Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 15:09 |
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Hallo Hobbybrauer,
nachdem ich seit Februar Nichtraucher bin, habe ich bisher leider keine
allzugroßen Fortschritte bei meinem Riechvermögen gemacht.
Ich habe mal ein bisschen im Netz recherchiert und weiß jetzt, daß durch
ein gezieltes Training eine deutliche Verbesserung möglich ist.
Könntet ihr mir ein paar Tips dafür geben?
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Senior Member Beiträge: 352 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 15:25 |
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Es gibt so genannte Duftbars… kosten richtig Geld… mein Tip, leg Dir selbst
eine an.
Nimm neutrale Gefässe (z.B. Filmdöschen) und fülle die einzeln mit jeweils
einem Duft… also in eines legst Du ein paar Nelken, in ein anderes ein
bisschen Minztee… usw. unten eine Nummer (und die Gerüche parallel auf
einem Blatt notieren…)
Das kann man erst mal grob anfangen mit weit auseinander liegenden Düften,
später kann man dann Gerüche die relativ nah beieinander liegen dazu tun um
den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen…
So macht man das in Therapien nach z.B. Schädetraumata, wo der Riechnerv
beschädigt wurde… Sommeliers werden -wenn sie gut ausgebildet werden-
ähnlich geschult, dann mit spezifischeren Gerüchen…
Generell wichtig, trage kein Parfüm (oder anderes Zeug mit Duft), halte
Deine Umgebung (Wohnung) reizarm (so gut es halt geht)… um so neutraler
(olfaktorisch) Du normalerweise lebst, um so feiner kann das Näschen
anschlagen… auch gerne benannt ist dass die Atemwege mit viel frischer Luft
in Berührung kommen sollen, um eine Reinigung (sprich wieder Neutralität)
zu erfahren.
Mehr weiss ich da aber auch nicht zu
[Editiert am 5.11.2013 um 15:26 von Aluhut]
____________________ Triggertrix.com
Wenn es besser werden soll, muss es anders werden.
Aber niemand hat gesagt, dass wenn es anders ist, es auch besser wurde…
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 16:50 |
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Hi Bierwisch,
es ist wie es ist, der Mensch hat ca. 10 - 30 Millionen Riechzellen. Das
macht schon mal von Mensch zu Mensch eine große Bandbreite aus.
Vergleichsweise hat ein Hund ca. 250 Millonen und der Aal eine Milliarde.
Mehr Zellen bedeuten mehr Vernetzung und dadurch riecht ein
Aal ungefähr eine Milliarde mal so gut wie ein Mensch. Evolutionär gesehen
hat sich das Riechvermögen des Menschen zu gunsten des Sehsinns massiv
zurückentwickelt.
Riechzellen sind die einzigen Nervenzellen des Körpers, die sich ständig
erneuern. Aller 5 -6 Wochen sterben sie ab und werden komplett neu
gebildet. Egal ob Raucher oder nicht!
Die Interpretation der Düfte ist eine reine Leistung des Gehirns und das
ist ja bekanntlich sehr lernfähig.
Welche Schlüsse Dein Gehirn aus den vergleichweise recht dürftigen
Informationen zieht ist durch Erfahrung geprägt und um sie mitzuteilen, von
Deiner Kreativität und den sprachlichen Fähigkeiten. Auch diese sind
antrainierbar
m.f.g
René
EDIT: ich verschiebe mal das Thema weil ich der Meinung bin, dass es kein
Schnickschnack ist...
[Editiert am 5.11.2013 um 16:56 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 277 Registriert: 1.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 16:58 |
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Such mal nach "Le nez du Vin". Das ist eine Duftzusammenstellung für den
Weinbereich. Ist aber wirklich teuer, so um die 300 € für 50 oder 60 Düfte.
Es gibt aber auch kleinere Sets.
Gruß, Rolf
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 17:07 |
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Also mir hat bei Whisky-Verkostungen der direkte Vergleich sehr gut
geholfen.
Sprich am Whisky riechen und dann, ähnlich wie es Aluhut schon beschrieben
hat, an einem Döschen riechen, dass Aromen enthält, die sich dort
wiederfinden. z.B. Zitrusfrucht, Trockenobst, Vanille etc...
Das funktioniert natürlich am besten, wenn man schon vorher weiß, mit was
für Aromen man zu rechnen hat.
Das Ganze dann auch noch sommelieresk in schöne Worte zu fassen ist
natürlich ein anderes Thema. Da hilft, denke ich, viel lesen und schreiben.
Wenn man es nur für sich selbst lernen möchte ist die Ausdrucksweise ja
erstmal nicht so wichtig...
Gruß, robin
____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 17:16 |
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 352 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 17:18 |
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Also ich finde, da wo gekifft wurde hat es nicht so gut gerochen… ich sach
doch Studenten… alles Kiffer
[Editiert am 5.11.2013 um 17:19 von Aluhut]
____________________ Triggertrix.com
Wenn es besser werden soll, muss es anders werden.
Aber niemand hat gesagt, dass wenn es anders ist, es auch besser wurde…
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 17:30 |
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Na ja, Cannabinoide sind Terpenphenole und nicht ausschließlich auf THC zu
beschränken...Vermutlich hat einer der Hauptinhaltstoffe des Bieres aus der
Familie der Cannabaceae auch einige geruchsinnsteigernde Terpenphenole zu
bieten...?
