Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 26.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 20:10 |
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Hallo!
Würde gerne wissen ob man zu lange maischen kann.
Soll heißen ob zu lange Rasten negativen Einfluss auf den Geschmack
haben?
Grüsse!
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Posting Freak Beiträge: 597 Registriert: 16.12.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 20:30 |
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 21:20 |
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Moin
Bezüglich Maltose- Kombi- und Verzuckerungsrast darf man der gängigen
Fachliteratur zufolge annehmen, dass nach längstens 90 Minuten Nichts mehr
aus dem Malz heraus zu holen ist.
Im Bereich der Maltose- Kombi- oder Verzuckerung länger als 90min in der
Summe zu verbleiben, bedeutet also nur unnötigen Energieaufwand.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 21:38 |
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Genau die Frage hab ich mir auch schon gestellt.
Mal nur so ein Gedanke von mir: Alpha- und Beta-Amylase haben ihre
Wirkungsoptima bei um die 63 (Beta), bzw. etwas über 70°C (Alpha). Beide
arbeiten aber auch bei anderen Temperaturen, dann halt nicht mehr so
effektiv. Mit den Rastzeiten bestimmt der Brauer ja in einem gewissen
Rahmen die Zuckerzusammensetzung (vergärbar und unvergärbar) seiner Würze.
Wenn ich jetzt die Rast bei 72°C deutlich übertreibe, zerschnippelt mir ja
die noch aktive Beta-Amylase in aller Ruhe die durch die Alpha-Amylase
erzeugten unvergärbaren Dextrine weiter in vergärbare Maltose? Es bleiben
dann nur noch wenige bis fast keine dieser langkettigen
"Vollmundigkeit-Restextrakt-Zucker" über? Ein paar Sachen wird die
Beta-Amylase wahrscheinlich verschmähen, aber was irgendwie geht, wird wohl
zerlegt werden?
Wenn man also ein Bier mit eher hohem Restextrakt haben will, sollte man es
mit den Rasten nicht übertreiben. Hab ich da recht mit meinen
Gedankengängen?
Edit: schxxx Rechtschreibung
[Editiert am 12.1.2014 um 21:40 von Rudiratlos]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 22:00 |
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@Neisaufdepp
Ohne konkretes Maischprogramm ist das nicht zu beantworten. Worauf willst
du hinaus?
@Rudi
Die alpha-Amylase hat eine Affinität zu langkettigen Zuckern. Daher geht
sie Dextrine unter (ich glaube) 9 Clucoseeinheiten ungern an. Man
beobachtet regelmäßig, dass mit langen Verzuckerungsrasten die Ausbeute
zunimmt. Durch die gelöste Stärke stehen ständig wieder langkettige Zucker
für die alpha-Amylase zur Verfügung. So wird der Abbau zu Maltose und
Überbleibsel (Maltotriose & Co.) alleine durch die alpha-Amylase wohl sehr
lange auf sich warten lassen. Dazu kommt die Schwächung durch die
Temperaturen der Verzuckerungsrast. Konkrete Zeitangaben habe ich dazu aber
nicht gefunden.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 154 Registriert: 27.12.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 22:01 |
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Habe mich auch schon gefragt, ob das lange Maischen Nachteile gibt?
Bei meinem RIS (russian imperial stout) rastete ich ca. 2.5 Stunden. Das
RIS ist klebrig wie eine Tanne im Frühling. Die Maische war allerdings auch
eher ein feuchter Kleister als eine Suppe.
Bei Bieren über 20 Platö hat man 'nen dicken Brei (also manchmal
zumindest). Die Enzyme wirken einfach nicht so toll ohne Wasser. Und man
will vielevieleviele Maltose, nicht dieses klebrig-süsse Dextrin- und
Vielfachzucker-Zeugs.
Nun, drumm hab' ich gedacht, man kann 3 Stunden Kombirasten, dann gibt man
eine Prise Gerstendiastasemalz oder sonstiges enzymreiches Malz hinzu,
rührt das ganze nochmals auf 68 Grad und rastet nochmals ein paar
Stunden..
Is it ??? Isn't it ???
Kann sein, dass man mit der Zeit einfach zuviel Gerbsäure in der Würze hat.
