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Board Index > > Off Topic Sektion für Schnickschnack > 3 Monate sind um... |
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Posting Freak Beiträge: 641 Registriert: 4.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2013 um 10:40 |
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Zitat von JanBr, am 28.8.2013 um
08:57 |
Nur zum Vergleich, in USA kostet der "normale" Craftbeer Sixpack 10- 15 $
bei 0,33l Flaschen. Fas sind umgerechnet 100$ je deutscher "Standardkiste
(20 x 0,5l)
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Ein Sixpack von 0,33l = 2l. Eine Kiste 20 x 0,5l = 10l, also 5 mal so viel
=> Amibier wäre ~ $50-$75 pro Kiste, nicht $100
Es tut mir Leid, so pingelig zu sein
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Antwort 50 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 10:40 |
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Zitat von maxifranke, am 28.8.2013 um
10:36 | Ich muss mich jetzt mal als
sensorischer Banause outen. Für mich steht beim Bier eindeutig die
Drinkability im Vordergrund.
D.h. es soll zum Weitertrinken anregen. Ein gut gemachtes, einfaches Helles
ist mir dabei zehnmal lieber als ein überhopftes,
aromaschweres, obergäriges Craft Bier für 3 Euro die 0,33l Flasche.
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Ich find beides super.
Das Helle auf der Grillparty zum Reinschütten, das aromaschwere abends
gemütlich zum Genießen
Stefan
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Antwort 51 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 10:43 |
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Zitat: | Sag mal an Peter, wie
heißen die? Würde ich sehr gerne mal
kennenlernen! |
Heuer im Frühjahr gab es den Blonden Baron vom Schanzenbräu. Leider nur begrenzt. Da gibts bestimmt bald
wieder was Neues. Aktuell probieren kann man in Straßgich beim Gänstaller. Soviel ich weiß liefert der seine Biere auch
nach Italien und in die USA. Einfach mal anmailen. Beide Brauereien brauen
Biere, die nur sehr, sehr schwer nachzubrauen sein dürften.
Sicher gibt es da noch mehr, da draußen. Momentan tut sich ja einiges. Paxbräu z.B. , aber da weiß ich nicht,
was der für Hefen verwendet, oder Nikl z.B. Die Nikl
Spezialbiere waren leider schon alle auf dem Bierfest, so
dass dazu nichts sagen kann.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 52 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2013 um 10:44 |
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"Einhundert Bitterpils" ?
Ingo
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Antwort 53 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 10:55 |
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Glaub das Einhundert Bitterpils gibt es gar nicht mehr.
Außerdem wurde es in Österreich gebraut
Und so toll fand ich das jetzt auch nicht, war halt sau bitter und
furztrocken, mehr aber nicht.
(So viel ich es noch weiß, wurde da auch nur Bitterhopfen eingesetzt).
So langsam kommt hier mal ein wenig Schwung in die RHG Diskussion, hab mir
schon Sorgen gemacht
Stefan
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Antwort 54 |
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Posting Freak Beiträge: 502 Registriert: 31.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:01 |
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Zitat von rattenfurz, am 27.8.2013 um
09:15 | http://www.spiegel.de/spiegel/kulturspiegel/d-109082825.html
Zitat: | Das ist nicht mein
Bier
Von Becker, Tobias
Eine Abrechnung mit dem Deutschen
Reinheitsgebot. |
Und los! ;-) |
Den Artikel kann man sich echt
ausschneiden und übers Bett hängen!
Für mich als Hobbybrauer ist das RHG eine Orientierungsgröße, nicht mehr,
aber auch nicht weniger. Zum Beispiel weiß ich, dass ich bei sorgfältiger
Wahl aller Parameter (Rohstoffe, Temperaturen etc.) ein tolles und
schmackhaftes Bier nach RHG machen kann, tausendmal besser als die
Einheitsplörre aus dem Supermarkt. Allerdings weiß ich auch, dass ich tolle
Biere machen kann ohne RHG. Gleichzeitig ist der Umkehrschluss "RHG ist
immer pöööse!" auch nicht richtig, denn man kann auch ein
Nicht-RHG-gebrautes Bier völlig versauen bzw. ungenießbar herstellen. Mit
anderen Worten, die Diskussion geht weit über die Frage "RHG- ja oder
nein?" hinaus.
