Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 14.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2013 um 17:49 |
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Hallo zusammen,
hab da mal eine Frage an euch. Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen.
Ich versuche es in der Regel so alle 2 Wochen mein helles untergäriges
Zoiglbier zu brauen.
Nun kommt es aber vor daß ich aus Zeitgründen diese 2 Wochen nicht
einhalten kann und meine Hefe dadurch zu lange auf einen neuen Einsatz
warten muss.
Damit ich nun die Hefe nicht immer entsorgen muss und ich somit diese
längere Zeit überbrücken kann, möchte ich wissen wie ihr eure Hefe
weiterfüttert?
Ich habe da so ca. 5-6l Hefe je Sud im Einsatz.
Sollte ich es vielleicht mit eingefrorener Speise (~12,2-12,4% Stw.), die
ich nach dem Kochen entfernt habe, versuchen? Hab da aktuell mal 2l
eingefroren.
Wie ist eure Erfahrung und Vorgehesweise.
Danke schonmal im Voraus für eure Mithilfe.
Gruß Stoapfalzbier
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2013 um 18:08 |
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Hi Stoapfalzbier,
Zitat: | Ich habe da so ca. 5-6l
Hefe je Sud im Einsatz. |
Über welche Mengen Bier reden wir hier bzw. in welchem Verhältnis stehen
diese zu "2 L eingefrorener Würze"?
Meiner Erkenntnis nach hält sich Hefe unter Wasser besser als unter Bier.
Hefewaschen hilt auch. Dabei wird die Hefe von Bitterstoffen befreit.
Möglichst kalt unter Wasser lagern. Eventuell hilft die Zugabe von 5%
Glycerin und die Lagerung bei -2° C bei der Verlängerung der Halbwertszeit?
Ein vorheriges Füttern mit Trehalose kann auch helfen. Dieser natürliche
Schutzzucker soll ware Wunder bewirken. Das müsste man austesten, ohne
Gewähr.
m.f.g
René
[Editiert am 6.10.2013 um 18:31 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 14.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2013 um 20:28 |
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Hallo Rene,
ich braue ca 550l auf einen Sud.
Du hast recht das die Hefe unter Wasser länger hält.
Ich habe mir das so vorgestellt, daß ich die Speise nach ca. 14 Tage der
Hefe beimische, sodaß sie wieder etwas zu verarbeiten hat und somit etwas
länger aufbewart werden kann, bis sie wieder zum Einsatz im neuen Sud
kommt. Denke da an ca. 1-2 Wochen?
Mit Glycerin bzw. Trehalose habe ich bisher keine Erfahrung. Austesten ist
mir zu Riskant?
Möchte nicht unbedingt meinen Sud (die ganze Arbeit) in den Kanal
lassen.
Gruß Jürgen
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2013 um 21:43 |
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@ stoapfalzbier,
bei der Hefe verhält es sich nicht viel anders als beim menschlichem
Stoffwechsel. Entweder Diät oder keine Diät.
2 Liter Würze auf 6 Liter Hefe ist noch nicht einmal ein kleines
Gabelfrühstück.
Da kannst du besser gucken ob du die eingelagerte Hefe und die Temperatur
im Auge behälst, oder mit einer kleineren Menge Erntehefe nach 14Tagen
Kaltlagerung, und entsprechender Würzemenge, eine neue Herführung
unternimmst.
Es gibt da einfach keinen einfachen Weg, aber viele Möglichkeiten.
helderup
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2013 um 21:47 |
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Erntehefe kannst Du unter Bier wochenlang im Kühlschrank aufbewahren.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2013 um 21:50 |
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Es gibt da noch zwei Parameter:
Deine Freunde saufen mehr.
Du schaffst mehr Gär/ Lager- Kapazität an.
helderup
[Editiert am 6.10.2013 um 21:50 von helderup]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2013 um 21:51 |
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Moin,
Lagern unter Trehaloselösung funktioniert zumindest über einen längeren
Zeitraum ganz gut - habs einmal probiert und nach drei Monaten waren die
ca. 200ml der Wyeast 3787 noch recht aktiv (gelagert in 10%
Trehalose-Lösung) - aber leider hatte das Bier dann eine Infektion,
schmeckte zunehmend merkwürdiger während der Reifung. Naja, Schraubglas im
Lebensmittelkühlschrank ist über so lange Zeit hinweg halt suboptimal was
die Sterilität angeht.
Einen Teil hatte ich auch 8:2 mit Glycerin gemischt und tiefgefroren -
werde bei Gelegenheit mal testen ob der nach dem Auftauen noch lebt...
Grüße
[Editiert am 6.10.2013 um 21:53 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.10.2013 um 21:58 |
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@ stoapfalzbier,
die eigentliche Frage ist wieviel Hefe kannst du bei welcher Temperatur
lagern?
Wenn du 8- 9 Liter Erntehefe bei 2 °C über drei Wochen lagern kannst sollte
es auch keine Probleme geben.
Gut , der Anteil toter Hefezellen ist höher, aber das spielt keine
Rolle.
Solange du deine 2°C stellen kannst.
helderup
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 336 Registriert: 12.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.10.2013 um 22:59 |
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Hallo Stoapfalzbier,
ich habe am Donnerstag mit 0,5 ltr. ca. 8 Wochen alter UG Brauereihefe
angestellt. Die Hefe lag bei 2°C unter Bier und stammt aus der 5.
