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Autor: Betreff: European Lager von Malzwerkstatt startet nicht
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_Heiner
Beiträge: 118
Registriert: 14.12.2012
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 11:32  
Hallo zusammen,
ich habe am Samstag Mittag 35 l Würze mit 2 Päckchen European Lager Hefe laut Gebrauchsanweisung angestellt. Bis heute konnt eich keine Gärtätigkeit beobachten.
Bier steht bei 11°C im Keller. Hefe wurde in 20°C warmen Wasser rehydriert.
Was meinen die UG Experten. Besteht da noch Hoffnung?
Was kann ich jetzt tun?

mfg und guten Rutsch

_Heiner
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Malzimator
Beiträge: 178
Registriert: 5.9.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 11:58  
Grüße Dich!

Ich lasse meine Trockenhefen immer vor Anstellen ein paar Stunden in verdünnter, steriler Würze quellen.
Wichtig ist auch, daß nach dem quellen lassen der Temperaturunterschied zwischen Quell-Würze und Anstellwürze im Bottich
möglichst gering ist. Auf keinen Fall mehr als 5°C, sonst kriegt die Hefe einen Schock und tritt nicht zum Dienst an.

Vielleicht ist Deine Hefe schon am vermehren, nur hast Du noch keine optischen Anzeichen für irgendeinen Stoffumsatz.
Du hast ja eine ganz schöne Würzemenge. Unlängst ist mir etwas ähnliches passiert.
Ich habe etwas zu wenig Hefe zugegeben. Empfohlene Trockenhefemenge beim Anstellen UG:
Ca. 10g pro 10l Würze bei niedrigeren Gärtemperaturen.
Also bin ich hergegangen und habe noch zusätzlich Hefe zudosiert und die Würze neu belüftet.

Hier der Ablauf:
_________________________________

>>Ich hab 21Liter eines 14-grädigen Winterbieres mit ordentlich Spalter-Hopfen eingebraut.
Angestellt bei ca. 16° Würzetemperatur mit nur 12g Brewferm Lager (trocken).
Ich tendiere zum Under-Pitchen.
Ich hab sie zwar vorher 4,5 Stunden in verdünnter Würze quellen lassen und belüftet,
aber nach drei(!) Tagen bei ca. 12° Celsius war die Gärung noch immer nicht angekommen.
Bis dahin kein Fehlgeruch der Würze erkennbar (immer brav abgedeckt gelassen).

Also, Notlösung:
Aus dem Gärbottich ca. 1/4l Würze abgezapft und leicht verdünnt
mit Sodawasser aus einer frisch aufgemachten Flasche.
Belüftet.
Die letzten Reste Fermentis Saflager S-23, nämlich ca. 6g (trocken)
aus der angefangenen Packung (ist nicht unbedingt zu empfehlen) ebenfalls für 4 Stunden quellen lassen.
--> Am besten frische, originalverpackte Hefe verwenden!
Währenddessen den Bottich aus dem Kühlschrank herausgeholt, damit sich die Würze ein wenig erwärmt.
Nochmals angestellt.

Beruhigend: Nach ca. fünf (!) Stunden war die Gärung angekommen.
Die Brewferm Lager hat anscheinend von der Saflager S-23 einen Klaps gebraucht,
damit sie sich auch anstrengt.<<
__________________________________

Vielleicht hilfts!
Nicht aufgeben, Heiner!
Das wird schon.

Gruß, und guten Rutsch,
Georg


____________________
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_Heiner
Beiträge: 118
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 12:12  
Hauptproblem ist, dass ich keine untergärige Hefe mehr daheim habe. Bleibt also im Moment nur warten, oder was obergäriges zugeben. Die Würze riecht immer noch gut.
Was meint ihr, ist die längste Wartezeit, die man riskieren sollte?
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Malzimator
Beiträge: 178
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 12:19  
Du kannst auch einfach nur belüften.

