Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 17:16 |
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Hi zusammen,
da dieses Verfahren hier nicht wirklich genutzt wird, dachte ich, eine
Dokumentation des Brautages im "BrewInABag"-Verfahren wäre doch mal ganz
sinnvoll.
Seit ich von zuhause ausgezogen bin, habe ich nicht mehr ganz soviel Plazu
zur Verfügung. Da kam das BIAB geradzu perfekt. Das Läutern entfällt,
gemaischt wird oft im Kombirastverfahren - alles einfacher und schneller.
Der Nachteil: Ich kann im Einkocher nicht mehr soviel Bier pro Sud
herstellen. Der Vorteil: Ich kann öfter Bier brauen und habe so mehr
Sortenvielfalt und Kreativitätsfreiraum
Ein Brautag per BIAB dauert etwa 5 Stunden, was doch mal eine Ansage
ist!
Der Pilsener Sud war mein 7. Sud per BIAB. Früher habe ich per Einkocher,
Thermoport Läuterbottisch und extra Nachguss Einkocher gemaischt.
Möglicherweise wieder eine Option wenn ich mal ein eigenes Haus haben
sollte.
Der Sack ist aus Voile-Stoff per Nähmaschine mit PP-Faden genäht. Denke den
kann ich noch optimieren mit Griffen und Zuziehbändern.
So, nun ein paar Bilder:
Hier ist der Einkocher mit befestigtem Sack und Rührwerk zu sehen. Damit
der Sack nicht lose rumschwimmt und das Rührwerk blockiert, ist ein
Konstrukt aus Alu am Rand des Einkochers eingetaucht. Eigentlich auch per
MashIt automatisiert, allerdings klemmt die Gembird-Steckdose momentan.
Eigentlich ist dies ein Widerspruch, kombiniere ich doch das so simple BIAB
mit einer Automatisierung. Aber diese war eben schon vorhanden, also wollte
ich sie auch weiter nutzen. Klappt super!
Eingemaischt wird beim BIAB gewöhnlich mit der gesamten Wassermenge, der
Nachguss entfällt also meist. Dadurch sind auch starke Biere wunderbar
rührbar.
Zum "Abläutern" wird der Sack herausgezogen, ich stelle ihn dann in einen
gelochten Eimer über den Einkocher um abzutropfen (einen kleinen Nachguss
habe ich erstmals auch zugegeben):
Hier kocht der Sud, nichts außergewöhnliches. Sehr wallend auf Grund der
etwas geringeren Menge:
Abseihen des Trubs, vorher gabs einen whirpool. Insgesamt erscheint es mir
mehr Trub zu geben, nach der Malzabtrennung ist die Würze auch trüber als
bei herkömmlichen Läutern. Das hat bisher aber keine negativen Auswirkungen
gehabt. Auch klares Bier gabs schon.
Untergärig wird ber Eintauchkühler vorgekühlt auf ca. 25° C, obergärig
lasse ich über Nacht abkühlen.
Untergärig, also ab in den Kühlschrank. Man sieht am Gärbottisch das
Thermometer des UT-200 kleben. Links der Lüfter um eine bessere
Wärmeverteilung zu haben. Der Lüfter springt nur an, wenn auch der
Kühlschrank vom UT-200 angeschaltet wird.
Schöne Kräusen. Angestellt wurde mit frischer Erntehefe der Saflager W34/70
bei 10° C. Die Würze hat also noch ein paar Stunden nach Eintauchkühlung im
Kühlschrank auf die Hefe warten müssen.
Noch ein Video vom Maischen:
http://www.youtube.com/watch?v=ZQbuuc0symg
(kann man hier einbetten?)
Reinungsaufwand kommt mir auch geringer vor, da nur ein Topf zu reinigen
ist. Der Sack wird einfach im biomüll entleert und dann ausgewaschen.
lg Dominic
EDIT: habe die Bilder mal rausgenommen, irgendwie waren die kaputt
oder sonstiges...
