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Autor: Betreff: Geiersud Urquell Experiment
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geiersud
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 13:27  
Moin Hobbybrauer,

es ist Samstag 9:00 Uhr in der frisch aufgemotzten Geiersud "Brauerei". Wir (Katharina, Volker und meine Wenigkeit) putzen gerade die letzten Ecken unserer über die Sommerpause etwas verstaubten Kleinstbrauerei.





Die Saison soll mit einem Pilsener Urquell losgehen. Geplante Ausschlagmenge: 55 Liter

Schüttung
  • 8.9 kg Böhmisches Pilsener Malz
  • 1.3 kg CaraPils
  • 0.2 kg CaraAmber

Und dann fängt es auch schon gut an, als ich die Schüttung abmessen will, fällt auf dass der Bohemian Pilsener Sack durch die Übergangslagerung feucht geworden ist (das ist dem Umstand geschuldet, dass unser Malzregal noch nicht fertig war) und das gute Korn zum Teil wirklich müffelte. Also ab in die Tonne damit. Improvisation ist gefragt, gut also das im Karton noch ein frischer (trockener) 25kg Pilsener Malz Sack lag - nehmen wir halt den.

Geschrotet wurde schön von Hand mit der guten MattMill.



Nun zur Maischarbeit. Wir haben bewusst auf die Dekoktion verzichtet, nicht weil wir glauben dass man das nicht bräuchte, sondern weil wir einfach zunächst in unserem gewohnten Workflow belieben wollten und nicht noch mehr Unbekannte einführen wollten. Wie in einem anderen Thread bereits beschrieben, Maischen wir in einem 75L Edelstahl Kessel (der demnächst durch einen uralten 100L Kupferkessel ersetzt wird, den arbeiten wir gerade auf) auf einem 10kW Gasbrenner. Als Rührwerk haben wir hier noch unser Provisorium (eine Bohrmaschine am Ständer mit Farbrührwerk) verwendet. Die Rasten liefen wie folgt:
  1. Hauptguss 50 Liter, Nachguss 20L im Einkochtopf
  2. Einmaischen bei 66°
  3. Maltoserast bei 62° für 35 Minuten
  4. Verzuckerungsrast bei 72° für 20 Minuten
  5. Abmaischen bei 78°



Dann wurde geläutert, hier wurde ein 50L Edelstahl Topf mit MatMill Läuterblech verwendet. Gut zu sehen, ist dass sich die neuen Werkbänke hier schon sehr gut in das Gesamtgeschehen einfügen, Höhe passt, Stabilität auch völlig in Ordnung und das für einen kleinen Preis.



Hopfenkochen. Hier natürlich nur PU gemäß Saazer Hopfen, erste Gabe 125g, nach 75 Minuten weitere 125 Gramm und nach 85 Minuten nochmal 250 Gramm. Dann nach 5 Minuten abseihen. Sollte so bei 40 IBU rauskommen.



Geseiht wurde diesmal ganz neu mit dem Sputnikfilter. Lief super.



Unsere beiden Würzekühler haben so gute Arbeit geleistet, dass wir schon am gleichen Abend noch die Hefe (Wyeast 2001 Urquell) ansetzen konnten, bei etwa 20 Grad.



Und das fertige Ergebnis sieht dann so aus, da sieht man dann auch das gute alte Schätzchen mit dem wir den Nachguss hochkochen:



Gelernt habe ich diesmal wieder einiges: Stammwürze mit Spindel kontrollieren ist einfach nicht meins - mich nervt die ständige Temperaturkontrolle der Probe, das Ablesen mit Schaum im Zylinder. Das nächste mal werde ich das Refraktometer ausprobieren, erhoffe mir hier einen einfacheren Workflow.

Wir sind Stammwürzemäßig nun erst bei 13° rausgekommen und haben dann auf 12° runterverdünnt. Das will ich in Zukunft vermeiden, indem ich einfach mal genauer kontrolliere wieviel Flüssigkeit in den Behältern zu den verschiedenen Phasen ist (Sudhausausbeute, etc) um einfach zielgenauer die Würze hinzubekommen.