Führung.
Die Gärung war nach 4-5 Stunden bereits im vollen Gange.
Gruß Uwe
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.10.2013 um 10:28 |
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Wie zufällig habe ich gerade beim Fernsehen etwas über die Trehalose
gesehen. Die Doku handelte von Kleinstlebewesen in der Arktis.
Trehalose besteht genau wie Maltose aus 2 Einheiten Glukose, nur in einer
anderen Molekülzusammensetzung. Hefezellen können diesen Zucker auch selbst
produzieren.
Nun denn, bei der Doku ging es darum das die Kleinstlebewesen und auch
kleine Fische in der Arktis mit Hilfe von trehalosebildenden Algen sich
selbt einen "Frostschutz" verschaffen. Die Trehalose bildet im Inneren der
Zellen eine Schutzmatrix, die gegen Eiskristalle oder Austrocknung
schützt.
Und nun kommt es.. Dabei hat man entdeckt, dass z. B. Bärtierchen die für
mehrere hundert Jahre eingefroren waren ganz einfach wieder lebendig
wurden..
Ist zwar etwas off topic aber nicht ganz am Thema vorbei. Auch die heutigen
Trockenhefen erhalten ihre hohen Viabilitäten erst durch die Trehalose.
Wie schaut es mit dem Reinheitsgebot aus Hefe unter Glycerin und Trehalose
zu lagern? Das würde mich interessieren? Beide Stoffe werden von Hefen auch
selbst erzeugt. Trockenhefe ist z. B. extrem mit Trehalose angereichert.
Vermutlich wurde die Hefe aber durch gewisse Techniken dazu angeregt, die
Trehalose selbst zu produzieren..?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 13.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2013 um 19:09 |
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das interessiert mich auch!
[Editiert am 9.10.2013 um 08:34 von filou]
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 14.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2013 um 20:31 |
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Hallo,
so wie ich sehe haben einige von euch schon öfter mal die Hefe länger wie 2
Wochen aufbewahrt? Leider komme ich nur maximal auf 3-4°C in meinem
Kühlhaus.
Ich denke aber, das könnte dann auf 3 Wochen Standzeit unter Wasser kein
Problem sein? Ich werds mal ausprobieren.
Danke an alle.
Gruß Jürgen
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.10.2013 um 21:54 |
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Zitat von flying, am 7.10.2013 um
10:28 | Wie zufällig habe ich gerade beim
Fernsehen etwas über die Trehalose gesehen. Die Doku handelte von
Kleinstlebewesen in der Arktis.
Trehalose besteht genau wie Maltose aus 2 Einheiten Glukose, nur in einer
anderen Molekülzusammensetzung. Hefezellen können diesen Zucker auch selbst
produzieren.
Nun denn, bei der Doku ging es darum das die Kleinstlebewesen und auch
kleine Fische in der Arktis mit Hilfe von trehalosebildenden Algen sich
selbt einen "Frostschutz" verschaffen. Die Trehalose bildet im Inneren der
Zellen eine Schutzmatrix, die gegen Eiskristalle oder Austrocknung
schützt.
Und nun kommt es.. Dabei hat man entdeckt, dass z. B. Bärtierchen die für
mehrere hundert Jahre eingefroren waren ganz einfach wieder lebendig
wurden..
Ist zwar etwas off topic aber nicht ganz am Thema vorbei. Auch die heutigen
Trockenhefen erhalten ihre hohen Viabilitäten erst durch die Trehalose.
Wie schaut es mit dem Reinheitsgebot aus Hefe unter Glycerin und Trehalose
zu lagern? Das würde mich interessieren? Beide Stoffe werden von Hefen auch
selbst erzeugt. Trockenhefe ist z. B. extrem mit Trehalose angereichert.
Vermutlich wurde die Hefe aber durch gewisse Techniken dazu angeregt, die
Trehalose selbst zu produzieren..?
m.f.g
René |
Les dir mal den Wikipedia-Eintrag zum Bärtierchen durch, kann ich nur
empfehlen. Die Viecher ähneln in ihrem Verhalten sogar gewissermaßen den
Menschen - sie haben z.B. Geschlechtsverkehr ohne Fortplanzungsabsicht.,
und es waren auch schon mal welche von denen im Weltall!
Interessant ist übrigens im Zusammenhang mit Trehalose und Glyzerin bei der
Trockenhefe-Herstellung und -Lagerung das folgende Patent
Grüße
Dennis,
ziemlich offtopic
[Editiert am 8.10.2013 um 22:36 von DerDennis]
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*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 8.10.2013 um 21:56 |
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Zitat von stoapfalzbier, am 8.10.2013 um
20:31 | Hallo,
so wie ich sehe haben einige von euch schon öfter mal die Hefe länger wie 2
Wochen aufbewahrt? Leider komme ich nur maximal auf 3-4°C in meinem
Kühlhaus.
Ich denke aber, das könnte dann auf 3 Wochen Standzeit unter Wasser kein
Problem sein? Ich werds mal ausprobieren.
Danke an alle.
Gruß Jürgen |
Bei untergäriger Hefe sind 3 Wochen unter Jungbier kein Problem, und 3-4°C
passt. Aber du wirst dann natürlich mehr Hefe zum Anstellen verwenden
müssen, als bei frischer Brauereihefe.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 13 |
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