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Autor: Betreff: Carboy/Glasballon warum?
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 14:36  
In letzter Zeit häufen sich hier Berichte, in denen Carboys bzw. Glasballons eingesetzt werden. Nach meiner Lebenserfahrung muss ich sagen, daß nicht alles Gute aus den USA kommt. Ich sehe in diesem Gärbehältnis mit einigen wenigen Vorteilen nur Nachteile gegenüber Gärgefäßen aus old Europe.

Wie seht ihr das?

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Seed7
Beiträge: 1227
Registriert: 2.4.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 14:47  

Zitat von Erlenmeyer, am 13.2.2014 um 14:36
In letzter Zeit häufen sich hier Berichte, in denen Carboys bzw. Glasballons eingesetzt werden. Nach meiner Lebenserfahrung muss ich sagen, daß nicht alles Gute aus den USA kommt. Ich sehe in diesem Gärbehältnis mit einigen wenigen Vorteilen nur Nachteile gegenüber Gärgefäßen aus old Europe.


Es sind nicht die amerikaner schuld, sondern die weinmacher ;) Schon vor 35 jahren habe ich glassballons zur nachgaerung benuezt und mache das immer noch so. Fuer hauptgaerung und dann mit "blow-off" verstehe ich auch nicht.

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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BasherMcGee
Beiträge: 366
Registriert: 11.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 14:49  
Hab auch lange im Glasballon vergoren. Hatte keinen Bierheber zur Hand sondern immer mit nem einfachen Silikonschlauch abgezogen. Es geht, aber es geht natürlich immer besser.
Zusätlich war die Reinigung immer ein Graus. Eine Bürste die zum reinigen für Heizkörper gedacht war, wurde Zweck entfremded. Ständig erwischte man die letzten Hopfenreste nicht.

Mittlerweile vergäre ich im Thermoport mit einem Hahn der oberhalb des Hefespiegels liegt und auch die Reinigung ist mehr als entspannt.

Es sei jedem gegönnt der damit zufrieden ist, aber ich nicht mehr!

Grüße
Chris


[Editiert am 13.2.2014 um 14:58 von BasherMcGee]



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Homebrewed Stuff
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Bierwisch
Beiträge: 1512
Registriert: 15.5.2012
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 14:57  
Hallo Hans,
ich glaube, weil sie die Dinger da drüben preiswert und überall beziehen können.
Für die Hauptgärung ist das nicht so dolle - die Reinigung ist reichlich kompliziert.

Ich habe mir ein paar Glasballons für eine sehr lange Lagerung besorgt.

Aber schick sieht es schon aus....

Gruß,
Bierwisch


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Der Klügere kippt nach!
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Uwe12
Beiträge: 4922
Registriert: 5.4.2005
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 15:01  
Mich stört, daß es Klarglas ist ->Gefahr von Skunking.
Eine Korbflasche Weithals (Reinigung) in Braunglas um 20-25ltr wäre aber fein.
Nicht für die Hauptgärung, sondern zum raschen Abtrennen von der Hefe (->Doemens, Autolyse) und "ausgären lassen" in einem sauerstoffdichten Gärgefäß.
...oder ich besorge mir noch eine Edelstahlkanne. Ist zwar teurer, kann aber höchstens verbeulen und nicht zerbrechen. ;)

Uwe
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 15:26  
Die Vorliebe in den USA mag auch daher kommen, dass dort die Billigversion für Einsteiger, nämlich die großen Kunststoff-Wasserflaschen aus den allgegenwärtigen Trinkwasserspendern, quasi überall in beliebiger Menge verfügbar ist.

