Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 4.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2014 um 11:03 |
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Hallo zusammen!
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, bin ich ein Freund der
außergewöhnlichen Biere. Nachdem mein Purple Ale leider nicht "purple" geworden ist,
hab ich gestern schon wieder ein neues Bier gebraut. Diesmal einen Barley
Wine mit 29°P Stammwürze. Nach der Gärung werde ich das Rezept auf jeden
fall hier im Forum posten bzw. meine Vorgehensweise näher beschreiben.
Zu meiner eigentlichen Frage:
Hat jemand von euch schon mal Tonkabohnen in einem Bier verwendet? Mir
gehts vor allem um die Dosierung und die Art der Zugabe. Ich will ein
leichtes Vanilleartiges Aroma bezwecken, es sollte aber nicht zu extrem
sein.
Lg
Michael
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Senior Member Beiträge: 192 Registriert: 7.2.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 11:14 |
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Abo
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 11:21 |
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abo
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 11:55 |
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Hi Michael,
ich hab hier nur ein einziges mal über den Einsatz von Tonkabohne gelesen.
Advanced hat sie mal in einem Weihnachtsgewürzbock mit verbraut. Hier den
Post von klostersander:
Zitat: | uote
author=klostersander link=topic=16693.msg203561#msg203561
date=1357494821]Hier mein Bericht über das Xmas-Bier von Fabian
(Advanced):
Optik: Schon der lachende
Bierseidel am Flaschenhals zeigt mir das es ein Bier von Fabian ist. Nach
dem Einschenken presentiert es sich mit grobporigem schnell verschwindendem
Schaum.
Geruch: Sehr
weihnachtliches Aroma. Besonders der Zimt kommt gut raus, Anis ist nur
schwach zu erkennen, die Tonkabohne kenne ich als Geruch nicht.
Antrunk: Herrlich frisch
und süffig, weiterhin Zimt und ein mir nicht bekanntes Aroma, ich denke die
Tonkabohne. Jetzt auch leichte Säure und fruchtig.
Haupttrunk: Jetzt
schmeckt man auch die Vanille leicht heraus, es beherrscht das Aroma aber
der Zimt und die Tonkabohne. Ein herrlicher Geschmack!
Nachtrunk: Zimt, Tonka
und mehr und mehr die Vanille
Fazit: Ein sehr leckeres
Xmas-Bier mit einer ganz anderen Geschmacksrichtung. Und ich muß sagen, mir
schmeckt diese Richtung sehr, sehr gut. Klasse gemacht Fabian!
Gruß Matze |
Das Aroma dürfte Rauchern mehr bekannt sein. Der berühmte "Vanilleduft" des
Tabaks ist meistens Tonkabohne. Sie wird auch mexikanische Vanille genannt.
Das Aroma kommt vom Cumarin, dass auch im Waldmeister und Cassiazimt in
größeren Mengen zu finden ist. Cumarin gilt als gesundheitsschädlich, wobei
sich da die Experten nicht so richtig einig sind. Die Meinungen gehen da
von nicht so schlimm bis Teufelszeuch..? Man sollte also gering dosieren.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1512 Registriert: 15.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 12:03 |
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Wenn es Dir nur um die Vanille geht, kann ich Dir vorschlagen,
Vanilleschote über eine gewisse Zeit in Alkohol einzulegen und dann vor dem
Abfüllen zum Bier zu geben.
So habe ich das bei meinem letzten Weihnachtsstout gemacht (14 Tage diverse
Weihnachstgewürze in 200 ml Single Malt eingelegt) und mit dem Ergebnis war
ich ausgesprochen zufrieden.
Die Idee habe ich übrigens von Randy Mosher...
Gruß,
Bierwisch
____________________ Der Klügere kippt nach!
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2014 um 12:06 |
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Hallo,
so kenne ich das auch aus diversen Kochsendungen heraus
In größeren Mengen soll die Tonkabohne dann unbekömmlich oder giftig sein.
Laut wiki ist sie deswegen in den USA sogar verboten. Müsste man sich mal
genauer informieren, um welche Mengen es dann wirklich geht. Selber noch
nie probiert, Aroma soll aber sehr gut sein.
Hans
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2014 um 12:44 |
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Immer cool bleiben!
Cumarin ist IN GROSSEN Dosen giftig. Auch ist das beim Mensch nicht
nachgewiesen.
Theobromin ist auch verdammt giftig. Schon ziemlich kleine Mengen können
einen ausgewachsenen Hund töten. Trotzdem essen die Menschen Schokolade.
Muskatnuss ist auch ziemlich giftg. Eigentlich ist ziemlich viel ziemlich
giftig.
Da die Tonkabohne schon ewig von Menschen verwendet wird, nehme ich nicht
an, dass es Auswirkungen hat, wenn man ein bisschen Bohne ins Bier wirft.
Tierversuch ist nicht Menschenversuch.
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.3.2011 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2014 um 13:54 |
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Hallo,
mich freut es sehr das ich mal an dieser Stelle etwas weiterhelfen kann.
