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Autor: Betreff: Weizen etwas sauer ohne durchschlagendem Erfolg
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Beiträge: 74
Registriert: 11.5.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 07:55  
Moin,
so wie es aussieht hat es mich jetzt auch mal erwischt mit einer Bierinfektion, obwohl ich mir da noch nicht so 100%ig sicher bin.

Nach über einem Jahr habe ich mal wieder die Zeit gefunden ein Weizenbier zu brauen.
Meine Malzvorräte vom Vorjahr habe ich dabei benutzt, weil die Sicht- und Geruchsprüfung zu keinerlei Beanstandungen geführt haben.
Allerdings waren einige Malze bestimmt 1 1/2 Jahre alt, oder für Spezialmalze noch älter.

Zum ersten zum Brauprotokoll für 20 l:

Schüttung:
Weizen hell 2 kg
Pilsener Malz 1,4 kg
Münchener Malz 0,6 kg
Melanoidin Mal 0,1 kg
Cara hell 0,3 kg
(normalerweise sind in der Schüttung 300 g Mela und 100 g Cara, aber ich musste feststellen, dass ich vergessen habe Mela-Malz einzukaufen, und die 100 g waren ein Rest)

Maischvorgang:
Einmaischen 61 °C
1. Rast 60°C 20 Min
2. Rast 66°C 20 Min
3. Rast 72°C 20 Min (Jod neutral)
Abläutern bei 78°C (kann auch mal 75°C werden durch die Nachgüsse)

Hopfengabe:
Saazer 4 % alpha 10 gr Vordewürze
Cascade 6,5 % alpha 3 gr 75 Min. Kochzeit
Saazer 4 % alpha 5 gr 75 Min. Kochzeit
Nachisomierung 15 min
Stammwürze 12,5 °P

Hefezugabe WL P003
Es beginnt keine Gärung.
Nach ca. 2 Tagen Schweißausbrüche benutze ich die ein Tütchen Trockenhefe Safbrew WB06, von der ich immer einen Notvorrat in der Kühltruhe liegen habe (für genau solche Fälle), allerdings auch schon seit 1 oder 2 Jahren abgelaufen
Ab da verläuft die Gärung normal, das Aroma des gärenden Biers ist jedoch gewöhungsbedürftig. Erste Zweifel kommen bei mir auf...
Abfüllung nach ca. 1 Woche, Restextrakt 3,6 °P, Aufzuckerung mit 2 l zurückgestellte Bierwürze, Gesamt 18 l abgefülltes Bier
Nachgärung 1 Woche
Dann in den Kühlschrank bei ca. 6°C

Nach einer Woche Lagerung die erste Flasche zum probieren aufgemacht.
Bääh!
Sehr unausgewogen, sehr säuerlich. UNGENIEßBAR :mad:

o.k. Aufgeben kommt zum Schluss, eine weitere Woche in der Kühlung, gestern abend aufgemacht.

Antrunk: Typisch mein Weizen
dann: unangenehm säuerlich (meine Frau meint zitronig, aber dafür ist es mir nicht fruchtig genug. Essigmäßig aber auch nicht), jedoch viel besser als letzte Woche, die Hopfennoten sind deutlich herauszuschmecken
Abgang: normal, jedoch mit leicht säuerlicher Note

Da ich meine Gerätschaften so lange nicht benutzt habe, habe ich alles sehr gründlich gereinigt mit viel Wasser, Spüli und auch OxiPro, den Sputnik-Filter ins Kurzprogramm der Waschmaschine ohne Waschzusätze.
Die Flaschen habe ich jedoch nur mit klarem Wasser ausgespühlt.
Da der merkwürdige Geruch bereits bei der Gärung festzustellen war, schließe ich die Flaschen mal aus.

Bisher war ich Übernachtabkühler im verschlossenem Gärfass, habe dieses mal erstmalig einen Würzekühler aus Edelstahlwellrohr (wie in Udos Buch beschrieben) benutzt.
Meiner Meinung nach sind da zu viele Ecken und Kanten dran, an den sich Schmutz sammeln kann, und welche sehr schwer sauber zu halten sind, was m.E. eine Infektion begünstigt. Aber das ist nur meine Meinung dazu. Werde das Ding nicht mehr benutzen....

Jedenfalls habe ich im Selbstversuch gestern 2 Flaschen getrunken (hat ewig gedauert, ist nicht mein Ding), eine durchschlagende Wirkung war nicht zu spüren, alles i.O.

