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Board Index > > Maischen > Maltoserastzeit optimieren Hoch-Kurz-Verfahren |
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Member Beiträge: 88 Registriert: 8.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 10:43 |
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Hallo Kollegen,
okay wie fange ich jetzt an, ohne gleich einen Shitstorm zu ernten... Wir
brauen ja schon seit längerem Untergärige Pils-ähnliche Biere. Allerdings
ohne Dekoktionsverfahren, da fehlt uns noch der Kessel zu, der gerade in
der Mache ist. Jetzt wollen wir solange bis das Teil fertig ist (wird noch
dauern...) natürlich nicht die Füße still halten und ich würde gerne unsere
Rastzeiten im Hoch-Kurz Kesselmaischverfahren optimieren. Daher bitte von
Posts wie "Pils ohne Dekoktion ist Ketzerei..." absehen, das wurde schon so
oft diskutiert ;-)
Frage 1: Kann mir jemand helfen den Unterschied zwischen den beiden
Rezeptvarianten hier rauszuarbeiten?
Schüttung bei beiden: 98% Pilsener Malz, 2% CaraAmber.
Wasser: 2.8 dH
Hefe: Wyeast 2001 Urquell
Hopfen: Saazer
Menge: 50 Liter Ausschlag
Variante 1
Einmaischen bei 66°
Maltoserast 62° für 35 Minuten
Verzuckerungsrast 72° für 20 Minuten
Abmaischen bei 78°
Variante 2
Einmaischen bei 66°
Maltoserast 62° für 45 Minuten
Verzuckerungsrast 72° für 20 Minuten
Abmaischen bei 78°
Frage 2: Bis zum letzten Mal haben wir jeweils 10% CaraPils in der
Schüttung gehabt (anstatt PiMa dann im Anteil) - was passiert wenn ich das
weglasse. Ursprünglich versuchten wir damit ein Schaumproblem in den Griff
zu bekommen, das konnten wir aber im Laufe der Zeit auf andere Gründe
zurückführen, es ist aber historisch dann im Rezept kleben geblieben...
Gewohnheitstier Mensch ;-)
Um der Frage vorwegzugreifen, wo wir damit hinwollen: Wir haben schon oft
sehr leckere Biere mit Variante 1 gebraut (+ CaraPils) allerdings stört uns
dabei noch eine Pils-untypische Fruchtigkeit / Süße. Das kann mal ganz
erfrischend und lecker sein, aber generell würden wir das auch gerne mal
ohne schaffen, um es einfach besser Kontrollieren zu können. Ich führe das
zum großen Teil auch auf die Esternoten zurück, da wir momentan noch zu
warm vergähren (12-14 Grad), mehr lässt Mutter Natur nicht zu. Die kalten
Monate werden uns dabei demnächst helfen den Unterschied zu einer 8-9°
Gärung festzustellen. Bis dahin wäre ich aber an der Frage um die
Maltoserast mehr interessiert.
Vielen Dank schonmal!
Geiersud (Tobias) ____________________ Sejerlänner Saujong
http://www.youtube.com/watch?v=34CVY-wwAEM
http://www.facebook.de/geiersud
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 10:49 |
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Hallo, Tobias,
nun, die Fruchtigkeit hat m.E. aber nichts mit der Länge der MR zu tun.
Variante 1 erzeugt ein süffigeres (süßlicheres) Bier, Variante 2 wird eher
trocken und vermutlich auch alkohohaltiger daher kommen, was ja beim Pils
auch nicht so gewünscht ist. Das Caraamber braucht es meiner Meinung nach
gar nicht, ohne würde es vermutlich auch pilsähnlicher, erst Recht, wenn
die tieferen UG Temperaturen zum Tragen kommen.
Variante 2 würde zudem auch bitterer daher kommen, da eine gewisse Restsüße
ein paar IBUs mehr verpacken kann, als ein trockeneres Bier a la Variante
2. Bei Variante 2 kannst Du natürlich das Caramalz drin lassen, da es durch
die höhere Vergärbarkeit nicht so in den Vordergrund treten wird, wie bei
Variante 1.