Also ich hatte mal mit der Tonkabohne experimentiert.
Es wurden hierfür nur einzelne 0,5L Falschen "gestopft".
Der Trick ist in jedem Fall sehr wenig zu nehmen.
Es kommt dabei auch deutlich auf die Einwirkzeit an, wenn du die Flaschen
bald probieren willst (wenige tage später )kann man durchaus 100mg nehmen,
ansonsten würde ich eher 20-50mg pro 0,5L vorschlagen.
Das Aroma ist sehr stark, wenn es zu intensiv wird fängt es an leicht
seifig zu schmecken.
Hoffe das hilft erstmal weiter.
Grüße
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 205 Registriert: 4.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2014 um 17:08 |
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Danke für dir schnelle Antwort!
Ich will mit Tonkabohne stopfen und ein leichtes Aroma erhalten. Sind
glaubst du 2g für 3 Tage okay? Es soll nicht zu intensiv schmecken...
Ich würde die Bohne kleinreiben/zerhacken und dann im Hopfensäckchen
stopfen.
Lg
Michael
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 876 Registriert: 17.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 6.2.2014 um 22:01 |
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Im Bier habe ich sie noch nicht verwendet, aber im Dessertbereich. Dort
habe ich sie gerieben und sie gibt ein feines und besonderes Aroma ab. Fürs
Bier kann ich es mir nicht vorstellen, da ich vanilleartigen Aromen wenig
abgewinnen kann. Aber gerieben sollte sie werden, sie ist wie die
Muskatnuss recht hart/spröde, ich kann mir kaum vorstellen dass das Aroma
herauskommt, wenn sie grob zerkleinert wird oder ganz bleibt.
Falls der Bezug ein Problem ist, ich habe seinerzeit bei ebay für sehr
schmales Geld vier Bohnen bekommen, Gewicht weiß ich nicht mehr. Beim
bremer-gewuerzhandel.de gibt es ganze Bohnen 35g für 3,50€. Zur Zeit gibt
es reichlich Angebote in der Bucht, sogar gemahlen gibt es das Zeugs.
Achim
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Antwort 9 |
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Member Beiträge: 62 Registriert: 26.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2014 um 11:02 |
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Also im Cocktailbereich wird Tonkabohne in Rum/Whisky eingelegt oder über
Cocktails gerieben.
Ich denke von der Menge her gehen ein paar Bohnen (3-4) auf 20l ohne
Schäden.
Wenn jemand den lösungsgrad von Cumarin ausrechnen könnte gibt es
Grenzwerte die in Wikipedia genannt werden
Gemahlen würde ich es nicht kaufen da sonst die Kopfnoten der Bohne flöten
gehen.
Jedoch gibt es auch noch andere wege Vanillearoma in das Bier zu bekommen.
Besonders beim Barley Whine würde ich z.B. Rum Holzchips vorschlagen
und auch die Vanille in Alkohol einlegen Nummer nicht außer acht lassen.
Ich persönlich tendiere zu den Holzchips
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 576 Registriert: 8.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2014 um 15:22 |
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Zitat: | Bohnen (3-4) auf
20l |
..NEIN
Ich habe in meinem Weihnachtsbier eine viertel Bohne für 30l verwendet und
das Aroma war unerträglich intensiv.
Gruß, Gerald
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2014 um 15:31 |
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Man kann die ganzen Bohnen 10 Minuten mitkochen und dann wieder rausfischen
und trocknen. Bei Wikipedia steht, so kann man sie bis zu 10 x
verwenden.
Ansonsten wird sie ähnlich sparsam wie Muskatnuss dosiert.
https://www.avogel.ch/de/pflanzenlexikon/tonkabohne.php
Für mich lesen sich die Aromabeschreibungen so, dass es geradezu zwanghaft
nach einem Imperial Stout schreit...
[Editiert am 10.2.2014 um 15:43 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Member Beiträge: 62 Registriert: 26.10.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2014 um 17:30 |
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Interessante Infos!
Die 3-4 waren auf die schädliche Dosis bezogen was natürlich viieel zu
intensiv wäre.
Ich denke genauso wie Gerald man sollte sehr vorsichtig mit dem dosieren
sein!
Vielleicht einfach mal ein Dessert damit kochen und probieren wie das Aroma
wirkt.
Es gibt natürlich auch unterschiede ob sie gemahlen oder im ganzen
zugegeben wird.
Gerieben ist sie logischerweise wesentlich intensiver.
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Antwort 13 |
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Junior Member Beiträge: 14 Registriert: 10.3.2011 Status: Offline
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erstellt am: 15.2.2014 um 16:42 |
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@Wombat
Also ich weiß ja nicht wie groß ein Sud bei dir ist, aber 2g hört sich
erstmal nach zuviel an. Wiegesagt bei den einzelnen Flaschen die ich
Versuchshalber gestopft hatte war es ein minihäufchen für 0,5L. Probier es
echt erstmal mit einzelnen Flaschen bevor die dir den ganzen Sud versaust.
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Antwort 14 |
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