[Editiert am 19.8.2014 um 15:18 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 18:09 |
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Schöner Bericht!
BIAB habe ich heuer auch noch vor, allerdings ohne Rührwerk.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 19:30 |
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Jawoll, wirklich schöner Bericht!
Sag auf jeden Fall Bescheid, das würd ich gern sehen!
Viele Grüße
Stefan
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 19:33 |
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Mach ich auf jeden Fall, Stefan.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2013 um 20:44 |
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Eine Bekannte von mir liegt mir ständig in den Ohren dass sie ein
selbstgebrautes Pils will. Pils-Rezepte findet man ja nur wenige. Verätst
Du Deins?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 20:50 |
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Zitat: | Eine Bekannte von mir
liegt mir ständig in den Ohren dass sie ein selbstgebrautes Pils will.
Pils-Rezepte findet man ja nur wenige. Verätst Du
Deins? |
Falls du mich meinst Uli, ich habe noch nie ein Pils gebraut und habe das
auch nicht vor.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 22:31 |
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Vermutlich bin ich gemeint
Klar verrat ich das, aber ob es gut ist weiss ich natürlich noch nicht. Für
15L geplant:
Schüttung: - Pilsener Malz 3000g
- Cara Blonde 100g
Eckdaten: - 32 IBU
- 1,046 SG (~11,7°P)
- 6,1 EBC
Maischen: - Kombirast 66°C 90 Minuten
- Mash Out 75° C
10 Minuten
Wollte es simpel halten und einfach mal schauen wie so eine
Kombirast auf ein Pilsener passt
Hopfenkochen 90 Minuten: - 30g Spalter Select für 70
Minuten (24 IBU)
- Saazer 30g für 20 Minuten (8 IBU)
- Saazer 20g
Whirpool
Eingemaischt mit 21 Liter Wasser, 3,5 Liter Wasser Nachguss
Hefe war die Saflager W34/70 welche ein Tag zuvor noch im Oktoberfestbier
war, also frisch und aktiv wie sonst was.
Hab ich was vergessen?!
lg Dominic
[Editiert am 19.9.2013 um 11:52 von ZeroDome]
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2013 um 23:21 |
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Sehr interessante Hopfenmischung. Spalter Select als Bitterhopfen und
Saazer als Aroma, ein Luxusbier. Bitte unbedingt berichten wie das geworden
ist.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 893 Registriert: 25.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2013 um 00:10 |
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und 80g Hopfen für 15L ... interessant, daß dabei dann nur 32IBU
rauskommen.
Harry
____________________ Ich kann allem widerstehen, außer der Versuchung (Oscar Wilde)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2013 um 05:41 |
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...nur mal so am Rande:
Was hindert Dich daran, in dem Moment, wenn der Sack im gelochten Eimer
über dem Einkocher steht, noch ein paar Nachgüsse aufzubringen, bis der
Einkocher voll ist? Natürlich muß das in der Schüttung berücksichtigt
werden, aber das sollte doch überhaupt kein Problem sein.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.9.2013 um 08:56 |
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Einen kleinen Nachguss vn 3,5L habe ich ja gegeben. Hauptgrund keine
weiteren zu geben, ist wohl das ich keinen weiteren großen extra Topf
nutzen möchte. Und viele kleine Nachgüsse dauern zum temperieren ist auch
nicht das wahre. Die Ausbeute war auch so nicht schlecht. Ich hatte am Ende
sogar ca. 16,5L im Gärfass mit 11,8° P, das sind fast 65%
Sudhausausbeute!
Aber evlt. überlege ich mir das nochmal.
lg Dominic
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.9.2013 um 14:45 |
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(Meine) Schnellste untergärige Hauptgärung EVER!
Habe grad 6,x % Brix auf dem Refraktometer abgelesen. Die
Schnellvergärprobe ist bei 6,0 zu Ende. Von 11,7°P auf 2,2°P in 6 Tagen bei
10° C und einem EVG von 81%! Aber die Hefemenge war ja auch enorm aktiv und
mächtig. Ich wusste doch, dass es machbar sein muss untergärig auch in
einer Woche zu vergären.