[Editiert am 29.9.2013 um 13:44 von geiersud]



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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 13:32  
Wenn Du eine günstige Möglichkeit suchst um Dein Malz zu lagern würde ich Dir blaue Tonnen empfehlen die es in jedem Lagerhaus (und in der Bucht) zu kaufen gibt. Die sind günstig, stabil und luftdicht.

Zitat:
Die Saison soll mit einem Pilsener Urquell losgehen. Geplanter Ausschuss: 55 Liter


Du meinsst sicherlich die Ausschlagmenge;)


Ach ja: Tolle Brauerei, die find ich echt top.


[Editiert am 29.9.2013 um 13:35 von uli74]



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geiersud
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 13:34  

Zitat von uli74, am 29.9.2013 um 13:32

Du meinsst sicherlich die Ausschlagmenge;)


Nene, wir hatten schon vor das Zeug nachher wegzukippen... :D :D

Nein, du hat Recht... :redhead:


[Editiert am 29.9.2013 um 13:45 von geiersud]



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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 13:38  

Zitat von geiersud, am 29.9.2013 um 13:34
Wir hatten schon vor das Zeug nachher zu kippen...:redhead:


Wenn Ihr Hilfe braucht dürft Ihrs mir gerne sagen!


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geiersud
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 13:46  
Das mit den Tonnen für das Malz ist eine gute Idee, hatte ich auch schon länger im Hinterkopf. Müssten nur welche suchen, die sich in das Regal stellen lassen.


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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 14:51  

Zitat:
Nun zur Maischarbeit. Wir haben bewusst auf die Dekoktion verzichtet, nicht weil wir glauben dass man das nicht bräuchte, sondern weil wir einfach zunächst in unserem gewohnten Workflow belieben wollten und nicht noch mehr Unbekannte einführen wollten.



Als ich mir kürzlich Honig aufs Brötchen machen wollte, habe ich bewusst auf den Honig verzichtet und Leberwurst draufgeschmiert... :exclam:

Sorry, diese kleine Spitze musste sein. Ansonsten ein sehr schöner Bericht :)

m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 14:55  
@René: Das heisst, Du bist der Meinung, dass Senf sich gut in Geiersuds Pils machen würde?

Edit: Mit Senf Stopfen evtl.? Welche Sorte kannst Du empfehlen?


[Editiert am 29.9.2013 um 15:00 von uli74]



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flying
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 15:12  
Ich wollte damit sagen das die Truppe auf einem guten Weg zum Pilsner nach Urquell-Art ist, wenn der Kupferkessel da ist und sie den gewohnten Workflow um 3 echten Dekoktionen erweitern...
PU hat übrigens keine Aromagabe.

@uli,

ich denke Cascadesenf könnte sich gut im obergärigen Dunkel-Pilsner machen :P


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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 15:24  
Ja also, ich muss dazu folgendes Sagen: Zur Dekoktion fehlt uns (so nach meinem Verständnis) noch ein Kessel, das Problem ist bald gelöst. Zudem haben wir schon einige Pilsener-ähnliche Biere gebraut, die einfach richtig gut geworden sind (nach gleichem Vorgehen). Da scheue ich mich auch nicht vor einem Review. Wenn also jemand Probetrinken will, kann er gerne eine Flasche bekommen, sobald der Bestand wieder aufgestockt ist. Von demher haben wir erstmal gesagt, dass wir auch ohne Dekoktion ein ganz gutes Bier bekommen. Ziel war es mit dem PU Experiment erstmal die Zutaten anzugleichen. Schade dass das Böhmische Malz dahingerafft war, aber zumindest der Hopfen und die Hefe passen. Dazu ist unser Brauwasser hier, ganz ohne Modifikation, dem in Pilsen sehr ähnlich. Zum Beispiel haben wir hier 2.8 dH direkt aus der Leitung.

