verlaufenden Umwälzung gezwungen wird.
Wichtig ist bei einem Rührwerk, dass die Temperatur der Maische in allen
Bereichen der Maischpfanne möglichst gleich ist.
Bei mir ist das so, mit Prallblech.
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:52 |
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Zitat: | Wichtig ist bei einem
Rührwerk, dass die Temperatur der Maische in allen Bereichen der
Maischpfanne möglichst gleich ist. |
Völlig
richtig Waconia !
Genau das erreicht man wenn das zutrifft was du in Fettschrift zitiert
hast.
Die Wärme muss durch einen zügigen axialen Maischefluss gleichmässig von
unten nach oben und umgekehrt im Topf verteilt werden.
Ob mit oder ohne Prallblech ist dabei erstmal egal, Hauptsache es
funktioniert.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 25.8.2013 um 18:53 von BerndH]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:55 |
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Der Grund warum es dennoch bei den meisten gut funktioniert dürfte dem
Umstand gechuldet sein das die eigentliche
Maische fördernden Wirkung nicht durch die Schrägstellung des
Rührerblattes, sondern durch die fliehkraftbedingte Radialpumpenwirkung
der Rührblätter erfolgen wird.
Die Thermik nicht zu vergessen. Jenseits von 60° geht da schon was.
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 18:55 |
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Hallo zusammen,
ich finde die Idee eigentlich auch etwas überzogen.
Diese Geometrie funktioniert auch bei geringen Drehzahlen super.
Wenn du umbedingt einen Tsunami in der Maischepfanne haben möchtest nimm
doch einen Motor der 90° hin und her rührt?
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2013 um 20:40 |
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Moin
Warum meine Flügel das schaffen obwohl die Bauweise anscheinend suboptimal
ist, erscheint mir letztlich nebensächlich. Würde es nicht funktionieren,
würde ich es nicht propagieren.
Wahrscheinlich spielen zu viele Faktoren eine Rolle... Durchmesser des
Kessels, Durchmesser der Flügel, Anstellwinkel, Umlaufgeschwindigkeit, Höhe
des Kessels etc. (?)
Fakt ist, es funktioniert in der von mir betriebenen Konfiguration
hervorragend und seit Einführung des Teigschabers als Prallblech noch einen
Deut besser.
Sicher ist es richtig, dass die nach oben geförderte Maische auch
irgendwann der Schwerkraft folgend wieder nach unten sacken muss und ich
sehe den Widerspruch in den vom äußeren Rand bis zur Achse durchgängig
angestellten Flügeln ebenfalls. Da aber durch die Rotation zunächst nicht
nur das Anheben, sondern gleichzeitig auch die Fliehkraft wirkt, erkläre
ich mir das Funktionieren meines Rührwerks damit, dass der gegensätzlich
wirkende Abfall in der Bewegung eher an der Kesselwand stattfindet. Eine
andere These würde besagen, dass just dieser Widerspruch in sich die
notwendigen, die optimierte Temperaturverteilung fördernden, Turbulenzen in
der Maische forciert.
Ganz wichtig ist mir dabei zu erwähnen, dass ich davon überzeugt
bin, dass eine Schleppkette definitiv nicht notwendig ist, wenn das untere
Flügelpaar dicht genug über dem Boden schwebt. Anbrennen kann meines
Erachtens nur Masse, welche in Ruhe ist.
Rotieren die Flügel aber dicht genug über dem Boden, kommt dort Nichts zur
Ruhe, denn träge Masse (Mehl und Gries), sowie liquide Masse (Wasser)
werden in permantenter Bewegung und Austausch gehalten. Dadurch kommt
Nichts zur Ruhe und kann ergo auch nicht anbrennen.
Ich erachte die Schleppkette als durchaus obsolet / nicht notwendig.
Nachtrag: Mein SW-Motor schrubbt 3 Stunden mit konstant 30rp/m ohne zu
murren. Ich wage zu bezweifeln, dass ein Motor, welcher 3 Stunden lang
permanent mit erheblichen Lastwechseln umgehen muss, ebenfalls klaglos
mitspielt. Das Getriebe eines Heckscheibenwischermotors muss im geplanten
Anwendungsfall lediglich einen Wischerarm bewegen. In der Maische steckt
aber ein deutlich höheres Potential an Masseträgheit, welches bei jedem
Umschalten der Drehrichtung zunächst gegen den Motor wirkt.
