Beim Urlaub in der Toskana stieß ich in Bolgheri, wo wie ich mir sagen ließ
einer der gelobtesten Weine der Toskana herstamme, auf einen Laden, der mit
Produkten von
Pausa Café warb. Natürlich musste ich sofort an die
gleichnamigen Biere der Gefängnisbrauerei (sic) Saluzzo denken wie etwa das
geniale
P.I.L.S., das wir beim Hobbybraurwochenende
in Kelheim hatten probieren dürfen.
Leider gab es diese Biere dort aber nicht, sondern nur fair-trade-Kaffee.
Stattdessen fand ich jedoch das hier:
Cudera, ein Bier, das mit Traubenmost aus Bolgheri vergoren wurde.
Bislang war ich ich solchen Bier-Wein-Crossovern immer etwas vorbehalten
gegenüber, aber das musste ich probieren. Laut Etikett beträgt der
Traubenmostanteil 10%; laut Website wird er der Würze beim Kühlen nach
Kochende zugegeben. Ansonsten ganz klassich Wasser, Gerstenmalz, Hopfen,
Hefe. Also eher untypisch für italienische Biere.
Schöne rötliche Farbe, reichliche Karboniserung, leichtes
Flaschengärungs-Sediment.
Der Geruch ist fruchtig, mt deutlich Orange und Nelke, irgendwo zwischen
Belgier und Hefeweizen. Dran erinnert es auch im Geschmack, mit angenehmer
Süße und nur leichter Säure und Spritzigkeit vom Traubenmost. Vom Hopfen
ist nur wenig zu spüren, aber der hätte sich eh nicht mit der Säure
vertragen. Dies ist auch der Grund, warum ich sonst wenig von dieser
Kombination hielt, aber hier ist es echt gut gemacht!
Man könnte es vielleicht durch eine Schneiderweiße mit einem Schuss
Prosecco nachempfinden. Es wäre eigentlich ein sehr schönes spritziges
Sommergetränk, wenn man nicht für den Preis einer 0,33er-Flasche auch eine
0,7er-Flasche richtigen Bolgheri bekäme.
Moritz
[Editiert am 9.9.2013 um 22:09 von Bierjunge]
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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.