Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 9.12.2013 um 20:25 |
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Hallo zusammen,
ich schaue gerade folgendem Problem ins Gesicht.
Ich habe am Freitag einen Sud hergestellt (Extrakt: "Vienna Red" von
Weyermann)
Stammwürze 12,8%
Diesen habe ich in zwei Portionen aufgeteilt und abgekühlt auf 25°C.
Jeder Portion wurde von mir mit Hilfe einer Aquarienpumpe (mit
Sterilfilter) 10min. belüftet.
Danach hat Portion 1 ein Päckchen Safbrew T-58 verabreicht bekommen.
Portion 2 wurde mit der Danstar Belle Saison vergesellschaftet.
Die Gärung ist schnell und heftig angekommen. Bereits am Sonntag morgen lag
1 bei 5,2% und 2 bei 6,x% Stammwürze.
Während die Belle Saison brav durchgärt ist bei der T-58 seit Sonntag
morgen Siesta.
Bis auf den unterschiedlichen Hefestamm gibt es keine Unterschiede.
Gärtemperatur bei 18-20°C
Ich weiß das dies ein Gedulsspielchen werden kann möchte aber dennoch ein
Ass im Ärmel haben um der T-58 wieder auf die Beine zu helfen.
Ich bitte um Rat.
[Editiert am 9.12.2013 um 20:46 von Hopfenherz]
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.12.2013 um 21:40 |
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Deckel geschlossen halten und noch ein paar Tage Geduld haben.
Die Obergärigen laß' ich meist 10 Tage stehen.
Du willst nicht "grünschlauchen", oder?
____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2013 um 00:35 |
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Hallo Hopfenherz,
Wenn Deine Mitspieler den
Pokertisch bereits verlassen haben und mit Deinem Einsatz längst nach Hause
gegangen sind,
nützt Dir ein Ass im Ärmel auch nichts mehr
Aber gerne
Grüße
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.12.2013 um 10:48 |
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Hallo zusammen,
ich möchte nicht Grünschlauchen. Bei der Belle Saison wäre das vielleicht
eine Option weil die so Gärwillig ist aber bei den aktuellen Gärproblemen
sehe ich davon lieber ab.
Ich sitze noch nicht allein am Pokertisch, zur Not bekommt die T-58
Unterstützung von der Belle Saison.
Das Infoblatt von Fermentis ist ja eine schöne Zusammenfassung dich ich
noch nicht kannte. Danke dafür.
Ein mittlerer Endvergärungsgrad wird dort für die T-58 angegeben. Ich
brauche nun einen Richtwert anhand dessen ich mich orientieren kann
(scheinbarer Endvergärungsgrad). Ich komme mit meinem Problemsud auf gerade
mal 59%, bisschen wenig wie ich finde. Ich kann aber nicht einordnen.
P.S. wenn sich bis heute abend nichts getan hat impfe ich mit Belle.
Vielen Dank
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2013 um 10:59 |
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Pass nur auf mit der Belle Saison!
Mach dich mal über die Forensuche schlau, welche Erfahrungen andere mit der
Hefe gemacht haben. Die hat z.T. extrem hohe Vergärgrade.
Bei mir bin ich von 14°P auf 1.5°P gekommen, was einem scheinbaren EVG von
89% entspricht. Bei anderen ging es wohl noch tiefer.
Gruß
Simon ____________________ Facebook-Seite meiner "Brauerei"
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.12.2013 um 12:36 |
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Hallo Simon,
ich hab schon einige Sue mit der Belle Saison hinter mir. Deckt sich mit
deinen Erfahrungen.
Ich denke nur das einige Hopfensorten nicht unbedingt zu der Aromatik der
Belle Saison passen (auch wenn mir in diesen Fällen evtl. der Hopfen
ausgerutscht ist)
MfG
Christian
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2013 um 13:16 |
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Hi Christian,
dann muss ich doch gleich mal nachfragen:
Mein einziger Sud mit der Belle Saison überzeugt mich bisher vom
Aromenprofil der Hefe überhaupt nicht - sehr pfefferig/würzig, aber
irgendwie für mich in die Richtung unangenehm. Das ganze reift seit etwa 4
Wochen. In wie weit verändert sich der Geschmack bei längerer Reifung
noch?
Würde mich über ein paar Erfahrungswerte freuen ____________________ Facebook-Seite meiner "Brauerei"
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2013 um 14:28 |
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Bei mir hatte die ordentliche Esterproduktion (ca. 26°C Anstelltemperatur,
wollte wissen, ob sie wie manch belgische Saisonhefe das Warme liebt) am
Anfang die Phenole überdeckt, aber die schlagen dann alsbald zurück. Hat
was von Piment am Gaumen, das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig.
Verbunden mit dem extremen, aber sich langsam einstellenden Vergärungsgrad,
wirkt das ganze dann schon eher wie ein Würzmittel für die Küche auf
Bierbasis. Was ich nach einigen Wochen bei einem platzbedingt warm
gelagerten Kasten feststellen konnte ist, dass die Belle Saison noch sehr
lange an den letzten Zuckern knabbert und die Flaschen dadurch nun
überkarbonisiert sind. Dass hierbei irgendwas zum Guten reifen würde, kann
ich nicht gerade behaupten.
Meine neue Lieblingshefe wird's wohl nicht.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.12.2013 um 14:51 |
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Mir ist gestern auch eins aus der Flasche gehüpft.
Gebraut hab ich es am 11.08.13, bis vor zwei Wochen war es noch stark
carbonisiert, blieb aber in der Flasche.
Das steht jetzt bei ca 15°C.
Die Kombination mit Sorachi Ace ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Eine Zeit lang ging es, jetzt wird es aber wieder strenger, schwer zu
beschreiben.