Was ich gerne noch etwas anpassen will ist die Caramalz Schüttung - so klein wie möglich halten, wir hatten in Vergangenheit Probleme mit Schaum und Carbonisierung daher unsere Beigabe von CaraPils. Zudem würde ich gerne noch die Maltoserastzeit etwas tunen, ich bin mir nicht sicher, ob die 35 Minuten hier ideal sind. Bislang hats immer gut geschmeckt, aber vielleicht geht es auch noch besser. Erfahrungsgemäß haben wir einen zwar kleinen, aber doch gut schmeckbaren Anteil an Restsüße drin, den könnte man noch etwas kleiner hinbekommen, ganz weg will ich ihn aber nicht bekommen, denn das schmeckt mir persönlich gut...


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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 15:25  
Hallo geiersud,

Mensch habt ihr viel Platz, da kann man neidisch werden.

Um ein genaueres arbeiten zu ermöglichen würde ich die Maisch/ Würzepfanne auslitern und mir eine Eichlatte anfertigen.
Damit kannst du dann deinen Hauptguss, Pfannenvollwürze, Ausschlagwürze genauer bestimmen.

Du brauchst dafür eine stabile Holzlatte 3x3 cm. Dann füllst du deine Pfanne mit Wasser auf und bringst diese zum Kochen. Wenn es dann kocht machst du den Brenner aus und wartest bis der Flüssigkeitsspiegel sich beruhigt hat. Dann mit der Latte abstechen und nach dem herausziehen an der Stelle wo der Flüssigkeitsspiegel stand einen Strich machen.
Ab jetzt wird es mühselig, 1/2 Liter Wasser mittels Messbecher ablassen. Latte in die Pfanne, markieren. etc.
Welche Skalierung für eure Pfanne sinnvoll ist kann ich nicht sagen. Vielleicht braucht ihr auch 200 ml Schritte, das werdet ihr aber sehen.
Vermutlich reicht auch ein grobes "Eichen" mittels 1 Liter- Schritten, die kleineren Skalen kann man auch errechnen.

Das Eichen/ Auslitern muss wegen der Wärmeausdehnung des Wassers/ Würze sowie der Pfanne nahe 100°C geschehen.

Ein praktisches Beispiel:
Du spindelst deine Auschlagwürze mit 12,8 ° Plato wolltest aber nur 12,5 °Plato haben. Nach dem Abstechen mit der Eichlatte weißt du dass deine Würzemenge 56 Liter sind.
56 Liter x 12,8 / 12,5 = 57,344 Liter; 57,344 L - 56,00 L = 1,344 Liter Wasser musst du zugeben um auf 12,5 °Plato zu kommen.

Mit der Messung der Eichlatte kannst du auch die Verdampfleistung deiner Pfanne berechnen.
Also die Prozentzahl wieviel Wasser in welcher Zeit von der Ausgangsmenge verdampft wurde.
Auch kannst du von der Menge Pfannevoll x °Plato auf die Menge Ausschlagwürze mit angestrebten °Plato rechnen.
Insgesamt wirst du viel weniger spindeln müssen.

Die Markierungen müssen dann natürlich daauerhaft angebracht werden. Vielleicht einsägen oder ganz edel von einem Graveur auf eine Messingschiene gravieren lassen und auf das Holz schrauben.

Gruß helderup
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geiersud
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 15:33  

Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 15:25
Um ein genaueres arbeiten zu ermöglichen würde ich die Maisch/ Würzepfanne auslitern und mir eine Eichlatte anfertigen. Damit kannst du dann deinen Hauptguss, Pfannenvollwürze, Ausschlagwürze genauer bestimmen.


Super, danke für den ausführlichen Post. Das klingt nach einer guten Beschäftigung für den Tag der Deutschen Einheit :thumbup:


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afri
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 19:37  
Hypsche Brauerei habt ihr da, Glückwunsch. Eines ist mir aufgefallen: ihr habt ein (wenn auch improvisiertes) Rührwerk, schrotet aber per Kurbel. Da bin ich genau andersherum drauf: ich rühre lieber hin und wieder die Maische und schrote elektrisch. Wenn ich mir vorstelle, meine üblichen 7kg Malz mit der Kurbel durchschroten zu müssen... nee lieber nicht.
Achim
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 20:16  

Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 15:25

Um ein genaueres arbeiten zu ermöglichen würde ich die Maisch/ Würzepfanne auslitern und mir eine Eichlatte anfertigen.
Damit kannst du dann deinen Hauptguss, Pfannenvollwürze, Ausschlagwürze genauer bestimmen.

