Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:10 |
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Hallo!
Für meine Führungen möchte ich folgenden Punkt aufgreifen.
Wie groß muß man sich den Sudkessel/Bottich hier im 19. Jahrhundert
vorstellen?
Von 1816 - 1896 wurde hier Bier gebraut. Von 1866 - 1895 liegen
Steueraufzeichnungen vor. Daraus ergiebt sich, daß 1869 ca. 3000hl gebraut
wurden, der höchste Wert. 1874 ca. 2800hl, ein Jahr später ca. 1600hl. 1885
waren es dann wegen weiterer Brauereien nur noch ca. 500hl. Als
Lagermöglichkeit hatte man den Eiskeller mit 50m Länge, von der ca. 30m
jetzt noch mit Sandsteinquadern paralell gelegt sind. Auf ihnen müßten die
Fässer gestanden haben. Platz ist sonst auch noch vorhanden. Was schätz
Ihr? Wie groß war wohl der Sudkessel ( Holz oder schon Metall ? ) oder die
Fässer? Genauere Angaben dazu gibt es leider nicht.
PS: Nach 117 Jahren Unterbrechung, seit Juli 2013, wird hier an alter
Stätte wieder von mir Bier gebraut!
Danke und Grüße
Mäx
[Editiert am 10.9.2013 um 20:11 von Maex]
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:34 |
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Ich schätze mal auf eine Sudkesselgröße um die 15hl. Das ist zum einen eine
gängige Größe, zum anderen wären damit bei den üblichen 220 Arbeittagen im
Jahr die 3000 hl möglich.
Das Sudhaus war ziemlich sicher aus Metall. Wohl aus Kupfer oder Eisen.
Gruß
Jan
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:39 |
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Das erscheint mir sehr wenig? Selbst wenn man alles abzieht (Sonntage,
Feiertage, nur ein Sud pro Tag, Michaeli bis Georgi usw.) genügt dafür ein
2000 L Sudwerk.
[Editiert am 10.9.2013 um 20:41 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 20:41 |
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:02 |
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Wow, 15hl oder 2hl Kesselgröße!
Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie das bei meinen 17l Ausbeute. Macht schon
Arbeit und das mit Strom.
Das weiß doch bestimmt einer von Euch
Wie viel Holz hat man da für einen für einen "vollen" Kessel benötigt? Da
war doch ein Arbeiter das ganze Jahr mit Holzmachen beschäftigt?
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:04 |
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Zitat: | Wow, 15hl oder 2hl
Kesselgröße |
2000L sind 20 hl
Jan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:05 |
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Mit Verlaub, 2000 L sind 20 hl..
In Ummerstadt, Brauhaus von 1865 mit 4000 l Kessel und 2500 l Ausschlag
brauchen sie 5 m Holz, was immer das auch bedeutet...
Edit: Den schnelleren Finger hatte der Jan..
[Editiert am 10.9.2013 um 21:08 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:12 |
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Zitat von flying, am 10.9.2013 um
21:05 | Mit Verlaub, 2000 L sind 20 hl..
In Ummerstadt, Brauhaus von 1865 mit 4000 l Kessel und 2500 l Ausschlag
brauchen sie 5 m Holz, was immer das auch bedeutet...
Edit: Den schnelleren Finger hatte der Jan..
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Evtl. heissen 5m 5 Festmeter? Das wäre aber ne Menge...
Jan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:15 |
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Hi Jan,
ja das hat der Braumeister gesagt..? Die kochen aber auch 5 Stunden die
4000 L auf 2500 ein. 5 Festmeter wären dann ca. 2 Tonnen Holz viel Holz?? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:18 |
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Bei uns heißt das STER, ein Festmeter.
1 Meter auf einen Meter auf......
Auf jeden Fall, ne Menge Holz!
Andere kurze Frage.
Was haben die damals so gebraut?
Ich habe eine Anzeige vom 6. Mai 1888 hier, wo mein Vorgänger sein "
Vorzügliches Sommerlagerbier ergebenst" anpreisst.
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:40 |
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1888? Vermutlich Lagerbier im Dreimaischverfahren! 1816? Vermutlich was
anderes..? Dazwischen liegen Welten in der Brautechnologie..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 188 Registriert: 30.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:43 |
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Ich habe mich verschrieben.
Erklärung:
Wir diskutieren hier an meiner Theke zu fünft seit eineinhalb Stunden über
Sudkesselgrößen des 19. Jahrhunderts.
Völlig überraschend habe hier vier geborene Sudkesselbauer, seit Jahren.
Eine geniale Diskussion...im entsprechenden Zustand
" ....klar noch'n Bier,.. Sudkessel gibt's aber schon mindestens 200
Jahre..oder.. "
Wird noch seeehr spaßig heute...
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.9.2013 um 21:50 |
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Zitat von Maex, am 10.9.2013 um
21:18 | Bei uns heißt das STER, ein
Festmeter.
1 Meter auf einen Meter auf......
Auf jeden Fall, ne Menge Holz!
Andere kurze Frage.
Was haben die damals so gebraut?
Ich habe eine Anzeige vom 6. Mai 1888 hier, wo mein Vorgänger sein "
Vorzügliches Sommerlagerbier ergebenst" anpreisst.
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Ließt man alte Bücher, so wurde fast ausschließlich mit Dekoktion oder
Zubrühen gebraut.
Gruß
Jan
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Antwort 12 |
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