Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:07 |
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Da sich ein paar gelangweilte Herren über das Niveau mokieren (gelle
Jürgen), habe ich mal was interessantes beizutragen:
Ich plane, demnächst ein Bier aus "Radical Brewing" nachzubrauen, das
eigentlich gar kein Bier ist.
Folgendes Rezept:
35°P
32 EBC
32 IBU
16 Vol%
Restextrakt 11°P
Auschlagmenge 10l
Schüttung
2,7kg PiMa
2,7kg MüMa
400g Zucker karamellisiert
5900g Schüttung Einmaischen in 14 Liter Wasser mit 56°C ergibt 50°C. 10
Minuten Rast.
2 Liter Wasser mit 98°C zugeben ergibt 55°C. 30 Minuten Rast
8 Liter Dünnmaische ziehen und 15 Minuten Kochen
zurück zur Maische ergibt 72°C, 30 Minuten Rast
Keine Nachgüsse (ich mach mal parti gyle und schaue dann, was aus dem Rest
wird)
Vergoren wird das mit einer Sherry-Hefe. Nach der HG umfüllen in einen
Weinballon plus 1,4l 40%igen, Eichenchips und 100ml 80%ige Milchsäure
(wobei ich die Milchsäure gerne natürlich entstehen lassen möchte, aber
noch nicht weiß, wie ich das bewerkstellige).
Das ganze stellt man an einen warmen Ort, freut sich über den Sherry-Flor
und wartet so ca. ein Jahr oder länger.
Dann wird ohne CO2 abgefüllt.
Gibt es Tips und/oder Ideen?
Hat sich schon mal jemand an dem Rezept versucht?
Gruß,
Bierwisch
[Edith sagt, daß ich mich bei den Rasten vertan habe - jetzt sollte es
stimmen]
[Editiert am 8.11.2013 um 17:50 von Bierwisch]
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:11 |
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Bei der Maischefuehrung duerfte nicht viel passieren.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:15 |
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Da brauchst du die White Labs WLP700 Flor Sherrry Yeast.
Baue in dein lagerfass dann auch gleich einen siphon (?) ein damit du dein
bier unter dem flor weg pumpen kanst und zur gleichen zeit wieder befuellen
um de flor nicht zu zerstoeren.
Und mit so einem schoenen fass...
... koennen wir es live verfolgen
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:20 |
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Schnaps? An was denkst du da genau? Korn/Wodka oder etwas mit Geschmack?
Kommt das vor der Hauptgärung dazu?
Gruß,
Philipp
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:28 |
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Jodnormal wird das bei den Rasten nicht. Auf welcher Seite ist denn das
Rezept?
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2013 um 20:53 |
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Die Flor hefe braucht etwa 16% alkohol.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2013 um 21:00 |
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Guten Tag Herr Bierwisch
Die Kitzinger Sherry-Hefe benutze ich für die Fruchtwein-Herstellung. Da
ist aber nur Hefe drin, kein anders Zeugs wie Lactobacillus, Pediococcus
und co.
Deshalb empfehle ich auch die Kultur von White Labs, die ist sicher
stil-echter, obwohl ich sie nicht ausprobiert habe, doch da sind sicher
auch all die Bakterien und Pilze enthalten.
Bei Sherry wird - wenn ich mich nicht irre - die Gärung frühzeitig
unterbrochen. Dann wird das Fass, welches die typische Sherry-Flora
enthält, offen stehengelassen, damit der Wein oxidiert.
Ein spannendes Unternehmen! Unbedingt ausprobieren! Ist aber sehr
anspruchsvoll und braucht 3-5 Jahre Zeit. Meine Meinung: Sherry = Pfui! Ist
oxidiert. Mag auch kein Portwein + Malaga..
Habe das Buch von Randy Mosher auch. Muss ich gleich mal nachlesen. Ein
tolles Buch, nur leider schwierig zum lesen wegen dem Slang und
Redewendungen..
gruss + toi-toi-toi
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 06:48 |
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Nein, ein Faß werde ich mir deswegen nicht zulegen. Ich denke, daß ich den
Zustrom von Sauerstoff mit einem langen Eichenholzpflock, der in das Bier
ragt, auch hinbekomme.
Randy Mosher empfiehlt die Vierka-Sherryhefe. In Amerika scheint das was
exotisches zu sein, hier gibts die für 3 Euro.
Der Alkohol sollte irgendwas geschmackloses sein - vielleicht nehme ich
Primasprit...
Was habt ihr gegen die Rasten? Achso, wegen den 55° und "Abmaischen wenn
jodnormal" - den Satz hätte ich nicht mit kopieren müssen. Es geht hierbei
vermutlich darum, auch viel Stärke in die Würze zu bekommen, wie bei den
belgischen Sauerbieren. Die genaue Erklärung dazu fällt mir gerade nicht
ein, vielleicht kann mir mal jemand von den Sauerbierfans helfen.
Alternativ könnte es auch einer der vielen Druckfehler im Buch sein...
Wie gesagt suche ich noch eine Möglichkeit, auch noch milchsäurebildende
Kreaturen hineinzubekokmmen - hat da jemand eine Idee?
Ich finde das jedenfalls sehr spannend und werde weiter berichten.
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 13:18 |
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Zitat: | Was habt ihr gegen die
Rasten? Achso, wegen den 55° und "Abmaischen wenn jodnormal" - den Satz
hätte ich nicht mit kopieren müssen. |
es geht nicht um den letzten Satz sondern um die Maischefuehrung.
Abgesehen von dem Zucker, wo sollen denn vergærbare Zucker herkommen beim
Maischen zwischen 50-55 Grad?
Nur vom Hochheizen auf 76 Grad wird da auch nicht viel passieren.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 14:09 |
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Milchsäurebakterien sterben bei 16% Alkohol ab. Nur noch
Essigsäurebakterien können an der Grenzschicht mit Sauerstoff den Alkohol
zu Essig umwandeln. Genau dies verhindert aber eine Florhefe.
Im Fass findet dann eine Mikrooxidation statt und nach ein paar Jahren
schmeckt es dann schön oxidiert mit viel Pelz auf der Zunge...brrr.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2013 um 17:56 |
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Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!
Ich hatte Blödsinn kopiert, die Hälfte fehlte einfach. Jetzt sollte es
stimmen.
@René
Wo bekomme ich Milchsäurebakterien her? Wenn ich die zugebe, bevor ich den
Alkoholgehalt auf 16Vol% bringe, eine Zeit lang arbeiten lassen (welche
Zeitspanne ist sinnvoll?) und dann gezielt besoffen mache?
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 455 Registriert: 5.9.2012 Status: Offline
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erstellt am: 23.9.2014 um 19:40 |
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Hallo,
ist das Experiment mit der Sherry-Hefe gelungen?
Ich überlege, einen Teil eines Weihnachtsbiers (to be done) nach der HG mit
Sherryhefe (Kitzinger, Tockenh.) anzustellen, um einen besonderen Geschmack
und etwas mehr Alkohol reinzubringen. Leider findet man hier im Forum noch
nicht besonders viel zum Thema.
Gruß,
Philipp
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Antwort 11 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.9.2014 um 19:46 |
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Hm.... ich weiß, dass man wohl eher nicht alles mit einer Wein, Sherry oder
auch Champagner Hefe vergären sollte. Die Säure wird zu stark, ein
Verschnitt oder erst Bierhefe ranlasswn, bis nicht mehr geht und dann
Sherryhefe.
Um mehr Alkohol zu erhalten kannst du auch einen Eisbock machen, oder immer
wieder frische Hefe zuführen....
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 12 |
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