Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 31.1.2014 um 11:31 |
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Hallo,
inspiriert durch die Verkostung des Sonnenkönig von Stiegl bin ich mit meinem Weihnachtsbier
etwas früher dran, auch um ihm eine ausreichende Reifezeit zu bieten.
Der Plan sieht folgendermaßen aus.
Die Basis bildet ein hellerer Doppelbock mit StW 17°P
65% Pilsner, 35% Wiener
30' bei 62°
30' bei 72°
Hallertauer Blanc in 4 Gaben auf 30 IBU
untergärig bei 8°C (W34/70)
Bis hierher ist das Ganze bereits am Laufen. Die Schnellvergärprobe stellt
mir knapp 80% EVG in Aussicht.
Der weitere Plan sieht (dzt.) folgendermaßen aus:
Wenn die erste Gärung durch ist wird abgezogen, das Ganze mit
Haushaltszucker (oder Rohrzucker) auf ~20°P gebracht und mit einer
obergärigen Hefe (belgische Abteihefe oder Saison) weitergeführt.
Zum Ende der zweiten Gärung wird geklärt (Gelatine, Kieselsol), abgezogen
und mit Eichenholzchips (3-5g/l) für ~8 Wochen gereift.
Zuletzt auf Flaschen gezogen und mit Zucker auf ~5g/l CO2 gebracht.
Jetzt stehen natürlich noch einige Überlegungen im Raum, bei denen ich um
Meinungen und Anregungen sehr dankbar wäre.
Diacetylrast - brauche ich überhaupt eine oder knappert es mir die OG-Hefe
ohnehin weg? Falls doch, wann sollte ich sie einlegen?
Zucker - Haushalts- oder Rohrzucker? Karamellsirup erscheint mir nicht so
geeignet, da ich, trotz des hohen Alkoholgehaltes eher auf der schlankeren
Seite bleiben möchte.
Holzchips - Ich verwende Erbeslöh Oaky Vin toastet. Die
Dosierungsempfehlung sagt für Rotwein 1-2g/l. Bei meinen Recherchen zu Bier
und Eichenholz habe ich am häufigsten Angaben rund um 5g/l gefunden was mir
dann vergleichsweise viel vorkommt. Ich möchte keinen kalten Barriqueauszug
sondern eher eine leichte aber doch erkennbare Aromanuance.
Karbonisierung - Nachdem zwischen Einbrauen und Abfüllen voraussichtlich
fast 3 Monate liegen werden (inkl. zwei mal Umschlauchen und Klärung)
stelle ich mir natürlich auch die Frage, ob ich am Ende noch genügend
vitale Hefe haben werde, oder ob ich noch mal nachdosieren soll.
In diesem Sinne
Martin
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Posting Freak Beiträge: 565 Registriert: 17.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 13:49 |
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Hi!
Dein Projekt klingt spannend, was ich allerdings nicht verstehe: Warum
nicht gleich obergärig? Naja egal...
Mit der Diacetylrast kann ich jetzt nur raten, kenn mich da nicht wirklich
gut aus, aber mein Rat wäre: Spars Dir. Das Diacetyl wird ja auch bei
niedrigeren Temperaturen abgebaut, nur eben langsamer. Abgesehen davon
findet deine zweite Gärung ja vermutlich bei Raumtemperatur statt wenn Sie
obergärig sein wird. Da hast Du ja dann Deine Diacetylrast inklusive. Zudem
hast Du knapp ein Jahr Lagerzeit wenn es Dein Weihnachtsbier wird - das
würde ich entspannt sehen.
Bei dem Zucker würde ich mich auf jeden Fall für Rohrzucker entscheiden.
Haushaltszucker löst sich komplett in alk auf während brauner Rohrzucker
schon ein gewisses Aroma hinterlässt, dass ich mir mit der Holzreifung
zusammen sehr gut vorstellen kann.
Zu den Holzchips kann ich keine Tips geben außer: Taste dich doch einfach
ran - hast ja genug Zeit
Gutes Gelingen! Gruß, Robin ____________________ "Ein intelligenter Mann ist manchmal dazu gezwungen betrunken zu sein, um
Zeit mit Idioten zu verbringen" (Hemingway)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 14:10 |
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Ich habe bei meinem kürzlich gebrauten Stout 7.5 g/L Eichenchips (medium
toasted) gegeben. Nach bereits einer Woche war mir der Geschmack intensiv
genug, dass ich es abgefüllt habe. Ich würde beim nächsten mal auf jeden
Fall weniger (<= 5 g/L) dosieren und dafür lieber 2-3 Wochen lagern.
Eilig hast du's ja eh nicht ____________________ #+- This line is intentionally left blank
#+-
flickr
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2014 um 15:30 |
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Hey,
nicht zu großzügig mit den Chips. Auch hier gilt weniger ist mehr.
Ich habe meinen Barley Wine mit Sherryfass Chips versetzt. Auch ich war
gewarnt und hab auf ein CC-Fass gerade mal 3 gramm gegeben. Der Barley Wine
liegt inzwischen seit 4 Monaten auf den Chips und gibt ein richtig feines
Aroma her.
