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Autor: Betreff: Germania Edel Pils
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quartermoose
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 13:10  

Zitat von JanBr, am 1.12.2013 um 12:32
Weder die Lebensmittelindustrie noch die Braubrance ist per se böse. Auch hier arbeiten Menschen, die stolz auf Ihren Beruf und auf Ihre Arbeit sind. Hört auf einen ganzen Industriezweig pauschal über einen Kamm zu scheren. Das ist einfach billig.

Hallo Jan,

aber genau dieses schlechte Image hat sich die Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, selbst hart erarbeitet. Und wir haben nur mitbekommen, was vor unserer Haustür passiert ist. Ein Blick in die dritte Welt und das Fass ist schon lange übergelaufen. Das diese Produkte pauschal schlecht sind, kann man nicht behaupten, aber es wird doch erlaubt sein, viele Prozesse kritisch zu hinterfragen.

Gruß
Chris


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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 13:25  
Mir ging es nicht um Brauereien im speziellen sondern um eine inhumane Einstellung die in unserer heutigen Gesellschaft
die Runde macht. Sie lautet in etwa " der Preis heiligt alle Mittel ".
Und traurig macht es mich immer wieder Befürworter und Rechtfertigungen dieses an sich furchtbaren Trends zu finden.

Jan du missverstehst leider oft was andere Forenmitglieder Dir sagen wollen und fühlst dich jedesmal gleich in deiner Brauerehre verletzt, das ist mir
schon des öfteren hier im Forum in der Vergangenheit aufgefallen.
Auch wenn dich jemand gar nicht persönlich angegriffen hat empfindest du Kritik am Brauwesen oder was auch immer sofort sehr persönlich.
Sei versichert das ich Dir und deinem Job nichts negatives nachsagen will und wollte und auch in Zukunft nicht werde.

Für das was ich zu bedenken gebe ist ohnehin nicht der kleine Angestellte in seinem Job verantwortlich, das wäre ja schlimm.
Dann müsste ich ja den Hermes Zusteller dafür verantwortlich machen was seine Firma mit ihm für ein böses Spiel treibt.

Wir alle sind dafür verantwortlich wie inhuman viele Firmen heute agieren.......... in dem wir ihr Verhalten unterstützen.

Das heisst nur das ich dazu anregen möchte mal darüber nachzudenken ob jeder Trend den wir selbst kreieren wirklich wünschenswert ist
und ob es nicht in unserer Macht liegt das durch unser Verhalten zu beeinflussen.

Danke

Bernd


[Editiert am 1.12.2013 um 13:57 von BerndH]
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 15:00  

Zitat von BerndH, am 1.12.2013 um 13:25
Mir ging es nicht um Brauereien im speziellen sondern um eine inhumane Einstellung die in unserer heutigen Gesellschaft
die Runde macht. Sie lautet in etwa " der Preis heiligt alle Mittel ".
Und traurig macht es mich immer wieder Befürworter und Rechtfertigungen dieses an sich furchtbaren Trends zu finden.

Lies dir meinen letzten Post bitte nochmal durch, du hast ihn anscheinend nicht verstanden wenn du mir solche Tendenzen unterstellst.

Gruß,
Andy


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 15:28  

Zitat:
Wir alle sind dafür verantwortlich wie inhuman viele Firmen heute agieren.......... in dem wir ihr Verhalten unterstützen.


Exakt. Aber ähnlich wie den Hermesfahrer für das Verhalten von Hermes verantwortlich zu machen, genauso fragwürdig ist es eben Großbetriebe dafür verantwortlich zu machen das sie einen Markt bedienen und dem Konsumenten das Produkt geben das er scheinbar will.

Das Ganze ist im Großen und Ganzen ein sehr böses Spiel und jeder von uns spielt hier nicht selten mit dem Feuer.

Ein Beispiel:

Schlecker hat sicherlich Dreck am Stecken. So wie er seine Mitarbeiter behandelt hat, war ohne Frage ethisch nicht vertretbar. Was mach der deutsche Wutbürger, er ruft zum Boykott. Dieser Boykott ist sehr effektiv und erreicht leider doch das Gegenteil. Schlecker geht bankrott und mit Ihm 30.000 Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit.

