Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 07:22 |
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Hi zusammen,
ich bin vor 4 Wochen Vater eines Sohnes geworden, und habe für ihn eine Art
"Zeitkapsel" angelegt.
Aber von vorne:
Ich habe vor ca. 8 Wochen ein Weizen-Doppelbock eingebraut. Dieser war
endvergoren, habe ihn aufgekräust und mit Champagnerherfe
in Sektflaschen weiterverarbeitet. Flaschen sind verkorkt (Kronenkorken)
und versiegelt mit Wachs (gegen Korrosion).
Die Flaschen (8 Stck.) sind nun in einem großen Eimer mit Deckel (Luft und
Wasserdicht), welchen ich mit getrocknetem Sand aufgefüllt habe um keine
Hohlräume zu bilden bzw. als "Frostschutz".
Heute will ich nun das Bier auf einem privaten Grundstück vergraben. Es
soll als Geschenk für meinen Sohn zum 18. Geburtstag sein :-)
Habt Ihr noch Tipps, Anregungen oder Vorschläge??
Wollte den Eimer ca 60cm (oberster Teil des Eimers) unter die Erde bringen,
damit er auch gut vor Frost geschützt ist.
Ein laminierter Brief liegt auch dabei, falls jemand anderes als mein Sohn
den Eimer finden sollte (warum auch immer)
Als her mit den Ideen, noch ist das loch nicht gegraben :-)
[Editiert am 26.10.2013 um 07:23 von thomas-freund]
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 26.10.2013 um 07:33 |
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Frosttiefe ist das aber noch nicht. Ich würde das Loch tiefer machen.
____________________ Gruss Uli
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 07:35 |
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Ich weiss nicht ob sich das geändert hat, aber ich hab während der Lehre
noch gelernt das 80cm als frostfrei gelten.
Jan
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 07:36 |
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wie tief?
edit:whoops war zu langsam
[Editiert am 26.10.2013 um 07:40 von thomas-freund]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 26.10.2013 um 07:55 |
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Ich bezweifle irgendwie, dass ein Weizendoppelbock 18 Jahre gut übersteht -
aber Versuch macht kluch...
(evtl. noch ein paar Flaschen guten Rotwein mit dazu legen, als Plan B
falls es mit dem Bier nicht klappt?)
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 08:01 |
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Finde die Idee wirklich gut. Denke aber auch, je tief desto gut. Weil dann
einfach die Temperatur über die Jahreszeiten konstanter ist.
Letztendlich willst du Bier 18 Jahre lang aufheben. Hab da keine Ahnung
bzw. Erfahrung, aber kann so was wirklich erfolgsversprechend sein? Was
ist, wenn das Bier schlecht wird? Dann ist die Enttäuschung in 18 Jahre
recht groß. Deshalb würde ich das Paket um ein paar Sachen erweitern, die
sicher nicht schlecht werden und im Jahr 2032 vielleicht sogar begehrt und
wertvoll sind (heute junger aber guter Rotwein, Whiskey, ein Pfund
Silber,...).
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 26.10.2013 um 08:03 |
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Wie hast Du das mit der Hefe gelöst? Flaschengärung ist ok wenn das Bier
nicht zu lange gelagert wird. Hast Du degorgiert (ich glaub das schreibt
man so) oder gefiltert?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 08:05 |
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Hi, als erstes: gratulation zu deinem ableger!
Die Idee mit der zeitkapsel finde ich extrem gut, allerdings würde ich mehr
darin unterbringen als 8 Flaschen Bier. Lass dir noch bisschen was
einfallen, was typisch für unsere Zeit ist - Smartphones zum Beispiel (gut
ist jetzt zum vergraben nicht sooo toll...)
Ich glaube in 18 Jahren ändert sich doch einiges und es ist bestimmt
lustig, vielleicht auch erstaunlich das "antike" zeug dann wieder
auszugraben.
Mir fällt jetzt grade nicht so viel - bin erst grade erwacht, aber ich
glaube du weißt was ich meine...
Eine Zeitung wäre bestimmt auch ganz interessant.
