Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 00:26 |
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Hallo,
da ich selbst Koch bin und mich das Thema (Spitzen)Gastronomie sowohl
interessiert als auch persönlich betrifft, wollte ich euch fragen, ob ihr
Restaurants kennt, die Bierbegleitungen anbieten bzw eine anständige
Bierkarte haben. Habt ihr vll sogar schon selbst in so einem Restaurant
gespeist? Erfahrungen erbeten.
Es gibt in jedem guten Restaurant eine Weinkarte bzw Weinbegleitung, evtl
sogar eine alkoholfreie Alternative mit Säften, Kombucha etc. aber sehr
selten eine Bierbegleitung.
Ich persönlich finde das sehr schade, da mir ein dunkles malziges kräftiges
Bier zu einem dunklen Stück Fleisch besser schmeckt bzw sympathischer ist
als ein Rotwein (den ich generell nicht so mag).
Als Inspiration und zum Staunen lasse ich euch die Bierkarte von einem 3
Sterne Restaurant in New York da:
http://elevenmadisonpark.com/pdfs/beer_list.pdf
http://elevenmadisonpark.com/#/home
Man beachte auch die Biere von Prof. Briem, aber die Karte versetzt mich
jedes mal aufs neue in diesen Zustand hier:
Die Preise allerdings auch.
Vll interessiert das Thema ja auch den einen oder anderen, gerne können wir
hier auch Bierbegleitungen genauer besprechen. Welche persönlichen
Erfahrungen habt ihr gemacht mit der Kombination von Speisen und Bier?
edit: Hier ist noch ein interessantes Video mit Garrett Oliver von Brooklyn
Brewery über Käse mit Bier vs Käse mit Wein: http://www.youtube.com/watch?v=n8lnGbnlTcA
[Editiert am 3.10.2013 um 00:40 von FludribusVonZiesel]
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 9.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 06:49 |
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 07:12 |
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Hallo FludribusVonZiesel,
soweit ist es in Deutschland leider noch nicht. Dafür ist der Markt noch
nicht reif.
In den Staaten ist man da in Sachen Bier schon weiter.
Ich war in Deutschland noch in keinem Restaurant in dem man von Pils über
Pale Ale, Red Ale, IPA bis zum Stout "begleitet" wurde.
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 09:33 |
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 11:18 |
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Wenn ich ganz ehrlich bin, denke ich aber nicht, dass der Konsument noch
nicht so weit ist, sondern eher der Wirt.
Der Trend bei den Braukonzernen geht ja ganz klar zu "alles aus einer
Hand"; d.h. du hast einen Vertrag mit Warsteiner und hast dann Warsteiner
als Pils, König Ludwig als Weißbier und, zumindest damals, wenn es hoch kam
Guiness als Stout auf der Karte.
Je nach Vertragslage (hier ist der Hund begraben) wäre es problemlos
möglich, zumindest Flaschenbiere da zu haben, die ein wenig 'exotischer'
sind. Aber hier schätzen die Wirte wohl die Nachfrage anders ein - oder
wissen es nicht besser.
Aber hier liegt es an uns: Wenn ihr irgendwo Stammgast seid, fragt den Wirt
doch mal, ob er nicht Lust habe, ein oder zwei spezielle Biere mit auf die
Karte (oder Weinkarte) zu nehmen. Wenn er sich scheut, ladet ihn zu einer
Verkostung ein oder macht ihm das Angebot, nächstes Mal das Bier zum Essen
mitzubringen und ihn probieren zu lassen oder so.
Ich glaube, es gibt dann da das ein oder andere A-Ha-Erlebnis.
Und, mal ganz ehrlich: Bei 2-3 Jahren Haltbarkeit von IPAs geht er, wenn er
sich einen Kasten für 40€ beim Bierzwerg bestellt, ja auch absolut kein
Risiko ein.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 11:38 |
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Das stimmt rattenfurz.
