Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 25.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 08:16 |
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Guten Morgen zusammen,
ich bin etwas ratlos. Habe am vergangenen Freitag 40 Liter Festbier (nach
dem Rezept von Rudoph Hagen) gebraut. Am Samstag dann, 2x 40 ml Flüssighefe
(Zymoferm Z003, von Braupartner) hinzugegeben. Leider hat die Gärung bis
jetzt noch nicht gestartet. Habe den Sud schon wärmer gestellt, von 12 C
auf 20 C. Den Sud öfters gut durchlüftet, ohne Erfolg...
Muss ich den Sud nun wegkippen? Oder neu aufkochen und es mit neuer Hefe
versuchen. Oder kann beim brauen selbst etwas so schief gegangen sein, dass
es sich nun beim ankommen der Hefe auswirkt?
Hatte bei der zweiten Jodprobe glaue eine ganz ganz leichte grau
verfärbung.
Vielen Dank euch schon vorab.
Viele Grüße Simon
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 08:45 |
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Hallo Simon,
probiers mal mit einer Schnellgärprobe. Damit kannst du herausfinden ob
dein Sud überhaupt gärfähig ist. Versuchs auch ruhig mit einem anderen
Hefestamm oder gib der Probe etwas frische Hefe hinzu.
- Hast du die Rasten eingehalten und kontrolliert?
- Wie hoch war deine Anstelltemperatur?
- Hast du die Würze ausreichend belüftet?
- War ein underpitching gewünscht?
Das sind eigentlich die Hauptfaktoren die mir auf die schnelle einfallen.
MfG
Christian
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 25.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 09:07 |
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Hallo Christian,
danke für deine schnelle Antwort
Zu den Fragen:
- Rasten und Temperaturen habe ich genau nach Rezept eigehalten.
Kontrolliert mit den zwei Jodproben, wie gesagt eine leichte grau
verfärbung.
- Angestellt habe ich bei Kellertemperatur 12C, mit einem großen
Schneebesen gut belüftet.
- Underpitching war nicht gewünscht, laut Braupartner reicht eine 40ml
Kapsel für einen 20-30l Sud, daher 2 kapseln für meinen 40l Sud.
Wie mache ich eine Schnellgärprobe? Habe jetzt leider keine Hefe mehr im
Haus, da ich diese immer "just in time" für jeden Sud bestelle. Notfalls
würde ich nochmal bei Braupartner nachbestellen.
Gruß simon
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 30 Registriert: 7.10.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 09:49 |
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Hallo Simon,
- nimm etwas von deinem Sud ab (500ml sollten es mindestens sein, besser
mehr) und kontrolliere die Stammwürze
-Beimpfe ordentlich mit Hefe.
Standartmäßiges vorgehen wäre eine Hefe aus dem gleichen Stamm. Um
herauszufinden ob etwas mit dem Sud falsch gelaufen ist würde ich zu einer
schnell vergärenden obergärigen Hefe tendieren. Solltest du den gleichen
Stamm benutzen wollen benutze eine neue Charge.
- nochmal ordentlich belüften (schütteln, rühren...)
- warm stellen (20-25°C)
- nach 24h und nach 48h nochmal die Stammwürze kontrollieren. Sollte sich
nichts getan haben ist vermutlich etwas beim Maischen schiefgelaufen...aber
was da dann das Problem war kann ich nicht sagen.
MfG
Christian
P.S.: Welche Temperatur hatte die Hefe beim anstellen?
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 09:57 |
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Das etwas beim Maischen so schief laufen kann das sich gar kein vergärbarer
Zucker bildet halte ich für ausgeschlossen.
Es wird wohl eher an der Hefe und ihrem Zustand liegen wenn dein Sud nicht
anfängt zu gären.
Öfteres Durchlüften erhöht drastisch die Gefahr einer Infektion, zumindest
wenn du das von Hand machst und das immer wiederholst.
Das würde ich jetzt auf jeden Fall sein lassen.
Hast du heute mal gespindelt ?
Evtl. hat die Gärung jetzt eingesetzt auch wenn sich noch kein Schaum
bildet.
Du erkennst das dann an einem leicht gefallenen Spindelwert.
Flüssighefen sind manchmal schon Tot wenn man sie einsetzen will, das kann
z.B. mit einem viel zu warmen Transport oder Lagerung zusammen hängen.
Besorg Dir eine frische Hefe aber besser nicht erst nachbestellen, das
dauert viel zu lange.
Eine Alternative wäre der Besuch bei einer Brauerei.
Frag doch mal hier im Forum ob Dir einer mit Hefe aushelfen kann. Dazu
musst du natürlich deinen Wohnort nennen.
Am sichersten wäre sicher noch mal aufkochen um evtl. jetzt schon
arbeitende Schadkeime zu vernichten und nach dem Abkühlen belüften und
dann neue vitale Hefe hinein und das in ausreichender Menge und dann wie
gehabt kalt anstellen und nicht bei 20 oder 25 Grad, sonst gärt es
vielleicht aber es wird
dann nicht das was du Dir erwartest hast.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 11.12.2013 um 11:40 von BerndH]
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 25.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 12:36 |
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@ Christian: ich nehme die Hefe immer 3 Stunden vorher aus dem Kühlschrank
und lege sie in den Raum, wo auch der Sud steht, damit sich die Temperatur
angleicht. Also lag sie dann bei ca. 12C.