Morgen werde ich abfüllen und genauer messen. Wenn grünschlauchen noch geht
wird das gemacht, ich vermute aber es ist zu wenig Restextrakt dafür da.
Heute schaffe ich das leider nicht mehr. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2013 um 20:00 |
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So, doch erst heute abgefüllt. Restextrakt war immernoch derselbe, der SVG
sehr nahe.
Habe mit ca. 70g Zucker aufgespeist. Beim nächsten mal achte ich besser auf
den Gärverlauf wenn ich so aktive Hefe zum pitchen habe
Das Bier riecht/schmeckt noch sehr schwefelig aber sonst habe ich einen
positiven Eindruck. Das kann was nettes werden ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2013 um 22:00 |
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So, Reifungszeit ist schon ne Weile am Laufen. Das Bier ist lecker
geworden - aber wieder mal nicht meinen Vorstellungen von Pilsener gerecht
geworden. Soviele Sude sind schon in meinen Kessel zu großartigen Bieren
geworden, die so oder ähnlich werden sollten wie sie am Ende schmeckten.
Aber ein gutes Pils ist eben doch was anderes. Keine Ahnung, was da genau
der (die) Fehler ist (sind). Ein wenig zu unherb ist es schonmal. Naja,
geht in Richtung gutes Helles mit ein wenig mehr Hopfung. Die untergärige
Gärführung mit frischer Erntehefe und wirklicher "schneller" Hauptgärung
kann ja auch nicht falsch gewesen sein. Möglicherweise war die
Lagertemperatur ungünstig. Ich habe die Nachgärung noch für etwa 2,5 Wochen
bei Hauptgärtemperaturen gehalten, also ca. 10 ° C, aber danach in den
Keller gestellt, statt noch auf etwa 0-2 ° C Lagerung zu setzen.
Ich freu mich jetzt aber dennoch über ein leckeres Bierchen! Um das nochmal
zu sagen: Pilsener gehört (für mich) zur Königsklasse des
Bierbrauens!
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 13 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2013 um 22:18 |
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Da bin ich ja froh, nicht der Einzigste zu sein. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.11.2013 um 23:41 |
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Sowas führt leider entweder zu noch größerem Ehrgeiz das endlich ordentlich
hinzubekommen oder einfach auf die extrem große Auswahl an
Getränkemarkt-Pilsener zu greifen - irgendeins davon schmeckt einem
schon.
Ab und zu werde ich mich aber dennoch mal wieder dran wagen. Solang es am
Ende gut schmeckt (wenn auch eben anders als erwartet) schadet es ja nicht
Machst du Kaltlagerung?
Sichere ToDo´s fürs nächste mal: Klärung mit Gelatine und/oder Kieselsol,
vor der Fassabfüllung "Cold crashing" und Wasser noch etwas tunen (ist aber
von Haus aus schon gut). Caramalz wird auch weggelassen, PiMa only!
Bisherige Resultate dieses Sudes: Bier wirds immer und untergärig
mit der richtigen Menge an Hefe geht auch verdammt schnell. Aber die
Lagerung/Reifung dauert dennoch erheblich länger als obergärig. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 09:16 |
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 20:24 |
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Achja...ein erneutes anzapfen des Kegs (wurde nicht mehr bewegt) lieferte
nun doch ziemlich klares Bier, nichts im Vergleich zu den Proben zuvor.
Dadurch ist es doch mal um einige positive Aspekte in meiner Gunst
gestiegen, es gefällt mir jetzt doch recht gut, auch als Pils. SO kanns
gehen!
Werde ich also ab und zu dran pfeilen am Rezept. So ein schönes
untergäriges Pils hat zwischen den ganzen verrückten Sachen auch mal was
enorm gutes.
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 17 |
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