Das gibt dann unedle kratzige Säure. Oder die Spelzen zerfallen irgendwann.
Oder die wenig überiggebliebenen eiweissabbauenden Enzyme machen den ganzen
Schaum kaputt.
Wir Hobbybrauer müssen manchmal innovative Wege gehen. Vielleicht für ein
exquisites Spezialbier (mit 95 % Reis oder so) 1 Woche lang rasten?? Dann
tragen nähmlich die Schimmelpilze auch noch ans Bouquet bei.
PS: nicht ganz ernst gemeint dieser Text (provoziere eben gerne).
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 22:14 |
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Englische absteigende Infusionen gehen auch teilweise über nacht (wenn ich
das richtig erinnere), schlecht wird das Bier dadurch vermutlich nicht.
Achim
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 18.12.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 22:33 |
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Zitat von Rudiratlos, am 12.1.2014 um
21:38 |
... Wenn ich jetzt die Rast bei 72°C deutlich übertreibe, zerschnippelt mir
ja die noch aktive Beta-Amylase in aller Ruhe die durch die Alpha-Amylase
erzeugten unvergärbaren Dextrine weiter in vergärbare Maltose? Es bleiben
dann nur noch wenige bis fast keine dieser langkettigen
"Vollmundigkeit-Restextrakt-Zucker" über? ...
Wenn man also ein Bier mit eher hohem Restextrakt haben will, sollte man es
mit den Rasten nicht übertreiben. Hab ich da recht mit meinen
Gedankengängen?
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Entschuldige, ich meine es nicht
böse, aber da geht bei Dir irgendwie einiges durcheinander. Die Rast um 63° C (Temperaturoptimum der
beta-Amylase) heißt Maltoserast und das hat seinen Grund. Bei 72°C ist die
bereits denaturiert und zerschnippelt garnichts mehr.
Vereinfacht gesagt:
Betonung der Maltoserast=mehr vergärbarer Zucker,
Betonung der Endverzuckerungsrast (alpha-Amylase) um 72°=mehr unvergärbarer
Zucker.
Hintergründe kurz und
knapp.
Guets Nächtle
Tim ____________________ Wenn Du einen Onkel hast und der braut gutes Bier,
sieh zu, daß er Dich leiden kann, sonst trinkt er 's ohne Dir!
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.1.2014 um 22:58 |
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rasten = temperatur & zeit. 24 stunden bei 72°C gibt eine hoch vergaerbare
wuerze, 30 sekunden bei 63°C eine fast unvergaerbare.
@afri
absteigende infusion ueber sehr lange zeit wird eigentlich nur (noch?) fuer
brennmaische benuezt
@Neisaufdepp
Ja, die laenge der rasten hat einen einfluss auf dem geschmack, aber nich
wenn es um minuten geht. 'zu' und 'negativ' haengt von deiner zielsetzung
ab.
Ingo ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2014 um 23:16 |
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Zitat von Tim, am 12.1.2014 um
22:33 | Zitat von Rudiratlos, am 12.1.2014 um
21:38 |
... Wenn ich jetzt die Rast bei 72°C deutlich übertreibe, zerschnippelt mir
ja die noch aktive Beta-Amylase in aller Ruhe die durch die Alpha-Amylase
erzeugten unvergärbaren Dextrine weiter in vergärbare Maltose? Es bleiben
dann nur noch wenige bis fast keine dieser langkettigen
"Vollmundigkeit-Restextrakt-Zucker" über? ...
Wenn man also ein Bier mit eher hohem Restextrakt haben will, sollte man es
mit den Rasten nicht übertreiben. Hab ich da recht mit meinen
Gedankengängen?
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Entschuldige, ich meine es nicht
böse, aber da geht bei Dir irgendwie einiges durcheinander. Die Rast um 63° C (Temperaturoptimum der
beta-Amylase) heißt Maltoserast und das hat seinen Grund. Bei 72°C ist die
bereits denaturiert und zerschnippelt garnichts
mehr. |
So radikal geht es in der Maische dann
auch wieder nicht zu. Die Aktivität dürfte auf 5-10% des ursprünglichen
Wertes gesunken sein, aber das ist bei einem derart hochspezialsierten
Enzym und den massenweise vorliegenden Kettenenden nicht zu
vernachlässigen.