Du brauchst dafür eine stabile Holzlatte 3x3 cm. [...]

[...]

Mit der Messung der Eichlatte kannst du auch die Verdampfleistung deiner Pfanne berechnen.
Also die Prozentzahl wieviel Wasser in welcher Zeit von der Ausgangsmenge verdampft wurde.
Auch kannst du von der Menge Pfannevoll x °Plato auf die Menge Ausschlagwürze mit angestrebten °Plato rechnen.
Insgesamt wirst du viel weniger spindeln müssen.


Genau! Jeder anfaenger sollte dass als erstes machen. Jeder brauer sollte das als erstes machen bei aederungen im koch bereich, anderen topf, anderen brenner. Erst wenn mann das kochen im griff hat kann man sich auf die maisch seite konzentrieren und lautern und schuttung optimieren.

Da ich aber faul bin und die meisten toepfe zylindrisch sind habe ich die streifen am messholz berechnet. wasser bei 100°C hat 4% mehr volumen (glaube ich, nach suchen!) als bei 20°C.

edit: ich gebe es zu, bin noch viel fauler, ich messe von der oberseite vom topf mit rollband und mache einen strich biss dort fuelle ich den kochtopf. Da ich immer 10l braue koennte ich den strich auch in den topf gravieren, koennte dann auch noch ein strich 'biss dahin kochen' gravieren.

Ingo


[Editiert am 29.9.2013 um 20:21 von Seed7]



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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 22:05  
@Seed7,

genau deshalb taucht in der Formel zur Berechnung der Sudhausausbeute der Faktor 0,96 auf. Man geht von einer 4% Volumenvergrößerung bei 99°C aus.
In Deutschland wird die Biersteuer auf die Menge der heißen Ausschlagwürze berechnet. Deshalb werden Würzepfannen geeicht und je nach Größe und Bauart mit einer geeichten Skalierung, einem Eichstab/ Latte oder anderen technischen Lösungen ausgestattet.
Bei konischen Töpfen kann man die Skalierung durchaus so einfach gestalten wie du es machst, wobei ich dann schon mit 99 grädigem Wasser arbeiten würde. Denn auch der Topf wird größer!
Man muss hier auch nicht päpstlicher werden als der Papst, es ist ein Hobby!

@ Geiersud,
Die Striche macht man am besten mit einem Bleistift.
Man beginnt an der höchsten Stelle, also an der Obergrenze der max. Würzebefüllung ohne das diese überkocht. Bei eurem Topf geschätzte 10- 15 cm unter Topfoberkante.
Und dann eben in 1/2 oder 1 Liter Schritten nach unten.
Da es ein zylindrischer Topf ist sollten die "Zwischenskalierungen", also 0,2 Liter oder kleiner sich errechnen lassen.
Ob ihr bis auf den letzten Liter skaliert oder bei 8 Litern den Endpunkt setzt hängt von euren Brauprofil ab.

Noch ein paar Anmerkungen:
Ihr solltet eure Würzepfanne nicht trocken befeuern, Edelstahl wird sonst gerne blau.
Eine Einhausung ( Bleche in U- Form) um den Hockerkocher steigert den Wirkungsgrad des Kochers. Weniger Gasverbrauch = mehr Geld für Rohstoffe.
Eine Isolierung eurer Pfanne/ Maischbottichs außerhalb des Flammenbereichs scheint mir auch angeraten. Das spart Geld und macht das Maischen einfacher.
Wenn ihr in eurem "Keller" offen kocht habt ihr eine Waschküche, da bleibt kein Malz trocken.
Seht zu das ihr die Brüden ( Kochdampf) in irgendeiner Art aus dem Raum herausschafft.

Jetzt eine Blutgrätsche: Pilsener vergärt man nicht bei 20°C!

Aber da kommt ihr auch noch hin, ihr seit ja auf einem sehr guten Weg.

Grüße helderup
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geiersud
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red_folder.gif erstellt am: 29.9.2013 um 23:20  

Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 22:05
Jetzt eine Blutgrätsche: Pilsener vergärt man nicht bei 20°C!