Moritz


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Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren werden.
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Johnny H
Beiträge: 502
Registriert: 31.1.2013
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 15:49  
Das erste, das ich zur Biergärung gesehen habe, war ein Video aus Kanada (Johnny Hanson's All Grain Brewing). Dort wurde nach der stürmischen Hauptgärung (einige Tage) in einem Plastikgefäß in einen Glasballon umgeschlaucht und dort weitaus länger gereift bzw. ausgegoren. In diesem Zusammenhang wurde von "Primary Fermenter" (Plastikeimer) und "Secondary Fermenter" (Ballon) gesprochen, und diese beiden Begriffe sind mir seither im englischen Brau-Sprachraum immer wieder begegnet.

Aufgezuckert für die Flaschengärung wurde dann weitaus später.

Ich glaube auch, dass diese Praxis damit zu tun hat, dass man den Großteil der Hefe schnell abtrennt. Oft habe ich auch gelesen, dass Stopfhopfen in den "Secondary" gegeben wird. Also hat es vielleicht auch mit dem Putzaufwand zu tun, d.h. man führt nicht die gesamte Gärung im Ballon durch.


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Johnny H. - All Grain Brewing
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 16:08  
So wie ich das verstehe, wird die Reifung im Glasballon gemacht und zwar drucklos.
Und hier hat Glas natürlich den großen Vorteil, dass es, im Gegensatz zu Kunststoff, keinen Sauerstoff durchlässt.

Anschließend wird dann mit Zucker abgefüllt und Flaschengärung gemacht (sind wohl immer noch genügend Hefezellen in Schwebe) oder halt gleich aus der Flasche zwangscarbonisiert.
So jedenfalls wird es im Johnny Hanson Video gemacht und ich war damals auch baff, dass die Reihenfolge Reifung/Nachgärung umgekehrt gemacht wird.
Das Ergebnis sind auf jeden Fall wesentlich klarere Biere im Gegensatz zu dem, was wir hier oft produzieren.

Ich denke schon, dass die da drüben wissen, was sie tun.


Stefan


[Editiert am 13.2.2014 um 16:09 von Boludo]
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Birk
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Registriert: 19.10.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 17:30  
If you make wine carboys are quite useful for clearing, when I lived in Los Altos Hills my neighbor a VP at Intel made a huge barrol of wine but cleared it with the carboys.

For beer though they are fun to watch the fermentation, to see if you really did clean the fermentation vessel good and a good choice for making a good seal.

Bad things are they are heavy and break, can pit if you use bleach to clean.

The glass for real carboys though is often 1cm thick vs the ballons you find in Germany that are paper thin.


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http://www.AmiHopfen.com
Hopfen vom Ami, aus Amiland und anderswo
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 8
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Seed7
Beiträge: 1227
Registriert: 2.4.2013
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 17:39  

Zitat von Boludo, am 13.2.2014 um 16:08

[...] und ich war damals auch baff, dass die Reihenfolge Reifung/Nachgärung umgekehrt gemacht wird.
Das Ergebnis sind auf jeden Fall wesentlich klarere Biere im Gegensatz zu dem, was wir hier oft produzieren.


Die reihenfolge ist nicht umgekehrt, die nachgaerung kommt nach der hauptgaerung, halt nur in ein anderes fass. Als lagerung koennte man den moment verstehen wenn mann die temperatur nach die nachgaerung senkt. Oft aber gibt es keine lagerung befor die abfuellung auf flaschen. Die zeit nach der flaschengaerung ist dan eigentlich die lagerung.

Hefe ist nach der nachgaerung und lagerung noch genuegend da. Vor zwei wochen habe ich ein Pastinakenbier abgefuellt das etwa zwei monate und eine menge gelatin bei 4°C gebraucht hat um einigermassen zu klaeren. Flaschengaerung war danach in zwei wochen durch.

Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 17:51  

Zitat von Seed7, am 13.2.2014 um 17:39

Zitat von Boludo, am 13.2.2014 um 16:08

[...] und ich war damals auch baff, dass die Reihenfolge Reifung/Nachgärung umgekehrt gemacht wird.
Das Ergebnis sind auf jeden Fall wesentlich klarere Biere im Gegensatz zu dem, was wir hier oft produzieren.


