Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.12.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 21:29 |
|
|
Hallo Forum,
warum soll das Läutern eigentlich langsam erfolgen?
Bisher habe ich nur gelesen, WIE man am besten langsam läutert (Tonne,
Läuterhexe, usw.) aber warum...?
Bei mir dauert das Läutern mit der Hexe in der Silvercrest-Klasse ungefähr
30 Minuten. Ein Bekannter läutert mit einem Kunststoffsieb dieselbe Menge
innerhalb 5 Minuten ab. Bei mir ist am Ende eine dicke Mehlschicht auf dem
Treber und die Vorderwürze klar, bei ihm ist letztere trüb.
Ich frage mich jetzt: macht das später einen Unterschied undwenn ja, aus
welchen Gründen?
Soll das Läutern schnell oder langsam erfolgen?
Viele Grüße
Martin
|
|
Member Beiträge: 90 Registriert: 12.11.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 21:34 |
|
|
Bei Schnellen hast du wenig Aussüßung des Trebers, und du ziehst womöglich
Feststoffe mit die bei der Kochung aufgespalten werden -Blausud. Ich
Läutere mit der Hexe so 45min bis 1h sehr Klare Würze und dicke Mehlschicht
wie du es schon beschrieben hast.
Gruß Ingo
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 21:38 |
|
|
Wie lange sollte man in der einkocherklasse läutern?
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 21:47 |
|
|
Noch wichtiger. Beim Läutern bildet der Treber das eigentliche Filterbett.
D.h. die Treberpartikel halten die Trubteile zurück. Läutert man nun zu
schnell, zieht es das Treberbett zusammen. Es macht dicht und nichts geht
mehr.
Gruß
Jan
|
|
Antwort 3 |
|
Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.12.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 21:51 |
|
|
Hallo Jan,
ja, aber genau dieser Umstand zählt bei ihm ja nicht.
Durch den "Filtersack" läuft das Ganze ja nicht nur durch die Treberschicht
ab, sondern einfach auch seitlich aus dem Filtergewebe raus. Da macht
nichts dicht... nur das Result ist trüb.
Aber was macht's aus?
Grüße
Martin
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 22:08 |
|
|
Durch trübe Würzen können auch vermehrt
höhere Fettsäuren mit ins Bier gelangen, was
dem Geschmack und der Geschmacksstabilität
abträglich ist (Stichwort: Alterungscarbonyle).
Gruß
[Editiert am 9.2.2014 um 22:59 von grimbart]
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 22:39 |
|
|
Ich bin ja auch gerade am überlegen auf BIAB umzusteigen (hauptsächlich
wegen der Zeitersparnis).
Wird das Bier dadurch wirklich schlechter ?
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.12.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 22:47 |
|
|
BIAB != Läutern
|
|
Antwort 7 |
|
Posting Freak Beiträge: 1227 Registriert: 2.4.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 9.2.2014 um 23:06 |
|
|
truebe wuerze ist nicht so schlimm, es soll sogar die gaerung etwas
beschleunigen. Der groesste unterschied liegt in der Ausbeute. Bei
langsamen Ablauetern ist die hoeher.
Ingo
____________________ @Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 01:02 |
|
|
>Durch trübe Würzen können auch vermehrt
höhere Fettsäuren mit ins Bier gelangen, was
dem Geschmack und der Geschmacksstabilität
abträglich ist (Stichwort: Alterungscarbonyle). <
So ähnlich steht das auch im Kunze. Allerdings steht da auch, dass trübe
Würzen für den Geschmack vorteilhafter sind: frischer, voller, süffiger,
angenehmer, sauberer in der Bittere etc. etc.
Es kommt halt darauf an, was man braut. Bei Weißbieren und Ales, die man
schneller trinkt, läutere ich schon mal schlampiger, bei untergärigen
Böcken oder fetten Belgiern, die man länger lagern will halt genauer.
Gruß
Peter
____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
|
|
Antwort 9 |
|
Posting Freak Beiträge: 1433 Registriert: 9.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 08:49 |
|
|
Wenn ich den Stoffsack nach dem Maischen einfach herausziehe und die Würze
in die Pfanne tropfen lasse, dann dann sich weder ein Filterkuchen
aufbauen, noch kann ich den Vorlauf rückführen, bis sich ein Klarlauf
einstellt.
Bei ausgefallenen Bieren braue ich ohnehin nie mehr als 20 L und würde bei
meinem derzeitigen Setup (Panzerschlauch) bleiben.