Mir fällt übrigens gerade noch ein Beispiel ein, der den Unsinn des
Biergesetzes gut dokumentiert (wurde, glaube ich, hier auch schon
diskutiert): das Zwickel von Alpirsbacher, dass man wohl für eine schöne
Trübung teilweise untergärig (Gerste) und teilweise obergärig (Weizen)
einbraut, und dann danach mischt. Warum kann man um Himmelswillen hier
nicht beide gemeinsam UG verbrauen?? :facepalm:
Zitat von JanBr, am 28.8.2013 um
08:57 | [...]
Das mag sein. Aber selbst hier im Forum, also unter potentiellen
Bierliebhabern, gibt es eine weitere Argumentationskette, die meiner
Meinung nach viel gefährlicher, weil ruinöser, ist.
Geiz ist geil
Es gibt hier zu Hauf Diskussionen ob 15€ pro Kiste (preis vieler
Mittelständler) bereits zu teuer ist und "Abzocke". Ganz zu Schweigen von
Bieren bei denen die Flasche über 2€ kostet.
Nur zum Vergleich, in USA kostet der "normale" Craftbeer Sixpack 10- 15 $
bei 0,33l Flaschen. Fas sind umgerechnet 100$ je deutscher "Standardkiste
(20 x 0,5l)
Mit anderen Worten, in USA kann man davon leben.
Gruß
Jan |
Das stimmt allerdings! Die gesamte
öffentliche Wahrnehmung von Bier als Kulturgut bzw. dessen Kosten ist in
Deutschland ziemlich verzerrt und verquer, und das kommt auch hier im Forum
gelegentlich durch. Ich bin ja selbst auch kulturell gepolt auf billiges
Bier.
Was das betrifft bin ich allerdings wenigstens teilweise optimistisch, dass
sich hier so langsam etwas ändert. Man merkt das ja auch hier an den
Zugriffszahlen aufs Forum bzw. den Neuanmeldungen. Die Vielfalt von Bier
ist im Kommen, auch hier in Deutschland, und das wird hoffentlich nicht nur
in Nischen zu einer anderen Akzeptanz von höheren Preisen führen! Mit den
Industriekonzernbieren und Kampfpreisen werden wir aber trotzdem weiterhin
leben müssen. ____________________ Johnny H. - All Grain Brewing
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Antwort 55 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:13 |
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Zitat von Neubierig, am 28.8.2013 um
10:40 | Zitat von JanBr, am 28.8.2013 um
08:57 |
Nur zum Vergleich, in USA kostet der "normale" Craftbeer Sixpack 10- 15 $
bei 0,33l Flaschen. Fas sind umgerechnet 100$ je deutscher "Standardkiste
(20 x 0,5l)
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Ein Sixpack von 0,33l = 2l. Eine Kiste 20 x 0,5l = 10l, also 5 mal so viel
=> Amibier wäre ~ $50-$75 pro Kiste, nicht $100
Es tut mir Leid, so pingelig zu sein
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In der Tat sind 20x 0,5l nicht 20 Liter
Aber egal, wer würde hier 50$ für die Kiste hinlegen?
Jan
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Antwort 56 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:17 |
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Hier ich. 40 - 45 € / Kasten ist normal, wenn ich im Getränkemarkt mal
wieder Spezialitäten schoppen gehe.
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Antwort 57 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:17 |
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Zitat von Stormageddon, am 28.8.2013 um
10:18 | Vielleicht auch nochmal zu dem
erwähnten Preis von Bier in den USA. Nachdem was ich so gesehen habe diesen
Sommer, lag der Preis für ein Craft-Bier oft so bei ca. 10$ für ein
Sixpack. Diese Zahl muss man aber im Verhältnis sehen. Ein Industriebier
kostet dort ca. 7,50$ für ein Sixpack. Für Craft-Bier zahlt man also einen
Aufpreis von 2,50$ oder 0,42$ pro Flasche, also 0,31€ pro Flasche mehr
gegenüber Bud Light.
Industriebier ist in Deutschland einfach extrem billig. Siehe die Beiträge
über "Geiz-Ist-Geil" |
Das kommt drauf an wo du bist. In Ohio kostet "normales" Craftbeer das 4- 6
Fache des Industriebieres. Miller kosten 24 Dosen ca. 10 Dollar, Craftbeer
kostet der Sixpack das gleiche.
Jan
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Antwort 58 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:19 |
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Zitat von Boludo, am 28.8.2013 um
10:55 | Glaub das Einhundert Bitterpils gibt
es gar nicht mehr.