Den Bottich am besten ins Freihe stellen und mit dem Ablaßhahn Würze
aus einiger Höhe in ein steriles Gefäß laufen lassen. Dann geht einiges an Hefe mit.
Dann wieder in den Bottich. Evtl. 1 - 2x wiederholen.
Oder Du kannst auch mit einem sterilen Schneebesen oder einer Gabel im Bottich die Würze aufsprudeln.

Nach dem Belüften Deckel wieder zu und Bottich etwas stehen lassen bei Raumtemperatur. Es geht nur darum, daß sich die Würze um ein paar grad erwärmt. Auf Zimmertemperatur sollte sie nicht kommen. Ist die Gärung angekommen, dann wieder in den Kühlschrank.

Gruß,
Schorschi


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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 12:24  
Das hört sich nach einer guten Idee an. Vielen Dank!
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BerndH
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 12:30  
Hallo Heiner,
jetzt nach drei Tagen sollte sich aber eigentlich mal was tun in deinem Sud.
Wie sieht es denn aktuell aus ?

Belüften würde ich jetzt nicht mehr, das würde die Hefe wieder auf Vermehrung "umschalten" und
dann siehst du noch später Gäranzeichen nämlich erst dann, wenn sie sich irgendwann endlich auf "Alkoholherstellung"
einstellt. So lange noch deutlich Sauerstoff im Sud ist macht sie das nicht.

Grüsse

Bernd


[Editiert am 31.12.2013 um 12:32 von BerndH]
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 12:45  
Das war ein Packerl zu wenig Hefe. Ich würde vorsichtig mit sterilem Gerät umrühren. Ist die Würzetemperatur höher als die Raumtemperatur? Wenn ja würde ich gar nichts machen.


Gruß
Peter


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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 14:13  
Die Temperatur ist gleich der Raumtemperatur. Und da sich bis jetzt einfach nichts getan hat, habe ich ja erst hier nachgefragt. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, hätten 2 Päckchen laut Anleitung genug sein sollen.
Ich habe jetzt einen Liter abgezapft, belüftet und ein bischen wärmer gestellt. Der kommt jetzt gleich wieder ins Gärfass.
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Malzimator
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 14:20  
Vorsicht! Warte noch ein bißchen.

Beobachte, ob der abgezapfte Liter irgendwie zum Arbeiten anfängt. Erst dann in den Bottich.

Gruß,
Schorschi


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Beiträge: 18
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 14:43  
Hallo _Heiner,

Deine Verunsicherung teilte ich während der letzten Tage. Ich habe am 15.12.2013 meinem ersten Sud einen großzügigen Starter der European Lager zugegeben.
Das Gärfaß stand im Keller bei ca. 9 °C. Nach 11 Tagen war noch kein °P weggefuttert und auch sonst kein Zeichen einer Gärung sichtbar.

Ich habe das Gärfaß dann in einen wärmeren Raum gestellt (ca. 12 °C), seit dem geht es endlich voran.

Vielleicht braucht diese Hefe besonders viel Geduld.

Gruß,
Ben
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_Heiner
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smilies/question.gif erstellt am: 31.12.2013 um 14:50  
Hi Ben,

das gibt doch Hoffnung...Aber so lang werde ich glaube ich nicht warten. Vorher wird´s zu einem obergärigen Sud. Nottingham bei 11°, probieren wollte ich das sowieso mal.
Aber ein paar Tage warte ich noch.

edit: Kurz vor Jahresende noch MEMBER. Cool :D


[Editiert am 31.12.2013 um 14:54 von _Heiner]
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gulp
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red_folder.gif erstellt am: 31.12.2013 um 16:52  
Schau mal hier :http://www.mrmalty.com/yeast-tools.php.


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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2014 um 12:19  
So, jetzt gärts. Ich habe den abgezapften Liter solange wärmer stehen lassen, bis deutliche Gärungszeichen da waren. Dann wieder auf Gärtemperatur abgekühlt und zum Rest dazu gegeben.