Gruß, Robin
____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 26.10.2013 um 08:15 |
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Am besten eine BamS, dann kannst Du gleich zwei Eimer vergraben weils in
einen nicht reinpasst. Dann würde sich womöglich ein Anruf beim örtlichen
Bauunternehmer lohnen damit der mit dem Bagger anrückt. ____________________ Gruss Uli
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 08:15 |
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Zitat: | (heute junger aber guter
Rotwein, Whiskey, ein Pfund Silber,...). |
Whisky verändert sich aber in der Flasche nicht mehr. Erstens wird er bevor
er in die Flasche kommt verdünnt und zweiten reift er weil er das Fass
auslaugt und durch Verdunstung aufkonzentriert.
Jan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 09:22 |
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Zitat von JanBr, am 26.10.2013 um
08:15 | Zitat: | (heute junger aber guter
Rotwein, Whiskey, ein Pfund Silber,...). |
Whisky verändert sich aber in der Flasche nicht mehr. Erstens wird er bevor
er in die Flasche kommt verdünnt und zweiten reift er weil er das Fass
auslaugt und durch Verdunstung aufkonzentriert.
Jan |
Das stimmt, das hatte ich nicht bedacht. Aber vielleicht könnte man ja auf
"cask strength" zurückgreifen, da wäre dann auch die "Wertdichte" deutlich
größer. Aber verändert sich da in der Flasche wirklich nix mehr? Aromen in
Spirituosen werden ja vor allem durch Ester erzeugt. Veresterung ist ja
eine Reaktion nach dem Massenwirkungsgesetz, oder? Ist da wirklich schon
alles abgelaufen, bzw. passiert nix mehr, wenn der Whisky in der Flaschen
ist?
Was mich aber viel mehr interessieren würde:
Ist so eine Bier-Langzeitlagerung wirklich erfolgsversprechend? Zumal
besagter Bock ja wahrscheinlich nicht blank-gefiltert und pasteurisiert
ist?
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 10:37 |
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Moin
Beste Glückwünsche zum Vatersein... (Du Armer ahnst noch nicht, was da auf
Dich zukommnt )
Betreff der Frage, ob das Bier 18 Jahre haltbar ist...
Je dunkler und alkoholischer ein Bier, desto länger kann man es lagern. Ich
denke, das ist so anerkannt. Oder ?
Nu, was kann also passieren ?
Das Bier kann sich natürlich verändern. Es kann schlecht werden, es kann
umkippen. Die Autolyse der Hefe kann es nachhaltig beeinträchtigen. Stimmt
ALLES.
Aber es kann auch sein, dass es gerade durch diese Prozesse zu etwas ganz
Besonderen Wird.
Ich habe in Belgien Biere in Fässern gesehen, auf denen schwamm ein dicker,
weiß-blau-grüner, pelziger Teppich aus allen möglichen Mistviechern und
Mirkoorganismen, der im Halbdunkel sogar leicht leuchtete und uns
aufforderte, den Deckel wieder aufzulegen. Vom Ansehen des Teppichs her,
hätte ich diese Biere niemals verkosten wollen. Und erst recht nicht,
angesichts des erbärmlichen Geruches, welcher über dem Zeug lag.
Was dann aber 70cm weiter unten aus dem Hahn ins Glas floss, war brilliant
Bruin oder auch Blanche, klar in der Farbe, frei von Trubstoffen und in
jeder Hinsicht ein sensorischer Hammer.
Was ich sagen will.... was augenscheinlich verdorben ist, kann durchaus
eine köstliche Leckerei und ein edles Stöffchen sein.
Ich würde es also drauf ankommen lassen
Den Ausführungen der Vorredner schließe ich mich dann aber noch an. Pack
noch ein wenig Zeugs aus der aktuellen Epoche in die Zeitkapsel.
Letztlich noch eine Überlegung.... wie lange braucht so ein Eimer, bis er
verrottet ist Hält der 18 Jahre durch ?
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 11:46 |
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Hi Thomas-Freund,
Für eine gleichbleibende Temperatur zwischen 5 - 10° C ist, wie in dieser
Grafik unschwer zu erkennen, eine Tiefe von ca. 5 m optimal... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 26.10.2013 um 11:48 |
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Grundsätzlich kann das auch mit Weizendoppelbock funktionieren.
Bei Schneider haben sie unlängst einen 40- und einen 50-jährigen Aventinus
verkostet. Den hatte ein Kunde irgendwo im Keller gefunden und
angeschleppt, weil er dachte, man sei u.U. an den alten Flaschen bzw.
