Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 18:53 |
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Hallo Leute,
ich verkoste gerade meinen noch jungen Doppelbock.
Eckwerte sind eine Stammwürze von 18,2 P und ein Restextrakt von ca. 4,8
P.
Laut IBU Rechner müsste die erzeugte Bittere bei ca. 30 liegen.
Mir persönlich kommt die gefühlte Bittere doch recht prägnant vor, daher
frage ich mich ob vielleicht
nicht nur der Hopfen sondern auch das recht dunkle Cara-Aroma und das
Melanoid Malz zur Bittere mit beitragen ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 16.10.2013 um 07:10 von BerndH]
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 30.7.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.10.2013 um 18:57 |
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nein bringen sie nicht
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 20:40 |
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Die Bittere schmeckt doch immer viel prägnanter in jungem Bier, oder nicht?
Geht die Bittere diesmal darüber hinaus?
Woher kommt eigentlich, dass Jungbier bitterer, bzw die Bittere weniger
rund ist?
Gruß,
Philipp
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 20:42 |
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Malzbittere bekommst du nur durch Röst- und Farbmalze.
Gruß
Jan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 20:44 |
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Zitat von roink, am 15.10.2013 um
20:40 | Die Bittere schmeckt doch immer viel
prägnanter in jungem Bier, oder nicht? Geht die Bittere diesmal darüber
hinaus?
Woher kommt eigentlich, dass Jungbier bitterer, bzw die Bittere weniger
rund ist?
Gruß,
Philipp |
Weil Jungbier noch bitterer ist. Einige der Bitterstoffe werden rein
physikalisch durch Hopfenharze ausgeschieden und zum anderen bauen sich die
Bitterstoffe auch chemisch ab.
Gruß
Jan
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2013 um 22:52 |
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Wenn das Bier noch so jung ist, wie du schreibst, kann es auch eine
Hefebittere oder Eiweißbittere sein. Wie klar ist das Bier? An
Nachisomerisierung hast du ja sicher gedacht.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 05:46 |
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Hefe- und Eiweissbittere sind Bierfehler und haben nichts mit unreifem oder
zu jungem Bier zu tun.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 07:08 |
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Ok, das für mich schon realtiv dunkle Caraaroma ist also noch nicht stark
genug geröstet um eine Bittere zu erzeugen.
Eine Malzbittere geht demnach nur von noch stärker gerösteten Farbmalzen
aus, korrekt ?
Grüsse
Bernd
[Editiert am 16.10.2013 um 07:10 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 756 Registriert: 8.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 07:27 |
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Genau! Und Caraaroma ist geröstet. Das bringt nach meiner Erfahrung immer
Bittere mit. Geht so in Richtung Kaffee. ____________________ Grüße
Maddin
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 07:47 |
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Caraaroma ist doch nicht geröstet sondern bei hoher Temperatur gedarrt.
Röstmalz ist pechschwarz und sieht ganz anders aus.
Ein geröstetes Caramellmalz stell ich mir etwas seltsam vor (verkohlter
Zucker).
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 07:55 |
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Ich dachte das alle Malze "gedarrt" werden, nur das sich die Temperatur und
die Einwirkdauer unterscheiden?
Der Übergang von "Darren" zu "Rösten" dürfte vermutlich fliessend sein.
Beim Pilsener kann man sicher noch nicht von rösten reden, aber ein
Caraaroma ist doch merklich dunkel,
geht in Richtung Kaffeebohnen, besonders auch der Fruchtkörper selbst unter
der Spelze ist schon recht dunkel.
Zitat: | Ein geröstetes
Caramellmalz stell ich mir etwas seltsam vor (verkohlter
Zucker). |
Besteht Röstmalz/Farbmalz nicht auch
aus Malz (mit einem natürlichen Zuckeranteil) ?
Sonst wäre es doch Röstgerste ?
Das beste wird sein ich esse einfach ne Portion Caraaroma und dann weiss
ich es genau.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 16.10.2013 um 08:00 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 16.10.2013 um 07:56 |
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einfach einige minuten auf die malze kauen.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.10.2013 um 08:02 |
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...allerdings schmeckt Cara Aroma beim Zerkauen schon etwas "geröstet".
"Kaffeeartig" beinhaltet schon auch ein gewisse "Röstigkeit" und auch
"Bittere", empfindet aber jeder auch anders.