Ziel erreicht?

Mein Produktionsbereich ist unter anderem für klinische Säuglingsnahrung verantwortlich. Sicherlich hat mein Arbeitgeber in der Vergangenheit vor allem in Afrika Fehler genacht was Marketing von Säuglingsnahrung angeht. Zur Zeit bricht aber ein dermassener Shitstorm über uns herein der von der absoluten Verleudmung (Nestle versucht Muttermilch zu patentiteren) bis zur absolut schlecht regagierten Dummheit geht (Nestle Patentier Fenchel). Zwischen drinnen vermischt man noch über alle Businesses hinweg was Nestle so tut oder ebene nicht (Nestle verlegt seinen öffentlich zugänglichen Brunnen nicht in die Dorfmitte sondern Dorfbewohner müssen Strasse überqueren). Das führt, wie so oft, zu einem Boykottaufruf aller Produkte. Unter anderem wirft man uns vor wir würden verhindern das Frauen Ihre Kinder stillen. Also brechen bei uns die Produktionsmengen weg und es wird schwieriger unsere Produktion aufrecht zu erhalten. Unter anderem die Produktion für klinische Säuglingsnahrung für Frühgeborenen (diese Mütter haben noch keine Milch), hypoallergen Nahrung für Kinder mit Allergien (diese Kinder können die milch Ihrer Mütter nicht trinken) und Nahrung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen (diese Kinder sind auf diese Nahrung angewiesen). Derzeit sind wir, auch unter unseren Konkurenten, das einzige Werk das übrig geblieben das solche Spezialnahrung produziert. Alle anderen haben sich zurückgezogen weil sich das Geschäft nicht mehr lohnt.

Was das heisst falls auch wir die Produktion einstellen kann sich jeder der Kinder mit speziellen Nahungsmittelproblemen hat selbst überlegen.

Das Ganze ist natürlich sehr stark vereinfacht dargestellt und natürlich werde ich hier nicht unserer Strategie öffentlich breittreten.

Das einzige was ich erwarte ist sich zu informieren bevor man unreflektiert Stammtischparolen nachschreit. Das hat uns nämlich schon mal sehr nahe an den Abgrung geführt.

Schönen 1. Advent. Ich klinke mich hier aus, ist nämlich nicht gut für meinen Blutdruck.

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 17:51  
Um mal wieder aufs Bier zurück zu kommen. Ich trinke gerade ein Köthener Spezial Pils. Hinten auf dem Etikett steht was von "Originalrezept von 1861" unter Verwendung "edelster" Hopfen aus dem Elbe-Saale Gebiet. Nun gut, ich weiß das im Elbe-Saale Gebiet hauptsächlich edelste Hochalphabittersorten angebaut werden aber auch Perle, welchen ich gar nicht mal als so unedel bezeichnen möchte. Das Pils schmeckt gut bitterhopfengebittert..gar nicht mal schlecht. Die Bittere kommt fast auf Jever-Niveau ohne Stinktier.

Mann, denke ich. Kann man ja durchaus mal kaufen, um eine lokale, einheimische Brauerei zu unterstützen. Köthen liegt ja in Sachsen-Anhalt.
Ok..und was lese ich im Internet. Die alte Köthener Brauerei ist schon lange dicht. Gebraut wird das Köthener in der Privatbrauerei Hildebrand, Pfungstadt. Nur das Marketinggedöns machen sie noch in Köthen.