Etiketten interessiert, und machte dann große Augen, als man ungeniert zur
Verkostung schritt...
Der 40-jährige sei zwar sauer, aber kein Essig und vollkommen trinkbar
gewesen, während der 50-jährige absolut göttlich gewesen sei...
Moritz
Edit:
Das älteste Bier, das ich selber bislang trinken durfte, war bescheidene 15
Jahre alt. Und der Hammer... Übrigens auch Flaschengärung.
[Editiert am 26.10.2013 um 11:57 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 14:40 |
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Danke für die Glückwünsche!
Aaaaalso:
Die Champagnerhefe verbleibt in der Flasche!
Zu den ganzen anderen Sachen die gepostet wurden:
Ich habe eine aktuelle Zeitung vom WE mitreingepackt und noch zwei
trockene(!) Rotweine... Sicher ist Sicher
Der Eimer ist ein 30 Liter Hobbock aus der Getränkeindustrie. Luft- und
Wasserdicht, ca 2mm Kunststoff, der verrotet so Schnell nicht.
Eingegraben is das gute Stück nun 60cm (Deckelhöhe) + obendrauf noch eine
Styrodurplatte. Denke das sollte reichen...
Bilder folgen
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 14:58 |
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Das düfte in 18 Jahren ein rühriges Vater-Sohn-Erlebnis werden. Trinkbar
ist jedoch was anderes..Ich sage es frei hinaus, auch für Nachahmer. Das
Bier und der Wein ist dann in dem 60 cm tief verbuddelten Plastikeimer
völlig hinüber.
Temperaturschwankungen von -2 im Winter und + 20° im Sommer, dazu noch
tägliche Schwankungen forcieren die Alterung zusätzlich bis hin zur
Untrinkbarkeit.
Ich hab mal eine Kiste 10 Jahre alten Garagenwein geschenkt bekommen, der
also eine ähnliche Temperatur-Tortour über die Jahre hinter sich hatte. Der
war wirklich die Krone der abartigsten, oxidiertesten Ekelhaftigkeit.
Dennoch viel Spaß beim Verbuddeln..
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 15:22 |
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Ich würde auch anders vorgehen. Beim Wein ist bei der Lagerung erstens eine
recht konstante Temperatur das ganze Jahr über, und zweitens eine leichte
Luftfeuchtigkeit von Vorteil
Am besten ist z. B. ein alter Gewölbekeller. Ich wohne in einem 200 Jahre
alten Haus und wir haben einen tollen Keller. Daraus habe ich sogar schon
Wein bon 1954 getrunken, der geschmacklich noch einwandfrei war.
Vielleicht gibt es ja in deiner Gegend Winzer, die einen geeigneten Keller
haben. Oder Felsenkeller.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 15:27 |
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Den Kritikern zum Trotz:
Probieren geht über Studieren!
Der Weg ist das Ziel! Immerhin habe ich es versucht, und das ist das was
Zählt!
bevor die Frage aufkommt wegen dem Ausdruck oben drauf: das ist laminiert!
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 264 Registriert: 22.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 15:33 |
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Vergessen zu erwähnen:es ist ein dunkler weizen doppelbock, der dazu noch
gut gehopft ist.
lichtgeschmack wird das zeug wohl nichtbekommen
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 15:41 |
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Wir warten auf den Bericht in 18 Jahren
Wie bist du beim Abfüllen vorgegangen, um den Sauerstoffeintrag zu
minimieren? Das und die von flying angesprochne Temperaturschwankung wären
meine größten Sorgen. Ansonsten kann's natürlich noch sauer werden, aber
das sollte bei dieser Stammwürze geschmacklich gepuffert sein.
Gruß,
Andy ____________________
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2013 um 19:22 |
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Moin,
Lagerung von einem guten Wein wird schwer. Die Temperaturen dürften nicht
ideal sein.
Da hole wie vorgeschlagen lieber eine jetzt schon rare und wertvolle
Spirituose. Die wird sich geschmacklich nicht mehr verändern, in 18 Jahren
aber vielleicht ein mehrfaches Wert sein.
Vielleicht ein schöner 18jähriger Malt, der 2013 auf Flaschen gezogen
worden ist?
Hier findet man eine gute Auswahl:
http://www.whisky.de/shop/
Aber wahrscheinlich haste die Grube schon dicht gebuddelt!? ____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 20 |
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