...hihi! Ingo kam jetzt gerade dazwischen: probiert einfach mal die
Rohstoffe!
Vorsicht bei maroden Beißern: Cara Aroma hat ziemlich harte Körner!
Das merkt man auch beim Schroten: am besten mit anderem Malz in der Mühle
mischen und nicht als pure Portion durchleiern.
Uwe
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 10:27 |
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Wenn ein Bier mit einer schlecht sedimentierenden Hefe jung getrunken wird,
wenn noch viel Hefe in der Schebe ist, kann das zu einer bitteren Note
führen. So meinte ich das. So meine Erfahrung. Wenn das nicht stimmt, dan
will ich nix gesagt haben.
Wollte nur mal einen anderen Ansatz bringen, da sich alle auf das Malz
stürzen... ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 11:36 |
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>ich verkoste gerade meinen noch jungen Doppelbock.<
Probiere mal in ein paar Monaten und gut ists.
Dass Cararoma Bittere ins Bier bringt wüsste ich, das ist eines meiner
Lieblingscaramalze.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 11:45 |
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@Dave1987: Ok, aber wie willst Du denn bei einem unreifen Jungbier zwischen
nicht abgerundetem Hopfen, Eiweißbittere und Hefebittere unterscheiden? Das
halte ich für schlechterdings nicht möglich.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 12:58 |
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Zitat: | Ich dachte das alle
Malze "gedarrt" werden, nur das sich die Temperatur und die Einwirkdauer
unterscheiden?
Der Übergang von "Darren" zu "Rösten" dürfte vermutlich fliessend sein.
Beim Pilsener kann man sicher noch nicht von rösten reden, aber ein
Caraaroma ist doch merklich dunkel,
geht in Richtung Kaffeebohnen, besonders auch der Fruchtkörper selbst unter
der Spelze ist schon recht dunkel.
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Das eine Malz wird auf der Darre "gedarrt" bzw. erst geschwelk und dann
gedarrt, das andere für gewöhnlich im Trommelröster geröstet nachdem es
vorher aus der Darre kommt. Deshalb ist Darren und Rösten nicht fliessend.
Noch dazu darrt man bis zum sogenannten "Durchbruch" bis ca. 4% Feuchte, je
nach Malz zwischen 85C und 120C. Rösten geschieht bei Temperaturen deutlich
jenseits der 150C
Karamellmalz ist was anderes. Man braucht ja erstmal Zucke um diesen zu
karamellisieren. Es wird also Darrmalz kurz geweicht, auf 35 - 50% Feuchte,
einige Stunden bei 65- 70C gehalten und dann bei 160- 180C gedarrt, je nach
Sorte.
Gruß
Jan
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.10.2013 um 13:05 |
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Zitat von tauroplu, am 16.10.2013 um
11:45 | @Dave1987: Ok, aber wie willst Du denn
bei einem unreifen Jungbier zwischen nicht abgerundetem Hopfen,
Eiweißbittere und Hefebittere unterscheiden? Das halte ich für
schlechterdings nicht möglich.
Gruß
Michael |
Bin ganz deiner Meinung, dass geht so gut wie gar nicht.
Allerdings hatte ich letztens ein IPA von mir nachgebraut, mit dem
einzigsten Unterschied, dass ich diesmal Irish Moss verwendet habe. Da die
S-33 extrem schlecht sedimentiert (zumindest bei mir), war es durch die
Verwendung ein voller Erfolg. Selbst ohne Kaltlagerung direkt nach der
Nachgärung schon sehr klar. Und da bilde ich mir ein, dass die Bittere viel
angenehmer (nicht nachhängend, kratzig) war, als bei dem trüben Bier ohne
Irish Moss.
Ich hab es deswegen auf die Hefe geschoben. Andererseits hab ich seitdem
auch viele IPA´s getrunken und mich vielleicht einfach an die Bittere
gewöhnt, wer weiß. Außerdem kann man ein Bier ja sowieso nicht zu 100% nach
brauen, also kann auch einfach die Bittere anders sein oder durch
zusätzliche Fruchtigkeit, Süße oder Malzigkeit anders wirken.
Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass diese Bittere viele Ursachen
haben kann. Hab mich vielleicht nur doof ausgedrückt. ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 17 |
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