Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2014 um 19:45 |
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Habe gerade, während ich hier mitlese, das erste Bier von meines letzten
Brautag aufgemacht. Bei zwei bar Flaschendruck (andere Flasche) kaum,
gleich verschwindender Schaum. Geschmack sauer. Es schmeckt noch nicht mal
nach Bier. Riecht auch nicht gut. Weggeleert und noch eine aufgemacht. Das
Gleiche. Ich bekomme den Geschmack nicht mehr aus dem Mund. Erinnert etwas
an Most.
Bis jetzt keine gute Serie. Das erste war gut. Das zweite hat den anderen,
aber nicht mir geschmeckt. Jetzt was für den Guli. Morgen füll ich das
vorletzte auf Flaschen. Da werde ich Spindeln und das dann probieren. Beide
Sude haben beim Vergären gleich gerochen. Fruchtig, nach frischem Apfel.
Bei beiden habe ich zum ersten mal Hefe aus einer Brauerei benutzt. Die
werde ich falsch behandelt haben. Ich mache mir derzeit nicht viel Hoffnung
für das andere Jungbier.
Am Samstag habe ich den nächsten Brautag. Bis dahin werde ich mir etwas
einfallen lassen müssen. Ich bin gerade bedient.
Grüße, Siegfried
____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.2.2014 um 19:51 |
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Hygiene. Alles was im Kaltbereich mit der Würze in Kontakt kommt (Gärfass,
Hähne (!), Schläuche, etc.) würde ich ausgiebig desinfizieren.
____________________
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2014 um 19:47 |
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Das zweite Bier ist auch für den Gulli.
@Kurt, Ja, Klar. Du hast recht. Ich grüble darüber nach, welche
Materialien mit beiden Jungbieren/Würzen im Kaltbereich im Kontakt waren.
Außer dem Thermoport fällt mir nichts ein. Den habe ich aber mit verdünntem
Prima Sprit komplett ausgesprüht.
Ich habe mir jetzt Ätznatron, Brille und 60cm Handschuhe bestellt. Zudem
Zitronensäure zum neutralisieren. Vor dem Brauen wird es eine
Reinigungsorgie geben. Gartenwasserleitung und Hochdruckreiniger werden
ebenfalls wieder aktiviert. Aber ich werde auch wieder Trockenhefe
verwenden. Ich denke, dass der Fehler bei meinem Umgang mit der Hefe lag.
Oder daran, dass ich diesmal brav täglich den Restextrakt mit dem
Refraktometer gemessen und in den kleinen Brauhelfer eingtragen habe.
Möglicherweise habe ich dabei Bockmist gemacht.
____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2014 um 20:06 |
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Brau mal ein Bier über 45 BE!
- Pils
- Pale Ale
- Belgisches Blondes
- Stout
- IPA
- DIPA
- Imperial Stout
- Barley Wine
- Böcke aller Art
- usw.
Wenn es dann immer noch sauer schmeckt hast Du Problem.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2014 um 20:27 |
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Am Samstag wird es wieder ein Weizenbier. Ich braue diesmal nicht allein.
Und dem Freund schmeckt mein erstes Weizen. Danach hatte ich mir ohnehin
ein IPA vorgenommen. Und danach ein Maibock.
Bei den letzten beiden ist es leider nicht blos ein saurer Stich, der sich
durch was anderes (Hopfen) übertünchen lässt Die sind schlicht ungenießbar. ____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2014 um 21:38 |
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Hopfen übertüncht nicht nur, er killt Laktos bzw. verhindert ihre
Vermehrung. Ich hatte irgendwie geahnt das es ein sich um Weißbier
handelt...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2014 um 22:20 |
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Das ist jetzt sehr interessant. Mein erstes war versehentlich für ein
typisches Weizen überhopft. Mir hat das Citrusaroma und auch die Bittere
darin sehr gut geschmeckt. Das letzte mal wollte ich ein Bier brauen, das
meine Holde auch trinkt. Diesmal ist das Rezept ohnehin auf 22 IBU
ausgelegt. Aber letztendlich sollte der Hopfen nicht meine Brauprobleme
beseitigen, auch wenn er hilft. Die Reinigungsorgie werde ich auf alle
Fälle durchziehen. Die Gärfässer dürften jetzt ziemlich verkeimt sein.