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2014 um 11:01 |
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Hallo,
@Robin: " Warum nicht gleich obergärig?
Die kurze Version: Weil's Stiegl auch so gemacht hat.
@All: Für die Chips hab ich jetzt mal eine Versuchsreihe gestartet und drei
Flaschen Samba Pale Ale mit 1g/l, 3g/l und 5g/l versetzt.
Wobei 5g/l ist schon richtig viel Holz, so vom Volumen her.
LG
Martin
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 366 Registriert: 11.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2014 um 11:42 |
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Ne Versuchsreihe ist nicht verkehrt.
Es hängt natürlich auch davon ab, was der Hersteller empfielt.
Bei meiner Variante waren 25-30g/100l angegeben.
Dementsprechend lieg ich mit 3g/18l beim Durchschnitt.
Auch wenn es wenig klingt, kann auch 1g/l schon zuviel sein.
Aber Versuch macht Kluch!
Grüße
Chris
____________________ Homebrewed Stuff
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2014 um 12:00 |
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Die Menge der Eichenholzchips steht eben stark im Verhältnis zur Zeit.
Lieber weniger Holzchips, dafür länger lagen liest man meist. Und immer
wieder probieren und wenn es einem zusagt/genug ist die Holzchips vom Bier
trennen.
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 475 Registriert: 12.4.2013 Status: Offline
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erstellt am: 1.2.2014 um 12:20 |
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20 euro für ein Bier ____________________ Shenanigans
1.Secret or dishonest activity or maneuvering.
2.Silly or high-spirited behavior; mischief.
3.Doing something that would get you in trouble with your partner if she
knew you were doing it.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 3929 Registriert: 10.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.2.2014 um 19:19 |
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Wenn es ein Weihnachtsbock werden und das Ding 20 P haben soll, würden sich
geschmacklich vielleicht Portweinchips ganz gut machen?
Ansonsten eine gute Idee, jetzt schon den Weihnachtsbock zu machen ____________________ Besten Gruß
Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.2.2014 um 21:01 |
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Reifezeit ist durch nichts zu ersetzen, außerdem habe ich auch nach einem
Jahr Zeit in der Flasche noch nie ein Bier gehabt, das schlecht war.
Insofern: mein Weihnachtsbier 2015 reift gerade so vor sich hin, ich schätze die Nachgärung
dürfte im Sommer 2014 durch sein und erstmals probieren werde ich am
Jahresende.
Holzchips habe ich keine reingeworfen, ich denke das wird auch so schon
sehr interessant werden. Hätte ich es getan, ich wäre sicherlich auch eher
vorsichtig gewesen mit 2g/L. Nach meinem Empfinden braucht Bier nicht nach
Holz zu schmecken oder zu riechen.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 352 Registriert: 28.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.2.2014 um 23:09 |
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Also ich hatte versuchsweise mal was Alt artiges gebaut und hatte so 5/6g
p.L. rein geworfen. Ich hatte die Würze beim Hopfenseihen auf die Chips
laufen lassen. Hab das ganze mit einer US-05 vergoren und erst mal so zwei
einhalb Wochen drauf gelassen.
Während der Gärung war das aufgrund der Schwefelwasserstoffe mehr als
eklig… aber später war das eines meiner besten bisherigen Biere… ich kann
das nur empfehlen, ist aber halt Geschmackssache. ____________________ Triggertrix.com
Wenn es besser werden soll, muss es anders werden.
Aber niemand hat gesagt, dass wenn es anders ist, es auch besser wurde…
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 396 Registriert: 6.11.2012 Status: Offline
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erstellt am: 24.3.2014 um 21:07 |
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Hi!
Wollte mal kurz ein kleines
Update zu dem Brauversuch geben.
Die 3 Testflaschen wurden letzte Woche geöffnet und verkostet, zusammen mit
einer "unbehandelten" Flasche.
Die Eindrücke:
1g/l - gibt eine interessante Note, aber wahrscheinlich ohne Wissen um die
Chips nicht bestimmbar
3g/l - sehr wahrnehmbarer Barriqueton, einerseits in der Nase aber vor
allem sehr deutlich im Abgang, ausgewogen aber eher schon an der oberen
Grenze
5g/l - definitiv viel zu viel
Allgemein scheint das SPA, so wie ich es gebraut habe, aber eine Spur zu
körperlos. Es harmoniert mit 3g/l, bei gutem Willen, gerade noch eben
so.
Nachdem mein Bock einen ähnlichen hohen Vergärgrad hat wie mein SPA habe
ich mich jetzt für knapp 2g/l entschieden.
Die offene Frage ist jetzt noch: Werde ich beim Abfüllen noch genügend
vitale Hefe für die Karbonisierung haben?
Ich wäre für Meinungen dankbar, schließlich weil ich den Sud nicht im
Endspurt versauen.
LG
Martin
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Antwort 11 |
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