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Autor: Betreff: Simcoe-Märzen von Bierjunge
Posting Freak
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knutole
Beiträge: 554
Registriert: 3.3.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 20.1.2014 um 21:43  
Endlich kam ich dazu, das Simcoe-Märzen von Moritz zu trinken, welches in dem 4000 Liter Simcoe-Märzen-Thread ( http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=20393#pid ) hinreichend dokumentiert und diskutiert wurde. Zu dem Biertausch kam es im Zuge eines Threads von mir, in welchem ich mich nach der "Massenkompatibilität" des Simcoe-Hopfens erkundigte und Moritz mir dankenswerterweise zwei Fläschelchen zuschickte.



Als sich meine Freundin heute Abend eine Mango aus dem Obstkorb fischte und anfing selbige zu schälen, wurde ich augenblicklich von dem Gedanken an jenes Simcoe-Märzen, das sich seit ungefähr einer Woche in meinem Kühlschrank befand, durchströmt. Flugs machte ich mich auf zu besagtem Kühlschrank, ließ das 0,33l-Gebinde kurze Zeit warmstehen und goß den Gerstensaft in mein Budweiser-Glas. Ich erblickte eine leicht in das Bernstein gehende Flüssigkeit, wobei der braun-rötliche Farbton nicht dunkel, sondern durchaus als klar-hell zu bezeichnen ist. Der sich auf dem Bier aufbauende Schaum kam jedoch nur in den Genuss einer äußerst spärlich befristeten Lebensdauer, wobei mir ein kleiner Schaumteppich über längere Zeit Gesellschaft leistete. Der Geruch erwies sich als nicht grapefruit-bitter (wie saarmoenchs Simcoe Pale Ale), sondern als süßlich tropisch-fruchtig (Passionsfrucht, Mango). Um ehrlich zu sein, verbarg sich zu diesem Zeitpunkt die Bittere nahezu vollkommen. Weitere Aromaeindrücke sind: leicht kräuterig, ein Hauch von Zitrus, etwas blumig, insgesamt sehr süßlich. Antrunk: Zu Beginn rollt die ganze Palette an roten und tropischen Früchten (Johannisbeere, Mango etc. - es sind zu viele, als dass ich sie konsequent voneinander separieren könnte) über den Gaumen, wobei dies im Mittelteil recht abrupt stoppt und das Getränk nun wunderbar trocken daherkommt. Diese Trockenheit wird von einer angenehmen Grapefruit-Hopfenbittere im Nachgeschmack abgelöst (aha, hier ist sie also! ;) ). Die Rezenz ist als märzentypisch verhalten zu bezeichnen und fügt sich stimmig in die Komposition ein.

Sicherlich ist dies keine Hopfenbombe, aber mit dem Wissen, dass dieses Märzen mit ungefähr 0,5g/L Simcoe gestopft wurde, habe ich eine Hopfenexplosion auch gar nicht erwartet. Moritz' Bier vereinigt die stilgetreuen Komponenten eines Märzens, lässt dem Simcoe-Hopfen aber genug Raum, um seine geschmacklichen Vorzüge auszuspielen. Dies ergibt im Gesamten ein hervorragend stimmiges Getränk, welches das Exotische mit dem Gewöhnlichen symbiotisch vereinigt. Wahrlich ein Bier, das ich den ganzen Abend mit Genuss trinken könnte, ohne an überbordenden Geschmackseindrücken satt zu werden.

Außerdem: meiner Freundin schmeckte dein Bräu vorzüglich! ("Hat der noch andere Biere gebraut? Lecker!")

Grüße,
Carsten


[Editiert am 20.1.2014 um 21:49 von knutole]
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