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Autor: Betreff: Frage zur Whisky-Herstellung
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BadTicket
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 08:48  
Hallo zusammen

Wir haben für Kollegen eine Whisky-Wash hergestellt und gestern bei ihnen zusammen destilliiert. Dabei kamen wir trotz "nur" etwa 8% Alkoholgehalt in der Wash mit 1x destillieren direkt auf ein Destillat mit 65-70% Alkohol. Vor- und Nachlauf konnten wir sauber trennen, es ist also tatsächlich so viel Ethanol destilliert worden. In Whisky-Brennereien wird aber immer erzählt, dass man mitndestens 2x destillieren muss um einen so hohe Alkoholgehalt zu erreichen.
Was haben wir "falsch" gemacht?


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Heavenicetrip! Fe/2
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 10:21  
Das hängt mit der Form und den Dimensionen deines Destiliergerätes zusammen. Wenn du dir mal im Internet eine Wash Still und eine Spirit Still ansiehst, so unterscheiden sie sich doch erheblich, vorallem in den Dimensionen des "Helms".

Was du hast ist eine Spirit Still oder eben eine herkömmliche Brennblase. Bei Obstbrand erzeugen wird auch direkt in einem Gang auf 70- 80 Vol.% gebrannt.

Was du machst gleicht eher den Irischen oder Amerikanischen Sorten, wobei die, im Falle von Grainwhiskys, auch häufig Kolonnen verwenden.

Gruß

Jan
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FantaRainer
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 10:33  
Ist doch egal, dann ist es halt kein typisch schottischer Malt...
Ab ins Fass und ein paar Jahre vergessen.

Ich würde das total gern auch mal selber machen :gruebel:


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"Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 11:04  
Jetzt bin ich etwas schnell "vorgeprescht".

Einen weiteren Punkt hast du ja selbst schon genannt. Ihr habt ja Vorlauf und Nachlauf sauber abgetrennt. Auch das wird in der Destille erst im zweiten, dem Spirit run, gemacht. Man lässt den Nachlauf kommen bis man nur noch ca. 1 Vol % Alk. im Destilat hat.

Dadurch ergibt sich unter anderem auch das die Spirit Still in den meisten Fällen kleiner ist, weil die low wines nur ca 1/3 des Volumens des Wash (also des Ausgangsproduktes) aufweisen.

Gruß

Jan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 11:04  
Jetzt bin ich etwas schnell "vorgeprescht".

Einen weiteren Punkt hast du ja selbst schon genannt. Ihr habt ja Vorlauf und Nachlauf sauber abgetrennt. Auch das wird in der Destille erst im zweiten, dem Spirit run, gemacht. Man lässt den Nachlauf kommen bis man nur noch ca. 1 Vol % Alk. im Destilat hat.

Dadurch ergibt sich unter anderem auch das die Spirit Still in den meisten Fällen kleiner ist, weil die low wines nur ca 1/3 des Volumens des Wash (also des Ausgangsproduktes) aufweisen.

Gruß

Jan
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 12:44  
Hallo
65 - 70 % Alkohol ist doch super beim 1 . Brand . Warum willst Du mehr % ?
In Irland wird nur 3 mal gebrannt um mehr Alkohol zu bekommen - Da hat ja die Whiskeymaische auch nur 5 - 6 % , deshalb muss mehrmals gebrannt werden . Habt ihr mit Turbohefe und Zucker eingemaischt ?
Ansonsten würde ich den Nachlauf weglassen und bei 45 % und ca, 91 Grad aufhören mit dem Mittellauf , alles was mehr ist gibt Kopfschmerzen .
LG
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 14:40  
Wie JanBr schon geschrieben hat, es kommt auf die Destille an. Mit einer einfachen Pot-still mit kurzem Steigrohr kommt man normalerweise mit 8%vol nicht in einem Durchlauf so hoch. Deshalb muss mehrfach gebrannt werden.
Ich gehe mal davon aus, dass eure Destille eine Verstärkerkolonne mit mehreren Böden hat, wie es bei Obstbrennereien üblich ist.
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BadTicket
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 20:19  
Alles klar, vielen Dank für die kompetenten Antworten. Es ist tatsächlich eine Destille die sonst für Schnaps aller Arten verwendet wird. Das wird dann auch der Grund für die hohe Alkoholkonzentration sein. Und nein, wir wollen nicht mehr Alk und haben auch keinen Zucker zugegeben, aber ich war doch etwas erstaunt.
Verwendet haben "handelsübliches" Rauchmalz, das im Sud recht rauchig, destilliert aber nur noch fein rauchig ist. Wir hatten 19 kg Schüttung, mit 40l Haupt- und 20l Nachguss. Dummerweise haben wir vergessen die °P zu messen. Die erhaltenen ca. 45l haben wir in zwei Gärbottiche gegeben und jedem ein Beutel Wyeast 3787 Trappist High Gravity Hefe zugegeben. Bereits nach 3 Tagen hat einer der Bottiche überschäumt, da ging echt die Post ab. Nach 2 Wochen blubberte es nur noch ganz wenig und nach umgiessen in Transportbehälter und damit dem Trennen vom "Sumpf" kam das Zeugs in die Destille.
Jetzt ab in ein schönes kleines Eichenfass und in drei Jahren wollen wir das Zeugs dann... Ihr wisst schon :-)