Zum Vergleich: Kombirasten bis 69°C können den selben Anteil vergärbarer
Zucker liefern wie jene mit 65°C.
Zitat: | Vereinfacht gesagt:
Betonung der Maltoserast=mehr vergärbarer Zucker,
Betonung der Endverzuckerungsrast (alpha-Amylase) um 72°=mehr unvergärbarer
Zucker. |
Letzteres stimmt so nicht. Zu Beginn
haben wir hauptsächlich Stärke; die ist zunächst sowieso unvergärbar. Im
Laufe des Maischeprozesses wird nur weiter zerlegt. Bei der
Verzuckerungsrast an diesem Punkt eben die Grenzdextrine der beta-Amylase,
was zu zunehmend kurzkettigeren Dextrinen führt. Da entsteht nicht mehr
Unvergärbares, als vorher schon da war.
Gruß,
Andy
[Editiert am 12.1.2014 um 23:17 von Ladeberger]
____________________
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2014 um 07:27 |
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Hallo zusammen, hallo Andy
Zitat von Ladeberger, am 12.1.2014 um
23:16 |
Zitat von Tim, am 12.1.2014 um
22:33 |
Vereinfacht gesagt:
Betonung der Maltoserast=mehr vergärbarer Zucker,
Betonung der Endverzuckerungsrast (alpha-Amylase) um 72°=mehr unvergärbarer
Zucker.
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Letzteres stimmt so nicht. Zu Beginn
haben wir hauptsächlich Stärke; die ist zunächst sowieso unvergärbar. Im
Laufe des Maischeprozesses wird nur weiter zerlegt. Bei der
Verzuckerungsrast an diesem Punkt eben die Grenzdextrine der beta-Amylase,
was zu zunehmend kurzkettigeren Dextrinen führt. Da entsteht nicht mehr
Unvergärbares, als vorher schon da war.
Gruß,
Andy
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Letzteres was Tim sagt wird aber so gelehrt,
ist auch genau so in Fachbüchern zu finden und ist auch ugs. so in
Gebrauch.
Die Vorgänge bei ~72°C als " Endverzuckerung" oder als
" Endverzuckerungsrast" zu bezeichnen ist ebenfalls üblich.
Deine Aussage: Zitat: | Da entsteht nicht mehr Unvergärbares, als vorher schon da
war |
ist genau so richtig, allerdings
schreibt Tim nicht " unvergärbares" sondern er schreibt
" unvergärbare Zucker" und
damit hat er recht.
Ein Polysaccharid(Mehrfachzucker) mit mehr als 9 Glucoseeinheiten (> G9)
wird u.a. auch als Dextrin bezeichnet(bishin zur Stärke).
Interessanter Weise ist auch das der Punkt an dem der Brauer über die
Jodprobe zwischen " unverzuckert"(>G9, nicht jodnormal, kein
Zucker)
und " verzuckert"(< G9, jodnormal, Zucker) unterscheidet.
Damit enstehen aus Sicht des Brauers während der Endverzuckerungsrast
mehr unvergärbare Zucker und nichts anderes ist mit dieser
Aussage gemeint:
Betonung der Endverzuckerungsrast (alpha-Amylase) um 72°=mehr
unvergärbarer Zucker.
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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Posting Freak Beiträge: 546 Registriert: 2.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2014 um 09:26 |
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Zitat von Tim, am 12.1.2014 um
22:33 | Zitat von Rudiratlos, am 12.1.2014 um
21:38 |
... Wenn ich jetzt die Rast bei 72°C deutlich übertreibe, zerschnippelt mir
ja die noch aktive Beta-Amylase in aller Ruhe die durch die Alpha-Amylase
erzeugten unvergärbaren Dextrine weiter in vergärbare Maltose? Es bleiben
dann nur noch wenige bis fast keine dieser langkettigen
"Vollmundigkeit-Restextrakt-Zucker" über? ...
Wenn man also ein Bier mit eher hohem Restextrakt haben will, sollte man es
mit den Rasten nicht übertreiben. Hab ich da recht mit meinen
Gedankengängen?