Ich habe soeben eine Hoteleröffnung erlebt die in der ober(st)en
Preiskategorie spielt und wir haben das 0815 Bier (und nur dieses,
Stichwort Knebelvertrag), jedoch 50 verschiedene Weine, inländisch,
italienisch, französisch.
Bei allen Produkten wird Wert auf allerhöchste Qualität gelegt, teure
Spirituosen, gute Lebensmittel in der Küche, aber beim Bier nicht. Weil ist
ja nur Bier.
Habe allerdings spätestens bei der Weihnachtsfeier, bzw wenns wieder
ruhiger wird und alle beisammen sind, eine massive Bierverkostung geplant
mit selbstgebrautem und internationalen Spezialitäten. Bei der Gelegenheit
frag ich gleich mal wann man den Vertrag mit der Brauerei kündigen kann
@Captainbrewley: das ist zwar nicht die Kategorie von Restaurant, die ich
meine, aber immerhin schon ein positives Beispiel.
Ich muss wohl wirklich in ein paar Jahren ins kalte Wasser springen und
selbst einen Gourmettempel mit Spitzenbier eröffnen.
Störtebeker bietet sowas übrigens auch an, jedoch findet man keine
genaueren Informationen zu den servierten Speisen und korrespondierenden
Bieren: http://www.stoertebeker.com/brauhandwerk/die-neue-bierkultu
r/menue-mit-bierbegleitung
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 11:55 |
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Zitat von FludribusVonZiesel, am 3.10.2013 um
11:38 |
Habe allerdings spätestens bei der Weihnachtsfeier, bzw wenns wieder
ruhiger wird und alle beisammen sind, eine massive Bierverkostung geplant
mit selbstgebrautem und internationalen Spezialitäten. Bei der Gelegenheit
frag ich gleich mal wann man den Vertrag mit der Brauerei kündigen kann
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Hat jemand mal eine Quelle, wo man mal so einen Vertrag sehen kann?
Mich würde echt interessieren, ob auch fremde Flaschenbiere verboten sind
oder unter welchen Bedingungen das typischerweise doch erlaubt ist.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 12:08 |
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Zeigen kann ich ihn dir nicht, aber bestätigen dass wir ein Weißbier haben
das selbige Brauerei vertreibt.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 12:11 |
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Zitat von rattenfurz, am 3.10.2013 um
11:55 | Zitat von FludribusVonZiesel, am 3.10.2013 um
11:38 |
Habe allerdings spätestens bei der Weihnachtsfeier, bzw wenns wieder
ruhiger wird und alle beisammen sind, eine massive Bierverkostung geplant
mit selbstgebrautem und internationalen Spezialitäten. Bei der Gelegenheit
frag ich gleich mal wann man den Vertrag mit der Brauerei kündigen kann
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Hat jemand mal eine Quelle, wo man mal so einen Vertrag sehen kann?
Mich würde echt interessieren, ob auch fremde Flaschenbiere verboten sind
oder unter welchen Bedingungen das typischerweise doch erlaubt ist.
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Die meisten dieser Verträge haben einen der zwei verschiedene Hintergründe,
entweder das Lokal gehört der Brauerei oder die Brauerei hat einen Kredit
für die Ausstattung gestellt. In beiden Fällen zahlt der Wirt durch die
Rückvergütung. D.h. Er kauft seine Getränke über die Brauerei und bezahlt
einen bestimmten Betrag je hl ab. Schafft er es nicht über die Biermenge,
muss er den Kredit eben so bedienen. Zum anderen sind in vielen dieser
Verträge exklusive Lieferklauseln eingebaut.
D.h. selbst wenn der Wirt sein Bier wo anders beziehen würde (was er eben
meistens gar nicht darf), müsste er dieses Bier so teuer verkaufen (um
seinem Kredit trotzdem bedienen zu können), das es einfach unattraktiv
wird.
Das einzig sinnvolle um dem zu entgehen, ein freies Lokal pachten und
keinen Kredit von der Brauerei nehmen.