Außerdem wurde es in Österreich gebraut
Und so toll fand ich das jetzt auch nicht, war halt sau bitter und
furztrocken, mehr aber nicht.
(So viel ich es noch weiß, wurde da auch nur Bitterhopfen eingesetzt).
So langsam kommt hier mal ein wenig Schwung in die RHG Diskussion, hab mir
schon Sorgen gemacht
Stefan |
Ja, der Erfinder und Braumeister ist leider ziemlich jung verstorben. Damit
hat sich das Bier auch erledigt.
Jan
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Antwort 59 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 13.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 11:42 |
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Antwort 60 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.8.2013 um 12:58 |
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Zitat: | Sicher, einem kleinen
Teil der Gesellschaft ist dies bewusst, aber es muss ein allgemeiner
gesellschaftlicher Wandel in Bezug auf Nahrungsmittel
einsetzen. |
Das ist das Problem. Solange der Verbraucher glaubt man könne für 2,99 je
Kilo ein Rind züchten, aufziehen, schlachten und verarbeiten und das Ganze
natürlich nur als Spitzenqualität, solange der Verbraucher seinen Wein aus
Südafrika für 1,99 im Supermarkt kauft, in dem 400 Euro Kräfte dem Laden
schmeissen und solange der Verbraucher glaubt ein Liter Milch müsste
deutlich unter einem Euro kosten, solange werden weiter Bauern eingehen,
weil sie Ihre Arbeit nicht mehr ernähren kann.
Gruß
Jan
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Antwort 61 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.9.2013 um 05:17 |
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Hey Jan,
konntest Du bei dem RHG nicht die Finger still halten :-)
Industrie Bier bleibt Industrie Bier und Craft Bier bleibt Craft Bier.
Wer es nicht kennt kann eh nicht mitreden...
Immer diese Diskussionen mit Blinden mit den man über die Farbe sprechen
möchte
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 62 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.9.2013 um 07:45 |
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Zitat: | Industrie Bier bleibt
Industrie Bier und Craft Bier bleibt Craft
Bier. |
Und wo ist die Grenze? Ist Sam Adams mit 159 Mio. Liter Ausstoß noch eine
Craftbrewerie? An was machst du Craftbeer fest?
Jan
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Antwort 63 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 21.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 04:09 |
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Ihr sprecht mir hier (fast) alle aus der Seele. Lebe seit ueber 12 Jahren
in den USA und braue selber seit fast 2 Jahren. Die Craft Bier Szene hier
in USA hat mir die Augen geoeffnet. Alleine die Vielfallt und
Kreativitaet.
Jedesmal wenn ich zu meinen Eltern nach Deutschland komme und in einen der
lokalen Getraenkemaerkte gehe bin ich entaeuscht.
20 verschiedene Brauereien und jeder braut die gleiche Ploerre. Pils,
Weizen, Export. Vielleicht noch ein Schwarzbier und ein Koelsch. Der Eine
besser, der Andere schlechter. Aber sonst nichts. Null Vielfalt. Aber
Bananenweizen, Grapefruitweizen oder Radler. Super. ;-)
Ein Hauptgrund warum ich angefangen habe zu brauen ist, dass ich weiss wie
mir mein eigenes IPA, Stout oder Porter brauen kann falls wir aus
familiaeren Gruenden wieder nach Deutschland kommen sollten. Dass ich mir
mein Bier brauen kann so wie es mir schmeckt.
Und weil es hier in USA billiger ist als Craftbier aus dem Laden. 5
Gallonen (20 Liter) kosten mich um die $25 - $30. Craftbiere kosten mich um
die $80 - $100 fuer 10 x Six packs. 1 x Six pack sind 6 x 12 ounces was ca.
2L entspricht.
Aber totzdem kaufe ich immer wieder welche. Hier spriessen gerade so viele
Micro Breweries aus dem Boden. Und deren Biere sind lecker.
Und wie war das mit Cascade????? Cascade, Cascade, Cascade, Cascade,
Cascade, Cascade, Cascade, Cascade, ... :-P
Mein Lieblingshopfen. Brauche gut 1kg pro Jahr. In 2-3 Wochen ist die Ernte
abgeschlossen und dann wird wieder frischer Cascade Hopfen bestellt... Und
Centennial und Chinook und evt. Citra...
