Newbie Beiträge: 2 Registriert: 21.9.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.9.2013 um 07:37 |
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Hallo zusammen,
ich möchte das folgende Rezept gerne in größeren Mengen von jemandem
produzieren lassen.
Das Problem scheint wohl der gekeimte Mais zu sein.
Wäre froh über jeden Hinweis, entweder wo ich gekeimtes Mais herbekomme,
oder wer das in größeren Mengen produzieren kann.
vg
Um den Mais zu keimen, 2 Pfund Mais in kaltem Wasser für 24 Stunden
einweichen, dann auf einen Sieb für die Keimung. Kaltes Wasser auf den Mais
sprühen und zweimal täglich den Inhalt des Siebes umdrehen, um es vor dem
Austrocknen oder Schimmelbildung zu schützen. Innerhalb von 5 Tagen, sollte
das Korn auf den Punkt gekeimt haben, die Sprossen haben 2 Zoll erreicht.
Danach nehmen Sie den Mais aus dem Sieb und lassen ihn in der Sonne oder im
Ofen auf der niedrigsten Einstellung trocknen.
Das folgende Rezept ist für ein Tesguino wie es die Tarahumara-Indianer von
Mexiko brauen.
Zutaten:
8 Liter Wasser
1 Pfund gekeimter Mais
2 Tassen brauner Zucker
8 ganze Piment oder Nelken
Bier-Hefe
Anleitung:
Den Mais grob zermahlen dann in den Braupot mit dem Wasser legen und lassen
Sie es für 1 Stunde ziehen/einweichen.
Bringen Sie die Bierwürze zum Kochen, dann den Zucker hinzufügen.
Reduzieren Sie die Hitze und lassen die Würze für 3 Stunden unter Rühren
regelmäßig köcheln.
Fügen sie die Gewürze am Ende des Siedens hinzu und erlauben sie der Würze
für 1 Stunde zu ziehen.
Geben sie die Würze in einem Fermenter wenn gekühlt dann die Hefe
hinzufügen.
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Posting Freak Beiträge: 1101 Registriert: 2.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 07:47 |
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Ich denke 8 Nelken werden auf die 8 Liter bestimmt zu viel...
Wir haben mal ein Weihnachtsbier gemacht mit ein paar Gramm Nelke auf ca 60
Liter.
Das kam schon etwas zu stark durch.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
Der jüngste und dienstälteste Brauer in der Bartei.
Die Hopfung stirbt zuletzt...
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Antwort 1 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 08:28 |
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Es waren 80 l und Pfui...
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 08:46 |
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Was mich am Rezept wundert ist das man den Mais zwar keimen lässt, also
"Maismalz" daraus macht,
aber dem Malz und dessen Enzymen beim Maischen überhaupt keine Zeit gibt zu
arbeiten.
Übergiessen mit kalten Wasser und dann 1 Stunde "ziehen" lassen dürfte für
mein Empfinden kaum
eine Wirkung/Verzuckerung zu stande bringen.
Danach sofort aufkochen ohne irgendwelche Rasten.
Ob das Mais nur als Geschmacksträger dient und der Alk von zugesetzten
Zucker kommt ?
Oder sind die Maiskörner durch die lange Keimung schon stark verzuckert
?
Grüsse
Bernd
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 09:24 |
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Ich mag jetzt komplett falsch gewickelt sein, aber meiner Meinung nach läßt
sich Mais gar nicht vermälzen. Zumindest meine ich mich daran aus der
Vorlesung internationale Braumethoden erinnern zu können. Es lassen sich
bei weitem nicht alle Getreidesorten vermälzen. Sie lassen sich zwar
verzuckern (das sieht man ja auch am "Cornsirup") aber das wird nicht durch
eigene Enzyme bewerkstelligt.
Das käufliche Maismalz, als Süßungsmittel, scheint ja auch flüssig zu sein,
also eher in Richtung Cornsirup zu gehen.