Jetzt meine Fragen:
- Habe ich voraussichtlich eine Bierinfektion?

- Sollte dann der säuerliche Geschmack im Laufe der Zeit nicht stärker werden anstatt mehr in den Hintergrund zu treten?

- Kann das auch der Cascade-Hopfen sein (habe das erste mal mit Cascade gebraut)

- Kann diese geringe Menge Cascade überhaupt den Biergeschmack so sehr verfälschen? Hatte eher die Befürchtung, dass
man die typischen Hopfennoten überhaupt nicht rausschmeckt

- kann eine weitere Lagerung das Bier noch retten? (Weizen verliert ja dann doch eher)

Vorab schon einmal Danke für eure Einschätzungen....

P.S.: oha, viel Text wenig Bilder. Hoffenlich lest ihr überhaupt diesen langen Roman :o


[Editiert am 15.11.2013 um 07:59 von polle70]
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rattenfurz
Beiträge: 2512
Registriert: 11.7.2012
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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 08:21  

Zitat von polle70, am 15.11.2013 um 07:55

- Sollte dann der säuerliche Geschmack im Laufe der Zeit nicht stärker werden anstatt mehr in den Hintergrund zu treten?


Wenn der säuerliche Nebengeschmack nicht stärker wird, wurde er nicht durch eine Infektion hervorgerufen.

Trink mal ungehopfte Bierwürze und du würdest dich wundern, was wir da in uns reinkippen ;-)


____________________
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/181 7246

Im neuen Forum als 'philipp' bekannt.
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 08:46  
Wie und wann benutzt Du den Sputnik? Fließt da heiße, lauwarme oder kalte Würze durch?


____________________
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 08:47  
Leergut ist billig. Lass es stehen und probier in einem Monat noch eine Flasche. Vielleicht hast du ja Glück und es wird besser.
Antwort 3
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Beiträge: 74
Registriert: 11.5.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 08:50  

Zitat von Kurt, am 15.11.2013 um 08:46
Wie und wann benutzt Du den Sputnik? Fließt da heiße, lauwarme oder kalte Würze durch?


Nach dem Hopfenkochen zr Heißtrubfilterung. Brühend heiß...
"aufpassen! Aua" ;)


[Editiert am 15.11.2013 um 08:51 von polle70]
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BerndH
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Registriert: 6.1.2013
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red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 09:23  
Den Sputnik würde ich nicht direkt aus der Waschmaschine verwenden.
Du würdest dich wundern wieviel Keime in unserer "sauberen" Wäsche sind wenn sie die Waschmaschine verlässt.
Den Sputnik am besten vor dem benutzen immer kurz auskochen.


Grüsse

Bernd
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 09:55  
...die WB06 ist auch nicht "erste Wahl". Sie macht für meinen Geschmack ein etwas säuerlich und merkwürdig bitteres Weizenbier.

Bei der "WLP003" hast Du Dich wahrscheinlich verschrieben, die 003 ist eine "German Ale II" und wird wohl im Hobbybereich gar nicht angeboten (steht bei www.whitelabs.com bei "Professionals".
War wohl die bekannte WLP300 gemeint.

Das Rumgewurstel mit einem Eintauchkühler hat mir auch immer mal milchsäureinfizierte Biere gegeben, ich kühle daher nicht mehr damit sondern laß es über Nacht im Gärfaß abkühlen.

Uwe
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Ladeberger
Beiträge: 1946
Registriert: 20.11.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 10:26  
War die WLP300 frisch? Fing der Sud nach zwei Tagen wenigstens an, zu überweißen? Dass eine topfitte W68 in den ersten 48h nicht ankommt, ist schon etwas ungewöhnlich.

Gruß,
Andy


____________________
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Beiträge: 74
Registriert: 11.5.2011
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.11.2013 um 10:32  
Frisch gekauft, ca. 2-3 Wochen alt

Muss allerdings zugeben, dass ich Sie ca. 20°C warm in Eins in ca. 33°C (oder so) warme Bierwürze gekippt habe, da ich etwas in Eile war.
Belüftet hatte ich vorher auch nicht :redhead:

Hatte bisher auch nie Probleme mit der Hefe. (Zumindest mit der von Wyeast nicht, aber die ist mir mittlerweile zu teuer)
Aus diesem Grund habe ich mir auch keine Gedanken über das Reinkippen gemacht. Ich habe sie als sehr robust in Erinnerung. Eine Hefe, die auch mal einen Fehler verzeiht ;)


[Editiert am 15.11.2013 um 10:33 von polle70]
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