Und zum RHG: Auch mit anderen Hopfen und Hefen kann man gute Biere brauen
ohne das RHG zu verletzen. Und ich bin mir nicht sicher in wie weit andere
Malzsorten wie Roggen das RHG verletzen, denn selbst auf den deutschen
Weizenbierflaschen wird in USA geworben, dass sie dem RHG entsprechen
obwohl das urspruengliche RHG nur Gerste vorgesehen hatte.
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Antwort 64 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 08:39 |
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Dann gehst du in den falschen Getränkemarkt. Es gibt sie noch, die die an
ihrem Großdistributor vorbei auch noch Bier besorgen. Das ist selten, aber
vorhanden ;-)
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Antwort 65 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 09:03 |
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Zitat von Texastrooper, am 18.9.2013 um
04:09 |
Und zum RHG: Auch mit anderen Hopfen und Hefen kann man gute Biere brauen
ohne das RHG zu verletzen. Und ich bin mir nicht sicher in wie weit andere
Malzsorten wie Roggen das RHG verletzen, denn selbst auf den deutschen
Weizenbierflaschen wird in USA geworben, dass sie dem RHG entsprechen
obwohl das urspruengliche RHG nur Gerste vorgesehen hatte.
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Man darf in Deutschland obergärige Biere mit allen möglichen vermälzten
Getreidarten brauen und seltsamerweise trotzdem das Sprüchlein von 1516
drauf schreiben.
Untergärig ist das aber verboten, warum auch immer.
Es gab da mal eine Beschwerde beim Verbraucherschutz, da ein Hefeweizen mit
1516 nichts zu tun hat, der Spruch aber trotzdem drauf steht. Da gab es
dann wohl ein wenig Ärger bei den entsprechenden Weißbierbrauereien,
passiert ist aber letztendlich nichts.
Ich hab nichts gegen das RHG, wenn man es konsequent anwendet, soll man
auch gerne damit werben (und alle anderen das brauen lassen, was sie
wollen, dann halt ohne Sprüchlein).
Die momentane Regelung hat mit den Vorgaben von 1516 jedenfalls nichts zu
tun, man tut aber trotzdem so, wie wenn das Gesetz unverändert wär und das
ärgert mich (ich kann Desinformation nicht leiden).
Stefan
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Antwort 66 |
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Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 09:26 |
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Ich wäre ja dafür, wenn eine Brauerei "nach dem RHG von 1516 gebraut" drauf
schreibt, dann dürfen sie auch wirklich nur Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und
von mir aus auch Hefe verwenden. Aber keine technischen Hilfsstoffe wie
PVPP, Kieselgur und anderen moderen Kram.
just my 2 cent
Grüße,
Max ____________________ Konverter Kleiner Brauhelfer ⇒ Forum
Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus
redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
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Antwort 67 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 09:29 |
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Ja, wenn man schon mit dem "ältesten Lebensmittelgesetz der Welt" Werbung
macht, dann wäre es das Mindeste, dass man sich wenigstens auch daran hält
Stefan
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Antwort 68 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 1.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:07 |
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Sehe ich auch so. Für mich grenzt das schon an Täuschung, auch wenn die
Hilffstoffe im Endprodukt nicht oder nur in Spuren enthalten sind. ____________________ http://derbiertester.wordpress.com/
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Antwort 69 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:22 |
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Zitat von Boludo, am 18.9.2013 um
09:03 |
Es gab da mal eine Beschwerde beim Verbraucherschutz, da ein Hefeweizen mit
1516 nichts zu tun hat, der Spruch aber trotzdem drauf steht. Da gab es
dann wohl ein wenig Ärger bei den entsprechenden Weißbierbrauereien,
passiert ist aber letztendlich nichts.
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Falls es jemanden interssiert:
Hier kann man die damalige Beschwerde
bei der Verbraucherzentrale nachlesen,
und hier ist der dazugehörige
Thread.
"Herr G. aus Gräfelfing" ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 70 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:31 |
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Die Rechtfertigung von Erdinger ist nach wie vor einmalig, von der Hefe war
gar nie die Rede.
Keine Ahnung, warum die mit so was durchkommen.
Vergärt aber einer mal Weizenmalz untergärig, muss er tausende von Euro
Strafe zahlen.