Selbstverständlich gönne ich den Pfungstädter Angestellten ihre Auftragssude aber ich möchte nicht so verarscht werden! Das ist auch nur ein Beispiel von vielen.

m.f.g
René

P.S

da das Nestle Wasser vermutlich teurer ist als Germania Pils muss ich mir die Haare wohl bald mit Bier waschen... :(


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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PaternusBraeu
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 18:39  
Also, das Brauereisterben der letzten Jahrzehnte hat die natürliche Folge dass die Marken von den Brauereien weitergeführt werden, die die Braustätten übernommen und dicht gemacht haben. Bestes Beispiel die Übernahme von Henninger durch Binding (Oetker). Die wechseln dann meist nur noch das Etikett und weiter gehts mit dem gleichen Inhalt wie die Eigenmarken, und dann wunderst Du dich, warums Dich auf einmal schüttelt :hallucine: oder halt eben nicht, weil das Bier einfach trinkbar ist.
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 19:17  
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"


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Brauer & Mälzer - Jahrgang 1994
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Fuddman
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 19:34  
@ Flying

Wenn du mal eine lokale, einheimische Brauerei in Sachsen-Anhalt unterstützen willst, dann solltest du mal Bitterfelder Bier kosten, das wird auch in Bitterfeld gebraut und schmeckt meines Erachtens auch besser als Köthener.

Interessantes zu dieser Brauerei ist noch zu erwähnen, dass sie eine junge Frau als Braumeisterin haben.


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Hopfen und Malz, rinn in Hals
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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 19:46  
Bin mir jetzt nicht sicher ob es sich um dieses "Germania" handelt, aber die Brauerei Eichbaum, Mannheim hatte ein solches als C Marke :)
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 20:23  
Um nochmal auf die Bierpreise zurückzukommen,
viele dieser sog. Handelsmarken werden von den Brauereien hergestellt um Anlagen auszulasten!
Da die Fixkosten unabhängig vom Ausstoß gleich bleiben macht es für die Brauerei natürlich Sinn über die Tiefpreise noch weiteres Bier zu verkaufen.
Unter den günstigen Preisen leiden anders als vll bei Hermes in der Brauerei die wenigsten! Ich lag damals mit meinem Ausbildungsgehalt weit vor so manch anderem! Was mir persönlich weniger gefällt ist das viele dieser Biere exakt die gleichen sind wie ihre "Marken" Geschwister. Manche machen sich zumindest noch die Mühe Röstmalzbier zu zu dosieren...Evtl wird hier stärker eingebraut und bei der Filtration geblendet. In der Meisterschule wird dies zwar behandelt aber auch nicht als gut befunden...Aber Chef ist nun mal der Chef und der lässt sich nunmal von Schwarzen Zahlen die möglichst groß sind viel mehr beeindrucken als von einer schönen Hopfenblume die mit einem kürzeren MHD erkauft werden muss. Ich würde gerne noch der Diskussion um die verhasste Druckgärung und der kurzen Lagerung etwas entgegenbringen: Die Gärungsnebenproduckte sind Produckte aus einer einfachen Rechnung: GNP=Temp x GNP Konzentration x Konvektion. Will man eins erhöhen muss man ein anderes senken und das Ergebnis ist exakt das gleiche. Lediglich ein einziges GNP ist nachweißlich erhöht, was aber lediglich in der Analytik und nicht bei Verkostungen auffällt. Zum Thema lange Lagerung: Vorweg vll der Lieblingsspruch meines Ausbilders: Wer länger als 21 Tage lagern muss hat in der Herstellung unsauber gearbeitet und Fehler gemacht. Bei heutigen Rohstoffen und dem Wissen wie man diese zu interpretieren hat und das ganze in den Prozess einzubringen ist eine Lagerung von über drei Wochen wirklich nicht notwendig und schadet tatsächlich häufiger als das es dem Bier etwas bringt, vorausgesetzt natürlich man hat richtig gearbeitet! In der Brauerei in der ich gelernt habe wurden Veränderungen stets dadurch abgesichert das 0815 Biertrinker das neue Produkt mit dem alten verkostet haben. kam es besser an wurde das neue umgesetzt. Das Bier muss der großen Masse an Biertrinkern schmecken und genau diesen Geschmack müssen wir Braumeister treffen. Auch mit der Gefahr jetzt hier gelyncht zu werden, es handelt sich immer noch um einen 3 Jährigen Ausbildungsberuf die Meister hängen mindestens noch 1 weiteres Jahr an Ausbildung dran und der Unterschied zum Hobbybrauer ist oft der das der Hobbybrauer etwas braut, vorher nicht 100% sagen wie es schmecken wird und mit dem Ergebnis zufrieden ist, der Braumeister aber einen festen Geschmack vorgegeben bekommt den er so 100% treffen muss. Überlegt bitte einmal wie gut es euch gelingt ein Bier 2x exakt nachzubrauen.... und kommt mir jetzt nicht mit Verschneiden....Bitte hab ein wenig mehr Respekt vor den Meistern in den Großbetrieben, sicherlich hätten die auch mal Bock auf einen dunklen Bock im Dreimaischverfahren aber jetzt erklärt mir mal bitte wie Warsteiner und co ihren Kunden dann den Kastenpreis und vor allem den Geschmack erklären sollen....Nehmt es mir bitte nicht übel aber viele machen sich die Diskussionen hier sehr leicht
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 20:29  
Danke!