Ich hab auch beim Suchen kein Maismalz (ausser das angesprochene Flüssige)
gefunden, weshalb ich davon ausgehe das man auch heute noch keinen Weg
gefunden hat Mais zu vermälzen.
Was ich mir durchaus vorstellen kann, ist eine Geschmacksveränderung bei
gekeimten Mais.
Gruß
Jan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 09:49 |
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 22.9.2013 um 10:00 |
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@Olaf1: Hast Du schon selber mal ein Indianerbier getrunken? Wie schmeckt
sowas denn?
Wie kalt ist "kaltes" Wasser? Mais keimt meines Wissens nicht bei
Temperaturen unter 9° C
Zitat: | Mir hat einmal ein
Brauer erzählt, dass er mit Maismalz gebraut hat. Mag sein, dass es nur
gekeimter Mais war. |
Vielleicht wars Polenta?
[Editiert am 22.9.2013 um 10:14 von uli74]
____________________ Gruss Uli
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 10:45 |
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Also, Mais lässt sich vermälzen. Allerdings ist das auf Grund der
Eigenschaften und der sehr dünnen Spelzen, sehr komplex und nicht ganz so
simpel, wie z.B. bei Gerste.
Gruß
Jan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 11:35 |
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Für so eine Chicha de Jora braucht man Maiz de Jora. Das Rezept erinnert
mich allerdings an das "Kindergetränk" das unvergoren getrunken wird..?
Maiz de Jora (gekeimter, oft violetter Mais) wirst Du in Deutschland kaum
bekommen. Ich hab vor Jahren mal einen Online-Shop für südamerikanische
Spezialitäten entdeckt, wo es das Maismalz (mit Keimen) für recht viel Geld
pfundweise zu kaufen gab. Der finde ich aber nicht mehr?
Die Sache mit dem Selbermälzen ist etwas kompliziert. Man braucht die
richtige Sorte. Die diastatische Kraft von Maismalz geht von 0 bis höher
als frisches Pilsnermalz. Kommt auf die Sorte an. Man braucht wohl alten
"Inkamais"?
Die Hochlandindianer brauen sich ihre Chicha aus gekeimtem gelben und
violetten Mais (mit Keimlingen, ohne Zuckerzusatz). Das Urbier ist nach 2
Tagen fertig und wird schnell und in großen Mengen konsumiert. Hat nur 2-3%
Alkohol und wird auch schnell sauer. Ein authentischer Zusatz sind
Erdbeeren. Unsere Gartenerdbeere ist eine Züchtung aus der großen
Chile-Erdbeere.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 11:46 |
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Zitat: | Das Urbier ist nach 2
Tagen fertig und wird schnell und in großen Mengen
konsumiert. |
Also analog zu unserem Festbier
bis auf die zwei Tage....
Jan
[Editiert am 22.9.2013 um 11:47 von JanBr]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.9.2013 um 12:08 |
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Zitat aus http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1525/aa.1963.65.3.02a
00080/pdf :
Contrary to our own conflicting values about drinking, and in spite of
300
years of Catholic influence, the Tarahumaras not only attach no shame to
being
drunk, but make drunkeness a matter of pride. A person is expected to
get
intoxicated and is proud to brag later of his degree of intoxication. The
ideal of
enjoyment is the state of complete inebriation.
Holla die Waldfee! Wann geht der nächste Flieger?
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 10 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 21.9.2013 Status: Offline
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erstellt am: 26.9.2013 um 12:11 |
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Zitat: | Zitat von uli74, am 22.9.2013 um
10:00 | @Olaf1: Hast Du schon selber mal ein
Indianerbier getrunken? Wie schmeckt sowas denn?
Wie kalt ist "kaltes" Wasser? Mais keimt meines Wissens nicht bei
Temperaturen unter 9° C
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Nein, leider noch nicht getrunken ... und keine Ahnung wie kalt das sein
muß. |
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Antwort 11 |
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