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Autor: Betreff: Wie krank ist das deutsche Gehirn?
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 21:28  
Hi,
mein jüngster Zuwachs zur Brauereibibliothek ist eher ein Verlegenheitskauf, den ich jedoch nicht bereue: "Bier brauen für jedermann" von Michael Hlatky in der 6. erweiterten Neuauflage im Nachdruck von 2007. Ein handfestes Buch und nicht ganz so schlabbrig wie der Hanghofer, sondern mit grundsolider Bindung und einer noch schöneren Aufmachung. Kompliment, ein würdiger Neuzugang.

Hier sieht man die erste Kältemaschine des Herrn Linde und der Leser wird bestens über Grünmalz aufgeklärt. Diese Informationen hatte ich vor Monaten bei meinen zwei "Dicken", Kunze und Narziß vergebens gesucht. Daß 0,2 l Sekt mehr als doppelt soviel Kalorien enthält als ein Glas Bier, das sollte uns zu denken geben.

Nachdem ich das 170 Seiten starke Büchlein, diagonal gelesen fast durch hatte, fiel mir beinahe die Brille in das noch nicht ganz ausgereifte Stout. Unter der Überschrift "Steuerechtliche Bestimmungen" auf Seite 157 finden wir im letzen Drittel, Zitat:

"Ein weiteres Kuriosum ist, daß es bis 1986 in der Bundesrepublik Deutschland sogar verboten war, Anleitungen für das Brauen zu Hause zu verbreiten! Diese Buch hätte damals nicht verkauft werden dürfen!

Weiterhin nicht erlaubt ist es, alle Rohstoffe (Hopfen, Malz und Hefe) gemeinsam, mit dem Hinweis auf die Eignung zu Brauzwecken, abzugeben. Sie können im einschlägigen Handel sämtliche Rohstoffe zusammen oder einzeln erwerben, aber der Verkäufer darf Ihnen nicht sagen, daß sie zum Brauen von X Liter Bier geeignet sind! Diese Bestimmungen sind mit eine der Ursachen, warum das Brauen zu Hause fast völlig in Vergessenheit geraten ist." Zitat Ende

Bei Kling hatte ich sowas ähnliches schon mal gelesen, aber daß deutsche Politikergehirne in den letzten hundert Jahren des öfteren nicht richtig getickt haben, das mussten wir ja leidvoll erfahren bzw. im Geschichtsunterricht lernen. Aber 1986 war gestern --- huhu, wo gibts´ denn das. Dortmund-München-Lobby hin, Lobby her, wer denkt sich sowas aus und wer war dafür verantwortlich? Langsam bekomme ich Sympathie mit Ruthards chronischer Behördenallergie, auch wenn es erst gestern war.

Hans


[Editiert am 21.10.2013 um 21:33 von Erlenmeyer]



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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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vitivory
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 21:41  
Hallo, Braubruder Hans, wundert uns alle nicht.
Der Braubruder Hannes, hat am Ende des Jares, alle seine Sude - 200L beim HZA gemeldet und bezahlt.
Dekst du, es hat jemand interessiert?
Es ist fast 1 Jahr vergangen, keine Reaktion.

Die sind krank. Da hilft auch deine Appo nicht :-)


[Editiert am 21.10.2013 um 21:41 von vitivory]



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Viele Grüsse Braubruder Vit.

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Nicht das Bier ruiniert die Menschen, es ist das Wasser...
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 21:42  
Hat nicht uns´Adolf das Brauen für Privatpersonen verboten? Ich denke dass es eine ganze Reihe Gesetze und Verordnungen gibt die die vergangenen Systeme überlebt haben.


[Editiert am 21.10.2013 um 21:42 von uli74]



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Gruss Uli
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gulp
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 21:44  
Der Hlatky hat mich nach dem Wiederanfang 2009 davor bewahrt sofort wieder aufzuhören. Hanghofer hat mich damals überfordert. Hlatky hat Spaß gemacht und so habe ich damals mein erstes Weizen mit dem Buch entworfen. :)
Und kranke Gehirne sind so ne Sache, schwierig :puzz: .

Gruß
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:00  
Ich weiß von Erzählungen das man "damals" die Narziß Bücher in Weihenstephan nur gegen Studentenausweis bekommen hat :o

Jan
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:05  
Verstehe ich das richtig ?

Das Brauen selbst war zwar erlaubt, aber Anleitungen wie es geht waren verboten ?

Kurios !


