Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 19.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2014 um 18:37 |
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Hallo Foren-Brauer,
ich habe versucht über die Forensuche etwas zu finden, aber so wie es
aussieht ist das Thema nicht so relevant wie bei Weinkeltern oder
Schnapsmaischen.
Schnapsmaischen (Weine) werden relativ lange im Gärfass gelagert um gewisse
Aromen zu verstärken. Diese Lagerung kann nach der Gährung durchaus 3-9
Monate dauern. Hierbei zieht man immer wieder vom Hefesatz ab, damit man
keinen sogenannten Weinfehler erhält. Dieser wirkt sich z.B. durch einen
Hefegeschmack im Destillat / Wein aus.
Aktuell hab ich ein nettes Kirschbier in der Gährung und würde es gerne so
klar wie möglich abfüllen (Flaschennachgährung, keine Filterung). Daher
dachte ich mir ich lasse es nach Beendigung der Gährung einfach mal 2-4
Wochen vor dem Abfüllen kühl stehen. Umschlauchen geht hier schlecht, da ja
bereits CO2 gebunden ist und dieses verloren gehen würde.
Wie lange kann ich also mein Jungbier auf der Hefe stehen lassen, bis sich
der Geschmack ins negative verändert?
Danke für euren Input
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 18:46 |
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Zitat von FireMail, am 5.2.2014 um
18:37 | Umschlauchen geht hier schlecht, da ja
bereits CO2 gebunden ist und dieses verloren gehen würde.
Wie lange kann ich also mein Jungbier auf der Hefe stehen lassen, bis sich
der Geschmack ins negative verändert?
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Hallo,
der CO2-Verlust beim Umschauchen (darft es natürlich nicht plätschern
lassen ) ist zu vernachlässigen. Ich mach das bei manchen
Bieren, die für längere Lagerung geplant sind( z.B. Trappistenbiere) auch.
Dann stell ich das ganze aber bis es ordentlich geklärt ist in den
Kühlschrank.
Allerdings geb ich dann auch wieder etwas frische Hefe für die
Flaschengärung dazu.
Also kurz, CO2 Verlust beim Umschlauchen ist kein Hindernis.
Gruss
Matthias
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 19.8.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2014 um 18:48 |
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Nutzt du CO2 fürs Umschlauchen oder einen Weinheber? Bei meinen Weinhebern
sind diverse Verengungen / Vergrößerungen / Kanten, sodass das CO2 bricht
und es sich nicht sinnvoll schlauchen lässt.
Wenn du Hefe dann zur Flaschengärung danach dazu gibst, wie wirkt sich das
auf die Trübe vom Bier aus?
Liebe Grüße, Jürgen
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 18:53 |
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Ich benutze einen Schauch der am Auslaufhahn des Gärbehälters angebracht
ist und bis zum Boden des anderen Behälters reicht.
edit: 2. Frage übersehen.
Die Verwendung frischer Hefe für die Nachgärung hat wohl den Vorteil, dass
diese sicher stattfindet und es soll sich wohl auch gaschmacklich positiv
auswirken.
Zur Trübe: Ohne Hefe keine Flaschengärung. Je nach Hefetyp setzt die sich
nach etwas Lagerzeit am Flaschenboden ab und bleibt auch beim vorsichtigen
EInschenken dort. Gibt natürlich ein Paar Hefen da klappt das nicht.
[Editiert am 5.2.2014 um 18:57 von Tyrion]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 18:55 |
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Hallo!
Im Doemens Thread wird ab
Antwort 58 darüber geredet, ob es schädlich ist, das Bier länger als
notwendig (Ende der Hauptgärung) auf der Hefe zu lassen. Kurze Antwort, ja,
es schadet dem Bier, da die autolysierten Hefen den Geschmack negativ
beeinflussen können (ein paar Tage sind nicht dramatisch, aber ab einer
Woche kann es sich im fertigem Bier bemerkbar machen).
Wenn du besonders klare Biere erreichen willst, dann hilft das vorsichtige
Umschlauchen vor dem Abfüllen und nach der Nachgärung eine möglichst kalte
und lange Lagerung.
Ciao Basti
[Editiert am 5.2.2014 um 18:56 von Basti_H]
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 5.2.2014 um 22:10 |
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Aber in den Flaschen bildet sich ja auch Bodensatz aus Hefe, ich lasse
meine UG mindestens 3 Monate stehen, die Langzeitversuchsflaschen
entsprechend ein oder zwei Jahre. Da kann ich jedoch auch keinen
Fehlgeschmack von der Hefe ausmachen, warum ist das nach der HG so wichtig
und bei der Flaschengärung nicht?
Das interessiert mich auch deshalb, weil ich letztens ein sehr starkes Bier
etliche Wochen auf der Hefe gelassen hatte (allerdings war da auch noch
Aktivität drin) und das Zeugs jetzt nach dem Abfüllen mehrere Jahre reifen
soll. Wenn der Hefesatz so schlimm wäre, könnte ich meinen Versuch ja im
Grunde gleich abbrechen, oder?
Achim (ernsthaft besorgt)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 22:20 |
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afri, ich kann mir vorstellen, dass die Lagertemperatur dabei eine große
Rolle spielt. Nicht umsonst soll man ja möglichst kühl lagern. Ansonsten
ist die Menge an (toter) Hefe im Gäreimer wesentlich größer als in einer
Flasche.
Ausserdem wird im Doemens Thread auch davon berichtet, dass aktive Hefe die
Autolyseprodukte wieder abbaut, also solange noch Aktivität im Eimer ist,
ist alles in Ordnung. Es ging ja darum, das Jungbier nach der Hauptgärung
nicht unnötig lange auf der (inaktiven/toten) Hefe stehen zu lassen.
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 710 Registriert: 1.1.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.2.2014 um 22:23 |
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Es ist ein Unterschied, ob die Hefe zu Boden geht, weil es kalt ist und sie
"schläft". Oder aus Nährungsmangel bei Gärtemperatur. Beim letzteren
autolysiert sie, insbesondere wenn sie sich in einem kompakten Hefebrei mit
ihren Geschwistern ohne Zucker,Nährstoffe und Sauerstoff wiederfindet und
ums überleben kämpft...
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Antwort 7 |
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