Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2013 um 11:57 |
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Hallo Leute,
Vor einigen Wochen braute ich ein Samba Pale Ale nach dem Rezept von Stefan
bei MMuM.
Als Hefe verwendete ich die Nottingham und vergor relativ kühl bei um die
18 Grad Sudtemperatur.
Direkt nach der Nachgärung schmeckte das Bier relativ flach, irgendwie ohne
große Aromen, kein Mais rauszuschmecken und ich erinnerte
mich an die Einschätzung eines Brauers das dieses Rezept mit der Nottingham
vergoren "langweilig" schmecken würde.
Ich dachte mir "das trifft zu".
Allerdings ist die Phase direkt nach der Nachgärung eine Phase in der viele
meiner Biere erstaunlich langweilig schmecken
und daher oft eher enttäuschend wirken. Da schmeckt sie oft am Ende der
Hauptgärung noch interessanter als direkt nach der Nachgärung.
Erst mit der Lagerung entstehen dann die erwünschten Aromen. Von der
unscheinbaren Puppe zum Schmetterling.
Jetzt ca. 3 Wochen später muss ich beim erneuten Verkosten meines Samba
Pale Ale sofort grinsen weil ich mir dachte
"das schmeckt ja jetzt fast wie ein Pils. Wenn du das einem erzählst der
denkt du spinnst Bernd".
Aber tatsächlich kommen feine, pilsähnliche Aromen hoch.
Die reine Vorderwürzehopfung und der hohe Vergärgrad der Nottingham
unterstützen das ganze wohl noch.
Blind verkostet hätte ich gesagt "ein helles Lager oder ein gar nicht mal
so uninteressanter Pilsversuch".
Wie kann das denn bitte sein ???
Worauf ich eigentlich hinaus will ist der Umstand das dieses meines erstes
OG (von einer ganzen Anzahl bisher) ist das gar
nicht nach OG schmeckt, nicht mal ansatzweise, kein bisschen!! Ich hätte
auf jeden Fall UG vergoren getippt.
Ich finde das ganz erstaunlich und werde daher mal den Versuch machen einen
Sud eines noch zu findenden Rezeptes
mit der Notti bei 14 - 16 Grad vergären zu lassen. Vielleicht nen
Maibock.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 29.12.2013 um 12:12 von BerndH]
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.12.2013 um 12:04 |
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Ja, die gute alte Notti....
auch wenn bestimmt der ein oder andere jetzt sagt "die gibt bei mir aber
OG-typische Aromen": ich finde ebenfalls, dass sie unter den richtigen
Bedingungen Lager-ähnliche Biere produziert. Das SPA, gehopft mit Spalter
Select, geht nach 4 Wochen Reifung jederzeit als Untergäriges durch und ist
damit auch "Massenpils-Trinker-kompatibel" (jedenfalls so lange bis man die
Cornflakes erwähnt).
Grüße
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2013 um 17:30 |
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Ich habe schon imme gesagt das Pils auch obergärig sein kann.
Kombirast, Notti drauf und alle Massenbiertrinker sind glücklich auf der
Familienfeier
Kirk ____________________
Dieses Bier ist in Deutschland leider
nicht verfügbar, da es möglicherweise
Hopfen enthält, für die die erforderlichen
Geschmacksrechte von der GMEA nicht
eingeräumt wurden
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2013 um 17:40 |
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Mein Kumpel hat dieses Jahr ein fresh hop Bier mit Fuggles und der
Nottingham gebraut und das hat ganz deutliche obergärige Töne und schmeckt
so gar nicht wie ein Pils. Ich weiß leider nicht, bei welcher Temperatur er
es vergoren hat.
Ich würde, wenn ich ein Pils haben wollte, keine Nottingham nehmen, auch
wenn da unter Umständen etwas sehr neutrales dabei rauskommen kann.
Aber neutral heißt nicht automatisch, dass es wie untergärig schmeckt.
Das Samba Pale Ale kommt aber wirklich auch bei den klassischen
untergärigen Bierfreunden sehr gut an, wirklich erstaunlich.
Stefan
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.12.2013 um 18:08 |
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Ich hatte auch schon einen Sud mit der Notti der gar nicht neutral sondern
für mich "typisch OG" geschmeckt hat.