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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Cb-KF
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:11  
Da fällt mir eine Vorschrift ein, an die ich mich konkret erinnere, deren genaue Stelle ich leider nicht mehr finden kann:

Die Fenster einer Gaststätte müssen so gestaltet sein, daß ein direkter Blick in den Gastraum nicht möglich ist, um Passanten nicht zu unnötigen Aufenthalten in den Gaststätten zu verleiten, also irgendwelches verziertes Milchglas.
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:20  

Zitat von Alt-Phex, am 21.10.2013 um 22:05
Verstehe ich das richtig ?

Das Brauen selbst war zwar erlaubt, aber Anleitungen wie es geht waren verboten ?

Kurios !


Soweit ich weiss war privat Brauen illegal und Anleitungen dazu verboten


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Gruss Uli
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:28  

Zitat von uli74, am 21.10.2013 um 22:20

Soweit ich weiss war privat Brauen illegal und Anleitungen dazu verboten


Stinkt nach Lobby, denn früher hat fast jeder selbstgebraut.
Also vor dem Krieg - Erster oder Zweiter weiss ich jetzt nicht.


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:35  
Moin :)

Es ist - nach meinem Kenntnisstand - tatsächlich den Nazis zuzuschreiben, dass die Weitergabe des Wissens und der notwendigen Materialien und Zutaten zum Bierbrauen für den Privatmann verboten wurden.
In ihrer Kontrollwut, ihrem Bestreben, alles zu kontrollieren, belegten sie das private Brauen, bzw. Brauen in den Gemeindebruhäusern mit derart üblen Auflagen, dass den Leuten förmlich die Lust daran verging.
Die Väter der noch jungen Bundesrepublik verpassten dann den juristischen Zug. Anstatt zahlreiche Gesetze des Regimes für nichtig zu erklären und entweder das vorher gültige Recht wieder zu beleben, oder die Gesetze durch Neue zu ersetzen, bzw. sie ganz zu streichen, übernahmen sie kurzerhand die Texte der Nazis und wandelten sie vielfach lediglich in der Wortwahl geringfügig ab.
Die Tatsache, dass seit Beginn der Neunziger das private Brauen oder vielmehr die Weitergabe von Wissen, Gerätschaften und Rohstoffen in Deutschland wieder im vollen Umfang legal ist, haben wir tatsächlich nur den damals rund 13 Millionen Ex-DDR-Bürgern zu verdanken, welche während der 40 Jahre währenden Trennung Deutschlands fröhlich weiter brauten und keinen Pfifferling auf das alte Nazirecht gaben.
Denen nach der Wiedervereinigung zu erklären, dass das Wissen um die Braukunst weiterzugeben und der Handel mit Braugerät- und Zutaten plötzlich verboten sei, wäre ein unmögliches Unterfangen gewesen.

Greets Udo


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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 22:40  
da gibt es doch diese alte hobbythek folge bei youtube. da wird es doch auch erklärt, aber auch so dargestellt das man man die zutaten offiziell nicht zum brauen kauft - bzw. beworben werden.

Teil 1http://www.youtube.com/watch?v=kqoR_EFjgu4

Teil 2http://www.youtube.com/watch?v=ohHdvU_nS3k

Teil 3http://www.youtube.com/watch?v=IZDljEcRVhI
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 23:05  
Na dann sollten wir alle gehörig aufpassen das uns das Recht nicht wieder genommen wird.

In vier Jahren ist wieder Bundestagswahl, gründen wir doch ne Bierpartei :D

1) Vereinfachung/Vereinheitlichung der HZAs beim Anmeldevorgang für Hobbybrauer.

2) Überarbeitng des BierStG. (Reinheitsgebots), z.b. Roggenmalz auch bei UG Bieren erlaubt.

3) Bier muss seine Mindestlagerzeit (Reife) bekommen, bevor es verkauft wird.

Letzter Punkt macht es Oettinger natürlich schwer, wäre aber auch kein Verlust...

(Nicht so Bierernst gemeint)


[Editiert am 21.10.2013 um 23:06 von Alt-Phex]



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vitivory
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red_folder.gif erstellt am: 21.10.2013 um 23:13  
Willkommen in Deutschland, alles ist geregelt, darfst du nicht, VERBOTEN, wie in der DDR.

FUCK. "Пошли вы на Х.."

Jetzt bin ich eine Unerwünschte Person. :mad:


[Editiert am 22.10.2013 um 07:35 von vitivory]



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Bierwisch
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 06:41  

Zitat von vitivory, am 21.10.2013 um 23:13



Ну ты даешь! Здесь могут быть дети!


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Der Klügere kippt nach!
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uli74
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 06:48  

Zitat von Bierwisch, am 22.10.2013 um 06:41

Ну ты даешь! Здесь могут быть дети!