____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 07:39 |
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Hallo Siegfried,
Du hast es ja schon angedeutet: lass nächstes mal die Refraktometerorgie
weg. Jeden Tag eine kleine Probe ziehen bringt jeden Tag etwas
Kontaminationsrisiko mit sich und das Bier wird durch eine schöne Gärkurve
im kleinen Brauhelfer auch nicht besser :-)
Einfach ausgären lassen, bis sich rein optisch/blubbtechnisch nichts mehr
tut und dann eine Probe ziehen, ein paar Tage später noch eine um zu
schauen, wann abgefüllt werden kann. Ansonsten wie Kurt sagt...Hygiene.
Schade um die Surde. Viel Erfolg beim nächsten mal! ____________________ Facebook-Seite meiner "Brauerei"
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 07:49 |
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Zitat: | en habe ich aber mit
verdünntem Prima Sprit komplett ausgesprüht. |
Welche Konzentration hast du verwendet?
Gruß
Jan
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.2.2014 um 08:10 |
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Da fragt es sich dann aber auch, ob die Infektion schon im Gärfass
stattgefunden hat oder erst nach dem Abfüllen in den Flaschen.
Hast Du beim Abfüllen mal einen Schluck genommen?
____________________ Gruss Uli
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 13:02 |
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Zitat von
flying | Hopfen übertüncht nicht nur, er killt Laktos
bzw. verhindert ihre Vermehrung. |
Ich wüsste gerne mehr über das Thema.
Zum Beispiel:
Wird nur die Reproduktion eingestellt, oder die Zellen getötet, oder der
Stoffwechsel gehemmt?
Wie sehr werden Lactos schon bei niedrigeren IBUs gehemmt? Bei Sauerbieren
soll man unter 15, für Berliner Weisse unter 8 IBUs bleiben.
Mein Standard Pale Ale hat 37 IBUs, bin ich damit auf der sicheren Seite,
egal wie sehr ich die Hygiene schleifen lasse (um es krass
auszudrücken)?
Welche anderen Faktoren hemmen Lactos und andere Organismen?
Wie sehr hemmt Ethanol Lactos?
Kannst du vielleicht eine Quelle angeben? Zum Beispiel woher du den Wert 45
IBUs hast
(Das wäre für mich noch wertvoller als wenn nur obige Fragen beantwortet
würden, es sind ja nur Beispielfragen.)
Gruß,
Philipp, der zum Glück noch keine unintentionierte Kontamination hatte.
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 190 Registriert: 25.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 13:31 |
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Folgendes habe ich schnell selber gefunden:
Untersuchungen zum Einfluss von Hopfen-Produkten auf die
mikrobiologische Stabilität des Bieres
Darin geht es um den Vergleich der Wirkungen der unterschiedlichen
Hopfenkomponenten.
Interessant: Am wirksamsten hemmte nicht-isomerisierte Alpha-Säure das
Wachstum der Bierschädlinge.
Daraus lässt sich vermutlich folgern:
Eine Whirlpool-Hopfung hilft mehr, als eine Bittergabe.
Ein Bier mit hohem Bitterwert aber ohne späte Hopfengaben kann schlechter
geschützt sein, als ein Bier mit niederigerem Bitterwert aber mit
Whirpoolgabe.
Was diese Studie nicht enthält, mich aber noch interessieren würde: Ein
Vergleich der Hemmung in Bieren mit unterschiedlichen Bitterwerten.
Gruß,
Philipp
Edit: Link repariert
[Editiert am 20.2.2014 um 13:41 von roink]
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 13:46 |
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Hi Philipp,
manche Bierverderber können 25 BE vertragen, andere (z.B. Laktobacillus
lindneri) können bis 45 BE ab. Hopfentolerante Laktos oder Pediokokken sind
aber meist sehr brauereispezifische Schädlinge. Im häuslichen Bereich eher
weniger anzufinden.