Vielen Dank für die Tips.

mfg und frohes Neues!

_Heiner
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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 09:00  
So, jetzt sind fast drei Wochen um. Es gärt, aber unglaublich langsam...Gestern habe ich noch 8°Plato gespindelt.
Hat jemand Erfahrungswerte, wie lange die Gärung in etwa dauern sollte?
Ausgangslage war ca. 35 Liter mit ca. 13,5° Plato.
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 09:15  
Vier Wochen wären noch durchaus in der Norm für Hobbybrauer, aber bei aktuell 8°P wird wohl auch das zeitlich nicht mehr hinhauen. Für wärmerstellen ist die Stammwürze auch noch zu hoch, das könnte meines Erachtens zu Fehlaromen führen. Aufrühren geht natürlich immer und wirkt der Sedimentation entgegen.

Ich sehe diese Optionen:
a) Aufrühren und weiter gären lassen. Wenn sauber gearbeitet wurde und du nicht regelmäßig an der Würze herumgefriemelt hast, sind die Chancen bei diesen Temperaturen und ordentlich gehopftem Bier gut, dass auch mit 5-6 Wochen keine Infektion reinkommt.
b) Neue untergärige Hefe; 3 Tüten oder eine in einem 2L Starter
c) Etwa einen halben Liter Brauereihefe
d) 2 Tüten obergärige Hefe, am besten gärkräftige Vertreter wie die Nottingham oder US-05, damit es keine böse Überraschung nach dem Abfüllen gibt

Ich präferiere b) und c)

Gruß,
Andy


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_Heiner
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 13:06  
Vielen Dank schonmal.

Zum Verständnis...
Im Moment ist zu wenig Hefe in der Schwebe, dadurch ist der Kontakt Hefe/Würze zu klein und die Gärung dauert ewig. Dem kann ich mit Aufrühren entgegenwirken.
Alle anderen Optionen würden zusätzlich Hefezellen einbringen, also auch die Gärung beschleunigen.

Grundsätzlich würde aber auch die jetzige Hefemenge mit genügend Zeit irgendwann allen vergärbaren Zucker umwandeln, oder bestimmt die Hefemenge den Endvergärungsgrad?
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Ladeberger
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2014 um 13:58  

Zitat von _Heiner, am 21.1.2014 um 13:06

Zum Verständnis...
Im Moment ist zu wenig Hefe in der Schwebe, dadurch ist der Kontakt Hefe/Würze zu klein und die Gärung dauert ewig. Dem kann ich mit Aufrühren entgegenwirken.

Korrekt.

Zitat:
Grundsätzlich würde aber auch die jetzige Hefemenge mit genügend Zeit irgendwann allen vergärbaren Zucker umwandeln, oder bestimmt die Hefemenge den Endvergärungsgrad?

Nach Aufrühren hast du gute Chancen dass es zunächst mal weiter gärt. Aber man rührt eben das tote und verklumpte Material wieder auf, das dann recht schnell wieder zu Boden sinkt. Den Schalter auf 0 stellen kann man mit blosem Aufrühren daher nicht. Wie weit es dann letzlich gärt und wie lange es dazu braucht, bedarf im Zweifelsfall einer Glaskugel. Die 5-6 Wochen die ich genannt habe, sind nur die Zeitspanne, in der ich schon Biere infektionsfrei in der Nachgärung hatte. Wahlweise wegen Stopfens, der Sedimentation oder zeitlichen Gründen.

Den Endvergärungsgrad wird durch die Hefemenge nicht beeinflusst. Lediglich massives Under- oder Overpitching kann zu Gärstörungen und damit einem praktisch niedrigeren Vergärungsgrad führen. Man bezeichnet den im Gärkeller erreichten VG daher auch Ausschlagvergärungsgrad, im Gegensatz zum theoretisch erreichbaren Endvergärungsgrad, der mittels Schnellvergärungsprobe ermittelt wurde und bereits vor Abschluss der Gärung feststeht.

Gruß,
Andy


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