Sorry Bierwisch, aber die meisten hier sprechen kein Französisch!


Zitat von vitivory, am 21.10.2013 um 23:13
Willkommen in Deutschland, alles ist geregelt, darfst du nicht, VERBOTEN, wie in der DDR.



Das stimmt so nicht ganz. Alles was hier nicht vorgeschrieben ist ist verboten.


[Editiert am 22.10.2013 um 06:49 von uli74]



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Brauwolf
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 07:09  

Zitat von Bierwisch, am 22.10.2013 um 06:41

Zitat von vitivory, am 21.10.2013 um 23:13



Ну ты даешь! Здесь могут быть дети!

Schon möglich, aber Kinder lesen kein russisch - oder haben das längst schon im Kindergarten auf türkisch gehört

Cheers, Ruthard


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Mein Blog: Brew24.com
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 07:11  

Zitat:
haben wir tatsächlich nur den damals rund 13 Millionen Ex-DDR-Bürgern zu verdanken

So gerne ich das als Ossi auch glauben würde: das ist Quatsch.

Die Legalisierung des Heimbrauens geht auf die oben verlinkte Hobbythek-Sendung und eine Initiative von Jean Pütz zurück, und das war schon 1982, als noch niemand an den Mauerfall dachte.

Und soweit ich das kenne, gab es in der Ex-DDR keine Heimbrautradition,. Ich war erstaunt, als ich in Ummerstadt hörte, dass es im tiefsten südlichen Thüringen auch zu DDR-Zeiten einige aktive Kommunbrauhäuser gab; das war allgemein unbekannt.

Die DDR hatte übrigens 17 Millionen Einwohner.


[Editiert am 22.10.2013 um 07:12 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 07:19  

Zitat:
Die Tatsache, dass seit Beginn der Neunziger das private Brauen oder vielmehr die Weitergabe von Wissen, Gerätschaften und Rohstoffen in Deutschland wieder im vollen Umfang legal ist, haben wir tatsächlich nur den damals rund 13 Millionen Ex-DDR-Bürgern zu verdanken, welche während der 40 Jahre währenden Trennung Deutschlands fröhlich weiter brauten und keinen Pfifferling auf das alte Nazirecht gaben.


Die DDR-Bürger waren überhaupt Großmeister im Improvisieren und haben in einigen Bereichen ganz andere Härten gehabt,
als wir Westler oft geglaubt haben. Ich durfte einige Leute kennen lernen, die in diesem verd... System aufgewachsen sind.
Also, ich glaub, wer sich im Kommunismus mit so viel Humor und so viel Flexibilität zurechtfindet, ist echter Überlebenskünstler.
Einer von ihnen ist heute selbständig und hat ein gut gehendes Unternehmen.
Wenn sogar die Großbrauereien lernen mußten, mit der Mangelwirtschaft umzugehen:
Exorbitant hohe Rohfruchtanteile, Zugabe von Rohrzucker aus Kuba, eigens entwickelte künstliche Enzyme, usw...
Man muß ja das Volk mit Alkohol ruhig halten - oder?
Und die Devise der Bürger: "Pfeiff aufs System!"
Zuviel Partei macht mehr Kopfweh als Bier.
Da gibts ne herrliche Lektüre zum Thema ziviler Ungehorsam:
Henry David Thoreau: "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat"
Diogenes Verlag
Kleines Büchlein, schnell gelesen und herrlich erfrischend.
In den Sechzigern so eine Art Hippie-Bibel gewesen. ;)

Gruß, Schorschi


[Editiert am 22.10.2013 um 07:37 von Malzimator]



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vitivory
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 07:36  
Sorry, war gestern überfüllt.... :redhead:


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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 07:49  
@Berliner: Glaubst Du nicht, daß diejenigen, die damals zu Hause selbst vermälzt und/oder gebraut haben,
einfach nicht darüber geredet haben? Die Spezitexe waren ja überall. Und oft auch noch in zivil...

Ich kann mir die Bedingungen damals nur annähernd vorstellen -
bin ja nicht in diesem System groß geworden.
Ich versuche aber zur Zeit beruflich in einer vielleicht ähnlichen Situation zu überleben.
Dazu sag ich nur: Fettnäpfchen an jeder Ecke, Intrigen ohne Ende und Diktatur der Nomenklatura.
Politik eben. Gott sei Dank befinde ich mich in einer niedrigen Hierarchie-Ebene,
in der ich, politisch gesehen, nicht Farbe bekennen muß.