Ja, das ist wohl klar. Die Anstelltemperatur wurde von Wyeast mit 20 Grad angegeben. Vergären wird das ganze Wohl bei 9-10 Grad, je nach Aussentemperatur. Heute Nachmittag war es schon auf 14 runter...


Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 22:05
Wenn ihr in eurem "Keller" offen kocht habt ihr eine Waschküche, da bleibt kein Malz trocken. Seht zu das ihr die Brüden ( Kochdampf) in irgendeiner Art aus dem Raum herausschafft.


Ja, also die Luftfeuchtigkeit hat sich bislang noch in Grenzen gehalten, der Brenner steht meist so zwei-drei Meter von einer stets offenen Tür weg, da zieht das meiste schon raus. Das Malz war bislang in den Plastiksäcken trocken geblieben. Das Malheur mit dem Böhmischen Malz war eher menschlicher Fehler... Aber wir wollen dann demnächst die Tonnen anschaffen, erscheint mir so oder so als gute Idee und was wir parallel machen ist, dass unser Daniel Düsentrieb im Geiersud Team eine mobile Dunstabzugsanlage bastelt, dazu gehören dicke Schläuche, eine alte Kiste, ein Autokühlerlüfter und ein mehr oder weniger selbstgelötetes Elektronigedöns xD Wir hatten eben den ersten Test gemacht - pustet gut, nur nach 2 Minuten flog die Geräteeigene Sicherung durch haha. Es bleibt spannend!


[Editiert am 29.9.2013 um 23:58 von geiersud]



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rattenfurz
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red_folder.gif erstellt am: 30.9.2013 um 12:30  
Nicht schlecht, sieht gut aufgeräumt bei euch aus.

Was würde ich für solche Bauräume geben....Ich wäre sofort auf zum Hornbach und Fliesen kaufen ;-)

Ne, im Ernst: Töfte!
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Beerbrouer
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Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 22:05
@Seed7,

...In Deutschland wird die Biersteuer auf die Menge der heißen Ausschlagwürze berechnet. Deshalb werden Würzepfannen geeicht und je nach Größe und Bauart mit einer geeichten Skalierung, einem Eichstab/ Latte oder anderen technischen Lösungen ausgestattet.
...


Ist das wirklich so? § 2 Biersteuerverordnung lautet: "Die steuerbare Menge bestimmt sich bei Bier in Fertigpackungen nach deren Füllmenge, im Übrigen nach dem Raumgehalt der Umschließung. Das Hauptzollamt kann auf Antrag zulassen, dass die steuerbare Menge des Bieres nicht nach dem Raumgehalt der Umschließung ermittelt wird, wenn sie auf andere Weise genau festgestellt werden kann und Steuerbelange nicht beeinträchtigt werden." Das bezieht sich m.E. auf die Menge des fertigen Bieres, also auf das Enderzeugnis (genau wie bei uns Hobbybrauern), oder?

Gruß

Gerald
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red_folder.gif erstellt am: 30.9.2013 um 18:38  

Zitat von Beerbrouer, am 30.9.2013 um 12:47

Zitat von helderup, am 29.9.2013 um 22:05
@Seed7,

...In Deutschland wird die Biersteuer auf die Menge der heißen Ausschlagwürze berechnet. Deshalb werden Würzepfannen geeicht und je nach Größe und Bauart mit einer geeichten Skalierung, einem Eichstab/ Latte oder anderen technischen Lösungen ausgestattet.
...


Ist das wirklich so? § 2 Biersteuerverordnung lautet: "Die steuerbare Menge bestimmt sich bei Bier in Fertigpackungen nach deren Füllmenge, im Übrigen nach dem Raumgehalt der Umschließung. Das Hauptzollamt kann auf Antrag zulassen, dass die steuerbare Menge des Bieres nicht nach dem Raumgehalt der Umschließung ermittelt wird, wenn sie auf andere Weise genau festgestellt werden kann und Steuerbelange nicht beeinträchtigt werden." Das bezieht sich m.E. auf die Menge des fertigen Bieres, also auf das Enderzeugnis (genau wie bei uns Hobbybrauern), oder?