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Entschuldige, ich meine es nicht
böse, aber da geht bei Dir irgendwie einiges durcheinander. Die Rast um 63° C (Temperaturoptimum der
beta-Amylase) heißt Maltoserast und das hat seinen Grund. Bei 72°C ist die
bereits denaturiert und zerschnippelt garnichts mehr.
Vereinfacht gesagt:
Betonung der Maltoserast=mehr vergärbarer Zucker,
Betonung der Endverzuckerungsrast (alpha-Amylase) um 72°=mehr unvergärbarer
Zucker.
Hintergründe kurz und
knapp.
Guets Nächtle
Tim |
Das was du da schreibst stimmt, wenn diese Aussage von dir stimmt: "Bei
72°C ist die bereits denaturiert und zerschnippelt garnichts mehr."
Ich habe jetzt im Moment keine Zeit für eine Recherche, aber ich kanns
nicht so recht glauben, dass die Beta-Amylase bei 72°C komplett die Segel
streicht.
Klar, wenn ich jetzt ein paar Minuten länger bei der Verzuckernungsrast
bleibe als eigentlich nötig, hat das wohl kaum Auswirkungen. Aber wenn ich
die 72°C extrem lange halte und die Beta-Amylase da in aller Ruhe vor sich
hinarbeiten kann...
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 13.1.2014 um 09:59 |
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Aktivitaet der Beta-Amylase temperatur und rastdauer (Kunze: "Technologie
Brauer & Mälzer") ____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2014 um 11:20 |
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@Oli
Wir haben hier glaube ich garkeine fachliche Meinungsverschiedenheit,
sondern eine sprachliche, die ich versuchen will aus dem Weg zu
schaffen:
Man kann natürlich ohne weiteres stehen lassen, dass eine Verlängerung der
Verzuckerungsrast bei gleichzeitiger Verkürzung der Maltoserast
insgesamt das Zuckerspektrum der Würze hin zu unvergärbaren Zuckern
verschiebt. Das Wort "Betonung" klang für mich nach einseitigem Verlängern.
Das funktioniert für die Maltoserast, meines Erachtens nicht aber für die
Verzuckerungsrast. Denn alleine durch eine lange Verzuckerungsrast
wird doch nicht mehr unvergärbarer Zucker gebildet, nur zunehmend kürzerer
und damit süßer schmeckender. Das hat Brauer in grauer Urzeit vielleicht
auch zu solchen Feststellungen geführt.
Will man ganz exakt sein, wird natürlich auch bei der Verzuckerungsrast,
genau wie beim Läutern, noch Stärke gelöst und zu überwiegend unvergärbaren
Zuckern zersetzt. Aber ich denke das ist als getrennter Vorgang zu
behandeln.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2014 um 12:05 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.1.2014 um 13:49 |
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Andere Stoffe, die von einer "langen Maische" profitieren könnten, sind
Glycoproteide und Hemicellulosen (Glucane, Pentosane, "Gummistoffe").
Im Narziß finden sich dazu interessante Diagramme über
die Maischzeit.
...sollte der Link nicht gehen, suche man nach "Narziß Gerüstsubstanzen
während des Maischens".
Aus Zeitmangel habe ich mein Porter vorletztes Jahr morgens auf 72°C im
Thermoport eingemaischt und abends in meinen Einkocher umgeschöpft und auf
Abmaischtemperatur aufgeheizt.
...die 72°C waren eigentlich ein Fehler, ich habe die Temperatur vom
Hauptguß falsch ausgerechnet.
Trotzdem wurde das Bier gut, es hatte auch einen ordentlichen Anteil "Brown
Malt", das eine gewisse "Rauchigkeit" ins Bier bringt, was einer evt.
Süßlichkeit etwas entgegenwirkt.
Uwe
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 646 Registriert: 5.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.1.2014 um 17:54 |
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Hallo Ingo(Seed7),
Unter hoch vergärbar
verstehe ich EVGs > 82 % und ich gehe davon aus, dass die Maische auf
die sich Deine Aussage bezieht zu keiner Zeit eine Temperatur von < 71°C
hatte - sonst wäre Deine Aussage ja ohne Bedeutung.
Könntest Du bitte eine verlässliche Quelle benennen ?
Gruß
Oli ____________________ http://www.brewrecipedeveloper.de
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