Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 12:37 |
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Moin liebe Hobbybrauer,
ich höre immer mal wieder was von "overpitching" der Hefe, also wenn zum
Start der Hauptgärung zu viel Hefe zugegeben wird und die Hefe richtig vom
Teller dreht ("Gärspund-Maschinengewehr)
Zum anderen gibt es dann doch sicher auch ein "Underpitching", also zu
wenig Hefe (viel Stress für die Hefe).
Wie wirken sich denn beide Varianten auf den Geschmack aus?
Danke und Gruß!
[Editiert am 3.12.2013 um 12:38 von jiverjoe]
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 12:42 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 5.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 13:19 |
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Thanx! Hab mir gerade eine Notti bestellt.
Werd ich auch möglichst genau an die Dosier-Empfehlung halten.
Gruß, und Respekt,
Schorschi ____________________ Hausbräu ist Charakterbräu
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 13:30 |
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Spitzenmäßiger Artikel, Kurt. Vielen Dank.
Ich hab nicht damit gerechnet, dass overpitched = dünneres, geschmacklich
flacheres Bier erzeugt. Dachte eher an Esther- und Diacetyl-Aromen, aber
genau das scheint ja beim underpitched der Fall zu sein.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 13:50 |
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Das mit dem dünneren und geschmacklich flacheren Bier bei overpitching kann
ich nur bestätigen. Bei meinen ersten Brauversuchen dachte ich auch "viel
hilft viel" und habe mich dann über die körperlosen Biere gewundert
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 160 Registriert: 5.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 14:05 |
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Zitat von Der Belgier, am 3.12.2013 um
13:50 | Das mit dem dünneren und geschmacklich
flacheren Bier bei overpitching kann ich nur bestätigen. Bei meinen ersten
Brauversuchen dachte ich auch "viel hilft viel" und habe mich dann über die
körperlosen Biere gewundert
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Der Gedanke kam mir auch gerade – ich hab bei meinen ersten Bieren auch
immer eher zu viel Hefe reingeschmissen, und die schmeckten ein wenig platt
und vor allem sehr herb. Das erklärt im Nachhinein vielleicht auch den
hefig-muffigen Beigeschmack. Bisher dachte ich immer das war Diacetyl, aber
laut Wyeast ist das ebenfalls eine Folge von Overpitching:
A low pitch rate can lead
to:
Excess levels of diacetyl
Increase in higher/fusel alcohol formation
Increase in ester formation
Increase in volatile sulfur compounds
High terminal gravities
Stuck fermentations
Increased risk of infection
High pitch rates can lead to:
Very low ester production
Very fast fermentations
Thin or lacking body/mouthfeel
Autolysis (Yeasty flavors due to lysing of cells)
[Editiert am 3.12.2013 um 14:06 von jiverjoe]
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 21.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 14:53 |
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Hallo zusammen,
eine optimale Dosage (oder auf Wunsch auch das over/underpitching) lässt
sich ja mit frisch erworbener Hefe lt. Herstellerangabe gut ermitteln, aber
wie sieht es bei der 2. und weiteren Führungen oder bei freundlichen
Spenden von Freunden aus ? Leider kann nicht jeder die Hefezellen zählen
. Gibts da sowas wie ne Faustformel für Anfänger ? Ich
habe z.B. meine Hefen für die 2. und 3. Führung in einem Einmachglas zu 3/4
Ltr. und hau das in meinen 20 Ltr. Bottich. Vermutlich zu viel. Oder auch
nicht ? ____________________ Gruss
Robert
Deutscher von Geburt, Rheinhesse von Gottes Gnaden.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 15:01 |
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In so einem Fall kannst du das mit dem Mr. Malty
Rechner berechnen, unter dem Punkt "Repitching from Slurry".
Der Rechner ist natürlich auch für frisch erworbene Hefe sehr nützlich.
Gustl
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 21.6.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 15:10 |
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Hallo Gustl,
danke das passt super, habe direkt feststellen können dass meine Biere
etwas stark overpitched sind.
____________________ Gruss
Robert
Deutscher von Geburt, Rheinhesse von Gottes Gnaden.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 165 Registriert: 18.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 15:34 |
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Hallo zusammen,
* OT on *
ich finde es auch immer gut wenn solche Erfahrungsberichte veröffentlicht
oder Experimente interpretiert werden. Und da haben sie auch ihren
praktischen Wert für uns als Hobbybrauer.
Ich bin eigentlich nicht für theoretische Diskussionen, aber trotzdem
sollte man hier m. E. Grenzen in Betracht ziehen. 'Science' ist das m. E.
nicht. Das sind empirische Versuchsreihen, aus denen keine
wissenschaftlichen Ergebnisse abgeleitet werden können, sondern nur
Hypothesen, die noch verifiziert werden müssten. Also, Anhaltspunkte.
* OT off *
Viele Grüße,
Norbert
____________________ ****************
suum cuique
****************
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 19:22 |
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Je länger und je intensiver man sich mit der Brautechnik befasst desto mehr
bekommt man den Eindruck
das es für jede noch so unterschiedliche Vorgehensweise immer einen
wissenschaftlich klingenden Artikel als Begründung gibt.
Ob viel oder wenig belüften um die Esterproduktion zu erhöhen, ob Über-
oder Underpitching, man muss nur suchen denn
es gibt immer wissenschaftliche Literatur die für das eine oder das andere
spricht und das ist sehr verwirrend.
Auch hier im Forum wirst du immer mal wieder 6 verschiedene Meinungen von 5
Leuten zu ein und dem gleichen Thema finden.
Brauen ist und bleibt etwas sehr biologisches und nicht immer völlig
vorhersehbares mit vielen Faktoren die sich nicht immer verallgemeinern
lassen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 3.12.2013 um 19:23 von BerndH]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 3.12.2013 um 19:57 |
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Auch ganz hilfreich beim Abschätzen der Zellzahl ist folgende Abbildung auf
der Wyeast-Website (gezeigt wird sedimentierte Hefesuspension, die
{Zahl}*10^x ist jeweils die Zellzahl pro ml, die Prozentzahlen sind das
anteilige Volumen der sedimentierten Hefezellen):
(Quelle: http://www.wyeastlab.com/hb_pitchrates.cfm)
Aber: Menge ist nicht alles, die Zellen müssen auch vital sein (tote Zellen
en masse bringen nix). Um das abzuschätzen, sollte man dann doch besser den
Rechner vom Herrn Malty zur Hilfe nehmen.
Grüße
[Editiert am 3.12.2013 um 19:59 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 167 Registriert: 4.5.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.12.2013 um 21:19 |
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Gibts so einen Rechner auch in Deutsch?
Gruß ____________________ Hopfen und Malz, enoi in de Hals
Grüße aus dem schönen Mainz am Rhein
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Antwort 12 |
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