Hallo Bernd, danke für deine Antwort. Habe heute noch nicht gespindelt bin
noch bis heute Abend unterwegs.
Ich wohne in der nähe von Freiburg im Breisgau. Wenn mir jemand mit etwas
Hefe aushelfen könnte, wäre das wirklich klasse
Fände es sowieso interessant mal zu wissen, ob es in meiner Gegend noch
Gleichgesinnte gibt
Mal noch ne Frage, wie belüftet man am sicherstens, dass eine Infektion
verhindert wird?
Ich glaube auf lange Sicht, werde ich auch um das Thema "Hefe führen" nicht
herum kommen, fand es bisher nur so abschreckend, weil ich da auf Wörter
wie Erlenmeyerkolben, Magnetrührer, Aquariumpumpe usw. gestosen bin.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2153 Registriert: 8.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 12:48 |
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Der Vorteil eines Starters ist nicht nur, dass du mehr Hefezellen bekommst,
sondern dass du auch sicher bist, dass die Hefe nicht tot ist. Wenn du dich
in das Thema mal eingelesen hast wirst du feststellen, dass sich das viel
schlimmer anhoert als es ist. Deine Bierqualitaet wird es dir danken.
Gruss Hotte
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 13:04 |
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Zitat: | Mal noch ne Frage, wie
belüftet man am sicherstens, dass eine Infektion verhindert wird?
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Ich denke es reicht völlig wenn du einmal
kräftig mit einem abgekochten Schneebesen vor bzw. während der Hefezugabe
belüftest.
Viele belüften gar nicht, ich rühre die abgekühlte Würze nur kräftig um die
Hefe einzuarbeiten.
Dabei entsteht dann Schaum und das reichte bei mir bisher aus.
Am sichersten dürfte es mit einem Belüftungsset mit Feinstfilter wie dem
von HUM klappen. Habe ich auch. nutze ich aber nur selten.
Erlenmeyerkolben und Magnetrührer sowie Aquarienpumpe brauchst du nicht
zwingend.
Es reicht auch eine große Flasche und schütteln zum belüften.
Das wichtigste dabei ist, du weißt dann ob deine Hefe überhaupt noch
lebt.
Für den Notfall solltest du Dir immer ein paar Tüten Trockenhefe hinlegen
die du bei Versagen des Hefestarters einsetzen kannst.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 11.12.2013 um 16:23 von BerndH]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 103 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 14:20 |
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Ging mir vor 6 Wochen mit fl. Hefe vom Braupartner auch genau so. Hab's
nicht verstanden aber Trockenhefegabe obendrauf hat's gerettet! ____________________ Leergut - Voll besser!
So mach ich's:
http://youtu.be/AJcH20lrBuA
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 28 Registriert: 5.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 16:24 |
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Mir gings vor 2 Monaten mit meinem Pils genauso. Flüssighefe von
Braupartner war "tot"... :-(
Ein Brauer, der ums Eck wohnt, half mir dann mit frischer UG-Hefe aus.
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 25.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 17:11 |
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Es scheint so, als würde die Gärung nun doch noch einsetzen.
Allerdings macht mich der Geruch etwas skeptisch...
Naja ich stelle den Sud jetzt wieder kühler und warte einfach mal ab. Bei
einer Infektion würde ich es ja dann spätestens in 5-6 Wochen bei der
ersten Flasche merken
Aber ich danke euch für die guten Tipps, die ich bei den nächsten Suden auf
jeden Fall beherzigen werde. Vorallem immer etwas Trockenhefe für den
Notfall daheim zu haben.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 21:06 |
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Ich habe ein sehr starkes Bier gebraut, das kam auch erst ewig nicht an,
aber irgendwann tat sich dann doch noch was. Gärraum hat 12°C, das dauert
halt... Die SVP war übrigens nach zehn oder so Tagen durch, das Jungbier
gärt seit 18 Tagen und hat noch einiges vor sich, denn das Refrakto zeigt
noch immer 3%B mehr an, als der Restextrakt der SVP ist. Geduld ist eine
Zier.
Achim
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 21:15 |
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Das ist schlecht, wie riecht es denn?
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 11 Registriert: 25.12.2012 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2013 um 21:41 |
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uhhh... kann es leider nicht beschreiben. Jedenfalls deutlich anders, wie
wenn mein Weizen gärt.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 995 Registriert: 17.9.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2013 um 21:48 |
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Nabend,
dass die UG Hefe bei 20°C einen gewissen "Geruch" entwickelt wundert mich
überhaupt nicht. Bei so hohen Temperaturen entwickelt die UG Hefe halt mehr
"Nebenprodukte" die sich auf den Geschmack auswirken und halt teilweise
auch riechbar sind. Sollt es schwefelig riechen (so nach Streichholz beim
Anzünden) wäre allerdings alles in Ordnung. Und eine Weizen und die Gärung
einer UG Hefe sind auch nicht miteinander vergleichbar.
Grüße,
Max ____________________ Konverter Kleiner Brauhelfer ⇒ Forum
Dieser Text gilt gleichermaßen für Männer, Frauen und Vegetarier. Nur aus
redaktionellen Gründen wird lediglich die männliche Form verwendet.
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Antwort 14 |
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