Stefan, der sich schon sehr freut, am Freitag den Herrn G. aus Gräfelfing
zu treffen
[Editiert am 18.9.2013 um 10:51 von Boludo]
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Antwort 71 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 10:51 |
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Zitat: | Die momentane Regelung
hat mit den Vorgaben von 1516 jedenfalls nichts zu tun, man tut aber
trotzdem so, wie wenn das Gesetz unverändert wär und das ärgert mich (ich
kann Desinformation nicht leiden).
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Da unter dem Deckmäntelchen RHG alles mögliche
ins Bier kommt ist das heuchlerische RHG vollkommen überflüßig. Der
einzigste Zweck ist Werbung mit dem RHG. Siehe Verwendung im Ausland.
Deswegen weg mit dem RHG und klare Angaben über alle Inhaltsstoffe.
Als Hausbrauer müssen wir uns eh nicht daran zu halten. Es lebe die
Vielfalt statt Einfalt.
Allzeit Gut Sud
Nicht nur Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen ____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Antwort 72 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 11:07 |
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Eine Lanze für das deutsche Bier wie es sein sollte- wider dem
widernatürlichen Treiben des RHG
- RHG hin oder her, gutes Bier zu brauen ist recht schwer -
Wie Tobias Becker, der Verfasser des Spiegelberichts (9/13) "Das ist
nicht mein Bier" schon angedeutet hat, hatte das bayrische
Reinheitsgebot von 1516 auch die Intention, die Versorgung der bayischen
Bevölkerung mit Brot zu sichern. Zeitweise kam es damals schon zur starken
Verknappung von Weizen zum Backen, weil in Bayern das Brauen mit Weizen so
außerordentlich beliebt war.
Aufgrund dieser Beliebtheit riss Herzog Wilhelm zugleich das Monopol auf
Weizenbier an sich. Das diesbezügliche Braurecht musste teuer erkauft
werden. Brauereien, die diese Kosten nicht scheuten, durften sich fürderhin
dementsprechend "Hofbräuhaus" schimpfen.
Dennoch hatte das Reinheitsgebot zugleich auch eine
Verbraucherschutzfunktion. Was die Brauer damals zT alles in das Bier
gehauen haben, war häufig abenteuerlich, wenn nicht gesundheitsgefährdend.
Dies kann man ja auch schön in den Bierzaubererbänden von Thömmes
nachlesen.
Daneben gab es vorher und nachher in vielen deutschen Partikularstaaten
ähnliche Vorschriften, wobei sich niemand daran störte, dass die Biere
gewürzt, mit Früchten versehen, mit Roggen, Dinkel oder Emmer gebraut
wurde.
Deutschlandweite Bedeutung erlangte das so genannte RHG jedoch erst
unmittelbar nach der Reichsgründung 1871 auf Betreiben der Brauerlobby.
Diese hatten indes weniger den Verbraucherschutz im Sinn, sondern rein
protektionistische Absichten.
Zu der Zeit ging zum einen der starke Export deutscher Biere in die USA
zugunsten englischer Ales zurück. Zum anderen stieg damals der Import
englischer Biere in Deutschland stark an.
Also wurde das RHG bemüht, um vor allen den Engländern, die häufig weitere
Zusatzstoffe verwendeten, auszumanövrieren und den deutschen Brauermarkt zu
schützen.
Eine ähnliche Intention hatte der Brauerbund in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts, als im Zuge der EWG bzw. EU Importzölle wegfielen, die
europäische Biere in Deutschland preislich wettbewerbsfähg hätten werden
lassen können.
Leider ging der Schuss nach hinten los als der EuGH 1984 das RHG als nicht
EU-rechtskonform erachtete und damit jedem europäischen Bier den freien
Zutritt auf den deutschen Markt unter der Bezeichnung "Bier" erlaubte.
Die deutschen Brauer hingegen durften auf dem deutschen Markt Bier nur als
solches bezeichnen, wenn es RHG-konform gebraut war.
Als Gesetz mit nationaler Wirkung behielt das RGH somit Bestand.
Nun wurde es marketingstrategisch als "Krone der Braukunst" promotet, um
ausländische Biere per se als minderwertig zu diffamieren, so sie denn
nicht dem RHG entsprachen. Damit hat sich das deutsche Brauwesen in seinen
eigenen Stricken verfangen und jeglicher Experimentierfreudigkeit der
deutschen Brauer einen Riegel vorgeschoben.