Die solcher Art auf die Flügel des Konstruktes wirkenden Kräfte dürften
gleichfalls nicht unerheblich sein.
Befindet sich die Maische einmal in Bewegung, wird selbst die dünne
M6-Gewindestange meines Rührwerks durch diese Bewegung sehr präzise
zentriert. Dies auch bei sehr schweren Maischen.
Bei regelmäßigen Lastwechseln dürfte es eher zum "Taumeln" der Achse
kommen, da sie ständig entgegen gesetzten Kräften ausgesetzt ist. Ist die
Achse in diesem Fall sehr steif / stabil, gibt sie die Kraft einfach an die
Verbindung zum Motor / die Antriebswelle des Motors weiter.
Während des Anlaufens in einer normalen 6kg-Schüttung zieht mein Motor für
die ersten 10 bis 15 Sekunden rund 3,5A. Ist die Maische einmal in
Bewegung, fällt die Leistungsaufnahme auf 2,5A.
Ein Motor, dessen Drehrichtung permanent umgeschaltet wird, dürfte -
aufgrund der Massenträgheit der in einer Bewegung befindlichen Maische -
deutlich mehr Leistung aufnehmen um den Richtungswechsel durchzuführen.
Sehe ich das richtig ?
Greets Udo
[Editiert am 25.8.2013 um 20:56 von TrashHunter]
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.8.2013 um 21:20 |
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Hmm, ich habe zwar drei angestellte Brettchen dicht über dem Topfboden (aus
von TH genannten Gründen, damit immer Bewegung dort ist und nix anbrennt),
aber ansonsten habe ich bei meinem Rührer ein Maischeholz old school
imititiert, das vom Motor angetrieben wird. Allerdings überlege ich gerade,
bis zur Anschaffung eines wirklich leistungsfähigen Motors vielleicht
lieber wieder selbst zu rühren, bei Kombirasten ist ja nicht ganz so viel
zu tun dabei. Grund: mein Motor ist ein alter Geselle, der offenbar schon
in den Ruhestand gehört (wenn ich die gesamte Schüttung gegeben habe, muss
ich meist per Hand nachhelfen, sonst dreht er den Quirl nicht mehr). Der
einzige andere Motor, der für diese Aufgabe in Frage käme, ist an meiner
Mühle fest installiert und den möchte ich dort nicht mehr missen.
Aber eine ganz andere Frage ist doch, warum überhaupt ein Rührwerk? Ich
habe inzwischen die mehrstufige Infusion für mich entdeckt, das entbindet
den Brauer von ständigem Rühren und schafft bei guter Isolation des
Maischbottichs jede Rast ohne allzu viel Rührerei. Bei UG fahre ich nur
noch Kombirast, da wird nur hin und wieder gerührt, bei OG allerdings
möchte ich die klassischen Rasten nicht missen und dafür habe ich mein
Rührwerk. Nutzt mir nur nix, wenn ich ständig nachhelfen muss, bevor der
letzte Guss respektive die letzte Infusion drin ist... Hat jemand einen
kräftigen Motor über? :-)
Achim
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 25.8.2013 um 21:26 |
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Zitat von TrashHunter, am 25.8.2013 um
20:40 |
Ein Motor, dessen Drehrichtung permanent umgeschaltet wird, dürfte -
aufgrund der Massenträgheit der in einer Bewegung befindlichen Maische -
deutlich mehr Leistung aufnehmen um den Richtungswechsel durchzuführen.
Sehe ich das richtig ?
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Ja, das ist so. Anlaufströme sind immer sehr
hoch, damit auch die Leistungen die verbraten werden und wenn der Motor das
in einer Richtung noch klaglos wegsteckt, würde eine ständige Aktion wie
Anhalten-Losfahren-Anhalten-Rückwärts-Anhalten etc. zu einer merklich
höheren Erwärmung des Apparates führen. Allerdings wäre es in diesem
Szenario egal, ob es so rum oder so rum geht, da die Maische bei 30 rpm
wenig Trägheit hat und auch nur eine Sekunde Stillstand bereits einem
Neuanlauf entspräche.
Achim
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Antwort 24 |
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