Gruß
Jan
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 6.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 12:20 |
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Wobei die Frage ist, bei einem Luxushotel von dem FludribusVonZiesel hier
spricht, ob die auf so einen Kredit angewiesen sind, oder so ein Vertag aus
"Faulheit und Unwissenheit" abgeschloßen wird.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 15:22 |
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Bei mir in der Nähe gibt es ein sehr gutes Gasthaus mit einem
Dreisterne-Hotel, das jedes Jahr zwei bis dreimal ein Fünf-Gänge-Menü
anbietet. Wie immer gab es dazu die passende Weinempfehlung zu den
jeweiligen Gängen. Auf Anraten von mir hat der Wirt bei den nächsten Malen
eine Bierempfehlung mit dazu gegeben, die auch dankenswert angenommen
wurde. Die Bierauswahl ist nicht hochexotisch aber schön durchmischt, mit
hopfenbetonten aber auch dunklen Bieren und auch einem IPA. Das Bier wird
in kleineren Kelchen serviert und ist den jeweiligen Gängen angepasst.
Vor allem das Hopfenspargelmenü im Frühjahr ist perfekt für so eine
Kombination.
Gruß, Ludwig
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 16:34 |
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Mir fehlt es bei Bier oftmals einfach an Särue. Von daher empfinde ich
insbesondere bei Käse den Rotwein als erheblich passenderen Begleiter..
Am besten ist der Ami am Anfang des Videos, der etwas von Brotauswahl
palavert.
Beste Grüße,
Dale.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 17:19 |
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Was genau du mit "Biebegleitung"/ "Weinbegleitung" meinst entzieht sich
leider meinem Kenntnisstand.
Ich war aber jetzt schon öfters mit der Familie zu Weihnachten (und ander
weitig) in Belgien in Restaurants. Da gabs oft Wild und ich steh nicht so
auf Wein. Da gabs dann zum Glück aber immer auch schwere belgische Sorten
wie Chimay und Co und ich war sehr erfreut und angetan davon. Nachdem ich
ein paarmal sowas dazu bestellt habe und da ein paar Worte zu verloren
habe, haben meine Verwandten zum Teil auch mal danach gegriffen und fangen
es gut
Also sowas sollte durchaus auch hier mal vermährt zu finden sein, man muss
nur Aufklären. ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 17:35 |
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ein frisches Atlantik Ale zu Fisch - wie ja auch von Störtebeker geplant -
ist z.B. in der Tat auch eine gute Wahl.
Belgier zu Wild kann ich mir auch gut vorstellen..
Grüße,
Dale.
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 18:08 |
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Zitat von Dale, am 3.10.2013 um
16:34 | Mir fehlt es bei Bier oftmals einfach
an Särue. Von daher empfinde ich insbesondere bei Käse den Rotwein als
erheblich passenderen Begleiter..
Am besten ist der Ami am Anfang des Videos, der etwas von Brotauswahl
palavert.
Beste Grüße,
Dale. |
Dafür gibt es Berliner Weisse, Gose, Lambik, Kriek, Framboise, Peche und
co.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 3.10.2013 um 19:01 |
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Hi fludribus,
der deutsche Feinschmecker ist in der großen Menge noch nicht so weit,
da gibt es viele Gründe für ....
Wenn Du an Infos zu dem Thema interessiert bis :
Bücher
Tasting beer von Randy Mosher beinhaltet neben den sensorischen Dingen 15
Seiten über foodpairing
Garret Oliver : The brewmaster´s table - geht ausschließlich um
beer/food-pairing
Video:
Beerhunter ( Michael Jackson) - Vol. 1 - Burgundies of Belgium
Und ansonsten :
ausprobieren, ausprobieen, ausprobieren
Gruß
Jürgen
PS : Bei mir um die Ecke sind das Grandhotel Bensberg ( Vendome) und das
Schlosshotel Lerbach - beides 3 Sterne - Schuppen; ich
bezweifele mal stark, dass die irgendwie kredittechnisch an eine
Brauerei gebunden sind
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.10.2013 um 19:14 |
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Und noch eins:
Schuyler Schultz: Beer, Food and Flavor
Sehr tiefgehend, präzise und fundiert, aber dafür auch relativ schwer
lesbar - das (Fach-)Wörterbuch ist dein bester Freund. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 17.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.10.2013 um 22:56 |
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Zitat von Westvleteren12, am 3.10.2013 um
19:01 | Hi fludribus,
der deutsche Feinschmecker ist in der großen Menge noch nicht so weit,
da gibt es viele Gründe für ....