Den hatte ich bei 20 - 22 Grad vergoren aber mittlerweile zweifle ich daran
ob das was ich als bisher "typisch OG"
empfand überhaupt typisch OG ist.
Grüsse
Bernd
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 29.12.2013 um 20:40 |
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 225 Registriert: 24.6.2010 Status: Offline
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erstellt am: 29.12.2013 um 23:51 |
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Ich hatte schon einige Sude mit der Notti, Gärtemp im Fass zwischen 17 und
20 Grad, also deutlich im grünen Bereich und alle hatten Fruchtige
OG-Noten, was auch immer sehr gut ankam und erwünscht war, insbesonere bei
stärkeren Bieren. Eine Lager ähnliche neutrale Gärung kommt doch nur ca. 12
Grad zusammen, wenn ich mich recht erinnere, steht das so auch in dem
Datenblatt der Notti-Ale-Hefe.
Ein IPA von mir wurde mit der Notti bei einer Temp von ca. 23-25 Grad im
Hochsommer vergoren und der Geschmack erinnerte sogar an Hefeweizen (was
eigentlich gar nicht erwünscht war).
Temp ist alles. Wer mit dieser Hefe neutral vergären will, braucht
mindestens obere UG-Temperaturen (ich schätze mal 12-14 Grad im Fass).
[Editiert am 29.12.2013 um 23:52 von Biermensch]
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.12.2013 um 07:11 |
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Ober- und untergärige Hefen unterscheiden sich genetisch.
Eine Hefe kann also nicht ober- und untergärig gleichzeitig sein.
Eine obergärige Hefe kann aber, je nach Stamm, auch bei niedrigeren
Temperaturen noch arbeiten, eine entsprechende Pitchingrate
vorausgesetzt.
Es ist dann aber immer noch ein obergäriges Bier.
Stefan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.12.2013 um 09:27 |
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Die Temperatur scheint bei meinem Samba Pale Ale nicht nur alleine für das
völlige Fehlen der typischen OG Aromen gesorgt zu haben,
denn die Temp war mit ca. 17 - 19 Grad nicht so aussergewöhnlich tief. Zum
Gärende hin gings sogar Richtung Raumtemperatur.
Ich nehme mittlerweile an das bestimmte Umgebungsbedinungen neben der
Temperatur die Notti dazu bewogen haben so
wenig Ester zu produzieren.
Das einzige was an diesem Sud völlig anders war als an vorherigen OG Suden
war das Vorhandensein von Maismehl und Cornflakes
sowie Haferflocken.
Möglicherweise brachten diese "neuen" Zutaten etwas in den Sud das die
Notti zu überaus sauberer Arbeit bewogen hat.
Vielleicht gibt es ja Stoffe in Suden bei deren Vorhandensein die Hefe zu
sehr geringer Esterbildung neigt.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 30.12.2013 um 09:29 von BerndH]
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.12.2013 um 09:38 |
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Durch die Haferflocken hatte die Hefe jedenfalls genügend Fett für den
Aufbau der Zellwände.
Vielleicht hat ihr das ja besonders gut gefallen.
Blöd, dass man die Hefe nicht fragen kann
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1762 Registriert: 6.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.12.2013 um 12:28 |
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Vielleicht habe ich bei sämtlichen OG-Suden zuvor aber auch immer etwas
falsch gemacht und so immer
einen "Fehlton" ins Bier hinein bekommen da da gar nicht hinein gehört, wer
weiß.
Auf jeden Fall finde ich es schon extrem wie sauber die Notti das Samba
Pale Ale vergoren hat.
Achsoo..... fällt mir gerade noch ein, gestern verkostete ich das Samba
Pale Ale mit einem Kumpel der sich
sensorisch schon Mühe gibt und sich mit mir zusammen durch vielfältige
Bierproben bereits einen Überblick
und Erfahrungen im Beurteilen verschaffte.
Dieser Kumpel schnupperte nun intensiv und lange am Glas bevor er den
ersten Schluck nahm.
Dann den zweiten Schluck und dann kam " ich dachte das wäre ein obergäriges
Rezept gewesen? "
Da musste ich dann wieder grinsen.
Grüsse
Bernd
[Editiert am 30.12.2013 um 12:29 von BerndH]
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Antwort 10 |
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