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Kuchlbraeu
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red_folder.gif erstellt am: 23.9.2013 um 22:46  
Hi!
Eine sehr überraschende Ausbeute, aber auch nicht unwahrscheinlich.
Was mich dabei interessieren würde sind die Mengenverhältnisse Maische-Vorlauf-Mittellauf-Nachlauf und bei welchen Konzentrationen abgetrennt wurde.
Um von 8% in der Maische auf 65% im Mittellauf zu kommen braucht es nicht unbedingt eine Kolonne, das kann man auch mit einer Pot-Still erreichen, wenn der Helm einen einigermaßen hohen Reflux bietet, allerdings ist dann aber auch die Mittellauffraktion entsprechend (sehr) klein.
Wenn ihr nicht über Kolonne destilliert habt würde ich evt. den Nachlauf noch einmal durchjagen und den zweiten Mittellauf noch dazugeben.
Der Geschmack des Whisky kommt ohnehin hauptsächlich vom Fass. ;)

BTW: Hier in Österreich stellen die Qualitätsbrenner ihre Kolonnen immer mehr in die Ecke und nähern sich zunehmend wieder dem Doppelbrandverfahren an.

LG
Martin


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 06:44  

Zitat:
Eine sehr überraschende Ausbeute, aber auch nicht unwahrscheinlich.


Aber auch nicht so ungewöhnlich. Wir sind selbst mit einer selbstgebauten, einfachen Brennblase auf ca. 60- 70 % gekommen. Gut, der Abtrieb war relativ langsam, aber möglich ist das.

Gruß

Jan
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Neubierig
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 07:01  

Zitat von BadTicket, am 23.9.2013 um 20:19

Jetzt ab in ein schönes kleines Eichenfass und in drei Jahren wollen wir das Zeugs dann... Ihr wisst schon :-)


Oder Ihr könnt euch so was kaufen:

http://www.hobbybrauerversand.de/Eichenholz-Chips-Heavy-Toast -250-g_1

In Glasballonen oder Flaschen reifen lassen, schon auf 40% verdünnt, also nix mit Angel's Share, und trinkfertig in drei Monate oder weniger. Die langer Reifezeit in Fässer dient nur dazu, genügend Geschmack vom Holz rauszuholen. Mit Holzspäne läuft das einfach schneller.

Ich selbst habe das für meine Weine gemacht, klappt super.
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BadTicket
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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 12:22  
Und nochmals gute Tipps, besten Dank dazu. Wir werden das mal durchsprechen, sind ja noch Greenhorns beim Brennen.
Das mit den Chips werden wir aber nicht machen, irgendwie passt so was nicht zu so einem edlen Getränk (obwohl wir ja noch nicht wissen wie "edel" unserer Whisky wird). Aber in unsrer hyperventilierenden Hektik, soll man sich ruhig auch mal etwas Zeit lassen. Schon beim Bierbrauen haben wir gemerkt dass schneller, selten besser bedeutet...


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red_folder.gif erstellt am: 24.9.2013 um 13:02  
Das mit den Eichenchips klappt prima . ( Nur nicht zu lange drin lassen )
Schaut hier mal rein . Ganz tolle Seite zum Thema .

http://schnapsbrennen.at/rezepte.php
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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 25.9.2013 um 08:08  
Eichenchips funktionieren wohl schon um Holzgeschmack ins Getränk zu bringen.
Jedoch ''atmet'' der Whisky auch durchs Fass, und gewinnt da an seinen Aromen und wird meines Erachtens weicher im Geschmack.
Was bei Eichenholzchips im Glas definitiv nicht der Fall ist.
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red_folder.gif erstellt am: 25.9.2013 um 08:18  
Das mit dem Fässchen ist zwar romantisch aber ich würde es lassen. Den Grund findest Du hier:

http://schnapsbrennen.at/diskussion/20050522204629-01-01.ht ml#20050522204629-01-01

Die Entäuschung könnte sonst groß sein.
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red_folder.gif erstellt am: 25.9.2013 um 10:16  

Zitat von Kusi, am 25.9.2013 um 08:08
Eichenchips funktionieren wohl schon um Holzgeschmack ins Getränk zu bringen.
Jedoch ''atmet'' der Whisky auch durchs Fass, und gewinnt da an seinen Aromen und wird meines Erachtens weicher im Geschmack.
Was bei Eichenholzchips im Glas definitiv nicht der Fall ist.


Es ist eher so, dass Alkohol verdämpft (Angel's Share), und der Distillat dabei schwacher in Alkoholgehalt wird. Ein 40% Spiritus wäre natürlich weicher als ein mit 75%.

Mit Chips in Glas, gibt's keine solche Verlust, aber ja, Jeder muss für sich selbst entscheiden. Wie wäre es dann mit einem Vergleichsversuch?
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Kusi
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red_folder.gif erstellt am: 25.9.2013 um 10:17  
klar kann die Enttäuschung gross sein.
Habe mir desshalb ein 5Liter Holzfass welches getoastet wurde von einem professionellen Küfer gekauft.
Wässern bis der Holzgeschmack abnimmt und danach, kommt das Destillat rein.
Hat bei mir schon herrliche Resultate hervorgebracht.
Ein Kumpel lagert seit 2.5 Jahren seinen Würzebrand in einem 20l Eichenfass. Mannmann, der kann es locker mit 20+ jährigen single-malts aufnehmen.
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