Gruß

Gerald


Hallo,

also, ich füll mein Bier in höchstens 50ltr Kegs ab. Dann entsteht die Biersteuer. Fässer bis 50ltr. oder kleiner oder Flaschen habe eine "ewige Eichung", ich habe also keine Kosten für regelmäßige Überprüfung und Nacheichung ;)

Gruß hufpfleger


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Die Gärung ist offensichtlich angekommen, zwar sehr zurückhaltend, aber im Gärröhrchen ist auf jedenfall eine Gasentwicklung festzustellen. Das Fass haben wir gestern mittels Sackkarre mal vor die Tür geschoben und das eine Nacht draußen stehen gelassen, da mir die Temperatur mit 14 Grad noch wesentlich zu warm war für UG. Das werden wir jetzt ein paar Mal wiederholen bis die Temperatur auch im Raum runter ist...

Edit: Am Donnerstag wird schön der freie Tag genutzt um den Kupferkessel aufzuarbeiten. Das ist wirklich ein schickes Teil. Momentan noch total verwittert und versifft. Den werden wir dann mal ordentlich abschleifen. Einen Kugelhahn hat das gute Stück auch schon und fasst ca. 125 Liter (die Struktur ist eher Kegelförmig und ich wollte da jetzt nicht unbedingt einen Ausflug in die Integralrechnung machen)


[Editiert am 1.10.2013 um 10:32 von geiersud]



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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2013 um 14:34  
Hallo Geiersud,

Ist euer Kupferkessel lackiert?
Wenn es nur normale Patina ist hätte ich eine Empfehlung für euch.
Schleifen hört sich für mich immer nach Blasen an den Fingern und unnötigem Materialabtrag an. Keine Arbeit für Brauherren, Lol.
Guckt mal ob ihr einen Händler für den Bedarf von Gebäudereinigern in eurer Stadt habt. Die haben sogenannte Handpads im Verkauf.
Wie zum Beispiel:
http://schleifen.3mdeutschland.de/schleifen-mit-3m-schleifm ittel-schleifmaschinen-zubehoer/scotch-brite-faservlies-produkte/scotch-bri te-vliesrollen-handpads/scotch-brite-handpads/scotch-brite-handpads
http://www.hygi.de/vileda_handpads,pd,3498.html
Das sind recht preiswerte Schleifgewebe die sich nass nutzen lassen.
Dazu noch eine Schwefelsäure 5- 10 % oder eine Phosphorsäure.
Aber eigentlich und viel harmloser sollte eine Packung Ata/ Scheuerpulver euch gute Dienste leisten.

Damit solltet ihr euren Kessel innerhalb von 2 Stunden blank haben ohne ihn dünngeschliffen zu haben.

Wenn ihr den Kessel längere Zeit nicht nutzen solltet, könnt ihr ihn im Inneren mit einer Zuckerlösung konservieren, quasi einen Zuckerüberzug der die Oxidation des Metalls verhindert.

Weiterso Gesellen!

Grüße helderup
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geiersud
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smilies/question.gif erstellt am: 20.10.2013 um 12:25  
Muss den Thread nochmal hochholen. Haben jetzt auf Flaschen gezoen. Laut Refraktometermessung sind wir von 12° Plato auf 3,5° Plato runter, das heißt die WyEast Urquell hat in 2 Wochen 70,8% scheinbaren EVG gepackt, was ja auch so vom Hersteller angekündigt ist. Aufgespeist haben wir diesmal mit Haushaltszucker. Auf 50 Liter sind das 280 Gramm gewesen.

Nach einer Woche Nachgärung ist nun noch ein deutlicher Honiggeschmack im Bier schmeckbar. Gärt das noch raus? Kommt das vom Zucker? Oder haben wir es geschafft den Malz zu karamelisieren (ohne Dekoktion, Details oben). Die NG Temperatur schwankt zwischen 8 und 11 Grad, je nachdem ob es Nachts oder Tags ist, sowie Aussentemperatur.

Übrigens @Udo: verhopft ist das Bier nicht. Schön herb, schätze 35-40 IBU.


[Editiert am 20.10.2013 um 12:27 von geiersud]



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