[Editiert am 5.11.2013 um 17:36 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 54 Registriert: 18.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 5.11.2013 um 18:01 |
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Hab etwas mehr Geduld dann wird das schon. Ist aber ein tolles Gefühl, nach
und nach immer zu riechen.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 18:04 |
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Hallo Bierwisch, das wird mit der Zeit immer besser, mit dem
Geruchssinn.
Eine schöne Grundausstattung für die wichtigsten Bier(fehl)aromen bekommt
man schon für wenig Geld im Supermarkt.
Backaromen - Butter Vanille - Diacethyl Geruch
Butter - in lauwarmen Tee geben bis das so richtig aufdringlich wird -
Diacethyl
Gewürze - ganze Nelken
Trockenfrüchte - Sultaninen, etc
Obst - Honigmelone, grüne Äpfel, Orangen, Mandarinen etc.
Erbsendose - gleich nach dem Öffnen dran riechen - DMS
Becks - Stinktier
usw. usw...
Außerdem Randy Mosher, Radical Brewing: Anleitung um Fehlaromen
nachzubauen.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 18:09 |
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Der Geschmackssinn ist auch eng mit dem Geruchssinn verbunden. Wenn du das
eine schulst, dann auch das Andere.
Rieche öfter auch mal bewusst an Gewürzen, Obst, Gemüse und allem was du so
isst und trinkst. Wenn deine Frau dir dann etwas Leckeres unbekanntes
kocht, versuche die einzelnen Komponenten zu riechen und zu schmecken. Auch
selber kochen mit Gewürzen, die man selbst nicht kennt, hilft.
Bei Bier und bei Wiskey findet man viele Verkostungsvideos. Immer wenn ich
etwas Neues in der Tasse habe suche such solche Videos und versuche dann zu
schmecken und zu riechen, was die Anderen an Aromen wahrnehmen.
Man muss kleine Schritte machen und Geduld haben.
____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2013 um 20:33 |
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Hi Bierwisch,
wie schon erwähnt - das kann man lernen und trainieren.
Kannst dem Weihnachtsmann ja diesen link zum 10er Standardset/DOEMENS für
86 € zukommen lassen:
Siehe hier, 2.Seite oben.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2013 um 09:20 |
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Hallo Bierwisch,
wir bilden hier ja auch regelmässig Verkostungspanels für alle möglichen
Produkte aus.
Wichtig ist es erstmal deinen Geschmack zu "kalibrieren". Es geht darum
dein Hirn zu trainieren in der Hinsicht Unterschiede auch feststellen und
auseinander halten zu können.
Am besten fängst du da mit den 5 Grundgeschmäckern an. Das ist zwar
strenggenommen nicht Olfaktorisch sondern Gustatorisch, ist aber die
Voraussetzung der weiteren "Ausbildung".
Dazu legst du "Verdünnungsreihen" der einzelnen Komponenten an. Jeweils 5
Stufen wobei diese im Laufe der Zeit immer enger aneinander liegen sollten
und sich immer mehr Richtung deiner individuellen Wahrnehmungsschwelle
verschieben sollten.
Salzig = Salz
Süß = Saccharose
Sauer= Zitronensäure
Bitter = Koffeein (gibt's in der Apotheke)
Umami = Glutaminsäure (auch in der Apotheke)
Jetzt ist die Aufgabe eigentlich sehr leicht. Sortiere nun durch Verkosten
die Proben in die richtige Reihenfolge der Konzentration
Bist du hier gut, mach das selbe Spiel, nur nimm diesmal Geschäcker näher
am Bier:
Ethanol
Hopfentee
Malzauszug
Bier
.....
Gruß
Jan
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2013 um 09:36 |
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Danke euch für die vielen Antworten!
Ich werde wohl erstmal mit den Gerüchen anfangen, das mit dem Kalibrieren
ist noch zu früh.
Im Augenblick ist mein Hauptproblem, daß meine Wahrnehmungsschwelle noch zu
hoch ist und vieles einfach an mir vorbeirauscht.
Ich muß es nur schaffen, meinen Schweinehund zu besiegen und regelmäßig zu
trainieren.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2013 um 10:19 |
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Zitat von Bierwisch, am 6.11.2013 um
09:36 | Danke euch für die vielen
Antworten!
Ich werde wohl erstmal mit den Gerüchen anfangen, das mit dem Kalibrieren
ist noch zu früh.
Im Augenblick ist mein Hauptproblem, daß meine Wahrnehmungsschwelle noch zu
hoch ist und vieles einfach an mir vorbeirauscht.
Ich muß es nur schaffen, meinen Schweinehund zu besiegen und regelmäßig zu
trainieren.
Gruß,
Bierwisch |
Es ist aber nicht nur Training. Es dauert auch einfach Zeit. Ich habe über
20 Jahre geraucht wie ein Schlot. Seit 7 Jahren nicht mehr. ^
Seit ungefähr 4 Jahren rieche ich es wenn jemand 5 Autos vor mir aus dem
Fenster raucht.....
Gruß
Jan
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 335 Registriert: 20.7.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2013 um 10:35 |
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Jan, das ist was anderes, dein Gehirn ist ja stark vom Suchtstoff geprägt,
ich denke das lässt sich nicht mit der Wahrnehmung von normalen Grüchen
vergleichen, bei Zigarettenrauch wirst du immer übersensibel bleiben. ____________________ Jungbier.de - Meine Seite zum
Hobbybrauen
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Antwort 15 |
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