Gruß,
Schorschi


[Editiert am 22.10.2013 um 08:11 von Malzimator]



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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 08:15  
Um auf das Buch zu sprechen zu kommen: ich war etwas enttäuscht davon (6. Auflage von 2004).
Die Rezepte enthalten weder Angaben zur Bittere des jeweiligen Bieres noch wieviel α-Säure die angegebenen Xg "Hopfen" enthalten sollen.
Über den "Braufehler": "Das fertige Bier schmeckt bitter" soll man nach dem Erkennen, daß der Sud zu bitter geworden ist, eben das nächste mal weniger Hopfen nehmen.
Aha! Und wenn die neu gekaufte Charge nun wieder bitteremäßig ganz anders gelagert ist, oder ich P45er erwischt habe?

Die Augenbrauenmuskeln wurden stark strapaziert, als ich bei "Geräte für das Brauen zuhause" (S.64) von so merkwürdigen Gerätschaften, wie Stoffwindeln und Wäscheklammern las.
...immerhin beschreibt er ein paar Seiten weiter aber einen Läuterbottich mit Senkboden.
Der Whirlpool wird nicht erwähnt, die heiße Würze wird oxidationsfreudig durch Umschöpfen und die bewährte Stoffwindel vom Heißtrub abfiltriert.

Sehr negativ sind für mich Bücher ohne "Stichwortverzeichnis" (üblich "hinten" im Buch). Beim Hlatky soll man sich offenbar durch die Kapitelliste vorne kämpfen, wenn man "Hopfen" sucht...muß aber eigentlich wieder große Teile des Buches durchlesen, da der Begriff natürlich an einigen Stellen sonst noch vorkommt.

Daß die Verbreitung von Anleitungen und Zutaten zum Zwecke des Bierbrauens verboten war, wußte ich bereits.

Uwe
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 08:18  
Also die Obstweinbereitung war ein weitverbreitetes Hobby in der DDR. Auch vom Schwarzbrennen habe ich gelegentlich gehört. Hobbybrauer gab es m. W. nicht. Der Wiedereinstieg des Hausbrauens ist tatsächlich dem Jean Pütz zuzuschreiben. So richtig in Fahrt kam es dann mit dem Internet.


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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 08:32  
@Uwe12: ja, ist richtig, das Buch ist etwas unübersichtlich (fehlendes Stichwortverzeichnis).
Aber es ist auch für absolute Anfänger gedacht. Einmal durchlesen und loslegen.
Deswegen will der Hladky den Newcomer nicht mit wissenschaftlichen Fakten oder Berechnugsformeln erschlagen.
Gut, Thema Alpha-Säure hätte man streifen können.
Auch das Thema Hefe wird in den meisten Kurzanleitungen für Anfänger nicht erschöpfend behandelt.
Meistens ist da nur von zwei Hefe-Sorten die Rede: OG und UG - aus.
Ich muß aber sagen, daß der Hladky verständlicher geschrieben und nicht so umständlich ist,
wie der Vogel.
Wenn man ein bißchen Erfahrung hat, landet man irgendwann sowieso bei Kunze oder Narziß.

@flying: Leuchtet ein. Wenns um die Rohstoffe geht,
ist es einfacher, ein paar Früchte im Garten zu pflücken als an Gerste oder Malz zu kommen.
Außer, man kennt einen Brauer.
Und mit Spontangärung gehts natürlich einfach.
Während der Tito-Zeit war bei den Jugos
(das ist jetzt nicht abwertend gemeint - die nennen sich mit Stolz selbst so)
der Eigenbau-Wein auch weit verbreitet.


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 08:34  
Man kann allerding schon in dieser Enzyklopädie von 1824 nachlesen, dass es schon damals Bestrebungen gab das häusliche Brauen zu verbieten. Es gab eine sogenannte Bierpolizei zur Kontrolle. Die Begründung war ein nahrhaftes, gesundes und vor allem ein versteuertes Getränk unter staatlicher Aufsicht zu brauen.

http://books.google.de/books?id=dqwWAAAAQAAJ&pg=PA316&lpg=PA3 16&dq=hausbrauen+verboten&source=bl&ots=KWsN6mpOYv&sig=3PjZWey4hCVe0mXV9Cip fBFSCo8&hl=de&sa=X&ei=mCdmUqqOHqPO0QX7o4GAAg&ved=0CFMQ6AEwBQ#v=onepage&q=ha usbrauen%20verboten&f=false


[Editiert am 22.10.2013 um 08:35 von flying]



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red_folder.gif erstellt am: 22.10.2013 um 08:41  
Witzig!

Der selbe Grundgedanke wie beim Reinheitsgebot.


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