Wenn Du an Infos zu dem Thema interessiert bis :
Bücher
Tasting beer von Randy Mosher beinhaltet neben den sensorischen Dingen 15
Seiten über foodpairing
Garret Oliver : The brewmaster´s table - geht ausschließlich um
beer/food-pairing
Video:
Beerhunter ( Michael Jackson) - Vol. 1 - Burgundies of Belgium
Und ansonsten :
ausprobieren, ausprobieen, ausprobieren
Gruß
Jürgen
PS : Bei mir um die Ecke sind das Grandhotel Bensberg ( Vendome) und das
Schlosshotel Lerbach - beides 3 Sterne - Schuppen; ich
bezweifele mal stark, dass die irgendwie kredittechnisch an eine
Brauerei gebunden sind
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Hallo Jürgen,
genau solche Restaurants meine ich. Ich glaube mich erinnern zu können,
dass du dort bereits mal essen warst, korrekt? Grade beim Vendome würde
mich interessieren, ob die irgendwas interessantes haben was Bier betrifft.
Kulinarisch ist das ja absolute Weltklasse.
Die Beerhunter Folgen kenn ich natürlich alle, sofern auf youtube verfügbar
und das Randy Mosher Buch hab ich auch, leider bisher noch nicht sehr
enthusiastisch drin gelesen.
@Berliner: interessanter Tipp, klingt gut. Auch das Buch von Garrett Oliver
in der Liste kannte ich noch nicht und werd ich mir bestimmt mal
bestellen.
@Zerodome: eine Wein- bzw Bierbegleitung ist in der gehobenen Gastronomie
eine korrespondierende Auswahl an Weinen oder eben Bieren, die von einem
Sommelier getroffen wird, um die Speisen bestmöglichst zu unterstützen und
die beste Geschmackskombination zu ermöglichen.
Meistens kann man diese Weinbegleitung zu einem mehrgängigen Menü bestellen
und bekommt dann zu jedem Gang den passenden Wein.
Siehe zb hier: http://www.steirereck.at/restaurant/speisekarte/pdf/steirer
eck_menue.pdf
Ganz unten der Vermerk zur Weinbegleitung.
Das übersteigt einfache Regeln wie "zu deftigen Wildgerichten einen
schweren Rotwein" und ist meiner Meinung nach eine der wertvollsten
kulinarischen Fähigkeiten.
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 189 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2013 um 07:24 |
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Mir würde in Berlin das "Meisterstück" einfallen. Ist zwar nicht gerade
"Spitzengastronomie", aber doch von gehobenerem Ambiente:
http://www.dasmeisterstueck.de/
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 4.10.2013 um 08:46 |
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Hi Fludribus,
Thema Vendome / Leerbach :
Da muss ich leider passen - bis 2006 war ich berufsbedingt da öfter mal zum
Essen, seitdem aber nicht mehr.
Kann also zur aktuellen Sitation nichts mehr sagen, bezweifle aber, dass
man schon stärker auf das Pferd "Bier" setzt.
Ab und an ist hier Marc Rauschmann von Braufactum unterwegs - der müsste an
sich wissen, ob und wo seine Edelmarken
in der Gastro im Einsatz sind - sonst mail ihn doch mal bei Braufactum an
...
Gruß
Jürgen
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Posting Freak Beiträge: 510 Registriert: 3.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 09:26 |
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Moin.