Gruß
Michael
[Editiert am 4.10.2013 um 10:51 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 88 Registriert: 8.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 10:57 |
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Zitat von tauroplu, am 4.10.2013 um
10:49 | Das Caraamber braucht es meiner
Meinung nach gar nicht, ohne würde es vermutlich auch pilsähnlicher, erst
Recht, wenn die tieferen UG Temperaturen zum Tragen
kommen. |
Das habe ich nicht erklärt, genau. Das CaraAmber ist drin um die Farbe
etwas mehr Richtung Gold zu drücken. Ich musste eben beim Suchen über einen
Post Schmunzeln, wo ein Kollege erklärt hat dass seine Pilse nicht hell
genug werden, denn bei uns ist das genau umgekehrt - ich nehme an wegen dem
Wasser. Wenn ich 100% PiMa schüttte, dann ist das Bier fast schon farblos.
Das Amber würden wir dann mit dem Kupferkessel + Dekoktion weglassen, da
sollte sich ja ganz natürlich im Kessel schon eine Färbung erwirken lassen.
Aber okay, ich bin geneigt Samstag 100% PiMa zu schütten, und nochmal zu
gucken, wie das Bier nach der fertigen Gärung ausschaut. Geschmack hat
erstmal Vorfahrt. ____________________ Sejerlänner Saujong
http://www.youtube.com/watch?v=34CVY-wwAEM
http://www.facebook.de/geiersud
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 11:16 |
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Zustimmung, aber das Auge trinkt halt auch mit und wenn ein Bier, meist
Pils, aussieht wie Mittelstrahl, dann schmeckt mir das von vornherein nicht
so gut , eine gewisse goldgelbe Farbe hat doch was. Aber Du hast
natürlich Recht, erstmal den Geschmack optimieren, im 2. Schritt dann die
Farbe.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 88 Registriert: 8.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 11:18 |
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GENAU SO SAH ES AUS
Aber okay ich halte mal fest. Die Maltoserastverlängerung von 10 Minuten
wird ein eher trockenes Bier begünstigen. Dann wollen wir das mal
ausprobieren. Über die Schüttung bin ich mir noch uneins, bin geneigt das
CaraAmber weg zu lassen, das hat auch Effekt auf den Geschmack, richtig?
Und den CaraPils Anteil erstmal auf 5% (von Ursprünglich 10%)
runterzufahren. Sollte der Schaum in Ordnung sein, dann beim nächsten mal
probieren ganz rauszunehmen.
Ich hab nur noch so viel von dem Cara Zeug hier rumfliegen, das wäre auch
zu schade wegzuwerfen
[Editiert am 4.10.2013 um 11:21 von geiersud]
____________________ Sejerlänner Saujong
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 11:50 |
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Ich würde das auch genau so machen: 5% Carapils nehmen. Caraamber hat auch
Auswirkung auf den Geschmack, stimmt. Aber das könntest Du ja in einem
Weihnachtsbier ganz gut verbraten, da passt das doch super rein. Z.B. in
einem dunklen Doppelbock oder so.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Member Beiträge: 88 Registriert: 8.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 11:52 |
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.10.2013 um 22:16 |
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Hallo Geriersud,
wenn ich das richtig verstanden habe möchtest Du ein Pils brauen das
" trocken", gerne mit kräftiger Farbe und sortentypisch untergärig
mit ausgewogener, kräftiger Bittere daher kommt.
Im Rahmen dieses Anspruchs haben helle CaraMalze keine Heimat und
Gärtemperaturen über 11°C ebenfalls nicht. Wenn es darum geht die Farbe ein
Stück weit nach oben zu treiben sei Dir ein geringer Schüttungsanteil von
Münchener Malztypen ans Herz gelegt oder alternativ, ein sehr geringer
Anteil an Röstmalzen(CaRaFa).
Wie lange die Maltoserast zu halten ist hängt nicht am (an diesem)Rezept
oder am Biertyp, sondern am gewünschten Vergärungsgrad im Verbund mit den
eingesetzen Rohstoffen.