Jetzt ist mein Blutdruck wieder etwas gesunken.....

Jan
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 20:39  

Zitat:
Nehmt es mir bitte nicht übel aber viele machen sich die Diskussionen hier sehr leicht

Genau das empfinde ich auch so und nicht nur hier machen es sich viele zu leicht!
Bier aber auch Milch, Butter und Mehl etc. kosten heute so viel wie teilweise vor vielen Jahrzehnten, mit all den
negativen Folgen für ihre Erzeuger.

Zitat:
da das Nestle Wasser vermutlich teurer ist als Germania Pils muss ich mir die Haare wohl bald mit Bier waschen... :(

Bier für die Haare soll aber auch gesund sein. In Oettinger wollte ich mal baden, habe es dann aber doch nicht gemacht.
Ich las mal das man in der DDR Schweine teilweise mit subventionierten Broten fütterte weil dies billiger zu bekommen war als die gleiche Menge an Mastfutter. :)
Das war auch so eine, wenn auch Regime bedingte, absurde Entwicklung.


Grüse

Bernd


[Editiert am 1.12.2013 um 21:29 von BerndH]
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danfue
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 21:52  

Zitat von flying, am 1.12.2013 um 17:51

Mann, denke ich. Kann man ja durchaus mal kaufen, um eine lokale, einheimische Brauerei zu unterstützen. Köthen liegt ja in Sachsen-Anhalt.
Ok..und was lese ich im Internet. Die alte Köthener Brauerei ist schon lange dicht. Gebraut wird das Köthener in der Privatbrauerei Hildebrand, Pfungstadt. Nur das Marketinggedöns machen sie noch in Köthen.

Selbstverständlich gönne ich den Pfungstädter Angestellten ihre Auftragssude aber ich möchte nicht so verarscht werden! Das ist auch nur ein Beispiel von vielen.


Ja, das ist immer das Problem mit diesen Lohnbrauverfahren, die mich auch immer am meisten ärgern. Man mag da, wie hier in diesem Thread ausgiebig besprochen, durchaus auch mal auf ein richtig gutes Bier stoßen. Mich wundert aber nur, wie der Verbraucher wirklich verarscht wird. Es gibt zig Gesetze, sowohl auf Bundes- wie auf europäischer Ebene, insbesondere in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Aber man kann ein Bier verkaufen, ohne auf dem Etikett anzugeben, wo und von welcher Brauerei das überhaupt gebraut wurde. Das regt mich auch immer tierisch auf.
Pfungstädter braut übrigens auch das (nicht weiter erwähnenswerte) Treiber Pils. Auch hier wird der Eindruck erweckt, das Bier stammt aus Ludwigshafen.
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Alt-Phex
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 22:27  
@Braumeister12: Du Hast vollkommen Recht.

Das auf den Etiketten nicht draufsteht von wem das Bier gebraut wird ist natürlich Schade,
aber anscheinend keine Pflicht. Immerhin steht ja drauf wer dafür Verantwortlich ist.
"Abgefüllt für Discount X", "Bier Vertriebs GmbH"... usw.

Womöglich will ja die Brauerei nicht gennant werden oder der Auftraggeber will das nicht.
Das könnte schon zu Ärger führen wenn der Verbraucher bemerkt das er für das gleiche
Bier mehr bezahlt nur weil ein anderes Etikett auf der Flasche klebt.