Dies funktioniert heute zunehmend weniger, je mehr die deutschen
Konsumenten Geschmack an der ausländischen "Plörre" finden. Dies wiederum
hat zur Folge, dass immer mehr Brauer versuchen, zaghaft neue Wege zu
finden, zumeist innerhalb des RHG.
Liest man sich manche Bierbeschreibungen durch, fällt auf, das die
Stilisierung des RHG als Qualitätsmerkmal mittlerweile fast tragikomische
Züge annimmt.
Wenn selbst die Konzerne auf Druck ihrer Marketingstrategen jetzt auch
anfangen mit ausländischen Bierstilen zu experimentieren, um nicht den Zug
der Zeit zu verpassen, dürfte es nur noch eine - kurzfristige -Frage der
Zeit sein, bis deren Druck auf den Brauerbund und dessen Lobby auf die
Politik zu einer Novellierung des RHG führt, die auch weitere Inhaltsstoffe
im Bier erlauben dürfte.
Sicherlich gibt es viele Bierstile, die in Deutschland traditionell nie
gebraut wurden. Der Zusatz von Gewürzen und Früchten und die Verwendung
diverser anderer Getreidesorten waren jedoch früher auch hier verbreitet.
Ohne RHG hat es in der Vergangenheit in Deutschland auch in Vorzeiten der
BJCP-Klassiizierungen gute Biere anderer Machart abseits der heute
bekannten gegeben und es gäbe sie womöglich bei entsprechender Nachfrage
und Marketing auch weiterhin.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass die deutsche Braukultur vor
vielleicht 30-60 Jahren, erst recht vor 100 Jahren sowohl eine größere
Vielfalt der Bierstile nach dem RHG (man denke nur an die Gose, die
Berliner Weiße, das Lichtenhainer oder Grätzer) hatte, als auch aufgrund
der Brauverfahren, der verwendeten Rohstoffe und unterschiedlicher
Rezepturen deutlich lebendiger und vielfältiger war, als es heute der Fall
ist.
Das eigentliche Problem beim Niedergang der Qualität und der Vielfalt im
deutschen Brauwesens im letzten Jahrzehnten sind neben dem Siegeszug der
Lagerbiere jedoch Monopolisierung und kosteneffizientere, stark
technisierte Produktionsverfahren bei Einsatz einheitlicher Rohstoffe (Malz
und zumeist auch die Hefen) und deren häufig reduzierter Qualität
(Hopfenextrakte).
Dies hat hauptsächlich zu einer Geschmackverarmung in Deutschland geführt.
Die meisten kleinen Brauereien haben geschlossen.
Die verbliebenen haben zur Kostenoptimierung vielfach auch ihre
Produktionsabläufe verändert, um überhaupt halbwegs konkurrenzfähig bleiben
zu können. Dieses hat natürlich, wenn schon keine Qualitätsverschlechterung
so doch zumindest eine Geschmackveränderung auch dieser Biere nach sich
gezogen.
Die Massenbiere schmecken unter dem Namen altehrwürdiger Marken aufgrund
dem Massengeschmack angepasster Rezepturen, gleicher - teilweise
geschmacklich minderwertigerer - Rohstoffe und gleiche Qualität
gewährleistener Produktionsverfahren nahezu identisch.
Wer halbwegs eine Ahnung haben will, welche geschmackliche Vielfalt einst
in D geherrscht haben muss, muss sich heute schon durch die - weiterhin
sterbenden - kleinen Brauereien in Franken oder Bayern trinken.
Und die spiegeln nur die zunehmend begrenztere Vielfalt innerhalb weniger
lokaler Bierstile wieder.
Oder er trinke beispielsweise das auch von den Kennern hier vielgerühmte,
leider mir nicht bekannte, "Freestyle-" Bier aus dem Ummerstadter
Kommunbrauhaus, die es sich erlauben können, mit wenigen, aber ehrlichen
Zutaten im 90minütigem Dekoktionserfahren, stundenlangem Hopfenkochen und
Kühlung in einem mit fragwürdigen Belägen beschichtetem offenen Kühlschiff
ein wohl phänomenales Bier zu produzieren.
Dieses müsste unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufgrund der hohen
Produktionskosten (Arbeit, Energie, geringe Ausschlagmenge) sicherlich
mindestens 25 € die Kiste kosten
Gerne wäre ich aber bereit, für solche Biere bis zu 25 € die Kiste zu
zahlen, so sie es denn gäbe.
Das RHG ist der Bremsklotz am Fuße des deutschen Brauwesens.