Man könnte beinahe glauben, dass da noch andere Microorganismen am Werk
sind, ich finde immer noch, dass das Richtung Brett geht.
Aber die tun da bei Danstar sicher kein Brett mit in die Tütchen.
Wenn, dann würd ich das mit Strisselspalter oder Aramis noch mal machen und
schwächer hopfen.
Das Rezept auf MMuM hab ich wieder gelöscht, da mich das Bier letztendlich
doch nicht überzeugt.
Stefan
[Editiert am 10.12.2013 um 14:52 von Boludo]
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 10.12.2013 um 21:01 |
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Meine Erfahrungen mit der Belle Saison waren bisher nur fruchtiger
Natur.
In einem Sud habe ich Nelson Sauvin in die Ausschlagwürze gegeben und
während der Gärung dringelassen. Entwickelt haben sich dabei Aromen von
Mango, Maracuja und Grapefruit (NS).
Den zweiten Sud habe ich aus eben dieser Erntehefe angestellt und dieser
wurde dann sehr Bananig. Hier war die Anstelltemperatur ebenfalls etwas
höher (25-30°C). Ladeberger hat den entstehenden Effekt gut beschrieben.
Gewürzig trifft es auch, persönlich finde ich das aber nicht unangenehm.
Einen strengen Geruch konnte ich bei keinem Sud feststellen. Auch der
aktuelle gärt "Stammtypisch" wie ich es bisher kennengelernt habe.
Die T-58 riecht da definitiv strenger.
MfG
Christian
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 09:58 |
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Update: Ich habe den "Problemsud" mit etwas Belle Saison-Sud gestreckt.
Jetzt gärts wieder.
Leider haben sich nun beide Sude olfaktorisch in die gleiche aromatische
Richtung entwickelt. Mal sehen wie sich der Geschmack noch entwickelt.
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 94 Registriert: 25.8.2010 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 10:45 |
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Hört sich nach Überaktivismus an.
Deckel erstmal zulassen und abwarten. Die T-58 ist eine sehr zuverlässige
Hefe, die kannst du in einen Pott Erbsensuppe werfen, da macht die dir auch
noch Bier draus.
Vor dem ersten Spindeln würde ich 7-10 Tage warten. Die hier im Forum oft
beschriebenen Gärenden nach 2-3 Tagen habe ich (auch bei den aktivsten
Hefen) noch nie erlebt.
Gruß D.
Chill a little bit......
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 11:19 |
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Zitat von Boludo, am 10.12.2013 um
14:51 | Mir ist gestern auch eins aus der
Flasche gehüpft.
Gebraut hab ich es am 11.08.13, bis vor zwei Wochen war es noch stark
carbonisiert, blieb aber in der Flasche.
Das steht jetzt bei ca 15°C.
Die Kombination mit Sorachi Ace ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Eine Zeit lang ging es, jetzt wird es aber wieder strenger, schwer zu
beschreiben.
Man könnte beinahe glauben, dass da noch andere Microorganismen am Werk
sind, ich finde immer noch, dass das Richtung Brett geht.
Aber die tun da bei Danstar sicher kein Brett mit in die Tütchen.
Wenn, dann würd ich das mit Strisselspalter oder Aramis noch mal machen und
schwächer hopfen.
Das Rezept auf MMuM hab ich wieder gelöscht, da mich das Bier letztendlich
doch nicht überzeugt.
Stefan
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Hallo Stefan,
ist ja witzig - ich hatte gestern abend genau das gleiche im Glas! Beim
Durchsuchen meines Kühlschrankes ist mir die Flasche in die Hände gefallen,
die ich von Dir in Truchtlaching bekommen hatte.
Bei meiner Flasche war von Brett nichts zu merken. Das Bier lief aus der
Flasche wie ein Pils - kräftiges Bernstein, völlig blank, mit einer schönen
dauerhaften Schaumkrone.
Der Duft war sehr verlockend und erinnerte mich zuerst ein wenig an
C-Hopfen, das änderte sich aber mit der Zeit etwas. Keine Ahnung, welche
Düfte da aus dem Glas kamen, es war aber sehr verheißungsvoll.
Mir kam es etwas überkarbonisiert vor und die 8 Vol.% passen meiner Meinung
nach nicht so ganz zum Stil. Leider kenne ich den Sorachi Ace nicht, darum
fällt es mir schwer zu sagen, welchen Anteil der am Geschmack hatte.
Handwerklich ein super Bier, mir war es aber zu süß, was bestimmt auch an
der hohen Stammwürze gelegen hat. Könntest Du dazu mal noch was sagen
(Restextrakt)?
Ich habe zur Zeit eine WY3724 am Start, die sich sehr schwer tut und selbst
bei 27°C nur sehr wiederwillig arbeitet. Nach mehr als einer Woche habe ich
einen SVG von 54%.
Gruß,
Bierwisch ____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 12:30 |
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Das mit dem Süß ist ja mal witzig.
Der Restextrakt lag irgend wo Richtung 1°, ich müsste da mal
nachschauen.
Es war extrem hoch vergoren.
Aber Rene hat ja mal gemeint, dass die Hefe Glycerin und andere höhere
Alkohole erzeugt, die eine Süße hervorrufen, die nichts mit dem Restextrakt
zu tun hat.
Der scheinbare Vergärungsgrad war >95%!
Stefan
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 12:44 |
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Die Süße ist mir am Anfang gar nicht so aufgefallen, erst als ich nach
längerer Trinkpause mal nachgeschmeckt habe, war es sehr deutlich.
Glycerin wäre eine gute Erklärung.
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 14 |
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