Es gab hier mal "Schlösser Alt" und "Düssel Alt", wobei Düssel Alt günstiger war, soweit ich mich
erinnern kann (hab ich ewig nicht mehr gesehen) - der Inhalt war aber identisch !
Konnte man auch gut an den Etiketten erkennen, exakt gleiche Form. So musste der Ettiketierer
nichtmal umgebaut werden. Kronkorken, Etiketten und Kästen austauschen und nach 15min
konnte Düssel Alt abgefüllt werden - aus dem gleichen Tank !

In meiner Lehrbrauerei wurde auch noch ein "anderes" Bier abgefüllt. War ein regionales Bier,
dessen Brauerei von einem Fernsehbier-Riesen geschluckt wurde. Anders war nur das KEG in
das abgefüllt wurde und der Aufkleber mit dem Logo der alten Brauerei - Drin war unser Alt.

Was ich damit sagen will - Nur weil ein Bier günstig verkauft wird kann da trotzdem das gute
Standard Produkt irgendeiner Brauerei drin sein. Warum sollten die auch ihre Produktions
Abläufe und Rezepte aufwändig anpassen, wenn man das über das Etikett lösen kann.

Außerdem müssen so keine Produktionsbedingten Margen abgenommen werden, sondern man
kann auch einfach mal nen halben Tank als "Bier X" abfüllen.

Das die bei 5-6 EUR / Kasten keine großen Gewinne machen ist schon klar, aber wie schon erwähnt
erspart man sich damit den Stillstand der Anlage und die damit verbundenen Wartungskosten.
Die laufenden Kosten können damit zumindest gedeckt werden.


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Knaecke
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 22:57  

Zitat von Alt-Phex, am 1.12.2013 um 22:27
@Braumeister12: Du Hast vollkommen Recht.

Das auf den Etiketten nicht draufsteht von wem das Bier gebraut wird ist natürlich Schade,
aber anscheinend keine Pflicht. Immerhin steht ja drauf wer dafür Verantwortlich ist.
"Abgefüllt für Discount X", "Bier Vertriebs GmbH"... usw.

Womöglich will ja die Brauerei nicht gennant werden oder der Auftraggeber will das nicht.
Das könnte schon zu Ärger führen wenn der Verbraucher bemerkt das er für das gleiche
Bier mehr bezahlt nur weil ein anderes Etikett auf der Flasche klebt.

Es gab hier mal "Schlösser Alt" und "Düssel Alt", wobei Düssel Alt günstiger war, soweit ich mich
erinnern kann (hab ich ewig nicht mehr gesehen) - der Inhalt war aber identisch !
Konnte man auch gut an den Etiketten erkennen, exakt gleiche Form. So musste der Ettiketierer
nichtmal umgebaut werden. Kronkorken, Etiketten und Kästen austauschen und nach 15min
konnte Düssel Alt abgefüllt werden - aus dem gleichen Tank !

In meiner Lehrbrauerei wurde auch noch ein "anderes" Bier abgefüllt. War ein regionales Bier,
dessen Brauerei von einem Fernsehbier-Riesen geschluckt wurde. Anders war nur das KEG in
das abgefüllt wurde und der Aufkleber mit dem Logo der alten Brauerei - Drin war unser Alt.

Was ich damit sagen will - Nur weil ein Bier günstig verkauft wird kann da trotzdem das gute
Standard Produkt irgendeiner Brauerei drin sein. Warum sollten die auch ihre Produktions
Abläufe und Rezepte aufwändig anpassen, wenn man das über das Etikett lösen kann.

Außerdem müssen so keine Produktionsbedingten Margen abgenommen werden, sondern man
kann auch einfach mal nen halben Tank als "Bier X" abfüllen.

Das die bei 5-6 EUR / Kasten keine großen Gewinne machen ist schon klar, aber wie schon erwähnt
erspart man sich damit den Stillstand der Anlage und die damit verbundenen Wartungskosten.
Die laufenden Kosten können damit zumindest gedeckt werden.