Du schreibst: Zitat: | Bis dahin wäre ich aber an der Frage um die Maltoserast mehr
interessiert. |
Du solltest Dich in jedem Fall von
der Vorstellung verabschieden, dass sich zwischen 35 und 45 min.
Maltoserast sich solche Dinge wie " fruchtig" oder " weniger
fruchtig" bis ins Endprodukt hinein abspielen, zumal dann, wenn die
Rohstoffqualitäten im Detail nicht bekannt sind(hier der Fall).
Richtig ist, dass eine Verlängerung der Maltosrast den Vergärungsgrad
erhöht, nicht richtig dagegen ist, dass eine Verlängerung/Veränderung der
Maltosrast die " Fruchtigkeit" erhöht/verändert.
Nur so als Anmerkung:
Für mich hat ein Rezept immer eine Zeitachse entlang derer es eine
Gültigkeit besitzt - es hat ausschliesslich den Charakter einer
Vorlage.
Das kann auch gar nicht anders sein, da unsere Rohstoffe in der Natur
wachsen und Attribute wie " Jahrgang" und " Provenienz" weit
mehr Einfluss haben können als das was der Brauer entlang eines
Maischverfahrens auszurichten vermag - an dieser Stelle ist uns selbst der
Mälzer weit überlegen.
Seis drum:
Am Ende musst Du festlegen welchen Vergärungsgrad Du im Verbund mit Deinen
Schüttungskomponenten für Dein Pils erreichen möchtest und daran richtest
Du die Dauer der Maltoserast/das Maischverfahren aus und passt diese/das
mit jeder Änderung der Rohtstoffqualitäten an - das ist der Deal, Dein
Anspruch, Deine Erfahrung, Dein Rezept :-)
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 4.10.2013 um 23:48 |
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Zitat von olibaer, am 4.10.2013 um
22:16 |
Im Rahmen dieses Anspruchs haben helle CaraMalze keine Heimat und
Gärtemperaturen über 11°C ebenfalls nicht. Wenn es darum geht die Farbe ein
Stück weit nach oben zu treiben sei Dir ein geringer Schüttungsanteil von
Münchener Malztypen ans Herz gelegt oder alternativ, ein sehr geringer
Anteil an Röstmalzen(CaRaFa).
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Gibt es eigentliche keine "deutschen" alternativen zu leicht gerosteten
malze wie Biscuit Malz, Aroma 50 oder 100 (denke das ist aehnlich
Melanoidinmalz) dunkler und fuer pils nicht passend waere da noch das Brown
malz? Die bringen farbe und vertiefen den malz geschmack ohne caramel.
Eine andere alternatieve waere es ein mal ein pils mit Pale Ale malz (7
EBC) oder gar Mild Ale malz (9
EBC) zu machen.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.10.2013 um 00:18 |
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Zitat von Seed7, am 4.10.2013 um
23:48 |
Gibt es eigentliche keine "deutschen" alternativen zu leicht gerosteten
malze wie Biscuit Malz, Aroma 50 oder 100 (denke das ist aehnlich
Melanoidinmalz) dunkler und fuer pils nicht passend waere da noch das Brown
malz? Die bringen farbe und vertiefen den malz geschmack ohne caramel.
Eine andere alternatieve waere es ein mal ein pils mit Pale Ale malz (7
EBC) oder gar Mild Ale malz (9
EBC) zu machen.
Ingo |
Melanoidin und das Klostermalz von
Weyermann sind keine Caramalze. Mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein.
Zur Ausgangsfrage...ich finde in ein Pils gehört kein Cara. Auch wenn die
10% Carapils wohl wenig am Vergärgrad ausmachen. Da ist die Hefe wohl
entscheidender. Für ein trockenes Pils würde ich eine ordentliche Menge
vitaler Hefe in 2. oder 3. Führung nehmen. Da sollte schon ein Vergärgrad
von 80+% das Ziel sein. Nach meiner Erfahrung ist das wichtiger, wie 10min
mehr/weniger rasten oder ein paar °C Unterschied.
Gruß Hotte
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Antwort 9 |
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Board Index > > Maischen > Maltoserastzeit optimieren Hoch-Kurz-Verfahren |
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