Die kostenoptimierte, zudem am einheitlichen Massengeschmack ausgerichtete
monopolisierte Produktion ist der Würger an seinem Hals.
Neben der spannenden Freude an den vielen internationelen Bierstilen
wünsche ich mir daher vor allem eine Renaissance des deutschen Biers unter
Einbeziehung ehemals gerühmter historischer Bierstile.
So gerne ich von all den wunderbar interessanten und spannenden Bieren
dieser vielfältigen Stile mit Freude jederzeit mal 1 l trinke oder auch nur
ein Fläschchen eines außergewöhnlichen Tropfens genieße - an die Süffigkeit
auch in GRÖßEREN Mengen konsumierter GUTER deutscher und tschechischer
Biere kommt so schnell nichts heran.
Und ich denke, dies ist einer der Hauptgründe für den - zunehmend
verblassenden - Weltruhm deutscher Biere.
DIE zu Brauen ist auch handwerklich wahrlich die "Krone der Braukunst"!
Nicht umsonst lieben es Hobbybrauer, abgesehen von der fehlenden lokalen
Verfügbarkeit und den dafür für deutsche Verhältnisse hohen Kaufpreisen
soeie dem Reiz des Neun, Andersartigen, die handwerklich wenig
anspruchsvollen Ales englischer und amerikanischer Herkunft zu brauen.
Hier ist es im Gegensatz zu beispielsweise einem guten Pils oder Export
relativ leicht, ein geschmacklich überzeugendes Bier zu brauen.
Mögen sich doch zumindest bitte mal wieder die ausgebildeten deutschen
Brauer berufen fühlen, zu zeigen, wo der Bartel den Most holt!
In diesem Sinne - Wohlsein!
[Editiert am 18.9.2013 um 14:02 von Hagen]
____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 73 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 2.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2013 um 13:34 |
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Neun Tage ohne Antwort - da gibt es zwei Möglichkeiten der Erklärung,
Hagen.
Entweder ist es Dir gelungen, das Thema in seiner Vielschichtigkeit so
umfassend und gleichzeitig diplomatisch und ausgewogen zu beschreiben, dass
tatsächlich alles gesagt ist, oder Du hast es mit der Wucht Deiner Worte
geschafft, Deine Leser buchstäblich zu erschlagen.
Ich tendiere leicht zur ersten Möglichkeit.
Obwohl ich ja selber zu den vehementen Gegnern des Reinheitsgebots gehöre,
gestehe ich doch jedem zu, es zu propagieren, und ich akzeptiere auch eine
Vielzahl der angeführten Gründe dafür. Was mir nur immer wieder sauer
aufstößt, das ist zum einen die Geschichtsklitterung, die - sehr stark
vereinfachend - behauptet, dass das Reinheitsgebot seit fast 500 Jahren
Geltung besäße, und die die langen Zeiträume ignoriert, in denen dies eben
nicht der Fall war (zumindest, wenn man von einem "deutschen" Gebot
sprechen möchte), und zum anderen die Unaufrichtigkeit, mit der Methoden,
die dem Wortlaut des Reinheitsgebotes nicht entsprechen, umgedeutet werden
im Sinne von "im Geiste des Reinheitsgebots" (Weizen als Zutat;
Gleichsetzung des Biergesetzes mit dem Reinheitesgebot, etc.).
Die deutschen Brauereien haben diese Dialektik eigentlich nicht nötig,
sondern könnten sich ehrlich zu klaren Aussagen bekennen, dass das
Reinheitsgebot in seinem ursprünglichen Wortlaut (Gerste statt Malz, keine
Erwähnung der Hefe) sicherlich keine Geltung mehr haben kann, dass aber
sein Geist im Sinne von Verwendung natürlicher und reiner Zutaten
Richtschnur des Handelns für den guten Brauer sein sollte. Dies wäre
ehrlicher als die derzeitige Kommunikationspolitik des Brauerbundes und
würde den Konsumenten nicht, nun, quasi, verschaukeln.
In diesem Sinne: Mir war es heute wieder einmal vergönnt, in einer
Gasthausbrauerei nördlich von Stuttgart ein von mir subjektiv als richtig
schlecht empfundenes, aber dafür nach deutschem Reinheitsgebot gebrautes
Bier zu trinken. Umgekehrt wär's mir lieber.
Wohlsein!
Volker
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Antwort 74 |
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