Ich war vor 2 Jahren mal im TANTRIS in München.
Dort hatte ich den Sommelier nach einem passenden "Getränk" gefragt und als
Antwort "nur" Weine angeboten bekommen.
Auf Nachfrage eines Bieres wurde ich dann darauf hingewiesen das Bier in
keinster Weise zu den Geschmackseindrücken des Meisters
(Hans Haas, 2 Sterne) passen würden. Wenn ich ein Bier möchte solle ich
doch zum "Imbis" gehen. Dort würde es dann auch zum Geschmack passen.
Seit dem habe ich solchen Gourmet-Tempeln in Deutschland den Rücken zu
gekehrt.
Gruß, Henrik.
Ps.: Das Essen war aber im übrigen außerordentlich geschmackvoll und Herr
Haas ist auch ein begnadeter Koch, nur mit dem Sommelier sollte mann mal
eine
Bierverkostung machen, damit der sich "weiterbilden" kann.
Edith hat sich etwas um die Rechtschreibung gekümmert.
[Editiert am 4.10.2013 um 09:29 von henriks]
____________________ Bissenmoor Bräu ... Prost!
__________________________
Planung: Etwas für Weihnachten
Gärung:
Reifung:
Genußreif: seeehr viel. ;-)
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 10:22 |
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In der saarländischen Spitzengastronomie wird gänzlich auf das Zugpferd
Wein gesetzt.
Zumindest ergaben das meine Nachfragen bei den beiden 3-Sterne-Köchen Klaus
Erfort und Christian Bau, sowie dem 2-Sterne-Koch Jens Jakob.
Das verwundert eigentlich wenig, denn das Konzept ist meist auf die
unmittelbare Nähe zu Frankreich ausgelegt und Frankreich ist mehr Wein- als
Bierland.
Grüße, Markus
[Editiert am 4.10.2013 um 10:23 von saarmoench]
____________________ Wer selbst braut, trinkt bewusster. (saarmoench)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 13:30 |
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Moin,
nun Leute, wen wunderts?
In der klassischen Spitzengastronomie, die sich ehemals nahezu
ausschließlich an der französischen Küche orientierte, hat man allein aus
diesem Grunde sich ausnahmslos an (französische) Weine als Essensbegleiter
gehalten. Nunmehr gibt es ein Vielzahl an Weinen anderer Herkunft, die
mittlerweile die Ehre haben, als ebenbürtige Speisebegleiter dienen zu
dürfen.
Auch die mittelklassige ambitionierte Gastronomie hat 40 Jahre Aufbauarbeit
geleistet, den Gast weg vom "Proletariergetränk" Bier hin zum Wein als
Speisebegleiter zu konditionieren - mit gutem Erfolg.
In nahezu jedem besseren Restaurant wird auf den Gast, der zum Essen Bier
bestellt, stirnrunzelnd herab gesehen.
Dieses Stirnrunzeln wir von den anderen Gästen zumeist geteilt.
Anders sah es in der Vergangenheit bis heute lediglich in Belgien aus. Dort
bekam und bekommt man auch in der Spitzengastronomie neben der passenden
Weinbegleitung auch passende Biere benannt. Dies hängt natürlich auch mit
der viel größeren Geschmacksvielfalt belgischer Biere zusammen, die es
erleichtert, harmonische Kombinationen zu finden.
In der Tat ist es mit den herkömmlich in D gebrauten Bieren, ganz abgesehen
von den im Lokal nur erhältlichen Sorten schwierig, ideale Partner,
"pairings", zu den meisten Speisen zu finden.
Dies wird sich sicherlich in den nächsten Jahren vor allem durch Rückgriff
auf die geschmacklich extrem breit gefächerten ausländische Bierstile und
-sorten ändern.
Hier liegt eine der Hauptaufgaben der neuerdings ausgebildeten
Biersommeliers.