Prinzipiell sage ich immer, ein Weißbier ist eines der schwierigsten Biere
für einen Hobbybrauere. Zwar schnell gemacht aber auch schnell schlecht.
Zumindest wenn es man nicht sauer mag.
Da stimmt einfach alles für die Schädlinge. Wenig Hopfen, wenig Alkohol und
hohe Gärtemperatur. Damit habe ich auch schon die Gegner der Schädlinge
genannt.
Viel Hopfen, viel Alkohol und niedrige Gärtemperatur-und Lagertemperatur.
Ein IPA mit 7-8% Alkohol und 75 - 85 BE kann unmöglich sauer werden.
m.f.g
René
[Editiert am 20.2.2014 um 13:51 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 19:57 |
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@Jan, etwa 70-75% Alkohol.
@Horsti, Das werde ich ganz sicher machen.
@Uli74, Ganz sicher bereits im Gärfass oder davor. Mit den Flaschen hat das
nichts zu tun. Es waren zwei Biere in zwei Gärfässern. Beim zweiten Bier
habe ich gestern gar nicht mehr abgefüllt. Heute mag ich das Fass und die
Flaschen nicht anfassen. Morgen freuen sich die Kanalratten.
Nach dem was Philipp hier schreibt, werde ich Hopfen in den Whirlpool tun
und auch stopfen. Bis gerade war Magnum von Anfang an, und Cascade 5min vor
Ende Kochen geplant. Wird Cascade im Whirlpool und beim Stopfen zu brutal
für ein Weizen?
Ach ja, ich werde auch niedriger mit 18°C und der WB06 anstellen. Im
obergärigen Themperaturbereich kann ich die Temperatur des Raumes zum Glück
sauber einstellen.
Gruß, Siegfried
____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3478 Registriert: 21.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.2.2014 um 22:39 |
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Um sicherzugehen könntest Du ein Weizen brauen, das in Richtung
Hopfenweisse geht. Von der Bitterung her ists gar nicht mehr weizentypisch
(soweit ich weiss irgendwo um 45 IBU), das müsste den Lactos das Leben
schwer machen.
Ausserdem schmeckts echt nicht schlecht ____________________ Gruss Uli
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.2.2014 um 23:38 |
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Also wenn man Bayrisches Weißbier mag sind diese ganzen Vorschläge
allerdings müssig. Kräftig Bittere und Stopfen ergibt zwar auch meistens
leckere Biere aber kein Bayrisches Weißbier. Das lebt von den Hefearomen,
deshalb fällt eine kalte Gärung schon mal aus. Bittere 12- 15 BE. Hopfen
spielt keine Rolle.
Das Weizen kochend heiß ins Gärfass schlauchen. Das wird dadurch
desinfiziert. Beim Abkühlen über Nacht aufpassen was der Pott für Luft
zieht. Wenns in der Küche steht ist die Infektion fast vorprogrammiert. Am
besten auf den Dachboden oder irgendwo hin, wo es möglichst trocken ist.
Never im Keller. Alte Tipps aus dem Forum hier sind auch einen mit Alkohol
getränkten Wattebausch ins Gärröhrchen zu stopfen beim Übernachtabkühlen.
Oder Kondom über die Gärglocke stülpen und ein wenig mit CO2 aufblasen..
Niemals in der Küche mit dem Schneebeesen Luft unterheben. Steril belüften
oder garnicht. Hochvitale Hefe nehmen bei 25° C ist die in 3 Tagen durch.
Ab in die Flaschen. 1 Woche Nachgärung bei Zimmertemperatur, 2 Wochen bei
10° C.
Dann ist das Weißbier fertig und im optimalen Trinkzustand. Dann gehört es
in die Kühlung und schnell getrunken.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 1.1.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.3.2014 um 22:27 |
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Große Erleichterung Ich trinke gerade das erste Bier aus
dem vorletzten Brautag. Kein Sauerbier. Mein bisher bestes Bier. Jetzt bin
ich auf die beiden Biere vom WE gespant. Sind beide in der HG ____________________ Um den Bottich dreht euch rund, werft das Malz in seinen Schlund
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Antwort 16 |
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