Die reihenfolge ist nicht umgekehrt, die nachgaerung kommt nach der hauptgaerung,...

Die Nachgaerung kommt immer nach der Hauptgaerung, sonst waere sie ja keine Nachgaerung. Umgekehrt ist wie Stefan gesagt hat, Reifung und Nachgaerung. Ich kenne ein paar Braukollegen, die erst in Flaschen abfuellen, wenn die Reifung komplett abgeschlossen ist. Manchmal wird dazu auch nochmal neue Hefe zugegeben. Das gibt schon sehr wenig Bodensatz in die Faschen.

Gruss Hotte
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Barkeeper
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 17:59  
Hi,

ich arbeite schon seit längerem mit dem Glasballon.
Ich bin hiermit sehr zufrieden, da ich insgesamt wesentlich weniger Hefesediment in der Flasche habe.

Die Nachgärung kann hier längere Zeit erfolgen, ohne dass Sauerstoff ins Bier gelangt.
Auch die Reinigung ist sehr einfach, ein Spülmaschinentab und warmes wasser.Einwirken lassen und ab und zu durchschütteln.

Gruß
Reinhard
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 19:29  

Zitat von Barkeeper, am 13.2.2014 um 17:59


Die Nachgärung kann hier längere Zeit erfolgen, ohne dass Sauerstoff ins Bier gelangt.


Ich glaub, jetzt müssen wir aufpassen, dass da nicht ein paar Begriffe durcheinander kommen.
Du machst ganz sicher keine Nachgärung im Glasballon, da der nicht für Druck ausgelegt ist, oder?

Was ich in dem Johnny Hanson Video gesehen hab (und so viel ich weiß in den USA üblich ist) ist, dass das fertig vergorene Bier für längere Zeit in den Glasballon kommt und dort reift.
Anschließend wird es abgefüllt und sofort, nachdem es genügend CO2 hat, getrunken.
Ich sehe da schon eine gewisse Umkerung der hier gebräuchlichen Vorgehensweise, wo direkt nach der Hauptgärung mit vergärbarem Zucker abgefüllt wird, sich der Druck aufbaut und man dann wartet, bis das Bier reif genug ist.
Und wie gesagt, die amerikansche Methode liefert sicher klareres Bier bzw weniger Bodensatz, auch wenn ich mir jetzt nicht extra einen Glasballon kaufen werde.


Stefan


[Editiert am 13.2.2014 um 19:30 von Boludo]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 19:44  
Ich glaube die Amerikaner und auch die Belgier meinen mit der Nachgärung nicht unbedingt die Druckgärung. Dreifach vergoren bedeutet da Hauptgärung, Nachgärung, Flaschengärung..


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2014 um 19:46  
Ok, dann ist bei denen die Nachgärung die Phase, wo nur noch die letzten paar Zuckermoleküle vergoren werden.

Stefan


[Editiert am 13.2.2014 um 19:46 von Boludo]
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2014 um 10:46  
Konnte kein deutsche bild finden:


auf der x-axe die zeit und drei algemeine namen, lag fase, hauptgaerung und nachgaerung. Das ist der zyklus die die garung durchmacht. Detaillierter, lag fase, exponentieller wachstum der zellen zahl, stationaire fase und danach faengt das absterben an, was soviel heist es sterben mehr zellen als neue entstehen. Die nachgaerung fangt etwa waerend der stationairen fase an.

Wie man die nachgaerung gestaltet ist eine andere geschichte, es kann unter druck, macht aber nur sinn wenn man unter druck abfuellen kann, es kann seperat im glasballon oder ohne umschlauchen im gaerfass. Oder wie in england im fass im keller vom pub. Da wird in der brauerei direkt nach der hauptgaerung abgefuellt und der kellermann vom pub betreut es danach und klaert auch.


Ingo


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@Cantillon: "Le temps ne respecte pas ce qui se fait sans lui"
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