Betrachtet man sich jedoch die Schwerpunkte der Ausbildungspläne selbst so
renommierter Ausbildungsstätten für Biersommeliers wie Doemens, wird man
feststellen, dass das Thema Bier als Speisebegleiter dort lediglich in
einem halben (ganzen? Ich weiß es nicht mehr genau) Tag abgehandelt wird,
mit einem nahezu ausschließlichem Bezug zu Käse.
Solange hier keine vertiefende Ausbildung erfolgt, sind Biersommeliers
fachlich kaum in der Lage, ihre Auftraggeber aus der Gastronomie zu diesem
Thema hinlänglich zu beraten.
Da Bewusstsein für die Vielfalt der Biere, die ja zum Teil preislich locker
mit guten Weinen mithalten können, wächst allmählich in Deutschland.
Pairings mit Bier werden aktuell jedoch noch fast ausschließlich in einigen
ambitionierten Brauereigaststätten angeboten, wenn auch zum Teil aufgrund
des ausschließlichen Einsatzes hauseigener Sorten mit zweifelhaftem,
oftmals aber sicherlich nicht optimalen Erfolg.
Ich bin jedoch zuversichtlich, dass auch in der hiesigen Speisegastronomie
in den nächsten 5 Jahren langsam ein Umdenken erfolgen wird, sofern die
Köche und Inhaber der Lokale in der Lage sind, ihren Weinsnobismus zu
überdenken.
In Berlin kann ich da schon vereinzelt zumindest eine gedankliche
Horizontserweiterung erkennen.
Und es wird dann immer noch viele Gerichte geben, zu denen gewisse Weine
einfach besser harmonieren als selbst das best ausgewählteste Bier ____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 6.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 14:15 |
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Seltsam finde ich, dass noch kein Sternekoch auf die Idee gekommen ist sich
durch eine passende Bierbegleitung von den anderen abzuheben. Das ist im
Grunde genau so seltsam, wie die Tatsache, dass ich es bisher nicht
geschafft habe ein Sternerestaurant zu finden, das auch ein ausschließlich
vegetarisches Menü anbietet. Meiner Meinung nach wäre ein spannedes
abwechslungsreiches Fleisch/Fischloses Menü viel anspruchsvoller zu
relaisieren. Genau so wie man durch die Bierbegleitung Neuland (für
deutsche Verhältnisse) begehen würde und bei gelingen das können des Kochs
und der Küche unterstreichen könnte.
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2013 um 00:34 |
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Zitat von Trisman, am 4.10.2013 um
14:15 | Seltsam finde ich, dass noch kein
Sternekoch auf die Idee gekommen ist sich durch eine passende
Bierbegleitung von den anderen abzuheben. Das ist im Grunde genau so
seltsam, wie die Tatsache, dass ich es bisher nicht geschafft habe ein
Sternerestaurant zu finden, das auch ein ausschließlich vegetarisches Menü
anbietet. Meiner Meinung nach wäre ein spannedes abwechslungsreiches
Fleisch/Fischloses Menü viel anspruchsvoller zu relaisieren. Genau so wie
man durch die Bierbegleitung Neuland (für deutsche Verhältnisse) begehen
würde und bei gelingen das können des Kochs und der Küche unterstreichen
könnte. |
Was ist daran seltsam?
1) Die Gäste wollen und erwarten Wein - Die Zeit für Bier ist - noch -
nicht reif.
2) Mit Wein kennt sich der "Spitzenkoch" halbwegs aus, ansonsten hat er
dafür seinen Sommelier
3) Mit Bier kennt er sich nicht aus, außerdem hat er keinen in pairings
versierten Biersommelier
4) Spitzengastronomie zieht monatliche Kosten weit im fünstelligen Bereich
nach sich. Er muss die Kosten einspielen und nicht mit waghalsigen
Experimenten verspielen.
Mit Publikumsreaktionen wie "Was sollen der Scheiß??" hebt er sich
sicherlich ab, aber nicht notwendigerweise positiv ____________________ Besten Gruß
Hagen
------------------------------
Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 24 |
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