Newbie Beiträge: 6 Registriert: 10.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2013 um 03:39 |
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Auf Wikipedia steht für obergärigen Hefen eine Temperatur 16-20°C. Was
passiert denn bei über 20°C?
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2013 um 05:40 |
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Moin,
dann produzieren viele OG-Hefen neben Alkohol und CO2 auch noch diverse
andere Stoffe wie Fuselalkohole und Ester. Das ist manchmal erwünscht, da
die Ester verschiedene Aromen darstellen können und manchmal macht es
Kopfschmerzen.
In erster Linie hängt das von der verwendeten Hefe ab. Meine Haus- und
Hofhefe (Notti) gibt sich da sehr neutral und hat bei mir noch nie
übermäßig viele Nebenprodukte erzeugt.
Prinzipiell halten die Hefen viel höhere Temperaturen aus, werden dadurch
aber auch gestreßt.
Die meisten Gärnebenprodukte enstehen in der Vermehrungsphase vor der
eigentlichen Vergärung. Hier kann man über eine Temperatursteuerung sehr
viel beeinflussen - in die eine wie in die andere Richtung.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 24.10.2013 um 06:11 |
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Ich und ein Kollege (ebenfalls Hobbybrauer) haben Themperaturen und
Brix-Werte verglichen und folgendes festgestellt:
- bei höheren Themperaturen sind die meisten Hefen schneller durch (kann
durchaus mehrere Tage ausmachen)
- der Endvergärungsgrad liegt etwas höher
- durch den erhöhten Endvergärungsgrad entwickelt sich das Bier
geschmacklich eher in eine trockene Richtung weil weniger Rest-Süsse
vorhanden ist
(der Hersteller schreibt z.B. bei S-04 vergärt bis 24° - kein Wunder ist
das eine wahre Bier-Turbine)
Ansonsten ist meiner Erfahrung nach die S-04 eine Hefe die rein
geschmacklich (trocken oder süss mal ausgeschlossen) trotz schwankender
Temp. relativ konstante Resultate liefert. Ganz im Gegensatz zu Germ-Ale -
die scheint auf nahezu jedes Grad anders zu reagieren ...?
Gruss
Tinu
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Posting Freak Beiträge: 512 Registriert: 6.4.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2013 um 06:51 |
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Ich kann aus eigener Erfahrung nur empfehlen, es mit der Temperatur nicht
zu übertreiben.
Ich habe im August 2 Sude gebraut und dachte, das wird schon trotz des
heißen Wetters. Jetzt haben beide Biere (Hefe war Brewferm Top und US-05)
einen unangenehmen Bittermandel-Beigeschmack. Das heißt, wenn ich nicht die
Möglichkeit habe, das Gärfass wo hin zu stellen, wo es bei ca. 20 Grad
vergären kann, dann lass ich es in Zukunft lieber bleiben.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.10.2013 um 07:36 |
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Nur weil auf wikipedia was über obergärige Hefen steht, muss das nicht für
alle Fälle gelten.
Trappistenhefen kann man schon mal bis zu 27°C warm vergären, da will man
ja die vielen Hefearomen ausdrücklich haben.
Bei einem Kölsch dagegen wäre das tödlich.
Also, es kommt wie immer drauf an.
Stefan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2512 Registriert: 11.7.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2013 um 12:01 |
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Gerade was Hefen angeht steht auf Wikipedia viel Mist. Die zuständigen
Administratoren sind hohle Birnen. Ich wurde zeitweise gesperrt, weil ich
mich erdreistet habe, zu behaupten (mit Quelle), dass OG-Hefen weiter als 7
Vol-% Alkohol kommen (wie es in einem mit 4- benoteten Referates eines
7-klässlers stand, der bis dahin als "Quelle" zitiert wurde).
Die WP ist was High-Tech angeht immer sehr geil - aber bei
populärwissenschaftlichen Dingen oft nicht für voll zu nehmen. ____________________ Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter
den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181
7246
Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 10.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 24.10.2013 um 21:55 |
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Zitat von Bierwisch, am 24.10.2013 um
05:40 | Moin,
dann produzieren viele OG-Hefen neben Alkohol und CO2 auch noch diverse
andere Stoffe wie Fuselalkohole und Ester. Das ist manchmal erwünscht, da
die Ester verschiedene Aromen darstellen können und manchmal macht es
Kopfschmerzen. |
Wie ist denn das geschmacklich?
Oder kommt es da mehr auf die Zutaten an?
Zitat von wheeltinu, am 24.10.2013 um
06:11 |
- bei höheren Themperaturen sind die meisten Hefen schneller durch (kann
durchaus mehrere Tage ausmachen)
- der Endvergärungsgrad liegt etwas höher
- durch den erhöhten Endvergärungsgrad entwickelt sich das Bier
geschmacklich eher in eine trockene Richtung weil weniger Rest-Süsse
vorhanden ist
(der Hersteller schreibt z.B. bei S-04 vergärt bis 24° - kein Wunder ist
das eine wahre Bier-Turbine)
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Joa macht Sinn. Die
Safale S-04 haben wir auch benutzt. Auf deren Datenblatt steht 15-24°C,
aber in dem 15°C kalten Keller meines Vaters wollte sie dann doch nicht.
So kam sie dann einen Tag später ins extra 23,5°C warme Wohnzimmer. Da lies
sie sich auch nicht lange bitten, aber es entstand ein starker schwefliger
"faule Eier"-Geruch. Über die Tage hat er zum Glück an Intensität verloren,
ist aber immernoch bemerkbar. Liegt das an der (zu hohen) Temperatur? Oder
haben andere Keime die Gunst der Stunde genutzt?
Zitat von rattenfurz, am 24.10.2013 um
12:01 |
Gerade was Hefen angeht steht auf Wikipedia viel Mist. Die zuständigen
Administratoren sind hohle Birnen. Ich wurde zeitweise gesperrt, weil ich
mich erdreistet habe, zu behaupten (mit Quelle), dass OG-Hefen weiter als 7
Vol-% Alkohol kommen (wie es in einem mit 4- benoteten Referates eines
7-klässlers stand, der bis dahin als "Quelle" zitiert wurde).
Die WP ist was High-Tech angeht immer sehr geil - aber bei
populärwissenschaftlichen Dingen oft nicht für voll zu nehmen.
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Generell ist WP schon ein gute Anlaufstelle.
Jede Temepraturangabe die man liest ist anders *g
Mich interessiert halt wie sich die Temperatur aufs Bier auswirkt.
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Antwort 6 |
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