Von Zeit zu Zeit braue ich aber eine größere Menge Hausbier (wenn eine
Feier ansteht). Das ist dann allerdings immer etwas helles dass ich
entweder untergärig oder mit der Nottingham bei 17-18 Grad vergäre. Wäre
bei hellen Biertypen, trübe Würze besonders fatal.
Und dann wäre ja noch Irish Moss:
Wie weit kann der Einsatz von Irish Moss "schlampiges Läutern" wieder gut
machen?
Ich hatte es bisher 2 mal im Einsatz und habe gemischte Erfahrungen.
Einmal bekam ich super klares Bier.
Beim zweiten mal hatte ich es anscheinend überdosiert oder falsch
verwendet. Allerdings hatte ich die Menge nur sehr gering erhöht.
Bei der Gärung flockte dadurch die Hefe aus und später hatte ich Gushing
bei allen Bierflaschen.
Ich weis, dass sind super viele Fragen, aber vielleicht weis ja der eine
oder andere Antwort darauf
Ich bleib in der Zwischenzeit auf der Informationssuche
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 21:44 |
|
|
Zitat von gulp, am 10.2.2014 um
01:02 | Allerdings steht da auch, dass trübe
Würzen für den Geschmack vorteilhafter sind: frischer, voller, süffiger,
angenehmer, sauberer in der Bittere etc. etc.
|
War mir in puncto Geschmack so nicht geläufig und hab' auch keinen Kunze
da,
um das mal nachzuschlagen.
Seis drum, hin und wieder finden halt auch mal Paradigmenwechsel statt.
Was ich persönlich allerdings nicht machen würde, ist, die rel. heiße Würze
aus einem Sack in die bereits "geläuterte" Fraktion plätschern zu
lassen.
Gruß
|
|
Antwort 11 |
|
Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 23.12.2013 Status: Offline
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 21:58 |
|
|
Puh, danke für die Antworten! So ganz werde ich allerdings nicht schlau.
Wirklich eindeutige Gründe gegen trübe Vorderwürze scheint es aber wohl
nicht zu geben.
Gut, spätestens nach dem Hopfenseihen ist es ja überwiegend klar...
Der Zeitvorteil ist aber schon mal nicht schlecht :-)
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 22:00 |
|
|
Zitat von gulp, am 10.2.2014 um
01:02 | >Durch trübe Würzen können auch
vermehrt
höhere Fettsäuren mit ins Bier gelangen, was
dem Geschmack und der Geschmacksstabilität
abträglich ist (Stichwort: Alterungscarbonyle). <
So ähnlich steht das auch im Kunze. Allerdings steht da auch, dass trübe
Würzen für den Geschmack vorteilhafter sind: frischer, voller, süffiger,
angenehmer, sauberer in der Bittere etc. etc.
Es kommt halt darauf an, was man braut. Bei Weißbieren und Ales, die man
schneller trinkt, läutere ich schon mal schlampiger, bei untergärigen
Böcken oder fetten Belgiern, die man länger lagern will halt genauer.
Gruß
Peter |
Das passt auch zu meiner Philosophie.
Tatsächlich gefiel mir meine trübe Berliner Weiße deutlich besser als die
zweite, sehr klare. Meine GöGa bewertete das ebenso. Nachteil war
allerdings, dass die trübe Weiße nach drei oder vier Monaten unangenehme
Nebenaromen entwickelte.
Ich denke, dass der wichtigste Grund für ein langsames Läutern tatsächlich
schlicht die Physik ist. Jan hat das ja schon gesagt.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
|
|
Antwort 13 |
|
Newbie Beiträge: 9 Registriert: 20.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 10.2.2014 um 22:21 |
|
|
Also,
grundsätzlich hängt die Dauer des Läuterns ja von verschiedenen Faktoren ab
wie zum Beispiel Durchmesser des Läutergefäßes, Mahlgrad der Malze ect.
Hat deine Pfanne 4m Durchmesser bist flott durch...bei 20cm dauerts halt ne
Weile. Steht deine deine Mühle auf 0,2 dauert es längeer als bei 0,9 oder
0,7.. (Sollt man sich vorstellen können)
Je nach dem rühre ich meine Maische sogar manchmal noch, um eine höhere
Ausbeute zu erlangen.
Vergleichen kannst du nur, wenn du dir die Meinungen von Kameraden mit
gleichem Equipment einholst..
Mein Kessel hat 70 cm Durchmesser und 100 Liter und das Abläutern dauert je
nach Malz von 30 - 50 min bei 0,6 - 0,9mm Mahlgröße.
Gruß,
Jull
|
|
Antwort 14 |
|