So ist es! Meistens sind es reine B oder C Marken um den Absatz zu halten. Umsatztechnisch kommt für die Brauerei leider nicht bei rum. Man möchte aber natürlich nicht nur den "Premium" Markt bedienen.
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HarryHdf
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@Braumeister12: :goodpost:

Es sollte evtl. mal jemand erklären, warum es bei Bier denn zwangsweise anders laufen soll, als bei den ganzen anderen Food-Produkten. Oder seid ihr wirklich der Meinung, daß für ein Aldi-Kokos-Schoko-Tralala-Teilchen tatsächlich eine andere Produktionslinie verwendet wird als für ein Original-Bounty ? Wozu sollte man sowas machen? Reicht doch wirklich, wenn man da ne andere Verpackung und ne andere Werbung aussenrum packt. Hauptsache ist doch, daß die Produktion auf dieser Linie möglichst effizient auf annähernd 100% durchlaufen kann und man unnötige und personalintensive Rüstzeiten vermeidet. Und bei alledem ist das ganze noch nichtmal richtig verwerflich, sondern einfach nur logisch.

Dergleichen weitere Beispiele liessen sich hundertfach finden... warum also auch nicht bei der Bierproduktion?

Mittlerweile werden diese Sachen von "Food-Designern" entworfen, aussenrum eine passende Marketingstrategie entwickelt. Dann sucht man sich billige Lohnfertiger. Die "Überschuss"-Produktion wird dann an Handelsketten als "Handelsmarke" umetikettiert und ein wenig günstiger verkauft. That's Life, sonst nix.

Harry

P.S. Gaaaanz anders ist das natürlich bei Twix, Da werden die beiden Teile innerhalb der Packung selbstverständlich in zwei benachbarten Fabriken mal "ummantelt" und in der anderen "umhüllt". Das wird ja auch in der Werbung so gezeigt, also muss es auch stimmen !!!


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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 23:25  
Das ist natürlich überall so, wird seit Jahrzenten so gemacht.

Ob da für eine bestimmte Produktion mal eine andere aber ähnliche
Rezeptur eingesetzt wird, mit z.b. günstigeren Rohstoffen ist ne andere
Geschichte. Sowas macht man dann wenn man eine vertragliche Menge
herstellen muss und im Cent Bereich kalkuliert. Oder sein Markenprodukt
geschmacklich weiterhin "besonders" halten will.

In der Mehrheit wird aber das gleiche Produkt nur anders verpackt / etikettiert.
Muss man seine Produktionsabläufe nicht ändern, kann auf verlässliche Lieferanten
zurückgreifen und in der Kasse klingelt es trotzdem...


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 23:29  

Zitat:
Es sollte evtl. mal jemand erklären, warum es bei Bier denn zwangsweise anders laufen soll, als bei den ganzen anderen Food-Produkten. Oder seid ihr wirklich der Meinung, daß für ein Aldi-Kokos-Schoko-Tralala-Teilchen tatsächlich eine andere Produktionslinie verwendet wird als für ein Original-Bounty ?


Harry, ich widerspreche dir hier sehr ungern, aber bei vielen Lebensmittel gibt es in der Tat Unterschiede zwischen den Discounter Produkten und der Markenware. Bei Bier macht es keinen Sinn, weil es mehr kosten würde ein extra Rezept anzulegen und getrennt zu verarbeiten. Das liegt aber daran das bei Bier die Rohstoffe einen absolut geringen Anteil an den Herstellkosten ausmachen. Wenn es sich aber um "hochpreisige" Zutaten handelt, macht es durchaus Sinn verschiedenen Rezepte zu pflegen. Das passiert z.B. Sehr häufig bei Molkereiprodukten wie Joghurt. Die Grundmasse ist die gleiche, aber die wertgebende Zutat, nämlich die Fruchtzubereitung, ist nicht identisch zwischen Diskounter und Marke.

Gruß

Jan
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Antonius
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red_folder.gif erstellt am: 1.12.2013 um 23:58  
Hallo
@Alt-Phex : Das von dir angesprochene Schlösser Alt wurde früher in der eingangs erwähnten Iserlohner Brauerei hergestellt und wo das Iserlohner zu der Zeit gebraut wurde wuste man nicht. Damals gehörte die Brauerei zu Brau und Brunnen und die haben das von oben so angeordnet weil die kapazität der Brauerei wohl dem Absatz von Schlösser Alt nahe kam. Und Tatsache ist auch das damit das hier heimische Iserlohner Pilsener erstmals so richtig einen Einbruch erlitten hatte. Einfach weil es auf einmal nicht mehr schmeckte. (gleiches Rezept - anderes Brauwasser ??)

@ Jan : Genauso hab ich es erlebt da ich in der Fleisch und Wurstwarenwelt groß geworden bin. Morgens wird geschlachtet und zerlegt und die guten Teile kommen in die Eigenmarke und die Nachtschicht verarbeitet dann die nicht so schön gewachsenen (meinetwegen Schnitzel) oder das fettigere und Sehenreichere Fleisch mit anderem Etikett um es als Handelsware raus zu hauen. Punkt aus.
Wir sind die Kunden und entscheiden selbst. Ob an der Kühltehke oder im Getränkemarkt oder auch beim guten Bäcker. :thumbup:
Iss doch so....!?
MfG Antonius


[Editiert am 2.12.2013 um 00:04 von Antonius]



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gab ich sofort das lesen dran.
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@Antonius:

Ich bezog mich auf die Zeit als es die Schlösser Brauerei tatsächlich noch gab.
Also etwa 20 Jahre her - da wurde das so gemacht. Sollte auch nur als Beispiel
dienen wie sowas funktioniert.

Ja, Brau und Brunnen hat so einiges durcheinander gebracht... :mad:


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HarryHdf
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Zitat von JanBr, am 1.12.2013 um 23:29

Zitat:
Es sollte evtl. mal jemand erklären, warum es bei Bier denn zwangsweise anders laufen soll, als bei den ganzen anderen Food-Produkten. Oder seid ihr wirklich der Meinung, daß für ein Aldi-Kokos-Schoko-Tralala-Teilchen tatsächlich eine andere Produktionslinie verwendet wird als für ein Original-Bounty ?


Harry, ich widerspreche dir hier sehr ungern, aber bei vielen Lebensmittel gibt es in der Tat Unterschiede zwischen den Discounter Produkten und der Markenware. Bei Bier macht es keinen Sinn, weil es mehr kosten würde ein extra Rezept anzulegen und getrennt zu verarbeiten. Das liegt aber daran das bei Bier die Rohstoffe einen absolut geringen Anteil an den Herstellkosten ausmachen. Wenn es sich aber um "hochpreisige" Zutaten handelt, macht es durchaus Sinn verschiedenen Rezepte zu pflegen. Das passiert z.B. Sehr häufig bei Molkereiprodukten wie Joghurt. Die Grundmasse ist die gleiche, aber die wertgebende Zutat, nämlich die Fruchtzubereitung, ist nicht identisch zwischen Diskounter und Marke.


Musst Du nicht ungern tun, ich habe die Weisheit ja auch weder gepachtet, noch mit Löffeln gefressen.
Denn das ist ein recht guter Einwand. Wenn es "prozesstechnisch" relativ einfach ist, alternativ da auch mal ein wenig günstigere Rohstoffe einfliessen zu lassen, ohne den gesamten Produktionsprozess zu stoppen und neu anzufahren, dann wird das sicherlich auch gemacht.
Im realen Leben kenne ich das z.B. aus der Waschmittelproduktion, wo bei der Billigmarke dann eben auch mal 5% Ausschuss aus früheren Produktionen oder andere Rückläufer mit eingemischt werden.
Also ist das auch im Food-Bereich nicht abwegig, nur die Toleranzen düften geringer sein. Um mal auf unser eigentliches Thema zurückzukommen, ist da evtl. bei der Billigmarke die Kolbachzahl beim Malz nicht ganz genau im Toleranzbereich für die Premium-Marke, aber um die Anlage besser auszunutzen, wird eben mit der gleichen Rezeptur, aber "anderem" Malz die Billig-Variante gebraut. Alles in allem nicht verwerflich, sondern logisch.

Harry


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